DE1137407B - Spreizbare Wickeltrommel fuer insbesondere warmes Walzband mit zwischen den Segmentschliesskanten angeordneten Schliessleisten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickeltrommel mit spreizbaren Segmenten für bandartiges, insbesondere warmes Walzgut, die radial verschiebbare Schließleisten aufweist. Diese sind durch axial verschiebbare Stufenkerne in die Spreiz- und Einziehstellung versetzbar. Dabei wirken die Stufenkerne mit Keilflächen auf entsprechende Keilflächen der Segmente und der Schließleisten ein.

Es sind bereits verschiedene Lösungsvorschläge bekannt, um bei Wickeltrommeln die beim Aufspreizen der Trommel zwischen den Segmenten entstehenden Spalte zu überbrücken und damit das Eindringen des Wickelgutes und von Zunderteilen in die Trommel zu vermeiden. So werden unter anderem die Segmente an ihren Schließkanten mit quer zu ihrer Längsrichtung sich erstreckenden Verzahnungen versehen, die an benachbarten Segmenten versetzt ineinandergreifen. Beim Auseinanderspreizen der Segmente entstehen dann zwischen den ineinandergreifenden Verzahnungen Unstetigkeitsstellen verhältnismäßig geringer Flächengröße, in die das bandartige Walzgut sich nicht eindrücken und damit auch das Zusammenfallen der Segmente nicht behindern kann. Das Eintreten von Zunder ist damit allerdings noch nicht unterbunden. Nach anderen bekannten Lösungsvorschlägen werden die zwischen den Schließkanten benachbarter Segmente entstehenden Spalte durch Schließleisten überbrückt, die radial verstellbar am Trommelkern abgestützt sind und denen eine der Spreizbewegung für die Segmente entsprechende Bewegung erteilt wird, so daß sie den Spalt zwischen den Segmenten bei völlig aufgespreizter Wickeltrommel am Trommelumfang völlig überbrücken. Die Verstellung der Schließleisten wird dabei meistens durch Verstellglieder bewirkt, die den Verstellgliedern für die Segmente entsprechen. Als Verstellglieder können dabei z. B. schwenkbare Laschen oder aber mit Keilflächen versehene und axial gegenüber dem Trommelkern und den Segmenten verschiebbare, mit Keilflächen versehene Stufenkerne Verwendung finden. Die Schließleisten haben die Aufgabe, die Spalte zwischen den Schließkanten der auseinandergespreizten Segmente zu überbrücken und wirken demgemäß mit rückwärtigen, an benachbarten Segmenten zueinander senkrecht stehenden Gleitflächen zusammen. Häufig wird auch das Spreizen der Segmente durch die Schließleisten allein bewirkt. Sowohl für die Fesselung der Trommelsegmente als auch zur Fesselung der Schließleisten gegen Abschleuderung sind dabei besondere Fesselglieder, meist Schwalbenschwanzverbindungen, notwendig.

Der zu behebende Nachteil der eingangs genannten Trommelgattung wird darin gesehen, daß zwischen Spreizbare Wickeltrommel

für insbesondere warmes Walzband

mit zwischen den Segmentschließkanten

angeordneten Schließleisten

Anmelder:

SIEMAG Siegener Maschinenbau G.m.b.H., Dahlbruch (Kr. Siegen),

Wilhelm Vetter, Dahlbruch (Kr. Siegen).
ist als Erfinder genannt worden

den Schließkanten der Segmente und den Schließleisten, insbesondere in der Einziehstellung, Schmutz, und zwar insbesondere Zunderstaub, in das Trommelinnere und zwischen die Gleitführungen gelangt, wo- durch Verschleiß der aufeinandergleitenden Teile eintritt. Die Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch erzielt, daß die Segmente an ihren beiden Schließkanten taschenartige Ausnehmungen aufweisen, in die entsprechende Vorsprünge der ihrerseits radial gefesselten Schließleisten führend eingreifen. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung nach der Erfindung liegt darin, daß die Segmente lediglich lose eingelegte Keilstücke aufweisen können, weil ja die Segmente durch die Vorsprünge der Schließleisten gegen Abschleudern gehalten sind.

Zum Stande der Technik sei weiterhin erwähnt, daß es bei einer Trommel zum Wickeln von Warmband bekannt ist, die mittels der bereits erwähnten Verzahnungen ineinandergreifenden Segmente an ihren gegenüberliegenden Flächen mit taschenartigen Ausnehmungen zu versehen, in denen Winkelleisten geführt sind. Diese sollen allerdings die Segmente dichtend verbinden, damit sie in der Spreizstellung der Wickeltrommel einen nach außen dichtenden Mantel für das das Trommelinnere durchströmende Kühlmittel bilden. Die Trommelgattung und die Aufgabenstellung ist also im bekannten Falle vom Gegenstand der Erfindung völlig verschieden. Eine Sicherung gegen Abschleudern wird im bekannten Fall durch die Winkelleisten nicht erreicht.

Die Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend an Hand der Fig. 1 bis 4 beschrieben.

209 659/1Ϊ2

Claims (2)

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt A-B (Fig. 2) durch die in Spreizstellung befindliche Trommel, Fig. 2 den Schnitt C-D (Fig. 1); Fig. 3 gibt teilweise den Schnitt C-D wieder, wobei Segmente und Schließleisten im eingezogenen Zustand gezeichnet sind. In Fig. 4 ist die Schließleiste in verschiedenen Ansichten dargestellt. In der im Trommelkörper 1 (Fig. 1) vorgesehenen Längsbohrung 2 ist der Verstellbolzen 3 axial verschiebbar gelagert. Auf dem Verstellbolzen 3 sitzt ein Flansch 4, der in Ausnehmungen 5 eingreift, die in den Stufenkernen 6, 7 angebracht sind. Die Stufenkerne 6, 7 sind in Gleitbahnen des Trommelkörpers 1 geführt (Fig. 2, 3), wobei die geteilten Stufenkerne 7 vorspringende Leisten 8 zur Sicherung gegen Herausfallen aufweisen. Die Stufenkerne 6 haben Keilansätze 9, die sich gegen Keilstücke 10 abstützen. Diese sind lose in Ausnehmungen 11 in den Segmenten 12 eingelegt. Weitere taschenartige Ausnehmungen 13 (Fig. 2, 3) in den Segmenten 12 dienen zur Führung der entsprechend ausgebildeten Vorsprünge 14 der Schließleisten 15. An den Schließleisten sind Keilleisten 16 vorgesehen, die auf Keilleisten 17 der Stufenkerne 7 gleiten. Fig. 1 zeigt die Trommel in Spreizstellung. Wird der Verstellbolzen 3 in Richtung des Pfeiles 17 verschoben, so werden ebenfalls über den Flansch 4 die Stufenkerne 6, 7 gegenüber den Segmenten 12 bzw. den Schließleisten 15 bewegt. Das hat zur Folge, daß die Schließleisten 15 radial auf die Trommelachse zu bewegt werden und dabei mit ihren Vorsprüngen 14 die Segmente 12 mitnehmen. Das Zusammenfahren der Segmente ist möglich, weil die Stufenkerne 6 ebenfalls in Richtung des Pfeiles 17 verschoben wurden. Die Neigung der Keilansätze 9 und der Keilstücke 10 einerseits und der Keilleisten 16 und 17 andererseits ist in bekannter Weise deshalb unterschiedlich, weil der Verstellweg der Segmente und der der Schließleisten verschieden groß ist. Um die Segmente zu spreizen, wird der Verstellbolzen 3 in entgegengesetzter Richtung verschoben. Es erfolgt über die Keilansätze 9 und die Keilstücke ein radiales Bewegen der Segmente 12. Die Schließleisten 15 werden ebenfalls durch Verschieben der Stufenkerne 7 nach außen bewegt. In der Spreizstellung (Fig. 2) wird der Spalt zwischen den Segmenten 12 — wie bekannt — durch die Schließleisten 15 überbrückt. In Verbindung mit den Vorsprüngen 14, die mit einem warmfesten Schmiermittel geschmiert werden, werden die Schmutzteilchen auch bei entspreizter Trommel vom Trommelinneren ferngehalten. Pate ν τan s prüche:

1. Wickeltrommel für insbesondere warmes Walzband mit zwischen den Segmentschließkanten angeordneten Schließleisten, die ebenso wie die Segmente durch axial verschiebbare sowie mittels Keilflächen auf entsprechende Keilflächen der Segmente und der Schließleisten einwirkende Stufenkerne in die Spreiz- bzw. Einziehstellung versetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schließkanten des Segmentes (12) taschenartige Ausnehmungen (13) aufweisen, in die entsprechende Vorsprünge (14) der ihrerseits radial gefesselten Schließleisten (15) führend eingreifen.

2. Wickeltrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (12) lose eingelegte Keilstücke (10) aufweisen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1 050 292, 1 040 484, 392,717254;

britische Patentschrift Nr. 780 685;
USA.-Patentschrift Nr. 2 335 602.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

© 209 659/132 9.