DE907531C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Feinguelle aus Stallmist - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Feinguelle aus StallmistInfo
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- DE907531C DE907531C DESCH3256A DESC003256A DE907531C DE 907531 C DE907531 C DE 907531C DE SCH3256 A DESCH3256 A DE SCH3256A DE SC003256 A DESC003256 A DE SC003256A DE 907531 C DE907531 C DE 907531C
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- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Feingülle aus Stallmist Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Feingülle aus Stallmist.
- Diese Herstellung erfolgte bisher in der Weise, daß Harn, Stallmist und Wasser in einer Mischgrube unter Anwendung handelsüblicher Rührwerke innig miteinander vermengt werden. Hierbei bilden die langfaserigen und sperrigen Stoffe des Stallmistes ein Hindernis; sie widerstehen nicht nur der Auflösung, sondern sind im Gegenteil Anlaß zur Zusammenballung von Klumpen; werden diese von den Güllepumpen angesaugt, so sind sie die Ursache zu Verlegungen von Ventilen und Düsenöffnungen der Verteilungsanlagen, zu Verstopfungen und gegebenenfalls sogar zu Flüssigkeitsrückschlägen. Die dadurch gegebene Gefahr von Beschädigungen der Pumpen und Leitungen kann auch durch die Anwendung von Überdruckventilen nicht beseitigt werden, wie die Praxis beweist.
- Zur Überwindung solcher Schwierigkeiten wurde ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem der Dungstoff unter Zusatz von Wasser einer vollständigen Zermahlung zu einem feinen, schlammigen Brei unterworfen wird und in entsprechender Verdünnung mit weiterem Wasser oder Beimischung von Gülle zur Verwendung gelangt. Abgesehen von dem hohen Kraftbedarf für eine derartige vollständige Zermahlung des Düngers mit allen festen Anteilen entziehen diese Anteile während der Zeit @i.hrer Verrottung im Baden diesem nicht nur ihren eigenen Düngerwert an Stickstoff, sondern legen darüber hinaus eine wesentliche Menge an wirksamem Bodenstickstoff fest. Außerdem entsteht die Gefahr, durch die durch das Zermahlen der unverrotteten Streu erhaltene, um ein Vielfaches größere Oberfläche schädliche Krankheitserreger, wie z. B. die verschiedenen Fußkrankheiten des Getreides, dem Boden mit großer Verteilungskapazität einzuverleiben.
- Die Erfindung sieht deshalb von allen Maßnahmen ab, die ein vollständiges Vermahlen des Düngers mit seinen gesamten Bestandteilen beinhalten. unid unterscheidet sich dadurch grundsätzlich von dem bekannten Verfahren. An Stelle eines Mahlvorganges wendet die Erfindung lediglich Zerkleinerungsmaßnahmen an, mit dem Ziel, die eine Zerkleinerung nicht zulassenden Teile auszuscheiden und daher nicht in der Gülle zii belassen. Die Zerkleinerung selbst erfolgt in der bei Düngerstreumaschinen üblichen, im wesentlichen trockenen Arbeitsweise. Zur Anwendung voll Zerkleinerungsmaßnahmen geben allerdings die bekannten Einrichtungen bei Düngerstreumaschinen für das vorliegende Problem nur wenig Anregungen, weil bei diesen bekannten Einrichtungen weit mehr eine Verteilung als eine bis ins kleinste gehende Zerkleinerung angestrebt und erreicht wird und die ganz anderen Erfordernisse des Düngerstreuens nicht ohne weiteres auf die Güllebereitung übertragen werden können.
- Die Erfindung beseitigt alle beschriebenen Nachteile und erzielt die Herstellung voll Feingülle aus Stallmist bei Anwendung von Zerkleinerungsmaßnahmen dadurch, daB nach einer bis zur vollständigen Zerreißung erfolgenden Zerkleinerung der zerkleinerungsfähigen Anteile des Stallmistes Wasserzugabe erfolgt und unter Ausscheidung der verbleibenden festen Bestandteile ein durch ständiges Durchrühren begünstigtes Auslaugen und Aufschlämmen des Stallmistes erzielt wird.
- Zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient mit besonderem Vorteil die ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung, «-elche aus einer einem Mischbehälter vorgeschalteten Zerkleinerungseinrichtung, im Mischbehälter vorgesehenen Rührorganen und einer an den Mischbehälter angeschlossenen Ausscheideeinrichtung für die verbleibenden festen Bestandteile besteht. Die Zerkleinerungseinrichtung kann hierbei insbesolidere nach Art eines Reißwolfes ausgebildet sein.
- In der Zeichnung sind aus der Zahl der vielen möglichen Ausführungsbeispiele lediglich zwei herausgegriffen, wobei alle Figuren lotrechte Schnitte bedeuten.
- Fig. i und 2 beziehen sich in senkrecht zueinander stehenden lotrechten Schnitten auf ein: Ausführungsform; Fig. 3 veranschaulicht in schematischer Vereinfachung eine .'#,usführu@ngsvariante: Fig.4 bezieht sich auf die Abänderung eines Details.
- Anden Einfülltrichter i ist unten ein Gehäuse 3 für die nach Art eines Reißwolfes ausgebildete Zerkleinerungseinrichtung angeschlossen. Der Reißw olf besteht beim Ausführungsbeispiel aus einer Serie von Schlagarmen 5a, die um .die Welle 5 rotieren und mit einem Kamin oder Rechen 4 zusaminenwirken. Die Welle 5 ist z. 13. in den Kugellagern 6a und 6b gelagert. Beim Ausführungsbeispiel wird sie von einem Motor i9 direkt angetrieben. Bei der beispielsweise möglichen Ausbildung sind die Kugellager 6a, 6b außerhalb des Gehäuses auf an diesem befestigten Konsolen 7a, 7b angeordnet. Die nach der Zerkleinerung erfolgende Wasserzugabe geschieht durch ein entsprechend tief unterhalb des Kammes 4 vorgesehenes Wasserzulaufrohr 2.
- An das Gehäuse 3 der Zerkleinerungseinrichtung ist nach unten ein Behälter 8 angeschlossen, in welchem sich das Rührwerk befindet. Die z. B. als Taumelscheiben 15 ausgebildeten Rührorgane sitzen auf einer Welle i i, welche beim Ausführungsbeispiel beiderseits aus dem Behälter 8 herausgeführt ist und in den auf Konsolträgernga, 9b des Behältergehäuses angeordneten Stehlagern ioa, lob gelagert ist. In .der Darstellung ist die Welle i i auf einer Seite verlängert und trägt dort einen Schleuderrechen i g, dessen Funktion noch näher erläutert werden wird. Der Antrieb der Welle i i kann direkt oder indirekt, z. B. von der Welle 5 aus, über einen Riemenantrieb 12, 13, 14 erfolgen.
- Der durch den Beschickungstrichter i in die :Maschine eingebrachte Mist wird im keiBwolf4,5a weitgehend zerkleinert und gelangt nach Zugabe von Wasser mittels des Zulaufes 2 in den Mischbehälter 8, wo er in einer Art Wasserbad durch die Rührorgane 15 weiter zerkleinert, aufgeschlämmt und ausgelaugt wird. An Stelle der gezeichneten Taumelscheiben können Rührflügel, Rührschnecken od. dgl. Anwendung finden. Der Mischbehälter 8 kann an Stelle der dargestellten horizontalen Lage auch in anderer, z. B. lotrechter Stellung angeordnet sein. Aus -dem Mischbehälter 8 gelangt die Gülle z. B. durch ein Abflußorgan 16 zur Ausscheidungseinrichtung für die verbleibenden festen Bestandteile. Letztere besteht z. B. aus dem bereits erwähnten Schleuderrechen 18 und einem mit diesem in geeigneter Lage, oben oder unten, zusammenwirkenden Rost 17. Während die Feingülle zwischen .den Roststäben in den Sammelbehälter zur weiteren Verteilung aus diesem abfließt, werden die auf dem Rost 17 abgefangen-n, noch fest gebliebenen Bestandteile durch den Schleuderrechen 18 oder eine ähnliche Einrichtung auf den Misthaufen oder eine sonst erwünschte Stelle abgeschleudert. Auf diese Weise kann sogar Stroh aus nicht vollständig verrottetem :Mist wiedergewonnen werden. Nachdem dieses während des Durchganges durch den Mischbehälter 8 gründlich abgespült wird, kommt es schon so weitgehend gereinigt zur Ausscheidung, daß es zur Wiederverwendung als Streu geeignet ist. Insbesondere in Gegenden mit Güllewirtschaft, die bekanntlich stroharm sind, hat diese Möglichkeit ihre Bedeutung.
- Die Gestaltung der Finger des Schleuderrechens und der zugehörigen Roststäbe kann in Anpassung an die gegebenen Erfordernisse erfolgen. So können die Stäbe des Kammes 17 von Kurven 24 der z. B. in Fig. ,4 dargestellten Form begrenzt sein, während es vorteilhaft ist, die Finger nicht geradlinig auszubilden, sondern ebenfalls noch Kurven i8a gekrümmt vorzusehen. In ähnlicher Weise kann eine dementsprechende Abweichung von geradlinigen Begrenzungen auch für die Ausbildung der-Organe 4, 5a des Reißwolfes vorteilhaft sein.
- Für den Übergang der Reißzone, der Mischzone und der Ausscheidungszone der Vorrichtung untereinander ist in Fig. 3 eine Möglichkeit veranschaulicht, die eine Vervollkommnung der einzelnen Arbeitsvorgänge und der Durchführung des Gesamtverfahrens ergibt. Wie dargestellt, ragt vom Beschickungsgehäuse 1, 3 eine Wand 2o von oben in den Mischbehälter 8 hinab, und zwar so tief, daß deren untere Begrenzungskante etwas tiefer zu liegen kommt als der obere Rand der den Mischbehälter 8 gegen sein Abflußorgan 16 abtrennenden Wand 21. Da die letztere für den Flüssigkeitsspiegel im Mischbehälter 8 maßgebend ist, so taucht die Wand 2o in das Gemisch im Behälter 8 etwas ein, wodurch die Wirksamkeit der Rührorgane 15 erhöht wird. Der feste Rechen 17 ist im oberen Bereich des Abflußschlauches 23 vorgesehen und wirkt mit den z. B. nur einseitig in bezug auf die Welle i i vorgesehenen Fingern des Schleuderrechens zusammen, wie dies aus den Fig. 3 und 4 deutlich zu ersehen ist. Zur Ableitung der Feingülle in den Sammelbehälter ist in Fig. 3 ein. Abflußrohr 22 angedeutet.
- Die erfindungsgemäß außerordentlich wirtschaftlich vorgenommene Zerreißung, Aufschließung und Siebung ergibt nicht nur eine an Pflanzennährstoffen reiche Gülle, sondern gewährleistet auch eine von festen Bestandteilen freie, nicht durch urverrottete Bestandteile beeinträchtigte gleichmäßige Zusammensetzung derselben, so daß Verstopfungen und Beschädigungen der Pump- und Berieselungsanlagen unbedingt ausgeschlossen sind.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Feingülle aus Stallmist bei Anwendung von Zerkleinerungsmaßnahmen, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer bis zur vollständigen Zerreißung erfolgenden Zerkleinerung der zerkleinerungsfähigen Anteile des Stallmistes Wasserzugabe erfolgt und unter Ausscheidung der verbleibenden festen Bestandteile des Stallmistes ein durch ständiges Durchrühren begünstigtes Auslaugen und Aufschlämmen des Stallmistes erzielt wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine einem Mischbehälter (8) vorgeschaltete Zerkleinerungseinrichtung (5a, 4), im Mischbehälter vorgesehene Rührorgane (15) und eine an den Mischbehälter angeschlossene Ausscheideei'nrichtung für die verbleibenden festen Bestandteile.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, .dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerungseinrichtung nach Art eines Reißwolfes mit rotierenden Schlagarmen (5a) und einem von diesen durchschlagenen Kamm (4) in einem unterhalb des Kammes (4) mit Wasserzulauf (2) ausgestatteten Beschickungsgehäuse (1, 3) ausgebildet ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Ausbildung der Rührorgane als auf einer im Mischbehälter (8) drehbar gelagerten Welle (i i) angeordnete Taumelscheiben (15).
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Ausbildung der Ausscheideeinrichtung für die verbleibenden festen Bestandteile als mit einem Rost (17) zusammenwirkender Schleuderrechen (18).
- 6. Vorrichtung nach Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührorgane (15) und der Schleuderrechen (i8) auf der gleichen Welle (ii) angeordnet sind.
- 7. Vorrichtung nach Ansprüchen 2, 3 und 5, gekennzeichnet durch eine vom Beschickungsgehäuse (1, 3) nach abwärts in den Mischbehälter (8) hineinragende Wand (2o), deren untere Begrenzung etwas tiefer liegt als der obere Rand der den Mischbehälter (8) gegen sein Ausflußorgan (16) abtrennenden Wand (21). B. Vorrichtung nach Ansprüchen 2, 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiß- bzw. Schleuderorgane (5a, 18) und/oder die Kämme bzw. Rechen (4, 17) mit gekrümmten Begrenzungen ausgebildet sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 717 898, 741 483.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT907531X | 1949-10-25 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE907531C true DE907531C (de) | 1954-03-25 |
Family
ID=3682954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH3256A Expired DE907531C (de) | 1949-10-25 | 1950-07-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Feinguelle aus Stallmist |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE907531C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1005534B (de) * | 1954-06-30 | 1957-04-04 | Wilbro Corp | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von fluessigen, breifoermigen Duengemittel- oder Bodenverbesserungsmittel-Suspensionen aus organischen Abfallstoffen |
DE1006870B (de) * | 1955-07-01 | 1957-04-25 | Aschenbrenner Fa Franz | Vorrichtung zur Verfluessigung von Stallmist |
DE3239304A1 (de) | 1982-10-23 | 1984-05-03 | H.F. Maack Wagenfabrik GmbH & Co KG, 2722 Visselhövede | Reaktor zur erzeugung von biogas aus guelle |
DE3249427A1 (de) * | 1982-10-23 | 1984-05-03 | H.F. Maack Wagenfabrik GmbH & Co KG, 2722 Visselhövede | Reaktor zur erzeugung von biogas aus guelle sowie ein verfahren zu dessen betreiben |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE717898C (de) * | 1940-10-26 | 1942-02-25 | Dr Anton Apold | Verfahren und Einrichtung zur Verarbeitung von Stallduenger mit Guelle zu einem fluessigen Duenger |
DE741483C (de) * | 1941-12-07 | 1943-11-11 | Dr Anton Apold | Verfahren zur Verarbeitung von Stallduenger zu einem fluessigen Duenger |
-
1950
- 1950-07-06 DE DESCH3256A patent/DE907531C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
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