DE113010C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung an selbstthätigen Geschwindigkeitsreglern für Kraftmaschinen mit continuirlichem
Zuflufs des treibenden Mittels (Wasser, Dampf, Elektricitä't u. s. w.), durch welche das Auftreten
schädlicher periodischer Geschwindigkeitsschwankungen verhindert und aufserdem eine Vergröfserung der normalen Drehgeschwindigkeit
bei zunehmender Kraftabgabe der Kraftmaschine ermöglicht werden soll. Diese Verbesserung ist bei allen nach dem
Princip der Krafteinschalter gebauten Reglern anwendbar, sowohl bei hydraulischen als auch
bei mechanischen oder elektrischen Krafteinschalter.n irgend welcher Bauart. Dies wird
erzielt durch eine Flüssigkeitsbremse, bei welcher der den Durchgang der Hemmflüssigkeit
vermittelnde Kanal mittelst eines Drosselungsorganes, welches durch ein geeignetes Gestänge
vom Krafteinschalter aus zwanglä'ufig gesteuert werden kann, selbstthätig verändert wird, und
zwar in der Weise, dafs bei jeder durch eine Störung des Beharrungszustandes der Kraftmaschine
hervorgerufenen Bewegung des Krafteinschalters eine der Gröfse dieser Bewegung entsprechende Drosselung der Hemmflüssigkeit
erzielt wird, welche erst dann wieder verschwindet, wenn der Krafteinschalter zur Ruhe
gekommen ist.
Auf beiliegenden Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen bezw. Anwendungsarten
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. ι zeigt die schematische Anordnung desselben in Verbindung mit einem hydraulischen
Krafteinschalter, dessen Wirkungsweise bekannt ist und einer Erklärung nicht bedarf.
A ist ein Gentrifugalpendel beliebiger Bauart, das mittelst des in B drehbaren Hebels
BCDEF das in D angebrachte Steuerungsorgan V des Krafteinschalters O bethätigt.
Ein Heben des Steuerungsorganes V bewirkt ein Steigen des Kolbens K und der Kolbenstange
T, d. h. eine Bewegung des die Kraftentfaltung der Kraftmaschine beeinflussenden
Organes im Sinne der Kraftverminderung. Ein Senken des Steuerungsorganes V bewirkt ein
Niedergeben des Kolbens K und der Kolbenstange T, ä. h. eine Vermehrung der Kraftentfaltung
der Kraftmaschine. Im Punkt / der Kolbenstange T ist mittelst einer Stange t der
in M drehbare Hebel LMN angehängt, der in N einen beiderseitig wirkenden Buffer R
trägt. Dieser kann als Luftbuffer oder Feder- buffer gebaut sein. In beiliegender Zeichnung
ist beispielsweise ein Federbuffer angenommen. Er sitzt auf dem Ende der Kolbenstange T1
einer Flüssigkeitsbremse, deren Cylinder S in E auf dem Hebel BCDEF angebracht ist. Es
ist selbstverständlich, dafs der Buffer R und die Flüssigkeitsbremse 5 ihre Stellung gegenseitig
vertauschen können, ohne dafs ihre Wirkungsweise geändert wird.
Die Wirkungsweise des Buffers erhellt aus Fig. 2. Auf der Kolbenstange T1 sitzen zwei
Scheiben g und gx , zwischen denen eine
Spiralfeder f gehalten, ist. Die Scheibe gx hat
einen Ansatz mit Gewinde, mittelst dessen sie in eine andere Scheibe g^ eingeschraubt ist.
Die Scheiben g und g2 werden von der Buffer-
hülse R umfafst, welche in N drehbar auf dem Hebel L MN angebracht ist. Durch
Drehen der Scheibe g2 wird die Scheibe g1
vor- oder zurückgeschoben und so die Spannung der Feder f regulirt. Setzt die Kolbenstange
T1 den Bewegungen des Hebels L MN
einen gewissen Widerstand entgegen, so wird die Feder f zusammengedrückt, und zwar
gleicherweise, ob die Bewegungen des Hebels LMN in der einen oder der anderen Richtung
stattfinden. Schwindet der Widerstand, so dehnt sich die Federy wieder aus, soweit
die Bufferhülse R dies gestattet.
Die Flüssigkeitsbremse ist mit einer selbstthätigen Widerstandsregelung versehen, deren
Wesen aus Fig. 2 ersichtlich ist. Im Kolben K ist eine Hülse h angeordnet, die auf beiden
Seiten des Kolbens k Oeffnungen 0 besitzt. Durch diese Oeffnungen und das Innere der
Hülse gelangt die bei den Bewegungen des Kolbens k auf der einen Seite verdrängte
Flüssigkeit auf die andere Seite des Kolbens k. In der Hülse h bewegt sich ein Kolbenschieber
ss, der in seiner Mittelstellung der Hemmflüssigkeit
den gröfsten Durchgangsquerschnitt darbietet. Verschiebt er sich aus der Mittelstellung
nach oben, so werden die Oeffnungen auf der unleren Seite des Kolbens mehr und
mehr zugedeckt, also der Durchgangsquerschnitt vermindert. Verschiebt er sich aus der
Mittelstellung nach unten, so werden die Oeffnungen auf der oberen Seite des Kolbens zugedeckt,
wodurch gleicherweise eine Verminderung des Durchgangsquerschnittes erzielt wird. Der Kolbenschieber ss ist durch die
Stangen t2 und ts und den Hebel abc mit
der Bufferhülse R und infolge dessen mit dem Kolben K des Krafteinschalters verbunden, so
dafs er alle Bewegungen des die Kraftentfaltung der Kraftmaschine beeinflussenden Regelorganes
zwangläufig mitmacht. Der Hebel abc hat seinen Stützpunkt auf der Kolbenstange T1
und dient blos dazu, durch gegenseitige Veränderung der Hebellängen α b und α c die Bewegungen
des Kolbenschiebers s s vermehren oder vermindern zu können. Die Kolbenstange
tB kann, ohne dafs dadurch die Wirkungsweise des Kolbenschiebers s s geändert
wird, unmittelbar mit der Bufferhülse R oder mit dem Hebel L MN verbunden werden.
Der Hebel BCDEF trägt in F drehbar
einen zweiarmigen Hebel FGH, dessen einer Arm F G durch die Stange Z1 mit der Kolbenstange
T des Krafteinschalters verbunden ist. Der andere Arm FH trägt ein Gewicht P.
Wenn nun infolge einer Geschwindigkeitsänderung des Motors der Kolben K sich in
der einen oder anderen Richtung bewegt, so verstellt er das Gewicht P gegenüber dein
Hebel BCDEF, und zwar entspricht jeder
Stellung des Kolbens K eine bestimmte Stellung des Gewichtes P. Je nach seiner Lage gegenüber
dem Hebel B C D EF übt aber das Gewicht P einen mehr oder weniger starken
Druck auf die Muffe des Fliehkraftpendels A aus, beeinflufst also dessen Gleichgewichtsgeschwindigkeit.
Es kann nun die Anordnung so getroffen werden, dafs das Gewicht P bei der Stellung des Kolbens K, welche dem Stillstand
des Motors entspricht, die Pendelmuffe am wenigsten, und bei der Stellung des Kolbens
K, welche der Maximalleistung des Motors entspricht, die Pendelmuffe am stärksten belastet,
der Motor also beim Leergang die kleinste und beim Volllauf die gröfste normale Geschwindigkeit hat.
Gleichzeitig mit dem Hebel FGH bewegt sich auch der Hebel L MN und wirkt durch
den Buffer R und die Flüssigkeitsbremse S in der Weise auf die Pendelmuffe, dafs dieselbe
bei Vermehrung der Motorleistung entlastet und bei Verminderung der Motorleistung stärker
belastet wird. Wird also das Gewicht P wie oben angegeben angeordnet, so befindet sich
seine Wirkung auf der Pendelmuffe im Gegensatz zur Wirkung des Hebels LMN. Der
Widerstand der Flüssigkeitsbremse kann nun so bemessen werden, dafs die Wirkung des
Hebels LMN auf die Pendelmuffe stärker ist als die Wirkung des Gewichtes P. Es kann
alsdann während der Bewegung des Kolbens K nur die Wirkung des Hebels L MN zur Geltung
kommen, welche bestrebt ist, das aus seiner Mittellage abgewichene Pendel A wieder
in die Mittellage zurückzuziehen.
Da die Flüssigkeitsbremse einen gewissen Anfangswiderstand besitzt, so wird die Bufferfeder
f etwas zusammengedrückt, sobald sich der Hebel LMN in Bewegung-setzt. Hierdurch
verschiebt sich der Kolbenschieber ü und schliefst die Durchgangsöffnungen ο um
einen gewissen Betrag. Infolge dessen wird der Widerstand der Flüssigkeitsbremse vermehrt,
was ein weiteres Zusammendrücken der Feder f zur Folge hat, wodurch die Durchgangsöffnungen
noch mehr geschlossen werden. Diese Wechselwirkung zwischen dem progressiven Schliefsen der Durchgangsöffnungen
und der Vermehrung des Flüssigkeitswiderstandes dauert so lange, bis der letztere stark
genug ist, um das Pendel A in seine Mittellage zurückzuziehen, worauf der Krafteinschalter zur
Ruhe kommt, obgleich die Kraftmaschine eine von der normalen abweichende Geschwindigkeit
hat. Mit dem Krafteinschalter zugleich kommen auch die Hebel FGH und LMN
zur Ruhe. Jetzt beginnt sich die Feder f zu entspannen; der Kolbenschieber s s kehrt in
seine mittlere Lage zurück, und der Widerstand der Flüssigkeitsbremse sinkt auf seinen
Anfangswerth. Während dessen hat der Motor Zeit, auf seine normale Geschwindigkeit zu
kommen, welche der neuen Stellung des Gewichtes P entspricht, also um einen bestimmten
Betrag gröfser oder kleiner ist als diejenige vor Eintritt der Geschwindigkeitsänderung, je nachdem
eine Vermehrung oder Verminderung der Kraftabgabe des Motors stattgefunden hat. Durch geeignete Bemessung des Flüssigkeitswiderstandes
sowie der während der Bewegung des Krafteinschalters eintretenden Drosselung kann die Bewegung des die Leistung des
Motors beeinflussenden Regelorganes so gestaltet werden, dafs im Momente, wo die
Bufferfeder/ wieder ganz entspannt ist, die Leistung der Kraftmaschine dem Kraftbedarf
entspricht, wodurch der Beharrungszustand gesichert ist.
Statt einer Construction mit verschiebbarem Gewicht P kann auch eine wie in Fig. 2 angedeutete
Anordnung zur Erhöhung der normalen Drehgeschwindigkeit bei zunehmender Kraftabgabe des Motors angewendet werden.
Der Punkt F des Hebels B C D E F ist durch eine Feder J1 mit dem Punkt Q. des Hebels
LMN verbunden. Bei Verminderung der Motorleistung wird diese Feder gespannt und
entlastet die Pendelmuffe, während sie bei der Vermehrung der Motorleistung entspannt wird,
wodurch die Pendelmuffe stärker belastet wird. Sie vermindert also im ersten Falle die Gleichgewichtsgeschwindigkeit
des Pendels und vermehrt sie im letzteren Falle.
Das Drosselungsorgan der Flüssigkeitsbremse kann beliebig gebaut sein.
Fig. 3 zeigt einen mit Aussparungen d versehenen Kolben s, der sich im Kolben k der
Flüssigkeitsbremse bewegt. Die Aussparungen d vermitteln den Durchgang der Flüssigkeit aus
dem unteren Hohlraum in den oberen und umgekehrt. Durch Verschiebung des Kolbens s
gegenüber dem Kolben k in der einen oder anderen Richtung wird der Durchgangsquerschnitt
vermindert.
In Fig. 4 ist ein Doppelventil ν im Inneren des Kolbens kk angebracht, das in seiner
Mittelstellung der Hemmflüssigkeit den leichtesten Durchgang gewährt. Bewegt es sich
nach oben oder unten, so wird der Durchgang der Flüssigkeit durch den Kolben erschwert
und dadurch der Widerstand der Flüssigkeitsbremse vermehrt.
In Fig. 5 ist im Kolben ein äufseres Doppelventil V1 V1 angebracht, das, je nachdem es
aus seiner Mittellage nach oben oder unten abweicht, die Durchgangsöffnung von unten oder
oben her allmählich schliefst.
In Fig. 6 wird ein einfaches Ventil v.2 von
einer Kurbel e bewegt, welche sich um den auf der Kolbenstange T1 festliegenden Punkt /
dreht. Die Kurbel e erhält ihre Bewegung von einer zweiten Kurbel m, die durch die
Stange t2 mit der Bufferhülse R und dadurch
mit dem Krafteinschalter O verbunden ist. Im Ruhezustand des Krafteinschalters ist die Kurbel
e im todten Punkt, und das Ventil V2 ist ganz geöffnet. Durch das bei der Bewegung
des Krafteinschalters hervorgerufene Zusammendrücken der Feder f dreht sich die Kurbel e
aus dem todten Punkt nach rechts oder links, je nach der Bewegung des Krafteinschalters,
und schliefst dabei das Ventil V2 um so mehr, je gröfser ihr Ausschlag ist.
In Fig. 8 ist als Drosselorgan ein Muschelschieber η angebracht, welcher die Verbindung
des unterbrochenen Durchgangskanalesp bildet. Der Schieber ist durch die Stange f3 direct
mit der Bufferhülse R verbunden und macht alle Bewegungen des Hebels LMN mit. Es
kann auch, ähnlich wie bei Fig. 2, ein Zwischenhebel eingeschaltet werden. Wird die Feder/
bei den Bewegungen des Krafteinschalters zusammengedrückt oder gestreckt, so verschiebt
sich der Schieber η in der einen oder anderen Richtung und drosselt den Durchgang der
Flüssigkeit.
Das Drosselungsorgan kann beliebig innerhalb oder aufserhalb des Bremscylinders S angebracht
sein.
In den Fig* 2, 3, 4, 5 und 6 ist dasselbe im Kolben k der Flüssigkeitsbremse angebracht.
In Fig. 7 befindet sich das Drosselungsorgan s s im Inneren der hohlen Kolbenstange
T1 der Flüssigkeitsbremse.
In Fig. 8 befindet es sich aufserhalb des Bremscylinders S.
Bei diesen verschiedenen Anordnungen kann eine beliebige Form des Drosselorganes angewendet
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Indirekt wirkender Geschwindigkeitsregler für Kraftmaschinen mit einer vom Krafteinschalter bewegten Vorrichtung zur Zurückführung des Geschwindigkeitsmessers in - seine Mittellage, dadurch gekennzeichnet, dafs in das Gestänge der Zurückführungsvorrichtung eine auf einen elastischen Körper (f) wirkende Flüssigkeitsbremse (SK) eingeschaltet ist, deren Drosselungsorgan (s s) vom Krafteinschalter aus derart selbstthätig gesteuert wird, dafs bei jeder durch eine Störung des Beharrungszustandes des Motors hervorgerufenen Bewegung des Krafteinschalters eine der Gröfse dieser Bewegung entsprechende Drosselung der Hemmflüssigkeit bewirkt wird, welche Drosselung jeweilen wieder verschwindet, nachdem der Krafteinschalter zur Ruhe gekommen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE113010C true DE113010C (de) |
Family
ID=382626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT113010D Active DE113010C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE113010C (de) |
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0
- DE DENDAT113010D patent/DE113010C/de active Active
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