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Einrichtung zur Lochung und Abtastung von Lochstreifen Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Lochung und Abtastung von Lochstreifen zur Programmsteuerung
während ein und desselben Durchlaufes, vorzugsweise für Gaschromatographen. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die ermöglicht,
während des Abtastvorgangs des Lochstreifens das Programm korrigieren zu können.
Dies ist mit bekannten Lochstreifengeräten nicht möglich.
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Bei Geräten, die mit Lochstreifen oder Lochkarten arbeiten, sind mit
Wählschienen zusammenwirkende Tastenhebel bekannt. Auch ist es bekannt, Stanzstempel
für Lochstreifen durch verschiebbare Schienen auszuwählen. Auch ist es bekannt,
Abtaster und Locher zu einem Gerät zusammenzubauen.
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Zur Lösung der eingangs geschilderten Aufgabe sieht die Erfindung
vor, daß zur Auslösung und Lochung von Steuersignalen manuell bedienbare Tastenhebel
jeweils paarweise vorgesehen sind, von denen unter Vermittlung einer von beiden
Tastenhebeln des Paares beeinflußbaren Kontaktvorrichtung der eine zum Einschalten
und der andere zum Abschalten des jeweiligen Vorganges dient und daß Ansätze an
den Tastenhebeln mit Ausschnitten von quer zu ihnen angeordneten Wählschienen zusammenwirken,
welche sowohl die Stempel zum Stanzen der Löcher in den Lochstreifen steuern als
auch während eines Abtastvorganges von den Abtastgliedern gemäß der abgetasteten
Lochkombination eingestellt werden und dabei über den ihrer Einstellung entsprechenden
Tastenhebel dessen Kontaktvorrichtung betätigen.
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Gemäß der weiteren Erfindung ist vorgesehen, daß eine längs des Lochstreifens
vorzugsweise um einen Signalschritt verschiebbare Baueinheit vorgesehen ist, in
der sowohl die Abfühlvorrichtung als auch die Stanzvorrichtung für den Lochstreifen
enthalten sind. ö Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Figuren
beschrieben.
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Gerätes, während Fig. 2 das Funktionsprinzip
erläutert.
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Gemäß Fig. 1 ist an der Vorderseite des Gehäuses Q eine Tastatur R
vorgesehen, welche die Auslösung der das Programm bildenden Funktionen sowie das
Einstanzen des Programms in den Lochstreifen T ermöglicht. Die obere Reihe der Tasten
dient zum Einschalten, die untere Reihe zum Ausschalten der zu steuernden Funktionen
A bis H eines Steuerprogramms. An der rechten Seite des Gehäuses Q
ist die Stanz- und Abfühleinrichtung S für den Lochstreifen T auswechselbar befestigt.
Ferner ist ein Lochstreifenbehälter U vorgesehen. Nach Fertigstellung des Programmstreifens
kann der Streifen zu einem endlosen Stück zusammengeklebt werden, das durch die
Stanz- und Abfühleinrichtung S läuft.
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Das Funktionsschema einer Einrichtung nach der Erfindung zeigt Fig.2.
Ein derartiges Gerät eignet sich beispielsweise zur automatischen Steuerung der
Vorgänge bei der Gaschromatographie. Im folgenden wird daher auf diesen Anwendungsfall
Bezug genommen.
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Die Steuerung der Meßvorgänge bei der automatischen Gaschromatographie
wird statt durch die bekannten Steuerscheiben oder Nockenwalzen durch einen Lochstreifen
vorgenommen, der während des Ablaufs einer Messung programmiert werden kann. Die
Kommandos wie: Dosieren, Einschalten spezieller Trennsäulen, Rückspulen usw. werden
als Lochkombinationen auf dem Lochstreifen festgehalten. Die Fünfer-Kombination
des nach den Normen des CCIT normalisierten Lochstreifens ergibt 32 Schaltmöglichkeiten.
Die Steuerung kann einerseits durch ein Schaltgetriebe am Synchronmotor und andererseits
durch die Länge des Lochstreifens selbst, der nach der Programmierung zum endlosen
Band zusammengefügt wird, der gegebenen Ablaufzeit einer Analyse angepaßt werden.
Durch Auswechseln von bereits programmierten Lochstreifen kann der Gaschromatograph
schnell dem gegebenen Gasgemisch angepaßt werden.
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Das Kommando - z. B. Dosieren - wird bei schrittweise durchlaufendem
Lochstreifen 1. (Fig. 2), der von den Vorschubwalzen 2 mittels eines nicht dargestellten
Antriebswerkes angetrieben wird, durch einen Druck auf einen der oberhalb und unterhalb
der fünf Wählschienen 8 angeordneten Wählhebel 10
ausgelöst.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur eines der Wählhebelpaare dargestellt.
Ein Tastendruck zur Auslösung eines Steuerbefehls kann nur erfolgen, wenn der Sperrnocken
10a des Wählhebels 10 durch die Anhubschiene 12 über die Sperrschiene 23 angehoben
ist. Die Anhubschiene 12 ist mit dem Antriebswerk für den Lochstreifen 1 derart
verbunden, daß sie die Tasten nur dann freigibt, wenn der Lochstreifen die richtige
Lage aufweist. Durch Druck auf die Taste, d. h. bei Verschiebung des Wählhebels
10 in seiner Längsrichtung, führt die Klappe 13 eine Schwenkbewegung aus, die den
Stanzblock 3 über die Klinke 14 freigibt. Der Stanzblock 3 wird mit der Matrize
4 um einen Schaltschritt des Lochstreifens 1 an den Anschlag 15 nach rechts durch
die Feder 25 gezogen. Gleichzeitig verschiebt sich der Sperrschieber 16 unter der
Einwirkung der Feder 26 nach hinten. Mit seinen fünf Nocken 16a (nur einer dargestellt)
sperrt er alle fünf Wählschienen 8 gegen eine Längsbewegung nach links. Bei weiterer
Verschiebung des Wählhebels 10 in Längsrichtung führen von den fünf verschieden
gezahnten Wählschienen 8 nur diejenigen Wählschienen eine Schwenkbewegung aus, bei
denen ein Zahn 8 a im Wege eines der fünf Schaltnocken 10 b des Wählhebels 10 liegt.
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Die nach hinten ausschwenkenden Wählschienen 8 fallen von den Nocken
16 a des Sperrschiebers 16 und verschieben sich, der angetriebenen Kurvenscheibe
9 folgend, nach links. Diese Verschiebung kann durch Sperrnocken 6a der Abtasthebel
6 nicht verhindert werden, weil der bereits verschobene Stanzblock 3 die Nase 6
b des Abtasthebels 6 mit dem Ansatz 3 a unterstützt. Die sich nach links bewegenden
Wählschienen 8 schieben über Kipphebel 17 die Stanzhebel 18 über zugeordnete Lochstempel
19, worauf diese durch die Kraft der angetriebenen Kurvenscheibe 5 durch den Lochstreifen
gepreßt werden.
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Somit ist das durch Fingerdruck z. B. auf die Taste 14 gewählte Kommando
als eine der 32 möglichen Lochkombinationen auf dem Streifen festgehalten. Gleichzeitig
kann der Wählhebel 10, mit dem das Kommando ausgelöst wurde, der Anhubschiene
12 folgend, die durch den Antrieb auf- und abwärts bewegt wird, in die Lücken der
verschobenen Wählschienen 8 einfallen.
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Die Zugfeder 27 bewirkt dann über den einfallenden Wählhebel 10 die
Verschiebung des entsprechenden Kontaktschiebers 11, der den Schaltbefehl z. B.
an ein elektropneumatisches Ventil weitergibt. Unbehindert von weiteren Steuerbefehlen
bleibt der Kontaktschieber 11 so lange in seiner eingeschalteten Stellung, bis ein
neues Kommando die Wählschienen 8 so verschiebt, daß der dem einfallenden Wählhebel
10 gegenüberliegende Wählhebel 30 sich nach oben bewegt und den Kontaktschieber
11 in seine Grundstellung zurückbringt. Auf alle Wählhebel 30 wirken den Teilen
12 und 23 entsprechende Anhub- und Sperrschienen, die jedoch aus Gründen der L7bersichtlichkeit
in der Zeichnung fortgelassen sind.
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Nach dem Lochen der ausgewählten Lochkombination wird der Stanzblock
3 von der Kurvenscheibe 5 über die Rolle 20 in seine dargestellte Ausgangslage zurückgeschoben
und von der Klinke 14 festgehalten. Auch alle Wählschienen 8 werden nach dem Lochvorgang
entgegen der Wirkung der Feder 26 durch die Kurvenscheibe 9 in die Grundstellung
nach rechts gebracht. Wenn die Wählhebel 10 durch die Anhubschienen 12 angehoben
sind und der Lochstreifen um einen Schritt weitergeschaltet ist, kann ein neues
Kommando erfolgen. Bleibt ein neuer Steuerbefehl aus, so wird keine der fünf Wählschienen
8 durch den Sperrschieber 16 an einer Linksverschiebung gehindert. Das bewirkt,
daß keiner der Wählhebel 10 bzw. 30 eine Lücke in allen fünf Wählschienen
findet und einfallen kann. Somit bleiben alle Kontaktschieber 11 in ihrer jeweiligen
Stellung. Auch die Lochung des Streifens 1 kann nicht erfolgen, weil sich der Stanzblock
3 in seiner Ruhelage befindet und somit die Linksverschiebung der Wählschienen 8
nicht ausreicht, um die Stanzhebel 18 über die Lochstempel 19 zu schieben.
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Beim Abtasten des gelochten Streifens 1 befindet sich der Stanzblock
3 immer in seiner eingeklinkten (Ruhe-) Stellung. Dies hat zur Folge, daß sich die
Abtasthebel 6, der Kurvenscheibe 5 folgend, frei bewegen können, wenn ihnen die
entsprechenden Abtaststifte 7 durch Einfallen in die Lochungen im Lochstreifen 1
die Möglichkeit dazu geben. Die einfallenden Abtasthebel 6 halten mit ihren Sperrnocken
6 a die entsprechenden Wählschienen 8 fest und übertragen dadurch das Signal auf
dem Streifen 1 in eine bestimmte Stellung der Wählschienen 8 und damit auf einen
bestimmten Wählhebel 10. Dieser kann in die Lücken zwischen den Zähnen
8a der für ihn passend verschobenen Wählschienen 8 einfallen. Wie beim Programmieren
des Streifens 1 bewirkt der einfallende Wählhebel 10 durch die Verschiebung
des Kontaktschiebers 11 die Weitergabe des Steuerbefehls z. B. an die Steuerorgane
eines Gaschromatographen.
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Es ist möglich, beim fertig programmierten Streifen 1 bei der Abtastung
z. B. während der Analyse weitere Steuerbefehle ohne besondere Maßnahmen hinzuzufügen,
da die einzelnen Kommandos im allgemeinen in so großen Zeitabständen aufeinanderfolgen,
daß auf den Streifen hinreichende Leerstellen vorhanden sind, die zusätzliche Lochungen
aufnehmen können. Geringe zeitliche Verschiebungen, die entstehen, wenn das Kommando
aus Platzgründen etwas auf dem Streifen verschoben werden muß, stören bei derartigen
langsam ablaufenden Vorgängen nicht, so daß Korrekturlochungen neben den bisherigen
Zeichen möglich sind. Andererseits kann eine durch falsches Programmieren entstandene
Lochkombination, die zeitlich zu spät erscheint, durch ein nochmaliges Lochen der
gleichen Kombination vorverlegt werden. Von zwei gleichen, aufeinanderfolgenden
Lochkombinationen wird von der Steuerung nur die erste ausgewertet. Ein zu früh
erfolgtes oder falsches Kommando kann ohne Störung der Steuerung mit der Löschkombination,
die eine der 32 möglichen Lochkombinationen darstellt und alle fünf Löcher durchstanzt,
ungültig gemacht werden.