DE11374C - Fadenführer-Apparat und Nadelschiene am Cotlonstuhle zum Wirken von Strümpfen mit verstärkten Sohlen - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

1880.

Klasse 25.

HERMANN STÄRKER in CHEMNITZ.

Fadenführer-Apparat und Nadelschiene am C otto η-Stuhle zum Wirken von Strümpfen mit

verstärkten Sohlen.

Zusatz-Patent zu No. 5423 vom 25. August 1878.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. April 1880 ab. Längste Dauer: 24. August 1893.

Die neuen Einrichtungen gestatten, Strümpfe mit dickerer und festerer Sohle herzustellen.

Fig. ι stellt einen Fufs mit französischer Minderung und Spitzkeil dar. Die seitlichen Theile α geben die Sohle und der Theil β die Fufs spitze.

Fig. 2 stellt die Vorderansicht des linken Stuhlfeldes mit den angebrachten Neuerungen dar.

Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Mitte des Stuhles.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind zur Bildung des Fufses aufser dem bekannten Fadenführer A noch zwei Fadenführer A A angebracht, welche nur zur Verstärkung der Sohlentheile α dienen. Von diesen zwei Fadenführern A A ist derjenige, welcher zur Herstellung des einen Sohlentheiles ά dient, an der Fadenführerschiene k A₁ befestigt, der andere an A A₂.

Den eigentlichen Träger des Fadenführerapparates bildet die Fadenführerwelle A A₃ ; dieselbe ist unten über die ganze Länge der Maschine in mehreren an dem Kopfstück a_s angeschraubten Lappen gelagert, und trägt die nach oben gerichteten und nach vorn gebogenen Tragarme A A_A; die letzteren sind auf die drehbare Welle A A₃ mittelst Stellschrauben festgeschraubt und oben durch die angeschraubten Führungslappen A A₅ verlängert, in welchen die über die ganze Länge des Stuhles reichenden Fadenführerschienen A A₁ und A k₂ leicht verschiebbar gelagert sind. Die Fadenführervorrichtung wird bei dem Kuliren durch die Stellschrauben A A₆, Fig. 3, welche sich gegen die Deckmaschinenwelle η stemmen, so gehalten, dafs die Fadenführer A k in gleicher Höhe mit den Fadenführern A fortlaufen. Beim Pressen der Stuhlnadeln g dagegen wird dieselbe durch das Excenter k k~, vermittelst Excenterhebel A Ag mit Rolle A A₈ so weit gehoben, dafs die Fadenführer A k aus dem Wirkungskreis der Stuhlnadeln g kommen.

Die Verschiebung der Fadenführerschienen A A₁ und A A₂ während der Kulirperiode geschieht durch die Rösselverbindungsschiene e₅, Fig. 4 und 5, aufweicher ein Winkelarm A k₁₀ aufgeschraubt ist. Letzterer greift in den mit einem Einschnitt versehenen Muff A A₁₁ auf einer runden Fühsungsstange AA₁₂, welche in den ebenfalls an den Tragarmen A A^ angeschraubten Lappen A A_iZ leicht verschiebbar gelagert ist. Bei der Fabrikation der beiden dickeren Sohlentheile α wird nun der Muff A A₁ 1 durch die Stellschraube k k_{x 4} auf der Führungsstange k k_{x 2} festgeklemmt, wodurch diese an der Bewegung der Rösselschiene theilnehmen mufs. Aufser dem Muff k k_tl befinden sich auf der Führungsstange kk_l2 noch zwei, durch Federn kk_l6 gebremste Muffe k ^₁₆ mit Nasen versehen, welch letztere in die an den Fadenführerschienen kki und k k₂ befestigten geschlitzten Plättchen h k, ₇ eingreifen und dadurch die Fadenführer k k in Bewegung setzen. Um nun den Lauf der letzteren nach innen zu begrenzen, ist an dem linken Ende der Fadenführerstange k A₁ ein Plättchen AA₁₉ aufgeschraubt, welches, sobald die an A A₁ befestigten Fadenführer A A ihr Ziel erreicht haben, an den linken äufsersten Führungslappen A A₅ anstöfst; ebenso ist an dem rechten Ende von AA₂ ein Plättchen AA_lf) aufgeschraubt, welches die gleiche Wirkung für die an A A₂ befestigten Fadenführer hervorbringt. Zur Begrenzung des Fadenführerlaufes nach aufsen werden die Minderungsmuttern O₅ benutzt, an die eine verstellbare Anstofsvorrichtung ο ο angebracht ist.

Durch letztgenannte Vorrichtungen werden beide Fadenführerschienen, sobald die Fadenführer A A ihre Arbeit verrichtet haben, angehalten, während die Führungsstange A A_{1 2} den ihr durch das Kulirexcenter vorgeschriebenen Lauf vollendet, indem ein Gleiten der Muffe k k_ie stattfindet. ,

Nach Fertigstellung der Sohlentheile, also vor dem Wirken der Fufsspitze ß, bei deren Anfertigung nur die Fadenführer A thätig sind, und zu deren Verstärkung noch ein Faden über die ganze Breite beigegeben wird, sind die Fadenführer A A aufser Wirksamkeit zu bringen.

Letzteres geschieht durch Lösen der Stellschraube k ki 4 und Zurücklegen der Muffe ^₁₆, wodurch letztere aufser Eingriff mit den geschlitzten Plättchen k k_xη kommen; die beiden Anstofsvorrichtungen ο ο werden ebenfalls aufser Wirkung gebrächt, und die Fadenführer k k durch Verschieben der Fadenführerstangen k A₁ nach links und k &₂ nach rechts aus dem Wirkungskreis der Stuhlnadeln gebracht.

Durch den Apparat zur Stützung der Stuhlnadeln g wird ermöglicht, dafs die Theile a, welche die Doppelsohle bilden, mit möglichst vermehrter Garnmasse kulirt werden können, ohne dafs ein Umbiegen der Stuhlnadeln stattfinden kann.

Den eigentlichen Träger dieses Apparates bildet die Welle g g₂, welche in den Gestellwänden a, U₁ und a₂ gelagert ist und die Heb^el SSi trägt, auf denen die Stützschienen gg verstellbar aufgeschraubt sind. Zum Andrücken der letzteren an die Stuhlnadeln g dient das Excenter gg₅, welches auf den mit Excenterrolle ^^4 versehenen und auf Welle g g₂ befestigten Hebel g g_s wirkt.

Während der Herstellung der Sohlentheile liegt die Excenterrolle gg_a auf der Bahn des Excenters, dagegen legt sich die Rolle beim Changiren der Excenterwelle nach rechts auf den Excentermuff auf, um während des Deckens aufser Wirksamkeit zu treten.

Um den Apparat ganz aufser Betrieb zu setzen, was bei der Herstellung der Fufsspitze oder auch bei Füfsen ohne Doppelsohle geschieht, dient der Handhebel gg_e, durch welchen die Excenterrolle g g₄ nach links gebracht werden kann und sich auf Excenterwelle b auflegt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Die Anbringung einer zweiten Fadenführervorrichtung zur Verstärkung der Sohlen mit

2. dem Apparat zur Unterstützung der Stuhlnadeln für diesen Zweck am Cotton-Wirk stuhle.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.