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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Farbrastern für die
additive Farbphotographie Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur
Herstellung von Farbrastern für die additive Farbphotographie.
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Farbraster für die additive Farbphotographie sind bekannt. Die additive
Farbphotographie weist der subtraktiven Farbphotographie gegenüber wesentliche Vorteile
auf. Ihre praktische Durchsetzung scheiterte jedoch bisher an den Schwierigkeiten
der Farbrasterherstellung, insbesondere an der Feinheit und Sauberkeit der Rasterteile.
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Es ist bekannt, Farbraster für die additive Farbphotographie in den
Komplementärfarben Blau, Rot und Grün zu drucken. Auf diese Weise läßt sich aber
keine ausreichend feine Rasterteilung erzielen.
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Raster von befriedigender Feinheit und Präzision lassen sich zwar
in bekannter Weise dadurch herstellen, daß man verschiedenfarbige Folien zu Blöcken
aufschichtet und von diesen Blöcken Farbraster abschält und auf einen Trägerfilm
kaschiert. Ein derartiges Verfahren ist jedoch umständlich und aufwendig.
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Es ist allerdings auch bekannt, Farbraster für die additive Farbphotographie
aus Geweben von gefärbten Kunststoffäden aufzubauen. Bei Geweben lassen sich jedoch
störende Zwischenräume zwischen den Fäden innerhalb des Gewebes nicht vermeiden,
und es ist daher erforderlich, die Gewebe, in geheizten Pressen unter Druck zu setzen,
um die einzelnen Fäden des Gewebes zu einer geschlossenen Platte zusammenzuschweißen
(vgl. deutsche Patentschrift 227130). Bei einem derartigen Aufbau des Farbrasters
ist einmal die Herstellung der feinen Gewebe mit einem erheblichen Aufwand verbunden,
und zum anderen sind die optischen Qualitäten der hergestellten Raster nicht befriedigend,
da sich ein Ineinanderübergehen der einzelnen Grundfarben an den überdeckungspunkten
der Schuß- und Kettfäden nicht vermeiden läßt. Ferner sind Verfahren zur Herstellung
von Farbrastern für die additive Farbphotographie bekannt, bei denen auf eine, Trägerschicht
parallele, eng nebeneinanderliegende, transparente, gefärbte Kunststoffäden durch
Einpressen in die Trägerschicht fixiert werden und durch anschließendes Lösen der
farblosen Schußfäden der Linienraster hergestellt wird (vgl. deutsche Patentschrift
231676).
Die Anordnung und Fixierung der Fäden nebeneinander ställt einen
schwierig "en Arbeitsvorgang dar. Das gilt auch für eine Ausführungsform, bei der
mittels mehrerer schräg hintereinander angeordneter Düsenöffnungen die gefärbten
Kunststoffäden parallel zur Fortbewegungsrichtung einer Trägerschicht auf diese
aufgebracht werden. Eine ausreichend feine Rasterteilung von befriedigender Feinheit
und Präzision läßt sich übrigens auch mit diesem Verfahren nicht erzielen, da sich
die Düsenöffnungen sehr schnell zusetzen und damit Fehlstellen entstehen und zum
anderen durch die Verwendung der erforderlichen dünnen Farblösungen ein Verlaufen
der Farben ineinander nicht vermieden werden kann. Um das Ineinanderlaufen der einzelnen
aus den Düsen austretenden Kunststoffäden zu verhindern, ist es bekannt (vgl. deutsche
Patentschrift 614222), die nebeneinander angeordneten Düsen als Kanäle in nebeneinander
angeordneten Blechen auszubilden, wobei jeweils drei nebeneinander angeordnete Bleche
entsprechend den drei Grundfarben nüt einem Düsenkanal versehen sind, der jeweils
in eine andere, für die betreffende Grundfarbe bestimmte Zuführungsbohrung mündet.
Das Ineinanderlaufen der einzelnen Farben wird dabei durch zwischen diese Bleche
eingeschaltete und lediglich die Zuführungsbohrungen aufweisende und damit die einzelnen
Düsenkanäle trennende Trennbleche gewährleistet. Bei einem derartigen Aufbau der
Düsen für die gefärbten Kunststoffäden lassen sich jedoch nur etwa fünfzehn Fäden
auf 1 mm Breite unterbringen. Des weiteren wird durch die Trennbleche ein
Dicht-an-dicht-Liegen dor einzelnen Kunststoffäden verhindert, ein Mangel, der durch
Wärmedohnungen der Trägerschichten noch
vergrößert wird. Ein weiterer
Nachteil dieser bekannten Verfahren ist darin zu sehen, daß die einzelnen Farbfäden
in Längsrichtung des Filmbandes verlaufen, wodurch Fehlstellen im Farbraster vom
Betrachter leicht wahrgenommen werden können.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Raster von befriedigender
Feinheit und Präzision für die additive Farbphotographie aus auf einer Trägerschicht
fixierten parallel und eng nebeneinanderliegenden, transparenten,' gefärbten Künststoffäden
auf einfache Weise herzustellen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Farbrastern
für die additive Farbphoto-raphie, bestehend aus einer Trägerschicht und darauf
fixierten parallelen, eng nebeneinanderliegenden, transparenten, in z. B. drei additiven
Farben gefärbten Kunststoffäden. Die Erfindung besteht darin, daß die in den Grundfarben
gefärbten Fäden kontinuierlich und schraubenlinienförmig auf eine zyliaderartig
geformte Trägerschicht aufgewickelt werden und daß nach dem Fixieren der Fäden die
so gebildete Farbrasterschicht zur Abwicklung in die Ebene, gegebenenfalls zugleich
mit der Trägerschicht, längs der Zylinderachse zerschnitten wird. Zweckmäßig werden
die Fäden auf ein schraubenhnienförmig um einen zylindrischen Körper gebundenes
Filmband aufgewickelt. Die Herstellung der Kunststoffäden kann unmittelbar vor ihrer
Aufwicklung in der Weise erfolgen, daß angefärbte Kunststoffmassen durch Düsen ausgesprüht,
gestreckt und abgekühlt werden.
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Mit obigem Verfahren lassen sich somit auf einfache Weise feinste
Rasterteilungen mit der entsprechenden Präzision erzeugen. Für die physikalischen
Eigenschaften der Farbraster ist es erwünscht, wenn die optischen Daten, insbesondere
die Brechungszahlen der Trägerschicht, des Fadenmaterials und der Fixierungsmittel
möglichst wenig voneinander abweichen. Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, die
Farbfäden aus demselben Material herzustellen wie die Trägerschicht, z. B. in an
sich bekannter Weise durch Auspressen von Kunststoff aus einer Düse und anschließendes
Strecken und Abkühlen. Der Fadenquerschnitt und dessen Form (rund, eckig) kann durch
die Form der Düse festgelegt werden. Die Kunststoffinasse wird man zweckmäßig schon
vor dem Auspressen aus der Düse in den gewünschten Farbtönen färben.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, daß einem drehbaren Trägerrohr über
eine Vorschubvorrichtung ein Vorschub erteilbar ist und orthogonal zur Rohrachse
Führungen für das schraubenlinige Aufwickeln der dicht an dicht auf das Trägerrohr
aufgebrachten Kunststoffäden vorgesehen sind. Es besteht nach der Erfindung jedoch
auch die Möglichkeit, die Vorrichtung so aufzubauen, daß ein endloser, einen zylindrischen
Querschnitt aufweiser-eder Aufwickelkörper über zwei Umlenkscheiben einen definiertenVorschub
erhält undumdessenProfilmitte sowohl Filnispulen als auch eine Aufwickelvorrichtung
kreisförmig bewegbar sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß der mittels des erfindungsgemäßenVerfahrens hergestellteRaster vonbefriedigender
Feinheit und Präzision ist und auf einfache, Weise hergestellt werden kann. Gleichzeitig
werden dabei durch die Anordnung der einzelnen parallelen und eng nebeneinanderliegenden,
transparenten, gefärbten Kunststoffäden Fehlstellen für das Auge, insbesondere bei
Farbfilmen, nicht so leicht sichtbar.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich einAusführungsbeispiel
darstellendenZeich.-nung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einern einzigen ösentripel in Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 im Querschnitt im Bereich der Ösentripel,
jedoch bei Anordnung von mehreren ösentripeln, Fig. 3 eine andere Ausführungsfonn
der Vorrichtung nach Fig. 1 in der Seitenansicht.
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In der Fig. 1 ist eine Trägerschicht in Form eines Kunststoffschlauches
1 dargestellt, die in einer Kugelführung 2 in nicht näher dargestellter Weise
drehbar und längsverschiebbar ist. Von den Vorratsspuleii 6,7, 8 werden blau-,
rot- und grüngefärbte Kunststoffäden 3, 4 5 durch eine Führung
9 mit drei eng nebeneinanderligenden ösen geleitet und mit ihren Enden am
rechten Ende des Schlauches 1 fixiert. Kunststoffäden in der erforderlichen
geringen Stärke von 20 bis 30 und Polyamidfasem sind in lichtechter Färbung
irn Handel erhältlich und weisen auch die für den Wickel::vorgang erforderliche
Reißfestigkeit auf.
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Zur Fixierung der Fäden auf dem Kunststoffschlauch kann dieser mit
einem Klebstoff, z. B. auf Basis Celluloseacetat, bestrichen werden. Gemäß Fig.
1 erfolgt der Klebstoffauftrag unmittelbar vor dem Aufwickeln der Fäden mittels
einer Sprühdüse 10. Nach dem Aufwickeln wird zweckmäßig eine zusätzliche
Fixierung und eine Abdeckung der Fäden durch eine weitere Klebstoffschicht vorgenommen,
was in der Fig. 1 durch eine unmittelbar hinter der Aufwickelstelle angeordnete
zweite Sprühdüse 11 angedeutet ist.
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Nach dem Trocknen der Deckschicht wird der Kunststoffschlauch durch
einen schraubenlinienförmigen oder achsparallelen Schnitt zu einem Filmstreifen
zerschnitten. Die Tatsache, daß in einem Falle die Farbstreifen schräg zum Filmrand
verlaufen, hat auf die Filterfunktion keinen Einfluß. Überdies wäre es in einfacher
Weise möglich, senkrecht zum Filmrand verlaufende Farbstreifen dadurch zu erhalten,
daß das Aufwickeln der Fäden nicht senkrecht, sondem schräg zur Achse des Kunststoffschlauches
erfolgt.
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Um die Wickeldauer abzukürzen, kann die Führung 9 mehrere ösentripel
nebeneinander aufweisen, so daß ein breiteres Farbfädenband aufgewickelt wird. Zur
leichteren räumlichen Unterbringung der Vorratsspulen kann es sich gemäß Fig. 2,
die einen Querschnitt durch die Wickelanordnung nach Fig. 1
darstellt, empfehlen,
mehrereSpulentripel 12, 13, 1.4, 15 und Ösentripel 16, 17, 18,
19 um den Umfang des Kunststoffschlauches 1 kranzförmigverteilt anzuordnen.
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In der Fig. 3 ist eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung
von Farbrastern nach der Erfindung beschrieben, bei der als Trägerschicht sogleich
ein Filmband benutzt wird. Dieses Filmband 24 wird von einer Vorratsrolle
25 schraubenförmig auf ein Kunststoff:rolir 26 aufgewickelt, das in
nicht näher dargestellter Weise über zwei Umlenkscheiben 30
einen definierten
Vorschub erhält. Die durch die Spulen 32, 27, 28 schematisch angedeutete
Aufbringung
der Farbfäden und deren Fixierung erfolgt wie an Hand
der Fig. 1 beschrieben. Sowohl die Filmspulen, als auch die Abwickelvorrichtung
der Kunststoffäden können mit den erforderlichen Geschwindigkeiten kreisfönnig um
das Kuntstoffrohr 26 bewegt werden (z. B. mittels Karussel). Ein Messer
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dient zum Aufschneiden der Filterschicht am Filmrand, so daß das nunmehr
beschichtete Filmband 24 auf eine zweite Rolle 31 aufgewickelt werden kann.