DE569110C - Verfahren zum Ausgleichen der Belastung bei Luftschiffen bei der Landung - Google Patents

Verfahren zum Ausgleichen der Belastung bei Luftschiffen bei der Landung

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DE569110C
DE569110C DE1930569110D DE569110DD DE569110C DE 569110 C DE569110 C DE 569110C DE 1930569110 D DE1930569110 D DE 1930569110D DE 569110D D DE569110D D DE 569110DD DE 569110 C DE569110 C DE 569110C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64BLIGHTER-THAN AIR AIRCRAFT
    • B64B1/00Lighter-than-air aircraft
    • B64B1/58Arrangements or construction of gas-bags; Filling arrangements

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Rigid Pipes And Flexible Pipes (AREA)

Description

Es ist bereits bekannt, Luftschiffe zum Zwecke der Ausführung einer Schleppseilfahrt mit herabhängenden Schläuchen zu versehen, deren Hohlräume gleichzeitig als Transportmittel für Lebensmittel ο. dgl. dienen können. Ebenso ist bereits bekannt, in Verlust gegangenes Ballastwasser durch einen mit entsprechenden maschinellen Mitteln versehenen und stechheberartig in den Wassersack des Luftschiffes eingehängten Schlauch während der Fahrt durch die Aufholung von neuem Wasser von einer freien Wasserfläche o. dgl. zu ersetzen.
Während diese Vorrichtungen bzw. Verfahren der Fahrtsicherung dienen, soll im folgenden ein Verfahren und dazu erforderliche Vorrichtungen angegeben werden, die Landung des Luftschiffes ohne Aufwand eines großen Landepersonals zu sichern.
Es ist bekannt, daß, wenn man einen ; kleinen Pilot- oder Kinderluftballon mit einem längeren Seil oder Faden belastet, als derselbe zu tragen imstande ist, dieser sich so weit senkt, bis sich Auftrieb und Belastung ausgeglichen haben. Der von dem Ballon getragene Teil des Seiles oder Fadens gibt hinsichtlich seines Gewichtes immer die Größe der Belastung an, welche jeweils erforderlich ist, um die Gleichgewichtslage zu erhalten.
Diese Erscheinung kann dazu benutzt werden, Luftschiffe nach diesem Prinzip zu landen, indem der Wasserballast, welcher bisher bei der Abgabe von Ballast abgeworfen wird, in am unteren Ende verschließbare Schläuche oder Hohlkörper geleitet wird und darin verbleibt, so daß hierdurch der im vorherigen Absatz näher erläuterte Faden gebildet wird. Der Erdboden wird von dem Ballastschlauch dann nur immer so viel aufnehmen, wie zur Herstellung der jeweiligen Gleichgewichtslage erforderlich ist.
Die zur Ausführung des Verfahrens erforderlichen Vorrichtungen sind in Fig. 1 und 2 der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Fig. ι zeigt einen in Luftschiffen gebrauchten Wasserballastsack oder Wasserbehälter a, welcher an einer Seite eine normale Ablauftülle c besitzt, während sich an der anderen Seite desselben eine zweite Ablauftülle c1 befindet, welche vermittels einer Zugvorrichtung e über eine Rolle r auslösbar ist. An diese Tülle c1 schließt sich ein schlauchartiger Hohlkörper f an, welcher beispielsweise aus einem flachen Hanfschlauch bestehen kann und eine der Zweckmäßigkeit entsprechende Weite und Länge aufweist. Dieser Schlauch o. dgl. ist in seiner Ruhelage in geeigneter Weise spiralig oder sonstwie aufgewickelt und an seinem freien Ende mit einem Ventil g versehen, dessen Verschlußstück, beispielsweise eine Ventilkugel o. dgl., durch einen durch das Innere des Schlauches hindurchführenden Seilzug ο. dgl. vom Führerstande des Luftschiffes aus in abgerolltem Zustande auslösbar ist. Das Schlauchende ist in Fig. 2 näher dargestellt. Es besteht aus dem eigentlichen Ventilkörper g, welcher mit einem Auslaufloche h und der mit einem Draht- oder Seilzug in Verbindung stehenden Ventilkugel k ausgerüstet ist. F stellt ein Stück des
Schlauches selbst dar, welcher teilweise oder ganz von einer Netzhülle von sich diagonal kreuzenden Drähten o. dgl. umgeben ist und welcher außer Mitträger des Schlauches zu sein die Aufgabe hat, der Oberfläche des Schlauches eine zur Erzielung einer Bremswirkung geeignete Rauhigkeit zu erteilen.
Der Vorgang beim Landen ist nun folgender. Der überschüssigen Belastung entsprechend werden an den erforderlichen Stellen des Luftschiffes die Seil- oder Drahtzüge c1 herabgelassen, wodurch der Wasserballast in die an ihrem unteren Ende verschlossenen Ballastschläuche läuft, in denen er verbleibt. Das Entrollen der spiralig oder sonstwie aufgewundenen Schläuche kann dabei entweder durch den Druck des abfließenden Ballastwassers oder auf sonst geeignete Weise erfolgen. Nach Abfließen des Ballastwassers in der beschriebenen Weise in den Ballastschlauch können nunmehr die Wirkungen des früher beschriebenen Fadenprinzips eintreten. Das Luftschiff wird hierbei immer eine bestimmte Gleichgewichtslage einnehmen. Wird das Luftschiff von oben durch eine Windbö herabgedrückt, so tritt sofort eine Entlastung desselben ein, indem ein größerer Teil des Schlauchgewichtes vom" Boden aufgenommen wird. Entgegengesetzt tritt bei einer Bö, welche das Schiff hochtreiben will, zwangsläufig eine Mehrbelastung durch Aufnahme des mit Wasser angefüllten Schlauches vom Boden ein. Dieser dauernde Gleichgewichtsausgleich ist in Fig. 3, F1 und F2, dargestellt. Befindet sich das Luftschiff nun beispielsweise beim Landen etwa 40 bis 60 m über dem Erdboden in der oben beschriebenen Gleichgewichtslage, so kann dasselbe erfindungsgemäß in folgender einfacher Weise eingeholt werden, ohne daß zu dieser Arbeit mehr wie 6 bis 10 Mann Bedienungspersonal erforderlich sind.
Es wurde bereits beschrieben, daß das Ende des Schlauches F mit einem auslösbaren Ablaßventil versehen ist. Dieses aus Fig. 2 ersichtliche Ventil g besitzt ein Außengewinde m, welches mit einer gegebenenfalls mit Ankerarmen ausgerüsteten Schutzkappe versehen sein kann. Nach Abnehmen dieser Schutzkappe kann nun von den Landemannschaften in bekannter Weise an das Ventil des Ballastschlauches ein anderer Wasserschlauch angeschlossen werden, durch welchen eine zweite unter Druck stehende Wassersäule so in den Landeschlauch gepreßt wird, daß das in denselben vorher abgelassene Ballastwasser wieder in den Ballastsack oder -tank zurückgedrängt wird, bis die erforderliche Landetiefe des Luftschiffes durch die hierdurch eintretende Belastung erreicht ist. Von dem in der Einleitung erwähnten Verfahren zur Ballastgewinnung unterscheidet sich dieses Verfahren dadurch, daß die in den Schlauch eingeleitete, unter Druck stehende Wassersäule lediglich-die Wirkung eines KoI-bens hat, ohne selbst nachfüllend zu wirken, indem das abgelassene, bereits früher im Wassersack befindliche Ballastwasser wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückbefördert wird, auf diese Weise der Wiederbelastung dienend. Selbstverständlich könnte die Zurückführung des abgelassenen Ballastwassers an seinen früheren Ort auch durch geeignete andere Mittel geschehen.
Soll das Luftschiff wieder bis zu einer gewissen Höhe aufgelassen werden, beispielsweise über Nacht oder während einer längeren Fahrtpause, so kann der Ballastüberschuß vermittels des Ventils g (Fig. 1 und 2) wieder so weit abgelassen werden, bis die erforderliche Höhe erreicht ist. Beim Ziehen des Ventils g oder der Ventilkugel k vermittels des Draht- oder Seilzuges e wird die Größe des Seilzuges durch den in dem Ventilkopf g befindlichen Anschlag I begrenzt, während eine Feder η dafür sorgt, daß das Ventil in jedem Falle geschlossen bleibt.
Die Entlastung oder Belastung kann schließlich noch bei kürzeren Schläuchen durch Senken und Anheben der Enden derT selben erfolgen, wie das in Fig. 4 dargestellt ist. Die Figur zeigt eine der tiefhängenden Gondeln, welche von einem geeignet geformten Ballastbehälter umgeben ist, an den eine Reihe mehr oder weniger kurzer Schläuche angeschlossen ist. Durch Herablassen des Endes g vermittels der an ihnen befestigten Draht- oder Seilzüge p läuft das Ballastwasser des Behälters ο in die Schläuche ein, so daß das Schiff durch Aufliegen eines mehr xoo oder weniger großen Teiles derselben entsprechend entlastet wird. Durch teilweises oder vollkommenes Aufziehen der am Boden liegenden Schläuche tritt eine entsprechende Wiederbelastung ein.
Um bei den Schläuchen, insbesondere bei den großen abrollenden Ballastschläuchen, durch das Nachdrängen des Wassers ein Zersprengen derselben zu verhüten, können diese in geeigneten Abständen mit zusammen- im ziehungsfähigen Ringen^jSchellen o. dgl., beispielsweise Gummiringen, versehen sein, so daß das nachdrängende Ballastwasser die Zusamnienziehungskraft dieser Ringe in seinem Lauf durch den Schlauch überwinden muß 115. und dadurch in der Schnelligkeit seiner Bewegung erheblich gehindert wird.
Um dieselbe Wirkung stetig zu erreichen, kann auch auf dem Schlauch oder in seiner Wandung eine in Richtung seiner Längsachse liegende Spiralfeder von geeigneten Ausmaßen angebracht sein, wodurch der Fließgeschwin-
digkeit des Wassers auf seinem ganzen Wege die stetige Spannkraft der Spirale entgegengesetzt wird und eine geeignete Fließgeschwindigkeit erzielt wird.
Zur weiteren Ausbildung und Vervollkommnung des Verfahrens bzw. der Vorrichtungen zur Ausübung desselben kann der Schlauch auf seiner Außenseite mit Griffen oder Schlaufen versehen sein, während die auf
to den Ventilkopf g aufzuschraubende Schutzkappe ankerartig ausgebildet sein kann. Auch können die Landeschläuche auf ihren Außenseiten gleichfarbige Markierungen in gleichen Abständen tragen, um aus der Lage der gleichfarbigen Markierungen zueinander und zur Oberfläche des Erdbodens die Lage des Luftschiffes zur Horizontalen erkennen zu können.
Nach der vorliegenden Erfindung wäre es
ao selbstverständlich auch möglich, die Schläuche schon vor der Fahrt mit Ballastwasser anzufüllen, um sie in diesem Zustande zum Zwecke der Landung herabzulassen. In solcher Form könnten sie im Innern des Luftschiffes auf Trommeln geeigneter Größe aufgerollt sein oder in sonst geeigneter Weise herablaßbar angebracht sein.
Das Wesen der Erfindung besteht also darin, Ballastmittel, insbesondere flüssige Ballastmittel, in an ihrem unteren Ende verschließbare Schläuche herab- und darin verbleiben zu lassen, um bei der Landung einen dauernden selbsttätigen Belastungsausgleich zu erzielen, ferner darin, die in den Belastungsschläuchen befindlichen Ballastwassersäulen zum Zwecke der Wiederbelastung durch geeignete Mittel wieder in den Ballastsack zurückzudrängen, was auch z. B. durch Anheben der Enden derselben erfolgen kann, um anschließend an das Herablassen der Ballastschläuche die Bodenlandung herbeizuführen.

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zum Ausgleichen der Belastung bei Luftschiffen bei der Landung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastmittel nach der Abgabe vom Luftschiff in am unteren Ende verschließbaren Schläuchen oder ähnlichen Hohlkörpern, die mit den Ballastbehältern des Luftschiffes verbunden sind, verbleiben.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der ein an einen Wasserballasttank angeschlossener Schlauch benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch spiralig oder in sonst geeigneter Form oder Weise unter dem Tank aufgewickelt ist, sich beim Aufziehen einer Tülle entrollt und sich mit dem nachfließenden Wasserballast füllt, wobei die Fließgeschwindigkeit durch besondere Vorrichtungen geregelt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch in seiner Längsrichtung in oder auf ihm befestigte Spiralfedern o. dgl. besitzt oder beispielsweise auf der Oberfläche in geeigneten Abständen angebrachte zusammenziehungsfähige Ringe oder Schellen trägt.
  4. 4. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein an sich bekanntes Ventilelement am Bodenende des Schlauches, dessen Verschlußteil durch einen durch das Innere des Schlauches hindurchführenden Draht- oder Seilzug vom Innern des Luftschiffes aus auslösbar ist, so daß die über dem Ventil stehende Ballastwassersäule sowohl abgelassen wie auch zusätzliches Druckwasser vom Boden her in den Schlauch und den Ballasttank eingeführt werden kann.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ganze Schlauch oder nur ein Teil desselben von einer Diagonalnetzhülle umgeben ist.
  6. 6. Verfahren zur Landung von Luftschiffen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Schlauch oder schlauchartigen Hohlkörper abgelassene Ballastwassersäule zum Zwecke der selbsttätigen Bodenlandung wieder durch geeignete Mittel in den Ballasttank zurückgedrängt oder zurückbefördert wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930569110D 1930-05-15 1930-05-15 Verfahren zum Ausgleichen der Belastung bei Luftschiffen bei der Landung Expired DE569110C (de)

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