DE11342C - Verfahren zur Darstellung von Melassekalk bei kontinuirlichem Betriebe, unter Benutzung verdünnter Melassen und von fertigem Melassekalk neben dem bekannten Zusätze von Aetz- oder gelöschtem Kalk - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Melassekalk bei kontinuirlichem Betriebe, unter Benutzung verdünnter Melassen und von fertigem Melassekalk neben dem bekannten Zusätze von Aetz- oder gelöschtem KalkInfo
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- C13—SUGAR INDUSTRY
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- C13B35/00—Extraction of sucrose from molasses
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Description
PATENTSCHRIFt
1879.
j φ^ t, f ν ^λ j/ Γ;
... _Jüasse 89._ -:
CARL PIEPER in BERLIN.
Verfahren zur Darstellung von Melassekalk bei continuirlichem Betriebe, unter Benutzung verdünnter
Melassen und von fertigem Melassekalk neben dem bekannten Zusätze von Aetzkalk
oder gelöschtem Kalk.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. October 1879 ab.
Durch das vorliegende Verfahren soll die bei der Fabrikation gewonnene und nicht weiter
concentrirte Melasse unter Vermeidung einer höheren Temperatur und eines übermäfsigen
Kalkzusatzes, durch Maschinen und ohne Handarbeit, bei continuirlichem Betrieb in pulverigen
Melassekalk verwandelt werden, welcher mit Spiritus angerührt und dann methodisch ausgelaugt
wird.
Es wird der Melasse ein Gemenge von zu Pulver gemahlenem Kalk oder zu Pulver gelöschtem
Kalk (Kalkhydrat) mit Melassekalkpülver beigemengt. Diese Mengung läfst sich
in mit schraubenförmig gestellten Armen versehenen Rührvorrichtungen vornehmen, wobei
der Zusatz von Melassekalkpulver so gewählt wird, dafs die Masse weder schmierig bleibt,
noch in dem Behälter fest wird. Man verfährt hierbei folgendermafsen:
Nachdem der frisch gebrannte Kalk mittelst bekannter Zerkleinerungs- und Mahlapparate
0sie Steinbrecher, Steinmühle, Kugelmühle etc.)
gepulvert worden ist, läfst man ihn gleichzeitig mit fertigem Melassekalkpulver in eine Mischtrommel
fallen,, worin beide Stoffe trocken innig gemischt werden. Ein Becherwerk hebt sodann
das sich ergebende Mischungspulver in ein trichterförmiges Reservoir, welches neben dem
Melassebehälter befindlich ist.
Durch die Stellung von Schiebern und Hähnen geregelt, läuft der Inhalt des besagten Reservoirs
sowohl, als gleichzeitig der des Melassebehälters in bestimmten Gewichtsmengen nach
einem Misch apparate, in welchem die Mischung der Melasse mit dem Pulver bewerkstelligt wird.
Aus diesem Mischapparate fliefst die fertige, teigartige, steife Mischung continuirlich auf ein
schräg montirtes, gegen Seitenabfall geschütztes, endloses Band, auf welchem sich die Reaction
vollendet.
Der wie ein liegender Thonschneider gestaltete Mischapparat kann, um bei nicht hinreichend
. concentrirten und darum die Reaction sehr langsam beginnenden und vollendenden Melassen
diese Reaction einzuleiten und angemessen zu beschleunigen, mit einem Mantel umgeben werden;
zwischen Mantel und Mischcylinder wird dann während der Zusammenmischung verlorener
Dampf geleitet.
Man kann auch den Mischcylinder in zwei Theile theilen und in dem ersten zunächst eine
innige Mischung von Kalkpulver mit Melasse herstellen und in dem zweiten Theil zu dem
entstandenen Brei alsdann diejenige Menge fertigen, pulverförmigen Melasse-Rohkalkpulvers zumischen,
welche nöthig ist, um eine angemessene Herabminderung der Reactionstemperatur, wie
ein zweckmäfsig trockenes, leicht pulveriges Product nach Vollendung der Reaction zu erzielen.
Von dem oben erwähnten, endlosen Bande wird die Masse unter allmäligem, bröcklichem
Erstarren derselben, ohne dafs sie jedech eine harte, zusammenhängende Masse bildete, in ein
höher gelegenes, trichterförmiges Reservoir geführt. Dieses letztere steht unten mit dem
Druckrohre eines Ventilators oder einer gleichwirkenden Vorrichtung in Verbindung, welcher
Ventilator durch eine am Unteren Reservoirtheile befindliche, siebverschlossene Oeffnung
kühle Luft eintreibt, die sich am Melassekalk allmälig erwärmt, den abdunstenden Wasserdampf fortnimmt und so den Melassekalk schliefslich
in trockenem und abgekühltem Zustande zurückläfst.
Die erhärtete und erkaltete, bröckliche Masse fällt nunmehr in eine darunter angeordnete
Staubschleuder (z. B. einen Desintegrator), die mit einem selbstthätigen. Siebwerke, in Verbindung
mit einer Vorrichtung zum Rückaufheben des nicht hinlänglich Zerkleinerten, versehen ist,
und die jene Masse als fertiges Melassekalkpulver abgiebt.
Da ein Desintegrator in erheblichem Mafse auch als Ventilator wirkt, so reicht es in manchen
Fällen für Erzielung der beschriebenen Luftcirculation in dem trichterförmigen Reservoire
aus, den angewendeten Desintegrator mit einem geeigneten Mantel zu umgeben und mit
{' " ·■ jenem urit£rerC .Theile des Reservoirs zu' ver-
'■} : binden. ί -
: f ) ·■ ' Ein;.Their'des . -fertig dargestellten Melasse-■
kalkp ülvers wird'', mittjblst Transporteurs zurück
' ·"-.*,.-,.-.nach der erwähnten Mischtrommel geführt, behufs
Erzeugung von neuem Melassekalkpulver.
Ein anderer, und zwar der Haupttheil des so dargestellten, fertigen Melassekalkpulvers gelangt
mit Hülfe eines zweiten Transporteurs in einen geschlossenen Maischcylinder, wo das
Pulver mit reinem oder mit bereits nichtzuckerhaltigem Spiritus eingemaischt und mittelst des
Rührwerkes als klumpenfreie Masse in ein unteres Vorrathsreservoir geschafft wird. Von hier aus
wird es nach der Auswaschstation und dann behufs Reinigung mit Waschspiritus auf Filterpressen,
die zur vollständigen Auswaschung eingerichtet sind, gepumpt. Die Filterpressen sind
in batteriemäfsiger Anordnung nach dem Gegenstromsystem bei der Auslaugung thätig.
Die Wiedergewinnung des Spiritus, sowie die weitere Verarbeitung des gereinigten Melassekalkes
entweder als Einwurf vor der Scheidung bezw. Saturation oder auch direct auf Zucker,
geschieht nach den Principien der Scheibler'-schen Elution in "bekannten Apparaten zum
coiitihuirlichen, maschinellen Betriebe.
Der Umstand, dafs ein beträchtlicher Theil des dargestellten Melassekalkes den Kreislauf immer
von neuem wieder mit vollführt, und dafs dadurch eine merklich gröfsere Arbeitskraft zur Zerstäubung
des bröcklichen Melassekalkes verlangt wird, kommt deshalb hier wenig in Betracht,
weil die bröckliche Masse sich ungemein leicht in Pulverform überführen läfst, und weil ein
Desintegrator eine so bedeutende Leistungsfähigkeit aufweist, dafs er im anderen Falle ungewöhnliche
Fabrikationsverhältnisse nur zeitweilig in Betrieb sein würde.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei der Herstellung trockenen Melassekalkes die Anwendung von fertigem Melassekalk neben dem bekannten Zusätze von Aetzkalk oder gelöschtem Kalk, weiter die Benutzung verdünnter Melassen, die Herbeiführung eines continuirlichen Betriebes und das Trocknen des in letzterem erzielten Melassekalkes mittelst mechanisch durchgetriebener Luft.
Publications (1)
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