DE1132400B

DE1132400B - Thermostatisch gesteuertes Ventil, insbesondere Dampfwasserableiter

Info

Publication number: DE1132400B
Application number: DEK41491A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Ulrich Domm; Dipl-Ing Werner Foeller
Original assignee: Schanzlin & Becker AG
Current assignee: Schanzlin & Becker AG
Priority date: 1960-08-18
Filing date: 1960-08-18
Publication date: 1962-06-28

Description

Thermostatisch gesteuertes Ventil, insbesondere Dampfwasserableiter Die Erfindung betrifft ein thermostatisches Ventil, insbesondere einen Dampfwasserableiter, dessen Abschlußorgan durch einen aus verschiedenen Gruppen von Bimetallplatten bestehenden Thermostaten gesteuert wird, wobei dessen einzelne Gruppen nacheinander bei verschiedenen Temperaturen derart in Tätigkeit treten, daß der Druck und die Temperatur, bei der das Abschlußorgan öffnet und schließt, möglichst einer vorgegebenen Kurve entspricht.
Es ist bereits ein thermostatisch gesteuerter Dampfwasserableiter bekannt, bei dem das Bimetallelement aus mehreren Gruppen zusammengesetzt ist, von denen eine Gruppe ständig mit dem zugleich als Rückschlagventil ausgebildeten Abschlußorgan in Verbindung steht, während sich die anderen Gruppen nacheinander bei verschiedenen Temperaturen zuschalten, so daß sie ihre Funktion mit sich addierendem, im wesentlichen vorbestimmtem Krafteinsatz ausüben. Während bei den herkömmlichen thermostatgesteuerten Ableitern der Verlauf der Bimetallkräfte über der Temperatur bei graphischer Darstellung ein geradliniger ist, entsteht bei der beschriebenen Ausführung ein mehrmals gebrochener Linienzug, und zwar bringt jedes Zuschalten einer Gruppe einen Knickpunkt, bei Verwendung von drei Gruppen besteht die Kurve also aus drei Linienzügen mit zwei Knickstellen. Auf diese Weise läßt sich zwar gegenüber den herkömmlichen Ableitern mit linearem Kurvenverlauf eine Verbesserung in bezug auf Anlehnung an die Sattdampfkurve erzielen. Diese läßt sich jedoch mit dem bekannten Ableiter nur unvollkommen erreichen, da pro Gruppe nur einmal eine Änderung des Linienzuges möglich ist und die Anzahl der Gruppen aus Platzgründen beschränkt bleiben muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein thermostatisch gesteuertes Regelventil zu schaffen, das die Druck-Temperatur-Kurve noch genauer dem vorgegebenen Verlauf anzupassen erlaubt. Die Erfindung geht dabei von einem thermostatisch gesteuerten Regelventil der eingangs genannten Art aus und besteht darin, daß die einzelnen Gruppen des Bimetallelementes hintereinandergeschaltet und verschieden kräftig und derart angeordnet sind, daß bei einem Temperaturanstieg zunächst die schwächste Bimetallgruppe allein auf das Verschlußstück wirkt und bei weiterem Temperaturanstieg von den stärkeren Bimetallgruppen bis zu einem Anschlag zusammengedrückt wird, der den weiteren Zuwachs an Steuerkraft der stärkeren Gruppe auf das Ventilverschlußstück überträgt.
Die gewünschte Druck-Temperatur-Kurve besteht dann, wenn man beispielsweise drei Gruppen angeordnet hat, aus fünf Linienzügen, und zwar bringen immer »n« Gruppen Linienzüge aus »2n-1« Teilen.
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, es zeigen die Abb. 1 bis 6 das erfindungsgemäße Regelventil in Form eines Dampfwasserableiters bei verschiedenen Betriebstemperaturen und -drücken und Abb. 7 eine graphische Darstellung, aus der die mit diesem Ableiter erreichte Annäherung an die Sattdampfkurve ersichtlich ist.
Im Gehäuse 1 des Dampfwasserableiters befindet sich eine Auslaßöffnung 2, die von einem Kugelventi13 geschlossen wird. Dieses ist über einen Ventilschaft 4, der in drei übereinander angeordneten Hülsen 5, 6 und 7 axial verschiebbar angeordnet ist, mit den drei Scheibengruppen 8, 9 und 10 des Thermostaten verbunden, wobei jeder Scheibengruppe eine Hülse zugeordnet ist. Bei niedriger Temperatur stützt sich die Hülse 7 gegen einen Anschlag 11 im Gehäuse 1 ab, während die darüber angeordnete Hülse 6 sich gegen einen Anschlag 12 in der Hülse 7 und die Hülse 5 sich gegen einen in der Hülse 6 angeordneten Anschlag 13 abstützt.
Der Dampfwasserableiter arbeitet wie folgt: Bei niedriger, z. B. Raumtemperatur, sind die einzelnen Scheibengruppen 8, 9 und 10 des Thermostaten nahezu flach, die Hülsen 5, 6 und 7 liegen auf ihren Anschlägen 11, 12 und 13 (Abb. 1). Das Kugelventil 3 ist geöffnet und übernimmt bis zu einer Temperatur von 100° C die Entlüftung der Anlage. Steigt die Temperatur weiter, dann wölben sich die Scheiben der Gruppe 8 und stützen sich kraftschlüssig über die Hülsen 6 und 7 gegen das Gehäuse ab, wodurch über die Hülse 5 und den Ventilschaft 4 das Kugelventil 3 geschlossen wird (Abb. 2). Der Ableiter arbeitet däbei bei Betrachtung der Abb. 7 nach dem Linienzug A-B. Steigen Temperatur und Druck- weiter, so hat die. sich inzwischen bis zum Bund der Hülse 6. ausgedehnte Scheibengruppe 9 die Kraft der Scheibengruppe 8 erreicht;. und die weichere Scheibengruppe 8 wird von der kräftigeren Scheibengruppe 9 mechanisch zusammengedrückt (Abb3) Die beiden Scheibengruppen-8: und 9- arbeiten nun gleichzeitig, wodurch den Linienzug B-C entsteht. Dasselbe wiederholt sich vom Punkt C bis= zum Punkt D zwischen der inzwischen: am Bund der Hülse 7 angekommenen Scheibengruppe 10 und. den beiden Scheibengruppen 8 und 9 (Abb. 4). Die Kräfte der Scheibengruppen 8, 9 und 10 sind. so ausgelegt, daß das mechanische Zusammendrücken der Scheibengruppe 8 im Punkt D dadurch beendet ist, daß die Hülse 6 mit ihrem Anschlag 10 auf die Hülse 5 aufläuft (Abb. 5). Die Wirkung der Scheibengruppe 8 ist dadurch aufgehoben, es arbeiten also nur noch die Scheibengruppen 9 und- 10; wiederum sich gegeneinander abstützend, was dem Linienzug D-E entspricht. Vom Punkt E ab ist die Scheibengruppe 9" auch vollständig zusammengedrückt (Abb, 6), da die Hülse 7 sich mit dem Anschlag 12 gegen die Hülse 6 abstützt. So arbeitet nun allein -noch- die Scheibengruppe 10: Da in diesem Bereich die Sattdampfkurve praktisch eine Gerade ist, reicht die Arbeit einer einzigen Scheibengruppe zur Annäherung an die Sattdampfkurve aus. Sinken Druck und Temperatur wieder ab, so erfolgt der Übergang von einer Scheibengruppe zur anderen in umgekehrter Reihenfolge.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Thermostatisch gesteuertes Ventil; insbesondere. Dampfwasserableiter, mit einem aus verschiedenen Gruppen von Bimetallplatten bestehenden Thermostaten, dessen einzelne Gruppen nacheinander bei verschiedenen Temperaturen derart in Tätigkeit treten, daß der Druck und die Temperatur, bei der das Abschlußorgan öffnet bzw. schließt, möglichst einer vorgegebenen Kurve entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Gruppen des Bimetallelementes hintereinandergeschaltet und verschieden kräftig und derart angeordnet sind, daß bei einem Temperaturanstieg zunächst die schwächste Bimetallgruppe allein auf das Verschlußstück wirkt und, bei weiterem Temperaturanstieg von den stärkeren Bimetallgruppen bis zu einem Anschlag zusammengedrückt wird; der den weiteren Zu, wachs an Steuerkraft der stärkeren Gruppen auf das Ventilverschlußstück überträgt.
2. Thermostatisch gesteuertes Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Gruppen des Thermostaten jeweils in an sich bekannter Weise- aus mehreren Einzelplatten bestehen, die paarweise gegeneinander angeordnet sind.
3: Thermostatisch. gesteuertes Ventil nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelplatten, die in an sich bekannter Weise als Scheiben ausgebildet sind, von Gruppe zu Gruppe in Durchmesser und'/oder Dicke abgestuft sind.
4. Thermostatisch gesteuertes Ventil nach Ansprach 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gruppen des Thermostaten. an, Hülsen ab)-stützen, die ineinandergreifen und sich über Anschläge auch gegeneinander abstützen können. In Betracht- gezogeno Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 121091; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1784 736; britische Patentschaft Nr: 79313q.;, USA.-Patentschrift Nr. 2 793 814.