DE1134574B - Verfahren zur Sterilisierung von Fisch- oder Fleischmehl - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

C 23083 IVa/ 53 g

ANMELDETAG: 13. AU G U S T 1959

BEKANNTMACHUNG
DEK ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 9. AUGUST 1962

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Sterilisierung von mit Salmonellakeimen verseuchtem Fisch- oder Fleischmehl.

Verfahren zur Behandlung von Fischmehl, insbesondere zur Herstellung von Kraftfuttermitteln sind bekannt. So wird bei einem derartigen Verfahren beispielsweise zur Vermeidung des Fischgeschmacks das Fischmehl vor der Vermischung mit anderen Futterbestandteilen mehrfach mit Wasserdampf behandelt und dieses Gemisch dann in üblicher Weise zu einem Futterbrot verbacken. Bei dieser Behandlung wird das Fischmehl mehrmals einem Dampfstoß ausgesetzt, und zwar ausschließlich zu dem Zweck, den Geruch des Fischmehles zu beseitigen. Mit einem derartigen Verfahren läßt sich jedoch eine Sterilisierung von mit Salmonellakeimen verseuchtem Fischmehl nicht durchführen.

Zur Sterilisierung von Fisch und Fischabfällen ist es bekannt, die Sterilisierung und die nachfolgende Trocknung in getrennten Apparaturen vorzunehmen und dabei das zu behandelnde Gut mittels dampfbeheizter Doppelmäntel oder Doppelwände zu erwärmen bzw. zu erhitzen. Hierbei werden die bei der Trocknung entstehenden Brüdendämpfe abgesogen und in einem Kondensator niedergeschlagen. Für die Behandlung von Sojabohnenmehl ist es bekannt, das Mehl unter den Siedepunkt von Wasser zu erwärmen und in das Mehl Dampf einzuleiten, wobei der Dampf kondensiert und der gesamte Feuchtigkeitsgehalt des Mehles auf etwa 14 bis 30% gebracht und dann das Mehl bei einer oberhalb des Siedepunktes liegenden Temperatur gekocht wird. Die unmittelbare Zuführung von Dampf hat bei diesem Verfahren den Zweck, daß das Mehl eine Feuchtigkeitsschutzmasse erhält, die einen hohen Thiamingehalt und andere Nährwerte sichert und wertvolle physikalische Eigenschaften entwickelt. Weiterhin soll die Dampfzuführung dazu dienen, die Feuchtigkeit durch Dampfkondensation von etwa 15 bis 30% und höher zu bringen. Auch mit diesem Verfahren kann keine absolute Abtötung aller in dem Mehl vorhandenen Salmonellakeüne gewährleistet werden.

Schließlich ist es auch noch bekannt, mit Salmonellakeimen infiziertes Eigelbpulver durch eine Dampfbehandlung zu pasteurisieren. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Pasteurisierverfahren, bei dem insbesondere die geschmackliche Empfindlichkeit des Eigelbpulvers nicht beeinträchtigt werden soll.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, bei dem die Sterilisierung und Trocknung des zu bShandelnden Gutes in einem einzigen Apparat durchgeführt und

Verfahren zur Sterilisierung von Fischoder Fleischmehl

Anmelder:

Christiansen & Meyer,
Hamburg-Harburg, Außenmühlenweg 10

die bei der Trocknung entstehenden Brüdendämpfe zur Sterilisierung verwendet werden.

Diese Aufgabe ist dadurch gelöst worden, daß das zu behandelnde Gut in einem an sich bekannten kontinuierlichen Arbeitsgang drei übereinanderliegende Zonen (I, II, III) eines Sterilisierapparates durchfällt, in die obere Zone mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 13 % bei der herrschenden Lufttemperatur eingebracht und vorgewärmt wird, in dem oberen Teil der mittleren Zone bei einem geringen Überdruck von etwa 0,2 atü auf 110⁰C erhitzt und durch unmittelbare Dampfbehandlung auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 17 bis 20% gebracht wird und den unteren Teil der mittleren Zone sowie die letzte Zone unter Entzug des zugesetzten Dampfes bei langsam abnehmender Temperatur bis auf 105⁰C durchfällt und bei gleichzeitiger Normalisierung des Feuchtigkeitsgehaltes — durch Entzug oder Zusatz — am unteren Ende des Sterilisationsapparates abgezogen wird. Hierbei wird das Er-

wärmen des Gutes in der unteren Zone durch indirekte Beheizung vorgenommen und die dabei aus dem Gut in Form von Dampf austretende Feuchtigkeit zur unmittelbaren Anfeuchtung und Erwärmung des Gutes in der ersten Zone unter Umgehung der mittleren Zone verwendet.

Dieses Verfahren, beginnend mit der Beschickung und endend mit der Entnahme des sterilisierten und in bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt normalen Gutes aus dem einzigen Behälter bzw. der einzigen Apparatur rindet in 20 Minuten statt, woran sich nur noch eine nicht verfahrensgebundene Abkühlung des Gutes anschließt. Diese Vereinfachung in dem gesamten

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Sterilisiervorgang ist von erheblicher Bedeutung, insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1.. Verfahren zur Sterilisierung von mit Salmonellakeimen verseuchtem Fisch- oder Fleischmehl durch Dampfbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Gut in einem an sich bekannten kontinuierlichen Arbeitsgang drei übereinanderliegende Zonen (I, II, III) eines Sterilisierungsapparates durchfällt, in die obere Zone mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 13 % bei der herrschenden Lufttemperatur eingebracht und vorgewärmt wird, in dem oberen Teil der mittleren Zone bei einem geringen Überdruck von etwa 0,2 atü auf 110° C erhitzt und durch unmittelbare Dampfbehandlung auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 17 bis 20% gebracht wird und den unteren Teil der mittleren Zone sowie die letzte Zone unter Entzug des zugesetzten Dampfes bei langsam abnehmender Temperatur bis auf 105° C durchfällt und bei gleichzeitiger Normalisierung des Feuchtigkeitsgehaltes —durch Entzug oder Zusatz — am unteren Ende des Sterilisationsapparates abgezogen wird.

2. Verfahrennach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen des Gutes in der unteren Zone durch indirekte Beheizung vorgenommen und der dabei aus dem Gut austretende Dampf zur unmittelbaren Anfeuchtung und Erwärmung des Gutes in der ersten Zone unter Umgehung der mittleren Zone verwendet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
ZbI. f. Bakteriologie, Orig. 1956, S. 226.

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