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Schiebeverschluß für Kleidungsstücke od. dgl. Die Erfindung betrifft
einen Schiebeverschluß für Kleidungsstücke od. dgl., bei dem ein mit zwei seitlichen
Führungsflanschen versehener Einschiebeteil in einen einseitig offenen, die Führungsflansche
aufnehmenden Aufnahmeteil einführbar ist und bei welchem die Verschlußhälften mit
Krampen und Gegenplatte am Trägerstoff befestigt sind.
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Zur lösbaren Verbindung sich überdeckender Kanten oder Enden von Kleidungsstücken
od. dgl. sind zahlreiche Verschlüsse bekannt, die in bezug auf Aufbau, Form und
Größe sowie in bezug auf ihre Funktion stark voneinander abweichen.
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Ein großer Teil der bekannten Ausführungsformen von Verschlüssen für
Kleidungsstücke besteht im wesentlichen aus. Haken und Öse. Sie weisen mehr oder
weniger große, runde oder rechteckige Befestigungsplatten auf, die entweder auf
den Stoff aufgenäht werden oder mit abgewinkelten Krampen versehen sind, welche
den Stoff und eine Gegenplatte durchdringen und umgebogen werden. Bei derartigen
Verschlüssen bildet die Befestigungsplatte eine Einheit mit dem von ihr abgekröpften
oder abgebogenen Hakenteil. Dabei reicht jedoch eine am Haken angreifende Zugkraft
hebelartig je nach Ausführung entweder auf die Befestigungsplatte des Haken- oder
des Ösenteiles und sucht sie von der Gegenplatte bzw. vom Stoff zu lösen. Zumindest
erfolgt eine Schrägstellung in bezug auf die Ebene des Kleidungsstückes, die gegebenenfalls
bei am Körper anliegenden Kleidungsstücken einen störenden Druck ausüben kann. Bei
bestimmten Verwendungszwecken ist außerdem das starke Auftragen der Hakenteile von
Nachteil, weil deren Gesamthöhe oberhalb der Befestigungsebene mindestens drei Blechstärken
beträgt.
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Infolge der Nachteile von Hakenverschlüssen sind Schieberverschlüsse
entwickelt worden, bei denen die beiden Verschlußhälften mit einem Teil ihrer Länge
übereinander- oder ineinandergeschoben werden. Bei einigen bekannten Schieberverschlüssen
sind z. B. in der einen Verschlußhälfte eine oder mehrere Führungsbahnen zur Aufnahme
entsprechend ausgebildeter knopf- oder nietartiger Verschlußteile vorgesehen, die
mit dem breiten Kopf unter die Führungsbahn greifen. An Stelle von Verschlußhälften,
die ein oder mehrere die Führungsbahn der anderen Verschlußhälfte untergreifende
Verschlußteile aufweisen, sind auch Verschlüsse bekannt, deren eine Hälfte aus einem
schachtelförmigen, mit einer Führungsbahn versehenen Teil besteht, dem eine T-förmig
oder doppel-L-förmig ausgebildete Verschlußhälfte zugeordnet ist. Alle diese Verschlüsse
haben den Nachteil einer sehr aufwendigen Herstellung und tragen außerdem auf der
Kleidung stark auf, so daß sie für viele Zwecke ungeeignet sind.
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Zu erwähnen sind ferner bekannte Ausführungen mit runden Befestigungsplatten,
die auf den Stoff aufgenäht werden. Bei einer dieser Ausführungen sind auf den Befestigungsplatten
der beiden Verschlußhälften jeweils kreisförmige Stücke herausgedrückt und gleichsinnig
gewölbt, die in entgegengesetzter Richtung federnd und hakenartig ineinandergreifen.
Infolge der äußeren Form besteht beim Waschen und Bügeln die Möglichkeit einer Deformation
und somit die Möglichkeit des Verlustes der Funktionsfähigkeit.
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Ein weiterer bekannter Verschluß sieht an beiden Verschlußhälften
Kröpfungen mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt vor, die sich in Längsrichtung
verjüngen. Beim Schließen des Verschlusses verschieben sich die Verschlußhälften
längs der Schwalbenschwanzführung so weit ineinander, wie es die nach einer Seite
hin verjüngten Führungen zulassen.
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In der Funktion sehr ähnlich ist eine andere bekannte Ausführung,
bei der aus beiden Verschlußhälften Lippen herausgedrückt sind, die ebenfalls in
einer Richtung, und zwar bogenförmig, zusammenlaufen und übereinandergreifende Führungsbahnen
bilden. Die beiden zuletzt genannten Ausführungen
können zwar verhältnismäßig
flach und leicht gehalten sein, erfordern jedoch infolge der Form ihrer Führungsbahnen
zu ihrer Herstellung sehr aufwendige Werkzeuge.
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Bei einem ferner zu erwähnenden Verschluß sind die Befestigungsplatten
mit mehreren Durchbrüchen versehen. Der Mittelabschnitt ist gegenüber den auf dem
Stoff aufliegenden Randflächen durchgekröpft und als Hakenzunge ausgebildet. Mit
einer Hakenzunge ist stets der Nachteil verbunden, daß sie in die Ebene der Platte
niedergedrückt werden kann und dann nicht mehr als Haken verwendbar ist. Die inneren
Kanten der Randflächen sind der Form der Hakenzunge der anderen Verschlußhälfte
angepaßt und bilden die Führungsbahn beim Eingriff derselben. Führungsbahnen und
Kanten der Hakenkörper laufen in Verschlußrichtung schräg zusammen: Auch bei diesem
Verschluß ist die Herstellung sehr aufwendig und nur durch eine große Anzahl von
Stanzund, Prägeoperationen möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen lösbaren Verschluß
insbesondere für Hosenbunde zu schaffen, der funktionssicher, einfach im Aufbau
und in der Herstellung ist und der leicht und schnell geöffnet und geschlossen werden
kann. Ein derartiger Verschluß soll auf dem Kleidungsstück, auf dem er befestigt
ist, möglichst wenig auftragen und daher flach sein. Außerdem soll er stabil sein,
so daß beim Waschen und vor allem beim Bügeln der Kleidungsstücke keine Verformung
und damit eventuell ein Verlust der Funktionsfähigkeit eintritt. Der Verschluß soll
in großen Stückzahlen hergestellt werden können, die Form der einzelnen Teile soll
möglichst einfach und so gehalten sein, daß eine Massenfertigung ohne komplizierte,
mit schwierig herzustellenden Profilen versehene Werkzeuge durch wenige Stanz-,
Biege- und Prägeoperationen möglich ist. Weiterhin sollen die Verschlußteile, die
sowohl verdeckt als auch offen angebracht sein können, trotz Einfachheit des Aufbaues
und der Herstellung ein formschönes Aussehen aufweisen.
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Dazu geht die Erfindung von einem bekannten Schieberverschluß für
Kleidungsstücke od. dgl. aus, bei dem ein mit zwei seitlichen Führungsflanschen
versehener Einschiebeteil in einen einseitig offenen, die Führungsflansche aufnehmenden
Aufnahmeteil einführbax ist und bei welchem die Verschlußhälften mit Krampen und
Gegenplatten am Trägerstoff befestigt sind.
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Zur Verbesserung eines derartigen Schieberverschlusses ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die seitlichen Führungsflansche über die gesamte Länge des Einschiebeteiles
geführt sind und in abgewinkelte Befestigungskrampen auslaufen, die als Widerlager
für den Aufnahmeteil dienen.
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Dadurch wird eine außerordentlich einfache Herstellung der Teile des.
Verschlusses ermöglicht. Die Führungsbahnen bestehen im wesentlichen nur aus glatten
Blechen mit durchgekröpftem Mittelteil und den für die Befestigung notwendigen Krampen.
Besondere Anschläge oder Kröpfungen als Widerlager für die zugeordnete Verschlußhälfte
fallen weg, da ein Teil der Befestigungskrampen gleichzeitig als Widerlager dient.
Dadurch, daß die gesamte Länge einer Verschlußhälfte als Führungsbahn benutzt wird,
ist eine Schrägstellung der Verschlußhälften gegenüber der Befestigungsebene infolge
auftretender Zugkräfte so gut wie ausgeschlossen. Gemäß weiterer Erfindung kann
vorgesehen sein, den Mittelteil selbst zur Ausbildung von Befestigungskrampen zu
benutzen und demzufolge auf der Einführseite des Einschiebeteiles an dem die seitlichen
Führungsflansche des Einschiebeteiles verbindenden abgekröpften Mittelteil ein oder
mehrere Befestigungskrampen vorzusehen. Dadurch ergibt sich eine nicht unerhebliche
Materialeinsparung bei weiterer Vereinfachung der Stanzwerkzeuge.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 einen Einschiebeteil eines zweiteiligen lösbaren
Schieberverschlusses in Vorderansicht, Fig. 2 eine Rückansicht des Einschiebeteiles
nach Fig. 1 zur Veranschaulichung seiner Befestigung am Kleiderstoff, Fig.3 einen
senkrechten Schnitt längs der Linie HI-III in Fig. 1, Fig.4 einen waagerechten Schnitt
längs der Linie IV-IV in Fig. 1, Fig.5 einen waagerechten Schnitt längs der Linie
V-V in Fig. 1, Fig. 6 eine schaubildliche Ansicht des Einschiebeteilen der Fig.
1 bis 5, Fig.7 einen Aufnahmeteil eines zweiteiligen Schieberverschlusses in Vorderansicht,
Fig. 8 eine Rückansicht des Aufnahmeteiles nach Fig. 7 zur Veranschaulichung seiner
Befestigung am Kleiderstoff, Fig..9 einen senkrechten Schnitt längs der Linie IX-IX
in Fig. 8, Fig. 10 einen senkrechten Schnitt durch die beiden miteinander verbundenen
Verschlußteile, Fig.11 eine Vorderansicht einer abgewandelten Ausführungsform eines
Einschiebeteiles und Fig. 12 eine schaubildliche Ansicht der abgewandelten Ausführungsform
eines Einschiebeteiles von Fig. 11.
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Der in den Fig. 1 bis 6 der Zeichnung dargestellte Einschiebeteil
1 eines zweiteiligen lösbaren Schieberverschlusses besteht aus einem rechteckigen
Blech, dessen parallel angeordnete seitliche Führungsflansche 4 gegenüber dem flachen
Längs- oder Mittelteil 2 abgekröpft sind. Die abgekröpften Flansche 4 liegen in
einer Ebene parallel zum Längs- oder Mittelteil 3 des Einschiebeteiles, das gegenüber
den Führungsflanschen eine flache, an beiden Enden offene Längsnut von gleichbleibender
Breite bildet. Die Breite jedes der beiden Führungsflansche 4 ist ungefähr gleich
der Breite des ihnen gegenüber stufenförmig abgesetzten Mittelteiles 3. Die Außenkanten
5 der beiden Führungsflansche 4 laufen parallel. Der Mittelteil 3 des Einschiebeteiles
1 liegt auf dem Stoff 7 des Kleidungsstückes od. dgl. auf, so daß - wie in Fig.
3 ersichtlich - die Führungsflansche 4
von dem Stoff 7 abstehen und Zwischenräume
9 zwischen ihrer Unterfläche und dem Stoff frei lassen. Um den Einschiebeteil 1
am Stoff zu befestigen, sind ein Ende des Mittelteiles 3 mit einer Krampe 6 und
die beiden Führungsflansche 4 an den entgegengesetzten Enden mit den Krampen 8 versehen.
Sowohl die Krampe 6 am Mittelteil 3 als auch die Krampen 8 an den Führungsflanschen
4 stehen vor der Befestigung senkrecht zur Auflagefläche des Einschiebeteiles. Die
Krampen 8 sind zusätzlich mit Ansätzen 81 versehen. Die Krampen 8 verschließen auf
der dem Einführende entgegengesetzten Seite des Einschiebeteiles die Zwischenräume
9 zwischen
den Flanschunterseiten und dem Stoff 7, während die am
Einführende liegenden Seiten der Zwischenräume offenbleiben.
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Die Befestigung des Einschiebeteiles 1 des Schieberverschlusses mit
dem Stoff geht nun so vor sich, daß die Krampen 6 und 8 in unmittelbarer Nähe der
Stoffkante oder des Stoffendes durch den Stoff gesteckt werden, dann eine zur Aufnahme
der Krampen mit rechteckigen Durchbrüchen versehene, aus Blech bestehende Gegenplatte
10 aufgelegt wird und durch Umbiegen oder Vernieten der Krampen 6 und 8, Einschiebeteil
1, Stoff 7 und Gegenplatte 10 gemäß den Fig. 2 bis 5 fest miteinander verbunden
werden.
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Der in den Fig. 7 bis 9 dargestellte Aufnahmeteil 11 des Schieberverschlusses
besteht aus einem Blechstreifen oder einer Platte mit hakenförmig umgebogenen Enden,
die einwärts gegeneinander gerichtet sind und einander gegenüberliegende Führungen
12 bilden. Der Abstand zwischen den Innenkanten der auf diese Weise gebildeten Führungen
12 ist dabei wesentlich größer als die Breite des Mittelteiles 3 des EinschiebeteÜes
1. Der Aufnahmeteil 11 weist zwei Befestigungskrampen 13 auf, die aus dem flachen
Mittelstück 111 zwischen den Führungen 12 herausgedrückt sind. Auch diese beiden
Krampen 13 stehen analog zu den Krampen 6 und 8 des Einschiebeteiles 1 zunächst
rechtwinklig zur Auflagefläche des flachen Mittelstückes 111 des Aufnahmeteiles
11. Der Aufnahmeteil 11 wird in gleicher Weise wie der Einschiebeteil 1 dadurch
befestigt, daß die Krampen 13 durch den Stoff 15 gesteckt werden, eine mit rechteckigen
Durchbrüchen versehene Gegenplatte 14 aufgelegt wird und durch Umbiegen oder Vernieten
der Krampen 13 Aufnahmeteil 11, Stoff 15 und Gegenplatte 14 - wie in den Fig. 8
und 9 gezeigt - fest miteinander verbunden werden.
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Aus Fig. 10 ist ersichtlich, wie der Einschiebeteil 1 und der Aufnahmeteil
11 des Schieberverschlusses zum Eingriff gebracht werden, und zwar durch Aufschieben
der Führungen 12 des Aufnahmeteiles 11 über die Flansche 4 des Einschiebeteiles
1. Der Einschubweg wird durch die Ansätze 81 der Krampen 8 begrenzt, die als Widerlager
für den Aufnahmeteil 11 dienen. Die Außenkanten der Führungsflansche 4 des Einschiebeteiles
sind an der Einfuhrseite mit abgerundeten Ecken 16 versehen, um das Einschieben
zu erleichtern.
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Bei der in den Fig. 11 und 12 gezeigten abgewandelten Ausführungsform
weist der Einschiebeteil 1 am Mittelteil 3 zwei Krampen 17 auf, die unmittelbar
aus dem Mittelteil 3 herausgedrückt und dann rechtwinklig abgebogen sind. Der in
Fig. 11 dargestellte Einschiebeteil l wird mit Hilfe einer entsprechenden Gegenplatte
in gleicher Weise befestigt, wie es im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben wurde.