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Fotografischer Zentralverschluß Gegenstand der Erfindung ist ein fotografischer
Zentralverschluß für automatische Kameras mit einer selbsttätigen, zumindest den
Zeiteinsteller steuernden Belichtungsregelvorrichtung.
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Eine Schwierigkeit bei den bekannten Zentralverschlüssen dieser Art
besteht darin, daß die kontinuierliche Zeitsteuerkurve in einem Bereich der Belichtungszeit
zwischen 1/3o und 1/.o sec sehr steil verläuft, so daß eine relativ große Kraft
zum Einstellen des Zeitregelwerksteuerhebels von 1/3o auf 1/6o sec oder noch kürzere
Zeiten erforderlich ist. Dies wirkt sich besonders bei vollautomatischen Kameras
sehr nachteilig aus, da hier der Zeiteinsteller, durch welchen diese erforderliche
Kraft auf den Zeitregelwerksteuerhebel übertragen werden muß, meist nicht direkt
betätigt wird, sondern beispielsweise durch eine Feder mit dem Blendeneinsteller
gekuppelt ist, so daß auch auf diese Feder als weiteres kraftübertragendes Element
diese größeren Kräfte ausgeübt werden müssen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß Glieder vorgesehen sind, durch welche während der Verstellung des Zeitsteuerrings
der Druck des Zeitregelwerksteuerstiftes auf die Kurve des Zeitsteuerrings vermindert
wird. Dabei ist es vorteilhaft, daß zwischen dem Verschlußauslöser und dem Zeitregelwerk
mindestens ein Zwischenglied vorgesehen ist, durch welches der Zeitregelwerksteuer-Stift
erst nach erfolgter Steuerung des Zeiteinstellers auf der Kurve des Zeitsteuerringes
zum Aufliegen kommt.
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Erfindungsgemäß wird das Zwischenglied durch einen Hebel gebildet,
dessen einer Arm an einem Stift des unter der Wirkung einer Rückstellfeder stehenden
Verschlußauslösers kraftschlüssig anliegt und mit dessen anderem Arm eine Nase des
ebenfalls unter der Wirkung einer Feder stehenden Zahnsegments des Zeitregelwerks
zusammenwirkt.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß das
Zahnsegment nicht durch Verdrehen des Zeiteinstellers über das steile Stück der
Zeitsteuerkurve infolge seiner Anlage an dieser hinaufgedrückt werden muß, sondern
daß das mit dem Auslöser zusammenwirkende Zwischenorgan den Zeitregelwerksteuerstift
von der Zeitsteuerkurve während der Einstellung derselben abhebt. Dadurch sind die
mittels der zwischen Blenden- und Zeiteinsteller vorgesehenen Federn zu übertragenden
Drehkräfte kleiner, was sich besonders bei vollautomatischen Kameras, bei denen
die Regelung von Blende und Zeit automatisch über einen Belichtungsmesser erfolgt,
günstig auswirkt. Bekanntlich sind die bei solchen Kameras für die Einstellung zur
Verfügung stehenden Kräfte klein, so daß jede Einsparung an erforderlichen Kräften
für die Einstellung einen Vorteil bringt. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung läuft
der Zeitsteuerring während der Einstellung fast kräftefrei.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine mögliche Ausführungsform.
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In der Zeichnung sind das Verschlußgehäuse mit 1, das an sich bekannte
Verschlußantriebsorgan mit 2,
ein am Verschlußantriebsorgan 2 vorgesehener
Lappen mit 3, das Zahnsegment des Zeitregelwerks 4, 5,
6 und
7 und seine mit dem Lappen 3 des Antriebsorgans 2 zusammenwirkende
Nase mit 8 bezeichnet. Das Zahnsegment 7 ist um eine Achse 9 drehbar und
steht unter der Wirkung einer Feder 10. Es weist einen Steuerstift
11 auf, welcher zur Erzielung der gewünschten Belichtungszeit an der Kurve
12 des nicht näher dargestellten Zeitsteuerrings während des Verschlußablaufs
unter der Wirkung der Feder 10 anliegen muß. Das Zusammenwirken des Zeiteinstellers
mit der Belichtungsregelvorrichtung und mit dem Zeitsteuerring ist als bekannt anzusehen
und wurde daher der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Der Verschlußauslöser
13, dessen Zusammenwirken mit dem Antriebsorgan 2 ebenfalls in bekannter
und deshalb nicht gezeigter Weise erfolgt, ist um eine Achse 14 schwenkbar
und steht unter der Wirkung der Rückstellfeder 15. An seinem Stift
16 liegt ein Arm 17
eines um die Achse 18 schwenkbaren Hebels 19 an.
Am Hebel 19 greift eine Feder 20 an. Die Feder 10
und die Feder
20 wirken in entgegengesetztem Sinne, so daß das Ende des Armes 21 des Hebels
19 und die Nase 8 des Zahnsegments 7 ständig kraftschlüssig aneinander anliegen.
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In der Zeichnung ist der Verschluß in der Stellung gezeigt, die er
vor oder nach einem Verschlußablauf
einnimmt. Der Auslöser liegt
infolge der Wirkung seiner Rückstellfeder 15 am Gehäuseanschlag
1 a an. Durch die Einwirkung der Feder 20 befindet sich der Hebel
19 in einer solchen Stellung, daß sein Ende 21
den,Stift 11 des Zahnsegments
7 entgegen der Wirkung der Feder 10 von der Kurve 12 wegdreht. Beim
Betätigen. der Belichtungsregelvorrichtung kann daher der Zeitsteuerring bewegt
werden, ohne daß die Kraft der Feder und die Masse der Zahnräder 4 bis
7 bei seiner Einstellung überwunden werden. müssen. Dadurch können die an
der Belichtungsregelvorrichtung zur Einstellung notwendigen Kräfte klein gehalten
sein.
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Wird der Verschlußauslöser 13- iri Richtung des Pfeiles
22 herabgedrückt, so wird gleichzeitig der Hebel 19 in Richtung des
Pfeiles 23 gedreht. Die Nase 8 folgt der Bewegung des Arms
21, bis der Zeitregelwerksteuerstift 11 je nach der Stellung des Zeitsteuerrings
an einer Stelle der Kurve 12 zur Anlage kommt. In nicht näher dargestellter
Weise wird dann durch denselben Verschlußauslöser 13 das Antriebsorgan
2 zum Ablauf in Richtung des Pfeiles 24 freigegeben. Sein Lappen 3
stößt nach einer gewissen Laufzeit auf die Nase 8, so daß nunmehr für die
nächste Phase des Verschlußablaufs das Antriebsorgan 2 auf das Hemmwerk
4 bis 7 einwirkt und dieses entgegen der Wirkung der Feder
10 zum Ablauf bringt. Ist die Nase 8 aus dem Ablaufweg des Lappens
3 weggeschwenkt, so kann das Antriebsorgan 2 bis zu Ende laufen und
den Verschluß wieder schließen. Beim Loslassen des Verschlußauslösers
13 kehrt dieser und damit auch das Zahnsegment 7 wieder in die in
der Zeichnung dargestellte Lage zurück.
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Selbstverständlich ist der Erfindungsgedanke, die mittels des Zeitregelwerksteuerstiftes
auf den Zeitsteuerring beim Einstellen desselben wirkende Kraft ; soweit wie möglich
herabzusetzen, nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt. Insbesondere ist
es auch möglich, die Zwischenglieder so anzuordnen, daß der Zeitregelwerksteuerstift
11 während der Einstellung der Kurve 12 von dieser nicht völlig abgehoben
wird, sondern nur lose auf dieser aufliegt. Außerdem können die Zwischenglieder
anstatt mit dem Verschlußauslöser auch mit einer Belichtungsmeßtaste oder den!"
Schnellschalthebel gekuppelt sein, wenn die Belichtungsregelvorrichtung nicht durch
den Verschlußauslöser selbst; sondern durch Betätigung einer solchen Belichtungsmeßtaste
ausgelöst wird.