DE1137869B

DE1137869B - Registrierendes Messgeraet mit einem streifenfoermigen Aufzeichnungs-traeger

Info

Publication number: DE1137869B
Application number: DEH27244A
Authority: DE
Inventors: Karl Klein
Original assignee: Hartmann and Braun AG
Current assignee: ABB Training Center GmbH and Co KG
Priority date: 1956-06-09
Filing date: 1956-06-09
Publication date: 1962-10-11

Description

Registrierendes Meßgerät mit einem streifenförmigen Aufzeichnungsträger Die Tendenz beim Bau von Registriergeräten geht in letzter Zeit dahin, diese möglichst klein zu gestalten, damit die Übersichtlichkeit der Überwachungstafeln, an denen für die moderne Betriebsüberwachung eine große Zahl von Registriergeräten angebracht werden muß, gewahrt bleibt. Die Forderung nach bestmöglicher Kleinheit des Registriergerätes führt zu dem sogenannten Kurzschreiber, bei welchem der sichtbare Teil des Registrierstreifens relativ kurz gehalten ist, und zu einer Konstruktion bestmöglicher Raumausnutzung.
Hierbei treten verschiedene neue konstruktive Probleme auf. So soll mit Rücksicht auf die gute Raumausnutzung der Registrierstreifen nach der Registrierung auf der Aufwickeltrommel möglichst fest aufgewickelt werden. Die hierdurch gegebene hohe Zugkraft des Aufwickelwerkes bringt aber Schwierigkeiten mit sich. So wirkt der verstärkte Zug auf das Antriebsuhrwerk für den Zeitvorschub merkbar beschleunigend und beeinflußt die Genauigkeit des Vorschubes. Weiterhin wurde festgestellt, daß die erhöhte Zugkraft unter Umständen zu Beschädigungen des Registrierstreifens an der Stiftwalze führt, die den Streifen vom Zeitlaufwerk her transportiert. Die Perforation wird insbesondere bei Papierstreifen leicht ausgerissen.
Diese Schwierigkeiten werden durch die Erfindung vermieden. Sie geht aus von einem registrierenden Meßinstrument mit einem streifenförmigen Aufzeichnungsträger, welcher von einer Vorratsrolle abläuft, durch eine Vorschubeinrichtung mit konstanter Geschwindigkeit an der Registrierstelle vorbeigezogen und anschließend auf eine angetriebene Aufwickelwalze aufgewickelt wird. Die Erfindung besteht darin, daß in dem Bereich zwischen Vorschubwerk und Auf-wickelwalze der Aufzeichnungsträger über Flächen mit zusätzlicher Reibungswirkung von solcher Bemessung geführt wird, daß durch diese ein wesentlicher Teil der von der angetriebenen Aufwickelwalze auf den Aufzeichnungsträger ausgeübten Zugkräfte aufgenommen wird. Auf diese Weise ist die Zugkraft praktisch nur in dem Bereich zwischen Aufwickelwalze und den Flächen mit zusätzlicher Reibungswirkung wirksam.
Die Reibflächen können in verschiedener Weise angeordnet werden. Eine besonders einfache Lösung ist es, die Reibflächen an Stellen anzubringen, an denen der Registrierstreifen umgelenkt wird, z. B. an der unteren abgerundeten Kante des Schreibtisches, um die der Streifen herum zur hinter dem Schreibtisch liegenden Aufwickeltrommel geführt wird. Durch die Umlenkung wird der Streifen automatisch gegen die Reibfläche gedrückt und dadurch die nötigen Reibungskräfte erzeugt.
Sind geeignete Umlenkstellen nicht vorhanden, so kann die Reibfläche auch durch auf den Registrierstreifen aufgepreßte besondere Bremsflächen gebildet werden. Die Reibfläche selbst kann durch Aufrauhen der Unterlage, über die das Papier läuft, erzeugt werden. Eine besonders gute Lösung wird durch Auflegen von Kunststoff mit großem Reibungskoeffizienten erreicht, z. B. durch Aufkleben von Kunststoffplatten. Diese können auch mechanisch befestigt oder als Gummischicht aufvulkanisiert werden.
Die Anordnung der Reibflächen wirkt sich allerdings dahingehend ungünstig aus, daß die Gefahr des Schräglaufens des Registrierstreifens erhöht wird. Dieses Schräglaufen ist bei Registriergeräten, selbst bei mechanisch einwandfreier Ausführung der Vorschubeinrichtung, z. B. in Folge von Fehlern des Registrierstreifens, nie ganz auszuschalten. Ist der Streifen einmal schräg auf die Aufwickelrol:e gelaufen, so verstärkt sich die Schräglage beim weiteren Aufwickeln leicht so weit, daß der Vorschub de3 Streifens gestört wird. Insbesondere ist diese Verstärkung des Schräglaufens bei Reibflächen der Fall, denn diese hindern den einmal schräg aufgelaufenen Streifen daran, sich selbst wieder ge.radezurichten.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Antriebsvorrichtung für die Aufwickeltrommel kurzzeitig derart abgekuppelt, daß die Aufwickeltrommel frei beweglich ist. Während der kurzen Zeit der freien Beweglichkeit der Aufwickeltrommel lockert sich ein etwa schräg aufgelaufener Streifen und rückt von selbst infolge seiner Eigenspannung wieder gerade. Tritt dann die Transportvorrichtung für die Aufwickeltromniel wiedes in Tätigkeit, so wird der gelockerte Streifen in. richtiger Lage wieder fest angezogen. Diese Maßnahme hat nicht nur Bedeutung bei der Verwendung von Reibflächen, sondern sie ist auch wirkungsvoll bei jedem Registriergerät mit angetriebener Aufwickeltrommel. Es hat sich gezeigt, daß durch diese zeitweise Entkupplung in jedem Fall, insbesondere bei breiten Registrierstreifen, die bisher in größeren Längen kaum einwandfrei aufzuwickeln waren, ein Schräglaufen des Streifens vermieden wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Vorschläge der Erfindung: Es ist in Parallelperspektive die Transporteinrichtung für den Registrierstreifen in vereinfachter Form sowohl mit einer Reibungsbremse als auch mit einer zeitweisen Auskupplung der Antriebsvorrichtung für die Aufwickeltrommel dargestellt, Der Registrierstreifen ist mit 1 bezeichnet. Er wird durch die Stiftwalze 2, die in der Perforierung eingreift, fortbewegt. Die Vorratsrolle ist mit 3 bezeichnet: Von ihr wird der Streifen abgewickelt und über eine Führungsrolle 4 geführt. An dieser Stelle erfolgt z. B. mittels einer Punktschreiberanordnung in üblicher Weise die Registrierung. Der Registrierstreifen läuft dann nach unten und über ein Umlenkblech 5 zur Aufwickeltrommel 6. Der Antrieb der Aufwickeltrommel6 erfolgt über eine Reibscheibe 7. Die Reibscheibe 7 ist federnd ausgebildet und mit einem Reibbelag versehen. Dieser Belag drückt gegen die seitliche Begrenzungsscheibe 8 der Aufwickeltrommel und nimmt sie mit. Auf das Umlenkblech 5 ist, wie bei 10 angedeutet, ein Kunststoffbelag aufgebracht, der einen hohen Reibungskoeffizienten dem Streifenmaterial gegenüber aufweist. Hierdurch wird erreicht, da3 die Aufwicklung mit einer großen Zugkraft erfolgen kann, ohne daß, diese Zugkraft sich auf die Antriebsvorrichtung überträgt. Sie wird aufgenommen von den Reibungskräften, die zwischen dem Streifen und der Kunststoffolie 10 dadurch entstehen, daß durch die Umlenkung der Streifen mit großer Kraft gegen die Kunststaffpiatte ge- drückt wird.
Um die Aufwickeftrömmel zeitweise vom Antrieb abzukuppeln, ist in der Reibscheibe 7, welche- die Aufwickeltromrnel antreibt, ein Sektor 9 ausgeschnitten, der die Bewegungsübertragung zwischen den Teilen 7 und 8 zeitweise unterbricht und die Aufwickeltrommel frei beweglich lädt. Während der freien Beweglichkeit der Aufwickeltrommel rückt sieh ein etwa schräg gelaufener Registrierstreiferr° durch seine Eigenspannung von, selbst in- die richtige Lage; und wenn dann die Reibscheibe 7 wieder mit der Scheibe 8 in Eingriff kommt und der Streifen wiedergespannt wird, erfolgt ein einwandfreies glattes Aufwickeln.
Die,mechanische Ausführung der Brems= und Auf wickeleinrichtung kann je nach der Konstruktioiv des Registriergerätes auch anders sein als in dem dargestellten Ausführungsbeispiel. So. ist es, wie bereits erwähnt, auch möglich, die Bremsung des Streifens durch mit Federkraft gegen den Streifen gedrückte Bremsen vorzunehmen. Für die Einrichtung, welche die Antriebsvorrichtung für die Aufwickeltrommel kurzzeitig abkuppelt, können bekannte andere Einrichtungen entsprechender Wirkung vorgesehen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Registrierendes Meßgerät mit einem streifenförmigen Aufzeichnungsträger, welcher von einer Vorratsrolle abläuft, durch eine Vorschubeinrichtung mit konstanter Geschwindigkeit an der Registrierstelle vorbeibewegt und dann auf eine angetriebene Aufwickelwalze aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich zwischen Vorschubwerk und Aufwickelwalze der Aufzeichnungsträger über Flächen mit zusätzlicher Reibungswirkung von solcher Bemessung geführt wird, daß- durch diese ein wesentlicher Teil der von der angetriebenen Aufwickelwalze auf den Aufzeichnungsträger ausgeübten Zugkräfte aufgenommen wird.
2. Registriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibflächen an Stellen der Streifenführung angeordnet sind, an denen der Streifen umgelenkt wird.
3. Registriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibflächen aus auf den Streifen aufgepreßte Bremsflächen bestehen.
4. Registriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibflächen durch Aufrauhen der Streifenunterlage erzeugt werden.
5. Registriergerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die .Reibflächen aus Auflagen aus Kunststoff bestehen.
6. Registriergerät mit ablaufendem Registrierstreifen und angetriebener Aufwickeltrommel für den Streifen, insbesondere nach einem der An-Sprüche I bis- 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung für die Aufwickeltrommel 1 kurzzeitig derart abgekuppelt wird, daß die Aufj wickeltrömmel frei beweglich ist.
7. Registriergerät nach Anspruch 6, dadurch: gekennzeichnet, däß die Aufwickeltrommel über ' ein Reibrad angetrieben wird, das einen Ausschnitt enthält. ' B. Registriergerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet; daß das Reibrad auf eine der seitlichen Begrenzungsscheiben der Aufwickeltrommel wirkt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschuft Nr. 597 945; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1681653, 1694 238; österreichische Patentschrift Nr. 61923; USA.-Patentschriften Nr. 2 704700, 1259 918.