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Umspuleinrichtung für Tonbandgeräte, insbesondere Magnettonbandgeräte
Die Erfliidung betrifft eine Umspuleinrichtung für Tonbandgeräte, insbesondere Magnettonbandgeräte,
bei denen die Bandwickel auf gewichtsabhängig arbeitenden Reibunskupplungen aufsitzen,
die jeweils eine mit einem Reibbelag versehene Friktionsscheibe aufweisen.
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Die bei Tonbandgeräten bekannten Reibungskupplungen haben den Nachteil,
daß der durch sie erzeugte Bandzug unabänderlich durch die konstruktiven Abmessungen
und den Reibwert des Reibbelages bestimmt ist. Ändert sich der Reibwert des Reibbelages,
so ändert sich auch der Bandzug. Erwünscht ist aber zwecks Schonung der Tonbänder
ein möglichst gleichbleibender Bandzug. Im allgemeinen wird im Laufe der Zeit der
Reibwert größer und damit auch der Bandzug. Eine Korrekturmöglichkeit für unterschiedliche
Reibwerte besteht nicht, d. h., bei einer Änderung des Bandzuges über bzw.
-unter die für Tonband und einwandfreie Gerätefunktion zulässigen Grenzen muß die
Reibungskupplung ausgewechselt werden.
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Da der Reibwert von Reibbelägen erfahrungsgemäß stark streut, insbesondere
bei verschiedenen Lieferungen, ist bereits bei der Fertigung der Reibungskupplungen
mit großen Exemplarstreuungen zu rechnen, die sich auch durch das notwendige überschleifen
der Reibbeläge nicht beseitigen lassen.
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Diese Mängel und Schwierigkeiten wirken sich insbesondere bei dünnen
Tonbändern aus (Duoband, Tripleband), die empfindlicher sind als Langspielband,
bei denen deshalb die Bandzugwerte enger toleriert sein müssen, um eine überbeanspruchung
und damit Beschädigung dieser Tonbänder zu vermeiden.
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Die Erfindung, die eine Umspuleinrichtung für Tonbandgeräte der eingangs
näher bezeichneten Gattung betrifft, vermeidet die vorerwähnten Mängel und Schwierigkeiten
und ermöglicht die Einhaltung der zulässiaen Bandzugwerte in einfacher Weise erfindungsgemäß
dadurch, daß auf verschiedenen Radien der Friktionsscheibe jeweils vorzugsweise
gleichmäßig verteilte Aufnahmelöcher und als Reibbelag einzelne in die Aufnahmelöcher
einsetzbare Reibklötzchen derart vorgesehen sind, daß das Mitnahmemoment durch wahlweises
Einsetzen der Reibklötzchen in die jeweils zugeordnete, auf vorzugsweise einem Radius
liegende Aufnahmelochgruppe wunschgemäß veränderbar ist. Auf diese Weise lassen
sich die Reibungsklupplungen mit kleinen Mitnahmemomentstreuungen nicht nur schneller,
billiger und einfacher fertigen, sondern ferner im Laufe der Jahre auftretende Änderungen
des Reibwertes der Reibklötzehen und damit verbundene Änderungen des Mitnahmemomentes
leicht durch Umsetzen der Reibklötzchen korrigieren.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbilduna der Erfindung besteht jede
Aufnahmelochgruppe aus drei gleichmäßig auf vorzugsweise einem Radius der Kupplungsscheibe
verteilten Aufnahmelöchern. Durch diese Ausbildung wird nicht nur das früher notwendige
überschleifen der Reibbeläge eingespart, sondern läßt sich ferner der gewünschte
Bandzugwert feinstufig einstellen. Außer der vorerwähnten Verwendung dreier Reibklötzchen
in gleichmäßig auf einem Radius der Friktionsscheibe verteilten Aufnahmelöchern
wird man für ein etwas größeres Mitnahmemoment ein Aufnahmeloch auf einem größeren
Radius bzw. für ein etwas kleineres Mtnahmemoment ein Aufnahmeloch auf einem kleineren
Radius als bei dem der anderen Reibklötzchen verwenden.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung bestehen die Reibklötzchen
aus runden Filzscheiben, die in die Aufnahmelöcher formschlüssig einlegbar sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind
die Aufnahmelöcher jeweils einer auf dem gleichen Radius liegenden Aufnahmelochgruppe
gegen die Aufnahmelöcher einer auf einem anderen Radius liegenden Aufnahmelochgruppe
versetzt an-- ordnet, vorzugsweise derart, daß sie sich nicht ge überdecken.
Bei einer engen Begrenzung des zulässigen Bandzugwertes und des dafür erforderlichen
Mitnahinemoments läßt sich unter Umständen ein überdecken der Umrisse der Aufnahmelöcher
nicht vermeiden.
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Bei einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist der Boden der Aufnahmelöcher
gewölbt ausgebildet, derart, daß vorzugsweise der mittlere Teil des Reibklötzchens
an dem aufsitzenden Kupplungsteil anliegt.
Dadurch wird eine selbsttätige
Einstellmöglichkeit der vorzugsweise runden und scheibenfÖrrnigen Reibklötzchen
und deren gleichmäßiges Anliegen an der aufsitzenden Kupplungsseheibe ermöglicht.
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Die Aufnahmelöcher können ohne zusätzlichen Arbeitsgang mit beim Spritzen,
Gießen oder Pressen der Friktionsscheibe vorgesehen sein.
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Im folgenden wird an Hand der F i g. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Von diesen Figuren zeigt F i g. 1 eine für die
vorgeschlagene Umspuleinrichtung verwendbare Wickelteller-Reibungskupplung im Schnitt
und F i g. 2 eine Draufsicht auf deren untere Friktionsscheibe.
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Auf dem Montagerahmen 1 wird zunächst ein Lagerteil 2 befestigt,
der der Aufnahme der Achse 3
einer für die Vorratsspule oder die Aufwickelspule
brauchbaren Reibungskupplung dient. Jeder der beiden Reibungskupplungen besitzt
einen oberen Kupplungsteil 4, der gleichzeitig als Wickelteller 5 nebst Wickeltellerdorn
6 und Kupplungsnase 7 für die aufzusetzende, nicht dargestellte Spule
ausgebildet ist. Innerhalb des topfförmigen oberen Kupplungsteils 4 ist der untere
scheibenförmige Kupplungsteil - hier Friktionsscheibe 8 genannt
-angeordnet, auf dessen Reibbelag der obere Kupplungsteil 4 mit der Spule
gewichtsabhängig aufsitzt. Der obere Kupplungsteil 4 ist fest mit der Achse
3 verbunden, auf die die rriktionsscheibe 8 und gegebenenfalls weitere
Teile (z. B. die mit der Friktionsscheibe 8 formschlüssig verbundene Antriebsscheibe
9 auf der Aufwickelseite) aufgesteckt werden. Die so vormontierte Reibungskupplung
wird mit ihrer Achse 3 auf den Lagerteil 2 aufgesteckt.
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Wie in der F i g. 2 angedeutet, sind auf verschiedenen Radien,
z. B. rl, r., r", der Friktionsscheibe 8
jeweils eine beliebige Mehrzahl
vorzugsweise gleichmäßig verteilter Aufnahmelöcher 10 vorgesehen. Als Reibbelag
werden einzelne in die Aufnahmelöcher 10
einsetzbare Reibklötzchen
11 verwendet, die vorzugsweise aus runden, ausgestanzten Filzscheiben bestehen
und in die Aufnahmelöcher eingelegt werden. Der Boden 12 (F i g. 1) der Aufnahmelöcher
10
ist gewölbt ausgebildet, und zwar derart, daß die Reibklötzchen
11 vorzugsweise mit ihrem mittleren Teil gegen den aufliegenden oberen Kupplungsteil
4 anliegen. Dadurch können sich die Reibklötzehen 11
selbsttätig einstellen
und sich mit ihrer gesamten Friktionsfläche gegen den oberen Kupplungsteil 4 anlegen;
ein Anliegen nur eines Randes der Reibklötzchen 11 wird dadurch vermieden.
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Das Mitnahmemoment der Reibungskupplung ist durch wahlweises Einsetzen
der Reibklötzehen 11 in die jeweils zugeordnete, auf vorzugsweise einem Radius
liegende Aufnahmelochgruppe wunschgemäß veränderbar. Dieses Umlegen wird z. B. dadurch
notwendig, daß nach einer längeren Betriebszeit der Reibwert derart hoch angestiegen
ist, daß durch Umlegen der Reibklötzchen 11 in die auf einem kleineren Radius
liegenden Aufnahmelöcher 10 das Mitnahmemoment und damit zusammenhängend
der Bandzug auf die zulässigen Werte zurückzuführen ist.
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Zweckmäßig werden jeweils drei Reibklötzchen 11
verwendet, die
in drei gleichmäßig auf einem Radius der Friktionsscheibe verteilte Aufnahmelöcher
10
eingelegt werden. Beim Ein- und auch Umlegen der Reibklötzchen
11 kann eine feinstufige Einstellung des jeweils gewünschten Mitnahmemoments
dadurch erfolgen, daß die Reibklötzchen nicht nur in auf einem Radius liegende Aufnahmelöcher
10 eingelegt werden, sondern eines der drei Reibklötzehen bedarfsweise in
ein auf einem größeren bzw. kleineren Radius vorgesehenes Aufnahmeloch zwecks Herabsetzung
bzw. Vergrößerung des Mitnahmemoments auf den gewünschten Wert eingelegt wird. Die
Reibklötzchen 11 werden in den Aufnahmelöchern 10
formschlüssig gehalten.
Wie aus der F i g. 2 ersichtlich, werden die Aufnahmelöcher 10 jeweils
einer auf dem gleichen Radius, z. B. rl, liegenden Aufnahmelochgruppe gegen die
Aufnahmelöcher einer auf einem anderen Radius, z. B. r.., liegenden Aufnahmelochgruppe
versetzt angeordnet, vorzugsweise derart, daß sie sich nicht überdecken. Zwecks
sehr feinstufiger Einstellung der Mitnahmemomente können sich die Umrisse der Aufnahmelöcher
10 auch überdecken. bei der in einem Arbeitsgang -erfolgenden Herstellung
der Friktionsscheibe 8 aus Kunststoff oder Metall werden die Aufnahmelöcher
10 gleich mit eingespritzt, eingegossen bzw. eingepreßt.