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Vorrichtung zum Wenden des Förderband-Untertrumes Bei Vorrichtungen
zum Wenden des Förderband-Untertrumes sind mehrere für den praktischen Gebrauch
wichtige Bedingungen zu erfüllen. Wegen der baulichen Einrichtung der Förderbandstraße
und des Platzbedarfs soll das Untertrum unterhalb des Obertrumes laufen. Um das
Untertrum nicht mit der beschmutzten Bandseite auf den Tragrollen laufen zu lassen,
muß das Untertrum unmittelbar hinter und vor den Endumlenktrommeln gewendet werden.
Das Wenden soll schließlich so durchgeführt werden, daß sich eine geringe Bauhöhe
ergibt und eine Uberdehnung der Bandkanten vermieden wird.
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So ist eine Vorrichtung zum Wenden des Förderband-Untertrumes bekannt,
bei der schräge und waagerechte, die gesamte Bandbreite erfassende Trommeln das
Förderband-Untertrum um 1800 wenden. Dabei verläuft die Bandkante schraubenlinienförmig
und ist einer Dehnung unterworfen. Die zwischen den waagerechten Trommeln angeordneten
Schrägtrommeln ergeben außerdem eine große Bauhöhe der Wendestelle. Dies trifft
auch zu, wenn das Wenden des Bandes mittels eines das Bandtrum umschließenden Ringes
erfolgt, da auch hierbei die von der Bandkante zurückgelegte Strecke länger ist
als die der neutralen Faser. Außerdem bleibt unter starkem Zug die angestrebte Schraubenform
der Bandkante nicht einmal erhalten. Das Band formt sich statt dessen zu einem flachen
Schlauch zusammen.
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Die dabei auftretenden Längsfalten können das Maß des zulässigen Muldungsgrades
überschreiten. So ist auch ein Band nicht spannungsfrei, das mit wenigstens einer
Längsseite in zunehmendem Maße bis auf 1800 umgebogen wird.
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Bei einer Vorrichtung zum Wenden eines Förderband-Untertrumes, bestehend
aus schrägen und waagerechten, die gesamte Bandbreite erfassenden Trommeln, wird
nun gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß zwei sich im rechten Winkel kreuzende,
zum Band in einem Winkel von 450 stehende, volle bzw. aus einer Vielzahl von kleinen
Rollen oder Scheiben nachgebildete Ab- und Einlenktrommeln sowie mindestens eine
seitlich versetzte, zur Bandlaufrichtung achsparallele Umlenktrommel angeordnet
sind und das Untertrum die Ab- und Einlenktrommel je von unten her anläuft.
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Diese Lösung vermeidet eine Dehnung in den Förderbandkanten, die
beim Wenden durch Ab- und Einlenken, bei der das Untertrum in der ursprünglichen
Richtung weiterläuft, deshalb nicht eintreten kann, weil in keinem Stadium des Wendens
eine schraubenlinienförmige Verwindung des Bandes auftritt. Nur dadurch könnten
die Kanten des Bandes
gezwungen sein, eine größere Strecke zurückzulegen als es der
Strecke der zugehörigen mittleren neutralen Faser entspricht. Ferner ergibt sich
eine geringe Bauhöhe der Wendevorrichtung, wie auch durch den Wegfall von Gegenrollen
eine Verringerung der Gesamtrollenanzahl erzielt wird.
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Die Trommeln können nicht nur aus einem einzigen, vollen Mantel bestehen,
sondern auch in viele kleine Rollen bzw. Scheiben unterteilt sein, um die Reibung
zwischen Band und Rolle gering zu halten, wie es an sich für die Eckführung von
Förderbändern bekannt ist. Erhält die zur Lagerung von Scheiben dienende Welle eine
zick-zack-förmige Gestalt, so stehen die Rotationsebenen der Scheiben schiefwinklig
zu der durch die Scheibenmittelpunkte gebildete Achse. Diese Aufteilung in Scheiben
erübrigt es, volle Trommeln mit gleitfähigen Kunststoffen, wie z. B. Fluorkohlenwasserstoffen,
zu beschichten.
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Es ist an sich schon bekannt, zwei sich im rechten Winkel kreuzende,
zum Band in einem Winkel von 450 stehende, volle bzw. aus einer Vielzahl von kleinen
Rollen bzw. Scheiben nachgebildete Ab- und Einlenktrommeln sowie mindestens eine
seitlich versetzte zur Bandlaufrichtung achsparallele Umlenktrommel vorzusehen.
Hiernach sind aber die Ab-und Einlenktrommeln auf beide Bandtrume verteilt und dienen
zum Ein- und Ablenken einer Bandreserveschleife, nicht aber zum Wenden des Banduntertrumes.
Weiterhin
laufen die Bandtrume mit ihrer schmutzigen Seite auf die Ab- bzw. Einlenktrommeln
auf. Außerdem wird das Obertrum nach dem Wenden im Untertrum und umgekehrt weitergeführt.
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Vorzugsweise werden die Ab- und Einlenktrommeln in bekannter Weise
mit einem Mantel versehen, der aus axial verschiebbaren Stäben besteht. Hinzu kommt
dabei noch, daß für eine zwangläufige Axialverschiebung der Stäbe eine undrehbare
Steuertrommel vorgesehen ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. 1 die Wendevorrichtung in perspektivischer Ansicht, Abb. 2 eine Draufsicht
zu Abb. 1, Abb. 3 eine Stirnansicht zu Abb. 1, Abb. 4 und 5 den Ersatz von Trommeln
durch Scheiben, Abb. 6 und 7 eine Trommel aus kardanisch gelagerten Stäben, Abb.
8 bis 10 eine Trommel mit undrehbarer Steuertrommel, Abb. 11 und 12 Abänderungen
zu Abb. 8, Abb. 13 bis 15 eine Trommel aus unter Federkraft stehenden Stäben.
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Nach Abb. 1 bis 3 ist die mit dem Fördergut in Berührung gekommene,
verunreinigte Seite des Förderband-Untertrumes durch Längs striche kenntlich gemacht.
Das Band 1 läuft die Ablenktrommel 2 von unten her an und wird rechtwinklig zur
Seite abgelenkt. An Umlenktrommeln 3 und 4 wird das Band zweimal im rechten Winkel
umgelenkt. Das Band läuft dann die Einlenktrommel 5 wieder von unten her an und
wird in die alte Laufrichtung gelenkt.
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Im Anschluß an die Trommel 5 liegt die beschmutzte Seite des Bandes
oben. Beim Wenden des Bandes, d. h. des Untertrumes, kommt nur die saubere Seite
mit den Trommeln 2 bis 5 in Berührung. Ein Punkt des auflaufenden Bandes 1 legt
auf der Ablenktrommel 2 eine Schraubenlinienstrecke 6-7 zurück.
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Der große Reibungskoeffizient zwischen Gummi und Stahl läßt ein axiales
Gleiten des Förderbandes auf den Trommeln kaum zu. Ein Vermindern des Reibungskoeffizienten
durch Wassersprengung, Schmierung oder ähnliche Mittel ist nicht immer durchführbar,
da diese Reibung an den Antriebstrommeln erforderlich ist. Nachfolgend sind daher
einige Rollenausführungen beschrieben, bei denen diese relative Axialbewegung ermöglicht
wird.
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Nach Abb. 4 und 5 ist in bekannter Weise ein System von Scheibensätzen
8 vorgesehen, die jeweils eine Ab- oder Einlenktrommel ersetzen. Bei ihnen sind
also an drei oder mehreren Stellen der Bandumlenkung in Nachbildung von Trommeln
dicht aneinanderliegende Scheiben 9 genau in Bandrichtung verlaufend angeordnet.
Das Band wird auf diesen Scheibensätzen einwandfrei rechtwinklig in drei Stufen
abgelenkt.
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Nach Abb. 6 und 7 ist in bekannter Weise die Ab-bzw. Einlenktrommel
aus kardanisch gelagerten Stäben gebildet. Hierzu sind Scheiben 10 vorhanden, die
durch Stäbe bzw. Leisten 11 miteinander verbunden werden. Die Stäbe 11 sind kardanisch
an den Scheiben 10 gelagert und gewährleisten eine einwandfreie Auflage des Bandes
auf der gesamten Breite. Die Stäbe können auf dem gesamten Umfang auch dicht aneinanderliegen,
wie Abb. 7 zeigt. Hieraus ist auch
zu ersehen, daß der Querschnitt der Stabtrommel
ellipsenförmig ist. Die Ellipsenform begünstigt noch die gedrängte Anordnung von
drei oder mehr Rollensätzen.
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Nach Abb. 8 bis 10 ist die Ab- bzw. Einlenktrommel ebenfalls als
Stabtrommel ausgebildet. Die Stäbe bzw. Leisten 12 sind in axialer Richtung auf
zwei Führungsscheiben 13 verschiebbar angeordnet und an ihnen mittels Kopfzapfen
14 geführt. Am Ende jedes Stabes 12 ist eine Führungsrolle 15 befestigt, die in
der Nut 16 einer undrehbaren Steuertrommel 17 läuft. Die Nut 16 ist so ausgebildet,
daß jeder Stab 12 von der Auflaufstelle 18 des Bandes bis zur Ablaufstelle 19 zwangläufig
in einer schraubenlinienförmig verlaufenden Kurve 18-19 geführt wird. Nach dem Vollenden
der Kurve wird der Stab 12 auf der anderen Hälfte des Stabtrommelumfanges wieder
in die Ausgangsstellung zurückgeführt. Die Achsenden 20 der Stabtrommel sind hierbei
drehbar gelagert. Die Steuertrommel 17 ist an einem besonderen Ständer 21 befestigt
und steht fest.
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Nach Abb. 11 wird die zwangläufige Führung nicht durch eine Nut,
sondern durch einen entsprechenden Steg 24 und je zwei Führungsrollen 25 erreicht.
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Nach Abb. 12 sind ebenfalls ein Steg 26 und je zwei Führungsrollen
vorhanden. Der Steg 26 ist jedoch außerhalb der Stäbe 27 angeordnet. Eine zusätzliche
Rolle 28 kann hierbei die am Stabende auftretenden Fliehkräfte aufnehmen.
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Nach Abb. 13 bis 15 wird in bekannter Weise die Axialverschiebung
der einzelnen Stäbe 29 nicht durch eine zwangläufige Führung erreicht, sondern durch
das Band selbst. Wenn das Band beim Auflaufen auf die Stabtrommel die Axialverschiebung
beginnt, nimmt es den jeweiligen Stab 29 mit. Sobald das Band beim Ablaufen von
der Stabtrommel den Stab 29 freigibt, wird dieser durch eine Zugfeder 30 wieder
in die Ausgangsstellung zurückgezogen. Am Stabende 31 sind Anschlagstücke 32 angeordnet,
die gegen ein Gummipolster 33 schlagen Bei dieser Ausführung ist eine große Anzahl
von Stäben 29 (Abb. 14) nicht unbedingt erforderlich. Bei langsam laufenden Förderbändern
genügt unter Umständen bereits die Aufteilung des Trommelmantels in drei Segmente
34 (Abb. 15).