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Flache Kulierwirkmaschine Die Erfindung betrifft eine flache Kulierwirkmaschine
mit Vorrichtung zum Gl.erdecken von Maschen einer Nadelreihe von einer Nadel auf
eine andere.
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Bei Maschinen dieser Art, bei welchen Deckvorrichtungen mit den Stuhlnadeln
in Eingriff gebracht werden müssen, um während des Deckens die Maschen aufzunehmen
und auf die Stuhlnadeln zurückzubringen, hat es sich besonders bei Maschinen mit
feiner Teilung als äußerst schwierig erwiesen, eine genaue Übereinstimmung der Übertragungsmittel
mit den Stuhlnadeln zu gewährleisten, da sowohl die Übertragungsmittel als auch
die Stuhlnadeln notgedrungen nur einen sehr geringen Querschnitt haben und mithin
leicht aus der richtigen Lage ausgebogen werden oder herausspringen. Bei derartigen
Maschinen, bei welchen bekanntlich die Stuhlnadeln fest. angeordnet sind, werden
die oberen Enden der Nadeln gewöhnlich nicht unterstützt, so daß diese besonders
leicht durch den Zug der Ware und die Berührung mit den zusammenarbeitendenTeilen
während des Arbeitens aus der Normallage herausgebogen werden oder herausspringen.
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Durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird eine erhebliche Erhöhung
der Arbeitsleistung und- sichere Wirkungsweise: der Maschine bei Verminderung von
Stuhlnadelbrüchen und Vermeidung von Fallmaschen erzielt. Erreicht wird dies dadurch,
daß der Führungskamm für die Stuhlnadeln, der sich mit seinen Zähnen zwischen die
Stuhlnadeln und über deren Hakenseite hinauserstreckt, unabhängig von den Stuhlnadeln
beweglich angeordnet ist und während des Deckvorganges selbsttätig so gesteuert
wird, daß er vor dem Übertragen der Maschen von den Decknadeln auf die Stuhlnadeln
so weit angehoben wird, daß seine Zähne zwischen den Stuhlnadelzaschen stehen, wodurch
die Stuhlnadeln teilungsgemäß ausgerichtet werden, die Decknadeln mit den Zähnen
des Kammes in Eingriff kommen und so zwangsläufig in die Stuhlnadelzaschen hineingeführt
werden. Ein gleicher Führungskamm kann zur Erhöhung der Arbeitssicherheit auch noch
decknadelseitig angeordnet werden.
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Es ist bereits in Vorschlag gebracht worden, die Stuhlnadeln durch
eine Nadelschiene vor dem Überkreuzen zu schützen, d. h. die Nadeln an ihrem oberen
Teil in gewissem Sinne zu führen, während, die Nadelschiene beim Decken oder Mindern
von den Stuhlnadeln entfernt wurde, wodurch natürlich die Führung für die Nadeln
verlorenging, und zwar gerade in dem Augenblick, wo sie beim Erfindungsgegenstand
vorhanden sein soll.
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Weiter ist in Vorschlag gebracht worden, an Flachstrickmaschinen mit
beweglichen Spitzennadeln einen beweglichen Kamm für
die Spitzennadeln
und einen besonderen Kamm für die Decknadeln anzuordnen, so daß die Spitzen- und
Decknadeln beim Deckvorgang nicht in ihrer Längsrichtung verschoben zu werden brauchten,
sondern durch die beiden Kämme die Maschen von den Spitzennadeln auf die Decknadeln
oder umgekehrt übergeschoben wurden.
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Mindestens der eine dieser Kämme, der nämlich gleichzeitig als Abschlagkamm
dient, muß aber so dünn wie möglich sein, um einen Fadenraum zwischen seinen Zähnen
und den benachbarten Spitzennadeln zu belassen. Die genannten Kämme können deshalb
den Raum zwischen den Spitzennadeln bzw. den Decknadeln nicht vollständig ausfüllen,
so claß auch kein Ausrichten der Spitzen- bzw. Decknadeln erfolgen kann, wie es
bei den Kämmen gemäß vorliegender Erfindung, in welchem die Stuhl- und Decknadeln
schlüssig geführt werden, der Fall ist.
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Endlich ist in Vorschlag gebracht worden, an der Nadelbarre von flachen
Kulierwirkmaschinen einen zwischen die Stuhlnadeln greifenden Kamm gelenkig anzuordnen.
Dieser Führungskamm kann sich nur bis zu einer bestimmten Höhe bewegen; er muB sich
auch während jedes Wirkvorganges mit den Nadeln bewegen.
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In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt. Es zeigen; Fig. i einen senkrechten Schnitt durch eine
flache Kulierwirkmaschine, Fig. 2 eine in etwas größerem Maßstab dargestellte Seitenansicht
der Vorrichtung zum Ausrichten der Stuhlnadeln, Fig. 3 eine Einzelheit in Draufsicht,
welche einen Teil der Vorrichtung zum Ausrichten der Stuhlnadeln zeigt, Fig. 4 eine
Vorderansicht der Vorrichtung zum Ausrichten der Stuhlnadeln, Fig. 5 eine im größeren
Maßstabe dargestellte Einzelansicht (von hinten gesehen) der Decknadeln und ihres
Trägers, Fig. 6 den Gegenstand der Fig. 5, jedoch in Seitenansicht, Fig. 7, 8 und
9 teilweise geschnittene Draufsichten auf die Decknadeln, Stuhlnadeln und die mit
den Decknadeln zusammenwirkenden Ausrichtvorrichtungen, wobei Fig. 7 die einzelnen
Teile in der Lage veranschaulicht, welche sie gerade vor der Berührung der Ausrichtvorrichtungen
mit den Stuhlnadeln einnehmen, während Fig. 8 die einzelnen Teile in der Stellung
unmittelbar vor der Berührung der Decknadeln mit den Stuhlnadeln und Fig. 9 die
Stellung zeigt, in welcher die Stuhlnadeln mit den Decknadeln in Berührung stehen.
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Fig. 1o bis 15 zeigen Einzelansichten, aus welchen verschiedene Lagen
der Wirk- und Deckwerkzeuge gegenüber den Decknadeln, Stuhlnadeln und mit diesen
zusammenarbeitenden Teilen während eines vollständigen Arbeitskreislaufes beim Übertragen
einer Masche von einer Stuhlnadel auf eine andere ersichtlich sind.
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Fig. 16 zeigt eine nach der Linie 16- 16
der Fig.
14 geschnittene Einzelansicht, aus welcher die gegenseitigen Lagen des Stuhlnadelausrichtkammes,
der Stuhlnadeln und der Decknadeln in 'dem Augenblick zu erkennen sind, bevor die
unteren Enden der Decknadeln mit dem Stuhlnadelausrichtkamm in Berührung kommen,
und Fig. 17 stellt einen Querschnitt nach der Linie 17-r7 der Fig. 5 dar.
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Die die verchiedenen Merkmale der Erfindung zeigende flache Kulierwirkmaschine
ist eine mehrfonturige Maschine, von der etwa zwei Arbeitsstellen in der Zeichnung
dargestellt sind.
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Jede Arbeitsstelle besitzt Stuhlnadeln 2.I, welche fest in einer Nadelbarre
26 sitzen. Die Barre 26 kann in bekannter Weise in senkrechter Ebene und vor und
zurück verschoben werden, um das Zusammenarbeiten der Stuhlnadeln mit anderen für
den Wirkvorgang nötigen Teilen zu ermöglichen. Die Maschine besitzt weiter ortsfeste
Preßflächen 28 und selbständig bewegliche Kulierplatten 30, welche in waagerechten
Schlitzen der Barre 32 gleiten können und durch .den Deckplatinenkopf 33 gehalten
werden. Die Nadelbarre 26 wird von etwa waagerecht gelagerten Hebelarmen 34 getragen,
die auf einer Weile 36 befestigt sind und um ihren Drehpunkt geschwenkt werden,
um der Stuhlnadel senkrechte Aufundabwärtsbewegungen mit Hilfe eines abwärts gerichteten
Exzenterhebels 38 zu erteilen, dessen Exzenterrolle 40 mit einer entsprechenden
Exzenterscheibe 4.1 der Exzenterwelle 42 in Eingriff kommen kann. Eine am unteren
Ende des Exzenterhebels 38 befestigte Zugfeder 44 hat das Bestreben, die Exzenterrolle
40 in Berührung mit ihrer Exzenterscheibe 41 zu halten. Die Stuhlnadeln werden durch
einen abwärts gerichteten, an der Nadelbarre 26 sitzenden Arm 46 etwa waagerecht
gegen ortsfeste Preßflächen 28 und von diesen fortbewegt. Der Arm 46 ist mit seinem
unteren Erde durch einen Lenker 48 mit einem zweiten abwärts gerichteten Hebelarm
5o verbunden, dessen oberes Ende auf einer Welle 52 befestigt ist. Dias untere Ende
des Hebels 5o trägt eine Exzenterrolle 53, welche mit einem entsprechenden Exzenter
5@5 der Exzenterwelle 42 in Eingriff kommen kann, um den Stuhlnadeln die gewünschten
Bewegungen nach vorn und hinten zu erteilen.
Deckvorrichtungen sind
vorgesehen, die finit einer Anzahl von Stuhlnadeln an jeder Seite der Ware in Eingriff
kommen und die betreffenden Maschen beim Mindern einwärts jeweils um zwei Nadeln
weiter nach der Mitte zu übertragen können. Diese Vorrichtungen. bestehen aus zwei
Sätzen Decknadeln 54, die an Haltern 56, 58 sitzen. Die Halter 56 befinden sich
jeweils am linken Ende jeder Arbeitsstelle und sind an einer Schiene 6o befestigt,
während am rechten Ende befindliche Halter 58 mit einer Schiene 62 in Verbindung
stehen. Diese sich über die ganze Maschinenlänge - erstreckenden, gegenseitig verschiebbaren
Schienen 6o, 62 bewegen sich in Lagern 66. Die Lager 66 werden von einem.
sich über die Länge der Maschine erstreckenden Rundstab 68 getragen, der in Lagern
7o befestigt ist. Letztere sind auf Armen 72 angebracht, welche fest mit einer auf
der Rückseite der- Maschine angeordneten `Felle 74 verbunden sind. Um die Decknadeln
gegenüber den Stuhlnadeln während des Deckens in und außer Arbeitsstellung zu senken
bzw. zu heben, sind Zugstangen 76 mit ihren oberen Enden gelenkig mit den Lagern
70 verbunden, welche mit ihren unteren Enden an quer liegenden Hebeln 78
angelenkt sind, deren vordere Enden bei 8o am Maschinengestell drehbar gelagert
sind. Jeder Hebel 78 trägt eine Rolle 82, die.während des Deckens mit einem entsprechenden
Exzenter 8i der Exzenterwelle 42 in Eingriff kommt. Die bisher beschriebenen Einzelheiten
der 2vIaschine sind bekannt.
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Die bei Maschinen dieser Art für gewöhnlich verwendeten Decknadeln
besitzen eine Zasche zur Aufnahme des Nadelhaltens und eine gebogene Spitze, die
triit der StuhInadelzasche in Eingriff kommt. Die Art und Weise, in welcher die
Decknadeln mit den Stuhlnadeln während des Deckens zwecks Übertragens von Maschen
in an sich bekannter Weise zusammenarbeiten, ist aus den Fig. io bis 15 ersichtlich,
welche die verschiedenen Arbeitsstufen erkennen lassen. Die Decknadeln werden durch
Abwärtsgehen in Berührung mit .den Stuhlnadeln gebracht, wobei die zu übertragenden
Maschen zunächst auf den unteren Schaftteilen dieser Nadeln verbleiben.
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Bei der üblichen Art und Wirkungsweise der Stuhlnadeln und Decknadeln
müssen diese Teile sehr genau angeordnet und im Abstand voneinander befestigt sein,
um jede Decknadel genau in Übereinstimmung mit der zugehörigen Stuhlnadel zu bringen,
da sonst Maschen fallen und fehlerhafte Ware entsteht. Insbesondere ist es bei Maschinen
mit feiner Teilung, bei welchen die Stuhlnadeln und die mit diesen zusammenarbeitenden
Teile sehr dünn ausgeführt werden müssen und daher bei ständigem Gebrauch leicht
aus ihrer richtigen Lage herausgebogen werden oder herausfedern, notwendig, die
Stuhlnadeln und Decknadeln während des Betriebes häufig zu richten, um sie wieder
in die richtige Arbeitslage zu bringen. Zu diesem Zweck sind gutgeschulte Arbeiter
erforderlich, und selbst dann ist es nicht zu verhindern, daß beim Wirken formgerechter
Strümpfe und ähnlicher feinteiliger Ware ein großer Prozentsatz Ausschuß entsteht.
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Erfindungsgemäß sind daher Vorrichtungen vorgesehen, um die Stuhlnadeln
imd Decknadeln während des Deckens in die richtige gegenseitige Lage zu bringen,
um diese Teile genau und sicher zueinander zwecks Übertragens der Maschen einzustellen.
Zu diesem Zweck ist stuhlnadelseitig ein Führungskamm vorhanden, der unabhängig
von den Stuhlnadeln beweglich angeordnet ist. Er kommt mit den mit jedem Decker
zusammenarbeitenden Stuhlnadeln in Eingriff, stellt diese genau ein und stützt sie.
Er stellt außerdem die - Decknadeln gegenüber den Stuhlnadeln genau ein, wenn am
Ende des Deckvorganges die Nadelmaschen zurückzuübertragen sind. Weiter ist decknadelseitig
ein Kamm angeordnet, um jede Decknadelreihe auszurichten und zu unterstützen. Durch
diesen Kamm werden die Decknadeln im Abstand voneinander gehalten und in eine genaue
Lage .gegenüber den Stuhlnadeln gebracht, wenn sich .diese in ihrer Hochstellung
bei Beginn des Deckens befinden.
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Um die Decknadeln im Abstand voneinander zu halten. so daß sie genau
mit den Stuhlnadeln in L`bereinstimmung liegen, ist ein Kamm 84 angeordnet, welcher
mit den Decknadeln jeder Gruppe in Eingriff kommt: Jeder Kamm 84 ist durch eine
Stellschraube 86 (Abb. 6) am unteren Ende einer Stange '8 befestigt, welche in einem
Schlitz 9o des Deckers 56 für die zugehörige Anzahl von Decknadeln auf und ab beweglich
ist und durch eine Deckplatte 9.2 gehalten wird. Eine Druckfeder 94, welche sich
oben gegen einen an der Deckplatte 92 sitzenden Anschlag 96 und unten gegen einen
Anschlag 98 am unteren Ende der Stange 88 stützt, drückt die Stange 88 und damit,den
Kamm 84 abwärts bis in eine Grenzlage, welche durch einen am oberen Ende der Stange
88 sitzenden Stiftioo bestimmt wird, der mit der Deckplatte 92 in Berührung
kommt. Die Zähne des Deckerkammes 84 sind, wie aus den Fig. 7, 8 und 9 ersichtlich
ist, mit lanzettförmigen Enden io2 versehen, die sich über die Vorderseite der Decknadeln
erstrecken, um mit den Stuhlnadeln in Eingriff zu kommen und diese in die genaue
Lage gegenüber den Decknadeln zu
führen, sobald diese Teile in gehobener
Lage der Stuhlnadeln bei Beginn des Deckens in Eingriff gebracht werden. Um den
Reibungswiderstand zwischen den Teilen 5q., 84 und 56 und 88 möglichst zu verringern,
welcher sich bei der Bewegung :des Kammes 84 ergeben würde, um die Stuhlnadeln in
die genaue senkrechte Lage an jeder Berührungsstelle längs der Schäfte der Decknadeln
zu bringen, ist die Anordnung so getroffen, daß sich der Kamm bei seiner Bewegung
entlang den Decknadelschäften ein wenig in seiner Längsrichtung nach jeder Seite
verschieben kann. Zu diesem Zwecke ist der Schlitz 9o, in welchem die Stange 88
gleitbar angeordnet ist, breit genug ausgeführt, um der Stange 88 etwas Spiel in
diesem Schlitz zu gestatten.
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Die Art und Weise, in welcher der Decknadelkarnm 84 während des Deckeins
mit den anderen Wirkteilen zusammenarbeitet, ist aus den Fig. i o bis 15 ersichtlich.
Wenn die Decknadeln aus ihrer unwirksamen Lage abwärts bewegt werden, wird der Anschlag
98 am unteren Ende der Stange 88 mit dem Platinenkopf 33 in Eingriff gebracht, wodurch
die Abwärtsbewegung .des Kammes 9.4 mit den Decknadeln an einem Punkt oberhalb der
Arbeitshöhe der Platinen (Fig. i i und 12) in der Lage begrenzt wird, in welcher
die Stuhlnadeln mit den Decknadeln beim Beginn des Deckens in Eingriff stehen. Die
Stuhlnadeln 24. werden alsdann aus der in Fig. 7 in ausgezogenen Linien und in Fig.
i -i in punktierten Linien veranschaulichten Lage zurück in Berührung mit den besonders
gestalteten Enden io2 des Decknadelkammes 8.4 gebracht, wodurch sie genau mit den
Decknadeln übereinstimmend und festgehalten liegen, wie dies die Fig. 8 und 9 zeigen.
Während des Restes des Deckvorganges wird der Kamm 84 in der gesenkten Lage mit
dem Anschlag 99 in Berührung mit .dem Platinenkop-f 33 gehalten und trägt dazu bei,
die Decknadeln in genauem Abstand voneinander zu halten, während sie angehoben und
seitwärts bewegt werden, um die Maschen, wie Fig. 13 zeigt, auf andere Stuhlnadeln
zu verhängen.
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Um die. Stuhlnadeln während des Denkens nahe ihren oberen Enden zu
unterstützen und sie in der genauen Lage gegenüber den Decknadeln zu halten, zum
Zwecke, die von den Decknadeln gehaltenen Maschen zu übernehmen, ist ein Kamm an
jeder Nadelbarre vorgesehen, der mit :den Stuhlnadeln in Eingriff kommt. Am Ende
des Deckvorganges, wenn die Decknadeln in der Abschlaghöhe mit den Stuhlnadeln in
Eingriff gebracht werden, um die Maschen von den Decknadeln zurück auf die Schäfte
der Stuhlnadeln zu übertragen, nehmen die Stuhlnadelkämme selbsttätig eine gehobene
Stellung ein, damit die oberen Enden der Stuhlnadeln in genauem Abstand voneinander
und anisgerichtet liegen, so daß sie mit den Decknadeln in Eingriff" kommen. Wenn
jedoch während des üblichen Arbeitens der Maschine die Stuhlnadeln angehoben werden,
müssen diese Kämme von den Nadelschäften zurückgezogen werden, um zu verhindern,
daß sie mit den Platinen und anderen Wirkteilen in Berührung kommen. Da die Zähne
des Kammes natürlich im wesentlichen den ganzen Raum zwischen benachbarten Stuhlnadeln
ausfüllen müssen, um diese Teile in genauem Abstand voneinander zu halten, und da
eine weitere gegenseitige Bewegung zwischen den Stuhlnadeln und eben Kämmen eine
schädliche Abnutzung dieser Teile zur Folge haben würde, werden die Kämme zweckmäßig
für gewöhnlich in einer bestimmten unwirksamen Tieflage an den Nadelschäften gehalten
und nur beim Deckvorgang hochgeschoben, um eine Stütze für die Stuhlnadeln während
des Deckens zu bilden.
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Wie die Fig. 1, 2 und q. zeigen, ist eine Stange io6 senkrecht beweglich
in einer Hülse io8 gelagert, die an der Nadelbarre 26 jeder Arbeitsstelle der Maschine
angeordnet ist. Am oberen Ende der Stange io6 sitzt ein Querstück i io, welches
die Stuhlnadelkämme 112 trägt, -.die die mit den zugehörigen Deckern zusammenarbeitenden
Stuhlnadeln unterstützen und führen sollen. Wie bereits erwähnt wurde, sind die
Zähne des Kammes genügend stark ausgeführt, um den Raum zwischen den Stuhlnadeln
auszufüllen und somit zu gewährleisten, daß die Stuhlnadeln im richtigen Abstand
voneinander gehalten werden, damit sie mit den Decknadeln übereinstimmend liegen.'
Die Enden der Zähne sind zugespitzt (Abb. 16) und reichen über die Stuhlnadel heraus,
um mit den Decknadeln in Eingriff zu kommen und diese beim Übertragen der Maschen
zurück auf .die Stuhlnadeln am Ende des Deckvorganges mit den Stuhlnadeln in übereinstimmung
zu bringen und zu halten.
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Wenn die Stuhlnadeln beim Bau der Maschine öder während des Betriebes
gerichtet werden, kommt es häufig vor, .daß alle Stuhlnadeln etwas nach einer Seite
hin gebogen werden und doch die Nadelhaken in der Mitte zwischen den Platinen liegen
oder aber nach vorn oder hinten aus der genauen senkrezhten Linie der Nadelbarre
herausgebogen werden, auf welcher sich das Querstück i io und die Stange io6 bewegen.
Es hat sich daher als wünschenswert herausgestellt, die Stuhlnadelkämme i 12 so
am Querstück i i o anzubringen, daß eine geringe seitliche Bewegung der ; Kämme
112 gegenüber dem Querstück i io möglich ist, um den großen Reibungswiderstand
zu
beseitigen, der beim -gleichzeitigen Ausrichten einer verhältnismäßig großen Anzahl
von Stuhlnadeln in einer genau senkrechten Linie überwunden' werden muß. Die Kämme
112 werden daher so angeordnet, daß eine seitliche und eine Vorwärtsbewegung gegenüber
der Nadelbarre 26 möglich ist. Eine diesem Zweck dienende lose Verbindung besteht
aus einem Stift oder einer Schraube 114 (Abb. 3) an dem Querstück i io. Der Stift
oder die Schraube reicht in eine vergrößerte Öffnung 116 in der Grundplatte des
Kammes 112. Der Kamm 112 wird durch eine Deckplatte i 18 in seiner Lage am Ouerstück
i i o gehalten. Um die Stuhlnadeln möglichst in genaue Richtung zu bringen, ist
eine Drahtfeder 12o angeordnet, die sich mit beiden Enden gegen den Kamm i 12 legt
und deren mittlerer Teil bei 12a an dem Ouerstück iio befestigt ist, so daß der
Kamm nachgiebig an die Vorderseite der Stuhlnadeln gedrückt wird.
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Das Querstück 11o und der Kamm 112 werden gewöhnlich durch eine auf
die Stange io6 aufgeschobene Druckfeder 124 in niedergedrückter Lage gehalten, so
daß der Kamin in Berührung mit dem unteren Teil der Stuhlnadeln steht (Fig. 2).
Die Feder liegt zwischen der Hülse 1o8 und einer Hülse 1-26, welche durch eine auf
dem unteren, mit Gewinde versehenen Ende der Stange io6 sitzende Stellschraube 126'
verschoben werden kann.
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Das Ouerstück iio und der Kamm 112 werden, wenn dies erforderlich
ist, während des Deckens durch einen Hebel 128 ingehoben, so daß der Kamm den oberen
Teil der etwa in der Abschlagstellung befindliches' Stuhlnadeln unterstützen kann.
Der Hebel 128 ist auf einer Welle 13o befestigt, die in einer Konsole 132 am Maschinengestell
gelagert ist. Er ist so angeordnet, daß er mit dem unteren Ende der Stange io6 in
Eingriff gebracht werden kann.
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Auf der Welle 130 ist ferner ein Exzenterhebel 136 befestigt,
der am vorderen Ende eine Rolle 138 trägt. Letztere ist so angeordnet, daß sie während
des Deckens mit einem auf Welle 42 sitzenden Exzenter i4o in Eingriff kommt. Eine
mit einem Ende an einem Haken des Hebels_136 und mit dem anderen Ende am Maschinengestell
befestigte Zugfeder 1.42 hat das Bestreben, die Hebel 128 nachgiebig abwärts zu
bewegen und so außer Berührung mit der Stange io6 zu halten.
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Die Bewegung der Hebel 128 und der entsprechenden Exzenterhebel 136
wird dadurch begrenzt, daß ein oder mehrere auf der Welle 13o befestigte Anschlaghebel
144 mit dem rückwärtigen Riegel 134 des Maschinengestelles in Berührung kommen.
Während des gewöhnlichen Arbeitens der Maschine befinden sich die Exzenterhebel
136 und die Exzenterrollen 138 in einer entsprechenden Tieflage oberhalb
der Exzenterwelle 4.2 außer Eingriff mit den Exzentern 140. Wenn die Exzenterwelle
42, wie üblich, axial verschoben wird, um die Deckvorrichtung zur Wirkung zu bringen,
werden die Exzenter i4o in die Arbeitsstellung unterhalb der Rollen 138 gebracht.
Durch weitere Drehung der Exzenterwelle 42 und der Exzenter 14o bewegen sich die
Rollen 138 über den hohen Teil vier Exzenter, so daß die Kämme 112 übereinstimmend
mit der Arbeit der Maschine beim Decken gehoben werden.
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Wie aus den die verschiedenen Arbeitsfolgen, des Deckens darstellenden
Fig. io t:is 15 ersichtlich ist, werden die Stuhlnadelkärriine 112 in ihrer zurückgezogenen
Lage gehalten, bis die Übertragung der Maschen von den Deckhadeln zurück auf die
Stuhlnadeln erfolgt.
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Fig. io bis 12 zeigen den Eingriff des decknadelseitigen Kammes mit
den Stuhlnadeln zwecks Übertragung der Maschen von den Stuhlnadeln auf die Decknadeln.
Nach Fig. 12 ist der in Fig. 11 begonnene Deckvorgang beendet. Nachdem die Decknadeln
und Stuhlnadeln miteinander in Eingriff stehen, ist keine weitere Unterstützung
notwendig. Fig. 13 bis 16 zeigen die Wirkung des stuhlnadelseitigen Kammes 112.
Nachdem die Stuhlnadeln und die Decknadeln außer Eingriff miteinander gekommen sind,
beginnt die Aufwärtsbewegung des Kammes 11z (Fig.13) an den Nadelschäften, so daß
seine Oberkante gerade unterhalb der Spitzen -der Nadelhaken liegt, wodurch die
Stuhlnadeln zwangsläufig im richtigen Abstand voneinander gehalten werden (Fig.
14, 16). Wenn die Stuhlnadeln samt ihren Kämmen jetzt in Eingriff mit den Decknadeln
gebracht werden, kommen letztere mit den zugespitzten Zähnen der Kämme 112 in Berührung
und werden genau und sicher übereinstimmend mit den Stuhlnadeln geführt (Fig. 15).
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Aus vorstehendem geht hervor, daß durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine einfache, wirksame und praktische Bauart und Anordnung der einzelnen Teile
geschaffen ist, durch welche die Stuhlnadeln einer flachen Kulierwirkmaschine nahe
ihren Hakenenden in genauem Abstand voneinander gehalten und ausgerichtet sowie
genau und sicher mit der zugehörigen Reihe von Decknadeln in Übereinstimmung gebracht
werden, um Maschen von einer Stuhlnadel auf eine andere zu übertragen, ohne daß
viel Raum in Anspruch nehmende Vorrichtungen erforderlich sind, welche die Wirkungsweise
der miteinander zusammenarbeitenden Wirkwerkzeuge
schädlich beeinflussen
würden. Außerdem wird eine übermäßige Abnutzung der Nadeln, Platinen und Kämme verhindert.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß der zum Ausrichten und Geradehalten
der Nadeln während des Deckens dienende Kamm bz«-. die Kämme bei anderer Ausführungsart,
zum Halten und Ausrichten der Nadeln zu anderen Zeiten und in Verbindung mit anderen
zusammenarbeitenden Grundwerkzeugen während des Wirkvorganges, z. B. bei Benutzung
von Deckvorrichtungen zur Herstellung von gemusterter Ware, Verwendung finden können.