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Abwurfbehälter Bei der Versorgung von in unwegsamem Gelände, z. B.
in Sümpfen oder im Gebirge aus irgendwelchen Gründen, insbesondere wegen Krankheit,
Verletzungen oder Wetterstürzen festgehaltenen Expeditionen, Bergsteigergruppen
u. dgl. besteht häufig die Notwendigkeit, auch flüssige Güter, wie Trinkwasser und
flüssige Brennstoffe für Koch- und Heizgeräte, mittels Flugzeug heranzuschaffen
und an der Bedarfsstelle aus gegebenenfalls großer Höhe abzuwerfen, wenn weder eine
Landung des Flugzeuges noch ein Überfliegen der Bedarfsstelle in geringer Flughöhe
möglich ist. Hierbei besteht die große Gefahr einer Zerstörung der Behälter beim
Auftreffen auf den Boden. Dieser Gefahr ist man bisher hauptsächlich dadurch begegnet,
daß man die Behälter an Fallschirmen hat absinken lassen, so daß die Behälter mit
geringer Geschwindigkeit auf dem Boden aufgetroffen sind. Diese Methode ist jedoch
nicht allgemein anwendbar, weil die Fallschirme mit den daran hängenden Behältern
meist stark abgetrieben werden, insbesondere bei ungünstigen Wetterverhältnissen,
so daß die Behälter in großem Abstand von der Bedarfsstelle zu Boden kommen und
von den Menschen nicht erreicht werden konnten.
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Es sind zwar bereits aus Flugzeugen abwerfbare Behälter in verschiedenen
Ausführungen bekannt, die zur Aufnahme von Brennstoff dienen und in leerem oder
mehr oder weniger gefülltem Zustand während des Fluges aus dem Flugzeug abgeworfen
werden können. Diese bekannten Behälter sind jedoch sämtlich für den vorgenannten
Zweck nicht geeignet, da sie wegen ihrer Ausbildung keine Aussicht haben, bei Abwurf
in gefülltem Zustand so weit unbeschädigt zu Boden zu gehen, daß die in dem Behälter
befindliche Flüssigkeit erhalten bliebe und verwendet werden könnte. Bei den bekannten
Ausführungen solcher Behälter ist stets ein äußerer Stützbehälter oder eine äußere
Stützkonstruktion vorhanden, die entweder im Flugzeug verbleibt oder mit abgeworfen
wird, wobei sich im Inneren des Stützbehälters oder der Stützkonstruktion eine Blase
aus elastischem Material befindet, die zur Aufnahme des Brennstoffes selbst dient.
Der Zweck bei diesen bekannten Konstruktionen besteht stets nur darin, den Behälter
mit oder ohne Inhalt so aus dem Flugzeug herauszubekommen, daß das Flugzeug selbst
nicht beschädigt oder gefährdet wird.
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Ferner ist es bereits bekannt, in Flugzeugen Einrichtungen vorzusehen,
mittels deren Brennstoff allein aus einem im Flugzeug befindlichen Behälter so abgelassen
werden kann, daß der Brennstoff beim Ablassen nicht mit Teilen des Flugzeuges in
Berührung kommt. Eine bekannte Einrichtung für diesen Zweck besteht darin, daß im
Flugzeug ein Schlauch vorgesehen ist, der normalerweise zusammengefaltet ist und
bei Bedarf, d. h. zum Ablassen von Brennstoff, mit seinem Ablaßende durch eine geöffnete
Klappe in gestreckter Lage aus dem Flugzeug heraushängt, so daß der Brennstoff in
großem Abstand von dem Flugzeug selbst in den freien Raum entlassen wird. Offensichtlich
ist auch diese bekannte Einrichtung nicht für den eingangs erläuterten Zweck geeignet.
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Die Erfindung bezweckt die Lösung der Aufgabe, Behälter zu schaffen,
die ohne Fallschirme unmittelbar auch aus großen Höhen abgeworfen werden können,
ohne beim Auftreffen auf den Boden zerstört zu werden. Bei einem Behälter, insbesondere
für Flüssigkeiten und staubförmige Güter, der in gefülltem Zustand aus beliebigen
Höhen abwerfbar ist und nach freiem Fall unzerstört zu Boden geht, besteht die Erfindung
darin, daß der Behälter als auch bei hohen Innendrücken haltbarer Schlauch aus elastischem
Material, z. B. aus Gummi oder Kunststoff mit oder ohne Gewebeeinlagen, ausgebildet
ist, der zum Einfüllen und gleichzeitigen Entlüften an seinen beiden Enden mit Verschlüssen
versehen und beim Abwerfen in mehreren Windungen z. B. mittels Riemen zusammengebündelt
ist. Ein derart ausgebildeter Behälter erfüllt überraschenderweise die gestellten
Forderungen. Die Ursache für dieses überraschende Ergebnis dürfte darin liegen,
daß immer nur ein Teilstück des Schlauches unmittelbar auf den Boden auftrifft und
innerhalb des ganzen Behälters dabei ein Druckausgleich stattfindet, der die Gefahr
der Zerstörung des Behälters weitgehend vermindert. Die beim Auftreffvorgang selbst
entstehende Druckwelle im Innern des Schlauches wirkt dabei in erster Linie
auf
solche Teile des Schlauches, die nicht schon durch das Auftreffen selbst beansprucht
sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird noch vorgeschlagen, den
Schlauch auf seiner Innenseite mit mindestens einem in seiner Längsrichtung verlaufenden
Wulst zu versehen. Dadurch werden zu scharfe Knicke des Schlauches und eine allzu
starke Verringerung des freien Querschnittes, der wegen des Druckausgleiches offen
gehalten werden muß, an den Knickstellen vermieden.
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Eine besonders zerstörungssichere Ausführung des erfindungsgemäßen
Behälters ergibt sich ferner dadurch, daß ein oder mehrere Schläuche in zusammengebündeltem
Zustand in einem diese umschließenden Trägerbehälter aus elastischem Material angeordnet
sind. Beim Aufprall eines derart ausgebildeten Behälters auf den Boden wird zwar
der äußere Trägerbehälter im allgemeinen zerstört, der innen befindliche Schlauch,
der das heranzuschaffende Gut enthält, bleibt jedoch unbeschädigt. Zweckmäßigerweise
werden hierbei die Zwischenräume zwischen dem Trägerbehälter und den Schläuchen
mit einer Flüssigkeit ausgefüllt. Diese Flüssigkeit geht beim Auftreffen des Behälters
auf den Boden wegen der Zerstörung des Trägerbehälters selbstverständlich verloren,
bildet jedoch beim Auftreffen des Behälters auf den Boden noch einen zusätzlichen
Schutz gegen Beschädigung der Schläuche.
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Damit die Flüssigkeit in dem Trägerbehälter die Schläuche allseitig
und möglichst gleichmäßig umschließt und um den Behälter leichter handhaben zu können,
ist es vorteilhaft, den Trägerbehälter mit einer Einhängevorrichtung zum Festhalten
der Schläuche in dem Trägerbehälter zu versehen.
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Für Fälle extremer Beanspruchungen ist es gegebenenfalls zweckmäßig,
mehrere einander gegenseitig umschließende Trägerbehälter mit entsprechenden Flüssigkeitsfüllungen
und Einhängevorrichtungen vorzusehen.
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Die Trägerbehälter bestehen wie die Schläuche aus elastischem Material,
zweckmäßigerweise aus Gummi oder Kunststoff mit Gewebeeinlage.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf einen gebündelten
Schlauch; Fig.2 eine Vorderansicht desselben Schlauches, Fig. 3 einen Schnitt nach
der Linie III-III in Fig. 1 durch zwei nebeneinanderliegende Schlauchteile, Fig.
4 einen Querschnitt durch einen Trägerbehälter mit darin befindlichen gebündelten
Schläuchen und Fig. 5 einen Längsschnitt durch denselben Trägerbehälter mit Schläuchen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 ist ein Schlauch 1
in mehreren Lagen nebeneinanderliegend mittels zweier Riemen 2 gebündelt. An den
beiden Enden des Schlauches 1 befinden sich die Verschlüsse 3 und 4, wobei der Verschluß
3 die Einfüllungsöffnung und der Verschluß 4 die Entlüftungsöffnung enthält. Auf
seiner Innenseite weist der Schlauch 1 zwei in Längsrichtung verlaufende Wülste
5, 6 auf. Der Schlauch 1 besteht aus Kunststoff mit einer Gewebeeinlage und ist
gegen hohe Innendrücke und Verschleißbeschädigungen von außen weitgehend beständig.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und 5 sind drei Schläuche
1 zu einem Bündel mittels der Riemen 7 vereinigt. Dieses Bündel ist mittels der
Einhängevorriehtung 8 im Innern des Trägerbehälters 9 befestigt. Für das Einbringen
des Bündels in den Trägerbehälter 9 weist dieser eine Öffnung auf, die durch einen
Deckel 10 verschlossen wird. Zweckmäßigerweise ist der Deckel 10 ebenso wie
der übrige Trägerbehälter 9 aus elastischem Material und wird in die Öffnung eingeklebt.
Neben der CSffnung befinden sich Haken 11 an dem Trägerbehälter 9 zum Aufhängen
während -des Füllens des Trägerbehälters 9. Die Flüssigkeit wird in den Trägerbehälter
9 durch einen Stutzen 12 in dem Deckel 10 eingefüllt.