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Hydraulischer Regler Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen
durch eine Druckflüssigkeit betätigten Regler für Motoren mit veränderlicher Drehzahl,
die für den Betrieb mit starken Drehzahlschwankungen bestimmt sind, und besonders
für Einspritzbrennkraftmaschinen mit veränderlicher Drehzahl.
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Eine Anordnung eines durch eine Druckflüssigkeit betätigten Reglers,
bestehend aus einer Verdrängerpumpe, die mit einer Drehzahl, die proportional zur
Drehzahl des Motors ist, angetrieben wird, einem federbelasteten Steuerkolben, der
dem Druck einer durch die Pumpe geförderten Druckflüssigkeit ausgesetzt ist, und
aus einer Austrittsöffnung für die Druckflüssigkeit, ist bereits bekannt. Für die
Reglung eines Motors mit veränderlicher Drehzahl, beispielsweise bei einem Straßenfahrzeug,
kann ein solcher Regler verwendet werden, wenn Mittel vorgesehen sind, die zur Veränderung
des Querschnittes der Austrittsöffnung oder der Belastung der Feder dienen.
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Wenn die Belastung des Steuerkolbens mit Hilfe einer Feder geschieht,
die eine feste Abstützung hat, so daß ihr Widerstand sich um einen bestimmten Prozentsatz
erhöht,
der unterhalb des maximalen Hubes des Steuerkolbens liegt, so ist die Folge, daß,
wenn die Belastung des Motors bei einer beliebigen Regeleinstellung vom Maximum
auf Null absinkt, der Regler eine Erhöhung der Drehzahl des Motors um einen bestimmten
Prozentsatz der ursprünglich eingestellten Drehzahl zuläßt. Diese Drehzahlerhöhung
soll im nachstehenden der Einfachheit halber als Drehzahlbeschleunigung bezeichnet
werden.
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Wenn die Pumpe so gebaut werden könnte, daß sie ein bestimmtes Volumen
an Flüssigkeit je Umdrehung fördert, d. h. eine Menge, die proportional ihrer Drehzahl
ist, würde die prozentuale Drehzahlbeschleunigung ein konstantes Verhältnis zur
prozentualen Erhöhung der Federbelastung haben. Eine solche Pumpencharakteristik
kann nur annähernd erreicht werden. Selbst wenn die Pumpenförderung nicht proportional
der Drehzahl ist, kann jedoch das Verhältnis der Drehzahlbeschleunigung zur Erhöhung
der Federbelastung bestimmt werden.
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Theoretisch ist bei einer Pumpe reit einem Wirkungsgrad von ioo" ",
wenn sich der Widerstand der Feder beispielsweise um io", , erhöht, die Drehzahlbeschleunigung
5" " bei jeder Einstellung der veränderlichen Austrittsöffnung über den ganzen Drehzahlbereich.
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Dies ist aus dem Grunde unvorteilhaft, weil, wenn die Höchstdrehzahl
des Motors bei Vollast 2000 U/min ist, die eingeregelte Drehzahl beim Wegfall der
Belastung 2100 U'mM sein wird, während, wenn die Mindestdrehzahl 200 U/min ist,
die entsprechende Drehzahl bei Wegfall der Belastung nur 21o U/min ist. Während
die vom Motor benötigte Zeit für die Beschleunigung oder Verminderung der Drehzahl
zwischen 2000 und 2100 U/min ausreichend ist, es dem Regler zu ermöglichen, der
Drehzahlveränderung zu folgen und die Kraftstoffzufuhren zu berichtigen, ist die
vom Motor benötigte Zeit zwischen 200 und 210 U/min so kurz, claß der Regler nicht
schnell genug arbeiten kann und eine Übersteuerung die Folge ist. Wenn dagegen die
prozentuale Beschleunigung zunimmt, beispielsweise durch die Verwendung einer steiferen
Feder, um eine größere Drehzahlbeschleunigung zu ermöglichen und die Tendenz zur
Übersteuerung im unteren Ende des Drehzahlbereiches auszuschalten, erhöht sich die
Drehzahlbeschleunigung im oberen Ende des Drehzahlbereiches im selben Verhältnis,
so daß gefährliche Überdrehzahlen bei einer geringen Belastung die Folge sein können.
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Die Fig. i der Zeichnung ist ein Kurvenschaubild auf dessen Abszisse
die Pumpen- und Motorumdrehungen pro :Minute und auf dessen Ordinate der auf den
Steuerkolben ausgeübte Druck in kg/cm2 aufgetragen sind. Das Schaubild bringt eine
Reihe von Kurven für eine Regleranordnung, wie oben beschrieben, durch welche die
Beziehungen zwischen der Pumpendrehzahl und dem auf den Steuerkolben ausgeübten
Druck bei verschiedenen Querschnitten der Austrittsöffnung gezeigt werden. Die Kurven
nähern sich Parabeln und würden vollkommene Parabeln sein bei einem volu metrischen
Wirkungsgrad der Pumpe von ioo°/" bei allen Betriebszuständen. Die Feder setzt dem
Steuerkolben einen Widerstand entsprechend 1,76 kg/cm' minimal und 1,93 kg/cm' maximal
bei einem Kolbenhub, wie durch die Linien X-X und Y-Y' angegeben, entgegen. Aus
der rechten Kurve ist ersichtlich, daß bei maximalem Querschnitt der Austrittsöffnung
von 5,43 mm' der niedrigste Federdruck bei iooo Pumpen-U/min und der maximale Federdruck
bei 1050 Pumpen-U/min erreicht ist was einer Erhöhung von 5" " entspricht. In ähnlicher
Weise ist in der bei der am weitesten links gelegenen Kurve bei einem Mindestaustrittsquerschnitt
von 0,543 mm 2 der Mindestfederdruck als bei ioo Pumpen-U/min und der Höchstfederdruck
bei 105 Pumpen-U/min erreicht gezeigt, was wieder einer Erhöhung von 5" ,
entspricht. Die Drehzahlbeschleunigung ist daher im unteren Ende des Drehzahlbereiches
so klein, daß die Motordrehzahl dadurch so rasch zu- und abnimmt, daß der Regler
nicht rasch genug reagieren kann, um die richtige Kraftstoffmenge einzustellen.
Die Verände.ung der Kraftstoffmenge wird daher hinter der Veränderung der Motordrehzahl
zurückbleiben, und während der für die Änderung der Kraftstoffzufuhr auf den richtigen
Betrag benötigten Zeit ist die Motordrehzahl inzwischen auf über 210 U/min gestiegen
oder unter 200 U/min gefallen, so daß eine Überkorrektur und eine beginnende Übersteuerung
die Folge ist.
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Die vorliegende Erfindung hat die Beseitigung der Übersteurung und
die Verwendung eines Reglers zum Gegenstand, der eine sanfte Reglung des ':Motors
bei allen Veränderungen der Belastung- und der Drehzahlbedingungen zuläßt.
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Zu diesem Zweck ist ein durch ein Druckmittel betätigterRegler miteinem
federbelasteten Steuerkolben, der dem von einer Pumpe unter der Reglung einer von
Hand regelbaren Austrittsöffnung erzeugten Druck eines Druckmittels ausgesetzt ist,
mit Mitteln versehen zur Veränderung des Ansprechens des federbelasteten Kolbens
in einem besonderen Teil des Drehzahlbereiches, wodurch eine höhere prozentuale
Beschleunigung bei niedrigeren Drehzahlen gegenüber der Beschleunigung bei höheren
Drehzahlen herbeigeführt wird, wobei diese Mittel in Abhängigkeit von der Reglung
der von Hand regelbaren Austrittsöffnung wirksam oder unwirksam werden.
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Vorzugsweise umfassen diese Mittel eine Hilfsaustrittsöffnung, deren
Querschnitt selbsttätig durch einen Steuerkolben verändert wird, wobei diese Hilfsaustrittsöffnung
in einem bestimmten Teil des Drehzahlbereiches wirksam gemacht wird, um die prozentuale
Beschleunigung in diesem Teil zu verändern, oder, mit anderen Worten, um das Verhältnis
zwischen der Drehzahl bei Vollast und der Drehzahl bei Leerlauf zu verändern, welche
sonst durch die von Hand verstellbare Austrittsöffnung allein bestimmt würde.
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Mittel dieser Art können in Verbindung mit einer auf den Kolben wirkenden
Feder von verhältnismäßig geringer Steifigkeit zur Erhöhung der Drehzahlbeschleunigung
im unteren Ende des Drehzahlbereiches dienen. Anderseits können diese Mittel bei
einem Regler mit einer Feder von verhältnismäßig hoher Steifigkeit zur Verminderung
der Drehzahlbeschleunigung bei höheren Drehzahlen dienen.
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Statt der Verwendung einer selbsttätig regelbaren Hilfsaustrittsöffnung
können die Mittel, die eine Veränderung der im vorstehenden beschriebenen Drehzahlbeschleunigung
ermöglichen,
so ausgebildet sein, daß sie eine Veränderung der Federsteifigkeit bewirken. Beispielsweise
kann eine Sekundärfeder eine verstellbare Abstützung haben, auf die das Druckmittel
derart einwirken kann, daß die Sekundärfeder gespannt und dadurch die Gesamtfedersteifigkeit
im unteren Ende des Drehzahlbereiches erhöht wird.
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Drei Ausführungsformen der Erfindung sind als Beispiel durch die Fig.
2 bis 18 der Zeichnung gezeigt. Die Fig. 2 bis 7 geben zusammen mit den Verbindungsleitungen
eine schematische Darstellung einer Ausführungsf@-,rm, die für eine Erhöhung der
prozentualen Beschleunigung im oder in der Nähe des unteren Endes des Drehzahlbereiches
ausgebildet ist.
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Fig.2 ist ein Seitenriß (teilweise im Schnitt) d#s Steuerkolbens und
der Kraftstoffeinspritzpumpe. Fig. 3 ist ein Querschnitt längs der Linie III-111
der Fig. 2, Fig. 4 ist ein Längsschnitt der Anordnung für den von Hand verstellbaren
Austrittsquerschnitt, Fig. 5 ist ein Querschnitt längs der Linie V-V der I'ig. 4,
Fig. 6 ist ein Querschnitt längs der Linie VI-VI der Fig. 4, und Fig. 7 ist ein
Querschnitt der Reglerverdrängerpumpe.
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Die Fig. 8 bis 13 sind den Fig. 2 bis 7 entsprechende Ansichten, stellen
jedoch die zweite Ausführungsform dar, die für die Verminderung der prozentualen
Drehzahlbeschleunigung im oberen Ende des Drehzahlbereiches ausgebildet ist.
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Die Fig. 14 bis 18 entsprechen den Fig. 2, 4, 5, 6, 7, stellen jedoch
die dritte Ausführungsform dar, bei welcher die Federsteifigkeit verändert wird,
um die erforderliche Veränderung der Drehzahlbeschleunigung zu ermöglichen. Fig.
16 ist ein Schnitt nach der Linie XVI-XVI der Fig. 15. Fig. 17 ist ein Schnitt nach
der Linie XVII - XV I I der Fig. 15.
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Bei allen Abbildungen bezeichnen die gleichen Bezugsziffern gleiche
oder ähnliche Teile.
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Bei der ersten Ausführungsform bezeichnet 1 (Fig. 2) den Kraftstoffeinspritzkörper,
2 ist seine axial verschiebbare Regelstange oder Zahnstange, 3 ein Steuerkolben,
der an einem Ende der Regelstange anliegt und gleitbar in einem Zylinder 4 angeordnet
ist, dem Druckmittel, wie im nachstehenden beschrieben, zugeführt wird, 5 bezeichnet
ein Gehäuse, das als feste Abstützung für das eine Ende einer Belastungsfeder 6
dient, deren anderes Ende eine rohrförmige Führung 7 umgreift, die an einem Ende
der Einspritzpumpenregelstange 2 anliegt. Die Bezugsziffer 8 (Fig. 4 bis 6) bezeichnet
ein Ventilgehäuse, in welchem ein Ventil 9 drehbar angeordnet ist, das mit einem
Bedienungshebel, beispielsweise dem nicht dargestellten Regelfußliebel, verbunden
ist. Das Ventilgehäuse ist durch Verschlußkappen fo und 11 abgeschlossen und hat
einen Langloclischlitz 12 (der in Fig. 5 gezeigt ist und dessen Lage in Längsrichtung
in Fig.4 mit gestrichelten Linien angegeben ist), dem das Druckmittel durch die
Verdrängerpumpe 13 (Fig. 7) über eine Förderleitung 14 zugeführt wird. Der Umfang
des Ventils 9 hat eine Schrägnut 15, die mit dem Schlitz 12 zusammenarbeitet und
durch einen radialen Kanal 16° mit einem axialen Kanal 16 in Verbindung steht, der
an einem Ende in eine Bohrung 17 in der Verschlußkappe ii. mündet, wobei die letzterwähnten
Durchlässe über eine Rückführleitung 18 zur Saugseite der Pumpe 13 führen. Der Schlitz
12 bildet eine von Hand verstellbare Austrittsöffnung für das von der Pumpe 13 gelieferte
Druckmittel, da sein wirksamer Querschnitt von der Winkelstellung des von Hand betätigten
Ventils 9 abhängt und durch die Winkelstellung der Schrägnut 15 bestimmt wird. Die
Leitung 14 aus der Pumpe 13 fördert ebenfalls zu einem Ende des Zylinders 4 (Fig.
2 und 3) und ist mit einer Bohrung i9 in diesem Zylinder verbunden.
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Soweit die beschriebene Anordnung mit den bekannten Anordnungen druckmittelbetätigter
Regler, wie sie im zweiten Absatz dieser Beschreibung erwähnt sind, vergleichbar
ist und ohne irgendwelche Änderungen würde sie die gleichen Nachteile, wie im vorstehenden
beschrieben, aufweisen. Der durch die Feder 6 belastete Steuerkolben 3 wird einem
Druckmittel ausgesetzt, das dem Zylinder 4 durch den Kanal i9 von der Pumpe 13 zugeführt
wird, und das von Hand verstellbare Ventil 9 dient durch Veränderung des Querschnittes
des Austrittsschlitzes 12 zur Einstellung der Motordrehzahl, bei welcher die Pumpe
13 ausreichend Druck erzeugen kann, so daß der Kolben 3 im Gleich-, gewicht gegen
die Wirkung der Feder 6 ist.
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Bei der in den Fig. 2 bis 7 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
ist der Kolbenzylinder 4 (Fig. 2 und 3) mit einer Hilfsaustrittsöffnung 20 versehen,
die selbsttätig durch den Kolben 3 gesteuert wird, wobei die äußere Stirnseite des
Kolbens so abgeschrägt, ist, daß die Stellung des axialen Hubes des Kolbens, bei
welcher die erwähnte Stirnfläche diese Öffnung freizugeben bzw. zu überschieben
beginnt, von Hand durch Drehung des Kolbens um seine Achse verstellt werden kann.
Für diesen Zweck hat eine drehbare Verschlußkappe 21 für den Zylinder 4 einen Stift
22, der in die Bohrung 23 des Kolbens hineinragt. Ein Stellring 24, der durch Muttern
25 und Bolzen 26 gehalten wird; dient dazu, die Verschlußkappe in einer beliebigen
Winkellage zu halten, in welche sie zur Reglung der Winkeleinstellung des Kolbens
gedreht wird. Die selbsttätig geregelte Austrittsöffnung 2o steht durch eine Leitung
27 mit einer Bohrung 28 (Fig. 6) im Ventilgehäuse 8 in Verbindung. Außerdem hat
das Ventil 9 in dem genannten Gehäuse einen radialen Kanal 29, der in einen axialen
Kanal 16 im Ventil mündet und daher über die Bohrung 17 und die Leitung 18 mit der
Saugseite der Pumpe 13 in Verbindung steht. Aus den Fig. 5 und 6 ist ersichtlich,
daß, wenn die von Hand verstellbare Austrittsöffnung 12 durch die Drehung des Ventils
9 freigegeben wird, die Bohrung 28 abgeschlossen wird, und umgekehrt.
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Bei der Ausführungsform, die für die Erhöhung der prozentualen Drehzahlbeschleunigung
im oder in der Nähe des unteren Endes des Drehzahlbereiches des Motors ausgebildet
ist, ist die Steifigkeit der Feder 6; welche sich durch die Regelstange 2 der Kraftstoffein-Spritzpumpe
am Kolben 3 abstützt, derart, daß sie eine i0" "ige Belastungszunahme beim vollen
Hub des Kolbens erfährt, wobei der Kolben die Hilfsaustrittsöffnung 20 im wesentlichen
völlig drosselt, bis die
Feder den größten Teil ihrer Zusammendrückung
erfahren hat, worauf die Hilfsaustrittsöffnung durch die innere Stirnfläche des
Kolbens allmählich in einem erhöhten Ausmaß geöffnet wird.
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Mit Ausnahme des Falles, wenn das von Hand regelbare Ventil 9 in einer
Stellung ist, daß die Hauptaustrittsöffnung 12 auf ihren Mindestquerschnitt vermindert
wird, besteht keine Möglichkeit, daß das Druckmittel aus dem Kolbenzylinder 4 durch
die Hilfsaustrittsöffnung 2o austritt, da die Bohrung 28 abgeschlossen ist und der
Regler in normaler Weise arbeitet, d. h. über den ganzen Bereich der Motordrehzahlen
oberhalb des unteren Endes des Drehzahlbereiches wird die prozentuale Drehzahlbeschleunigung
auf 5°;'" gehalten, wie oben unter Bezugnahme auf das Kurvenschaubild der Fig. i
beschrieben. Wenn das Ventil 9 von Hand so eingestellt wird, daß der Motor auf seine
Mindestdrehzahl gebracht wird, d. h. wenn die Kraftstoffeinspritzung so eingestellt
ist, daß gerade diese Drehzahl, beispielsweise 200 U/min, aufrechterhalten wird,
wird der Austritt des Druckmittels durch die Hilfsaustrittsöffnung 2o durch die
Lage des radialen Kanals 29 möglich gemacht. Die erwähnte Hilfsaustrittsöffnung
ist jedoch durch den Kolben 3 so lange gedrosselt, bis der Kolben sich in seine
Grenzstellung bewegt, d. h. der Motor beschleunigt sich durch den letzten Teil seiner
normalen Drehzahlbeschleunigung von beispielsweise 20$ U/min ab. Von dieser Stelle
an wird der Querschnitt der Hilfsaustrittsöffnung allmählich unter der selbsttätigen
Steurung des Kolbens vergrößert, so daß die Reglerpumpe keinen ausreichenden Druck
auf den Kolben wirken lassen kann, um diesen in seine Grenzstellung zur Verminderung
der Kraftstoffeinspritzung zu bringen, bis der Motor eine wesentlich höhere Drehzahl
erreicht hat. Unter Bezugnahme auf das Kurvenschaubild der Fig. i kann z. B. das
Verhältnis der Drucksteigerung zur Pumpendrehzahl von der linken Kurve im oder etwa
im Punkt B divergieren und darauf infolge des sich allmählich veränderten Querschnittes
der Hilfsaustrittsöffnung veranlaßt werden, der Linie B-C, wie angegeben, zu folgen.
Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß, bis sich die Hilfsaustrittsöffnung zu öffnen
beginnt, das Verhältnis der Kurve für den Mindestquerschnitt der Hauptaustrittsöffnung
folgt und dann, wenn der zunehmende Querschnitt der Hilfsaustrittsöffnung dazukommt,
der Linie B-C folgt, bis die Summe der Querschnitte der Haupt- und Hilfsaustrittsöffnung
den Wert der nächsten Kurve bei einer Federbelastung von 1,93 kg/cm2 erreicht, was
dem Punkt C entspricht. In diesem Punkt ist die Motordrehzahl 410 U/min.
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Die Drehzahlbeschleunigung bei Leerlaufdrehzahlen wird daher io5°
o oder zwischen Zoo oder 410 U/min sein. Diese Drehzahlbeschleunigung ist bei den
in Frage stehenden niedrigen Drehzahlen nicht unvorteilhaft, da dem Regler eine
allmähliche Einstellung der Kraftstoffeinspritzung möglich ist, und in der Tat wird
die Motordrehzahl unter normalen Umständen innerhalb eines sehr kleinen Bereiches
zwischen den für die besondere Reglereinstellung möglichen Extremen aufrechterhalten
werden. Daraus ergibt sich, daß die Reglung des Motors beim Leerlauf ohne Belastung
zum größten Teil durch die Hilfsaustrittsöffnung 20 unter Steurung des Kolbens 3
bei fast ganz zusammengedrückter Feder 6 erfolgt, wobei der Kolben in solchen Stellungen
ist, daß die Kraftstoffeinspritzung nur sehr wenig vom Minimum abweicht. Wenn der
im Leerlaufzustand befindliche Motor eine Belastung aufnehmen muß, wird das Ventil
9 natürlich gedreht, um die Hauptaustrittsöffnung 12 zu öffnen, wobei die Hilfsaustrittsöffnung
2o durch die Drehung des Ventils 9 infolge der Trennung des Kanals 29 vom Kanal
28 unwirksam wird.
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Bei einer Abänderung der Ausführungsform kann das Ende des Kolbens
3, der die Hilfsaustrittsöffnung 20 steuert, so ausgebildet sein, daß es die erwähnte
Austrittsöffnung in solcher Weise drosselt, daß, wenn der Motor im unteren Ende
seines Drehzahlbereiches arbeitet, das Verhältnis von Druck zur Pumpendrehzahl etwa
der Linie A-C im Kurvenschaubild der Fig. i folgt, mit im wesentlichen den gleichen
Ergebnissen, wie oben beschrieben.
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Die durch die Fig. 8 bis 13 dargestellte Ausführungsform ist im allgemeinen
ähnlich der Anordnung der Fig. 2 bis 7, so daß die Einzelbeschreibung der Teile
wegfallen kann. Bei dieser Ausführungsform jedoch hat die Feder 6 eine verhältnismäßig
hohe Steifigkeit, die bei der von Hand geregelten Austrittsöffnung 12 eine größere
Drehzahlbeschleunigung gestattet, um die Tendenz der Übersteurung im unteren Ende
des Drehzahlbereiches auszuschalten, und die erfindungsgemäße Hilfsaustrittsöffnung
arbeitet der nachteiligen Wirkung entgegen, die sonst im oberen Ende des Drehzahlbereiches
auftreten würde. Der Kolben 3 hat an seinem Umfang eine Nut 30, die durch einen
Kanal 31 eine ständige Verbindung zum Eintrittsende des Druckmittels in den Zylinder
4 hat. Eine Kante der Nut ist schraubenförmig gewunden und bildet die Steuerkante
für die Hilfsaustrittsöffnung 2o. Die Nut ist im Kolben so angeordnet, daß sie mit
der Austrittsöffnung nur in Verbindung steht, wenn sich der Kolben in der Nähe des
linken Endes des Zylinders 4 (Stellung für maximale Einspritzung) befindet. Weiterhin
ist der Kanal 29 so im Ventil 9 angeordnet, daß er in den Kanal 28, der mit der
Hilfsaustrittsöffnung 20 in Verbindung steht, mündet, wenn das Ventil gedreht wird,
um den maximalen Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung 12 zu geben. .
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Wenn sich beispielsweise infolge des vollen Hubes des Kolbens 4 die
Belastung der Feder 6 auf den Kolben von 1,76 kg/cm2 auf 3,52 kg/cm2 erhöht, wie
durch die Linien X-X und Z-Z im Kurvenschaubild der Fig. i angegeben, dann liegt
die normale Drehzahlbeschleunigung bei etwa 40°/0, so daß es dem Regler möglich
ist, eine weiche Reglung der Motordrehzahl, die frei von Übersteurung ist, zu bewirken.
Da der mit der Hilfsaustrittsöffnung in Verbindung stehende Auslaßkanal 28 durch
das Ventil 9 geschlossen wird, wenn dieses in einer Stellung ist, in der der Querschnitt
der Hauptaustrittsöffnung 12 auf sein Minimum für den Leerlauf verringert ist, folgt
das Druck/Drehzahlverhältnis der linken Kurve des Kurvenschaubildes längs der Linie
A-D, so daß die Kraftstoffeinspritzung durch die Reglung der Hauptaustrittsöffnung
12 auf das Minimum reduziert wird, wenn die Pumpe einen Druck von 3,52 kg/cm' auf
den Kolben bei einer Motordrehzahl
von 280 U/min aufbaut,
wobei die Drehzahlbeschleunigung 8o U/min, wie durch die Linie A-P gezeigt, ist.
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Ohne die beschriebene Hilfsaustrittsöffnung würde im oberen Ende des
Drehzahlbereiches die Drehzahlbeschleunigung des Motors durch die Steurung des Reglers
beider steifen Feder etwa 2000 U/min bis zu einer Höchstdrehzahl des unbelasteten
Motors von etwa 2800 U/min sein, d. 1i. von einem Punkt R zu einem Punkt
außerhalb der graphischen Darstellung. Diese mögliche Erhöhung von 8oo U/min in
der Motordrehzahl würde unbedingt zwangsläufig den Motor zu Schaden bringen und
daher gefährlich sein. Die Hilfsaustrittsöffnung vermindert die prozentuale Drehzahlbeschleunigung
bei höheren Drehzahlen.
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Wenn die Höchstdrehzahl als passendes Beispiel genommen wird und die
übrigen Bedingungen so sind, daß der Motor eine Drehzahl von 2000 U/min bei der
Einspritzhöchstmenge erreicht, muß die Pumpe auf dem Kolben 3 einen Druck von 1,76
kg/cm2 aufrechterhalten und zu diesem Zweck die Summe des Querschnittes der voll
geöffneten Hauptaustrittsöffnung 12 und des maximalen Querschnittes der Hilfsaustrittsöffnung
2o so bemessen sein, daß sie 5,43 mm2 beträgt; das ist die Zahl, die das Druck/Drehzahlverhältnis
im wesentlichen in Übereinstimmung mit der rechten Kurve des Kurvenschaubildes bestimmt.
Wenn der Motor auf eine Drehzahl über 2000 U/min infolge verringerter Belastung
oder aus einem anderen Grunde kommt, vermindert die Kolbenbewegung unter dem zunehmenden
Pumpendruck den Querschnitt der Hilfsaustrittsöffnung bis zum vollen Zusammendrücken
der Belastungsfeder. Wenn dies eintritt, ist die Hilfsaustrittsöffnung völlig oder
im wesentlichen gedrosselt, und ein Austritt ist nur durch die Hauptaustrittsöffnung
12 möglich. Wenn der Querschnitt der letzteren beispielsweise 4,24 mm2 ist, entspricht
dies dem Punkt S im Kurvenschaubild oder einer Motordrehzahl von 2200 U/min. Daher
wird bei Höchstdrehzahl der Querschnitt der Hauptaustrittsöffnung auf seinem konstanten
Maximum gehalten, wobei der Austritt durch den Kolben geregelt wird, der den Querschnitt
der Hilfsaustrittsöffnung verändert, so daß die erlaubte Drehzahlbeschleunigung
von 2ooo auf 2200 Motor-U/min geht, wie durch die Linie R-S angegeben.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die anderen Motordrehzahlen
im oberen Teil des Drehzahlbereiches entsprechend durch die Hilfsaustrittsöffnungen
beeinflußt werden. Wenn die Hauptaustrittsöffnung verringert wird, sinkt die Vollastdrehzahl
des Motors von 2000 U/min allmählich ab, und gleichzeitig sinkt die Drehzahl im
unbelasteten Zustand allmählich und proportional von 2200 U/min ab. An einem geeigneten
Punkt des Drehzahlbereiches wird die Hilfsaustrittsöffnung völlig abgeschlossen,
so daß die Drehzahl in den unteren Bereichen der alleinigen Reglung durch die Hauptaustrittsöffnungen
unterliegt.
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Wie bei der erstbeschriebenen Ausführungsform kann der Kolben 3 durch
Drehung in verschiedene Winkelstellungen gebracht werden, wodurch die Punkte seines
axialen Hubes, in welchen die schraubenförmige Steuerkante der Nut 3o beginnt, die
HilfsaustrittsöffnUng 20 zu überschieben und freizugeben, geändert werden. Auf diese
Weise kann der Steuerkolben dazu dienen, die Hilfsaustrittsöffnung über einen Teil
seines Hubes in Richtung zur Grenzstellung, welche der Einspritzhöchstmenge entspricht,
zu drosseln, so daß das Druck/Drehzahlverhältnis veranlaßt wird, einer Üfiie zu
folgen, wie sie durch die Linie R-T-S im Kurvenschaubild der Fig. i angegeben ist,
wobei der Teil R-T dem Gesamtaustrittsquerschnitt entspricht, der die Summe des
voll geöffneten.Hauptaustrittsquerschnittes und des veränderlichen Hilfsaustrittsquerschnittes
ist, während der Teil T-S der konstanten Hauptaustrittsöffnung allein entspricht.
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Selbstverständlich können die in der vorstehenden Beschreibung der
zwei Ausführungsformen der Fig. 2 bis 7 und 8 bis 13 gegebenen Zahlen innerhalb
weiter Grenzen abgeändert werden, um den Anforderungen und den Betriebsbedingungen
jedes besonderen Motors zu entsprechen.
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Bei der dritten durch die Fig. 14 bis 18 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung arbeiten die selbsttätigen Mittel zur Veränderung der Drehzahlbeschleunigung
mit Veränderung der Federsteifigkeit statt der Verwendung einer selbsttätig veränderlichen
Hilfsaustrittsöffnung. Wie gezeigt, hat das Federgehäuse 5 eine Schulter 32, die
eine feste Abstützung für die Feder 6 bildet. Eine Sekundärfeder 33, normalerweise
unbelastet, stützt sich mit einem Ende an der Führung 7 ab und mit dem anderen Ende
auf einen Kolben 34, der gleitbar in dem äußeren Endteil des Gehäuses 5 angeordnet
ist, dessen Kappe 35 eine Bohrung 36 hat, die über eine Leitung 41 mit dem Kanal
28 im Ventilgehäuse 8, welches das von Hand regelbare Ventil 9 enthält, in Verbindung
steht. Mit diesem Kanal 28 zusammenarbeitend ist am Umfang des Ventils 9 eine Nut
37 vorgesehen, die über einen radialen Kanal 38 mit dem axialen Auslaßkanal 16 in
Verbindung steht. Außerdem hat das Ventil an seinem Umfang eine zweite Nut 39, durch
welche der Kanal 28 in Verbindung mit einer Bohrung 40 im Ventilgehäuse 8 gebracht
werden kann, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Pumpe 13 die Druckflüssigkeit
zur Bohrung 40 fördert.
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Aus einer Betrachtung der Fig.15 bis 17 geht hervor, daß die Nut 39
die Bohrung 40 und den Kanal 28 miteinander in Verbindung bringt, so daß die Druckflüssigkeit
zum Sekundärkolben 34 gefördert wird, wenn das von Hand regelbare Ventil in eine
Stellung gedreht wird, in der der Querschnitt der Austrittsöffnung 12 auf das kleinste
Maß zurückgeführt wird. Anderseits mündet der Kanal 28 in den Auslaßkana116, wenn
das Ventil in die andere Richtung gedreht wird, um den Querschnitt der Austrittsöffnung
12 zu vergrößern. Daraus folgt, daß, wenn das Ventil so eingeregelt wird, daß der
Motor auf seine Mindestdrehzahl gebracht wird, die Druckflüssigkeit aus der Pumpe
13 über die Bohrung 40, die Nut 39, den Kanal 28, die Leitung 41 und die Bohrung
36 in das Federgehäuse gelangt, wo sie den Kolben 34 verschiebt und dadurch die
Sekundärfeder zusammendrückt und damit eine größere Drehzahlbeschleunigung in dem
unteren Ende des Drehzahlbereiches herbeiführt. Wenn jedoch das Ventil 9 so gedreht
wird, daß die Hauptaustrittsöffnung 12 voll geöffnet wird, wird der Kanal 28 zuerst
von der Bohrung 40 getrennt und dann mit der Saugleite
der Pumpe
13 in Verbindung gebracht, d. h. mit dem radialen Kanal 38 und dem axialen
Auslaßkanal 16, worauf die Feder 33 in den normalen unbelasteten Zustand zurückkehrt,
und die Belastung geschieht von einer bestimmten Drehzahl über der Leerlaufzahl
bis zur Höchstdrehzahl des Drehzahlbereiches allein durch die Feder 6 mit niedriger
Steifigkeit.
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Bei der eben beschriebenen dritten Ausführungsform wird die wirksame
Federsteifigkeit im unteren Ende des Drehzahlbereiches selbsttätig erhöht. Das gleiche
Ergebnis könnte jedoch auch durch Verminderung der wirksamen Federsteifigkeit im
oberen Ende des Drehzahlbereiches erzielt werden.