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Gasproben-Einlaß- und -Dosiervorrichtung Die Erfindung bezieht sich
auf eine Gasproben-Einlaß- und -Dosiervorrichtung für einen Gaschromatographen.
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Für das einwandfreie Arbeiten einer solchen Vorrichtung ist es wesentlich,
daß in dem Analysator Mittel vorgesehen sind, die eine vollständige Aufteilung oder
Trennung der Komponenten der Dampfprobe ermöglichen. Damit dem Analysator die größtmögliche
Trennkraft verliehen wird, ist es wichtig, daß 1. die Probe beim Eintritt in die
Kolonne so wenig wie möglich durch Diffusion mit dem Trägergas verdünnt ist; 2.
die austretenden binären Mischungen (Trägergas plus eine Komponente einer aus mehreren
Komponenten bestehenden Dampfprobe) in einem minimalen Abstand voneinander (d. h.
mit einem Minimum von zwischenliegenden Volumen) in die Meßzelle gelangen, der verhindert,
daß sich aufeinanderfolgende binäre Mischungen überlagern oder vor ihrem Eintritt
in die Zelle übermäßig stark verteilen und dadurch die Aufteilung unmöglich machen;
und daß 3. stabile Meßbedingungen der Bezugs- und der Meßzelle gewährleistet sind,
die beide für Druckschwankungen praktisch unempfindlich sein müssen, z. B. muß die
Dichte des Trägergases und der Bezugsquelle im wesentlichen konstant gehalten werden,
und das Gas in den beiden Zellen muß auf einem im wesentlichen konstanten absoluten
Druck gehalten werden.
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Außerdem ist das Problem, außerordentlich genau abgemessene und auch
bei Wiederholungen stets genau abgemessene Volumen einer durch den- Analysator zu
führenden Flüssigkeitsprobe zu erhalten, von besonderer Bedeutung. Die Frage der
Entwicklung einer Vorrichtung, mit deren Hilfe die Proben mit ausreichender Genauigkeit
entnommen werden können, beschäftigt die Industrie für chemische Apparate schon
seit langem. Dieses Problem wird besonders groß, wenn die Flüssigkeitsvolumen, die
genau abgemessen werden müssen, nur Bruchteile von Kubikzentimetern groß sind. Auch
ist es zweckmäßig, daß sich diese Mengen für verschiedene, aus mehreren Komponenten
bestehende Mischungen verhältnismäßig leicht und einfach ändern lassen, wenn beabsichtigt
ist, die Empfindlichkeit für eine bestimmte Komponente zu ändern.
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Bei bisher in der Industrie verwendeten Dosiervorrichtungen wurde
eine Art kalibrierter Meßkammer verwendet, die zunächst mit der Probe gefüllt wurde,
die dann mit Hilfe des Trägergases in den Anlalysator
übergeführt wurde. Derartige
Systeme arbeiten jedoch stets etwas unbefriedigend, da mehrere Ventile vorgesehen
werden müssen, um zunächst die Kammer zu füllen und sie dann wieder zu entleeren,
wobei gleichzeitig sowohl die Probe als auch der Trägergasstrom weiterströmen müssen.
Die für ein solches System erforderlichien Ventile und Leitungen führten infolge
von Leckverlusten, schlechter Reinigung bzw. unvollständiger Entnahme der Probe
zwischen den einzelnen Entnahmen usw. zu Ungenauigkeiten beim Entnehmen der Proben.
Diese Schwankungen im Volumen der Proben führen zu falschen Messungen des Analysators,
die dann quantitative Änderungen in den aus mehreren Komponenten bestehenden Mischungen
bzw. Systemen anzeigen, aber in Wirklichkeit nur die Folge verschieden großer Proben
sind.
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Es sind ferner Dosiervorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt,
die einen Zylinder und einen in diesem gasdicht geführten Kolben aufweisen, wobei
in dem Zylinder jeweils miteinander fluchtende Einlaß-und Auslaßöffnungen für einen
Trägergasstrom und einen Probengasstrom vorgesehen sind und wobei der
Kolben
in gleichem Abstand dieser Öffnungen mit diesen fluchtende Querbohrungen aufweist,
die wahlweise abwechselnd durch Längsverschiebung des Kolbens auf die Öffnungen
für den einen oder den anderen Gasstrom ausgerichtet werden können. Auch diese bekannten
Vorrichtungen führen nicht zu einer einwandfreien Lösung der eingangs genannten
Aufgabenstellung.
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Die Erfindung bezweckt, eine Einlaß- und Dosiervorrichtung für Gasproben
an einem Gaschromatographen zu schaffen, die einwandfrei die obengenannten Forderungen
erfüllt und die in ihrer Bauweise derart kompakt gehalten ist, daß sie sich für
den Einbau in industriellen Anlagen eignet. Zu diesem Zweck geht die Erfindung von
einer Vorrichtung der vorgenannten Art aus und sieht vor, daß die Einlaß- und Auslaßöffnung
des Probengasstromes über eine den Kolben umgebende Ringnut unabhängig von der jeweiligen
Lage des Kolbens und seiner Querbohrungen ständig miteinander kommunizieren.
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Dadurch, daß der Probengasstrom infolge dieser Ausbildung niemals,
auch nicht für kurze Zeitabstände, unterbrochen wird, ist die ständige Zufuhr von
frischem Probengas gewährleistet und werden die eingangs genannten Aufgaben in befriedigender
Weise gelöst.
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Um das Volumen der jeweils entnommenen Gasprobe den Versuchsbedingungen
und anderen Gegebenheiten hinsichtlich des Volumens dieser Gasprobe anpassen zu
können, kann der Kolben eine Längsbohrung besitzen, die die Querbohrung mit einer
Druckkammer variablen Volumens verbindet.
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Diese Druckkammer ist zweckmäßig als Probeentnahmekammer ausgebildet
und mit einer durch ein Ventil verschließbaren Abzugsleitung versehen. Diese Maßnahme
ermöglicht ein Ansaugen von Probengas in die Entnahmekammer, wobei das entnommene
Gasvolumen regelbar ist.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielsweise
näher beschrieben, und zwar zeigt Fig. 1 ein Strömungsdiagramm des erfindungsgemäßen
chromatographischen Gasanalysators, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform
der Vorrichtung zum Abmessen sehr kleiner und genauer Mengen eines zu untersuchenden
Mediums und Weiterleiten dieser Probe in den Trägergasstrom, wobei die Vorrichtung
in ihrer Probenentnahmestellung gezeigt ist, Fig. 2 a einen Querschnitt durch die
Vorrichtung nach Fig. 2 in ihrer Weiterleitungsstellung, in der das Trägergas die
Probe in den Analysator überführen kann, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine bevorzugte
Ausführungsform der Probenmeß- und -weiterleitungsvorrichtung und Fig. 4 eine Ansicht,
zum Teil im Schnitt, nach der Linie 4-4 der in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung.
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Nach Fig. 1 fließt ein Trägergas, z. B. Helium, von einer entsprechenden
Quelle 4 aus durch die Leitung 2.
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Eine als Ganzes mit 6 bezeichnete Einrichtung dient zum Filtern und
sorgfältigen Regeln der Strömung des Trägergases und weist übliche Druckregler,
Filter, Meßvorrichtungen, Drosseln u. dgl. auf. Die sorgfältige Regelung des Trägergasstromes
ist, wie bereits erwähnt, sehr wichtig, da ein zu schneller Trägergasstrom bewirkt,
daß die binären Komponenten zu schnell weggeschwemmt werden, wodurch die Bestimmung
ihres Anteils oder ihrer Abtrennung schwierig wird, und ein zu langsamer Gasstrom
bewirkt, daß
die binären Komponenten sich in der Kolonne verteilen und zu praktisch
gleichen Ergebnissen führen.
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Schwankungen in der Strömungsgeschwindigkeit verursachen unrichtige
Ausgangssignale des Anzeigesystems, da die Meßzellen so eingestellt sind, daß sie
während des Untersuchungsablaufes in bestimmten Zeitabständen Aufzeichnungen vornehmen,
wenn bekannt ist, daß eine bestimmte Komponente durch die Zelle hindurchgeht.
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Eine Quelle 8 des zu untersuchenden Mediums, die für gewöhnlich mit
einer Stelle in einem Strömungssystem in Verbindung steht, an der sie in dieses
eintreten soll, speist über eine Leitung 10, die einen Strom des zu analysierenden
Mediums führt, eine Station 12, an der die Probe entnommen wird. An dieser Stelle
sind in erfindungsgemäßer Weise Mittel vorgesehen um das gewünschte Volumen des
zu untersuchenden Mediums aus dem Strom 10 in den Trägergasstrom 2 zu überführen.
Das Trägergas führt dann die Probe in die Trennkolonne 14, in der sie in ihre verschiedenen
binären Komponenten aufgeteilt wird. Diese werden durch die Meßzelle 16 geleitet,
in der die thermischen Eigenschaften jeder der binären Komponenten gemessen und
mit den thermischen Eigenschaften des Trägergases allein verglichen werden, wie
sie kontinuierlich von der Bezugszelle 18 gemessen werden, die an die Trägergasleitung
2 vor der Stelle angeschlossen ist, an der die Probe in sie eingeführt wird.
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Die häufigste Form der Weiterleitungs- und Einführungsvorrichtung,
die in den Fig. 2 und 2 a gezeigt ist, weist einen Hauptteil 20 mit einer Bohrung
21, einer länglichen Stange oder Kolben 22, die bzw. der axial in der Bohrung verschiebbar
ist, und Mittel 24 zum axialen Verschieben des Kolbens 22 um eine gewünschte Strecke
innerhalb des Teils 20 auf. Für das Trägergas bzw. das zu untersuchende Medium sind
an zwei Stellen längs des Hauptteils 20 Einlässe 26 bzw.
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28 und Auslässe 30 bzw. 32 vorgesehen. Der Einlaß 26 gegenüber dem
Auslaß 30 und der Einlaß 28 diametral gegenüber dem Auslaß 32 sind in der Wandung
des Rohres angeordnet. Bei dieser Ausführungsform sind in dem massiven Kolben 22
im gleichen Abstand voneinander wie die Ein- und Auslässe 26, 30 bzw. 28, 32 gebohrte
Kanäle 34 und 36 vorgesehen. Wenn dann der Kolben die in Fig. 2 gezeigte Stellung
zum Behandeln der Probe einnimmt, fließt das Trägergas durch den Einlaß 26, den
Kanal 34 und den Auslaß 30 und die Probe durch den Einlaß 28, den Kanal 36 und den
Auslaß 32. Mit Hilfe des Betätigungsgliedes 24 kann der Kolben wahlweise in die
in Fig. 2 oder in Fig. 2 a gezeigte Stellung gebracht werden. Diese Betätigungsvorrichtung
24 besteht vorzugsweise aus einem luftdruckgesteuerten Zylinder.
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Wenn ein gegebenes Volumen einer Probe in die Trägergasleitung eingeführt
werden soll und sie dann in die Trennkolonne weitergeleitet werden soll, wird die
Betätigungsvorrichtung 24 eingeschaltet, damit der Kolben 22 sich in die in Fig.
2 a gezeigte Stellung bewegt. Die Volumenmenge der im Durchlaß 36 befindlichen Probe
wird dann in wirksamer Weise mittels der Abdichtglieder 40 abgetrennt, die aus einem
geeigneten Material wie Kunststoff oder Leder bestehen. Auf diese Weise entspricht
das Volumen des Durchlasses 36 genau dem Volumen der Probe, die in den Trägergasstrom
eingeführt wird, der seinerseits durch den Durchlaß 36 fließt und die Probe in die
Trennkolonne weitertransportiert. Mehrmals wiederholte Versuche haben gezeigt, daß
mit dieser Anordnung auf Grund
der genauen Bemessung, die durch
Bewegung des mit der Probe gefüllten Durchlasses 36 von der Leitung für das zu untersuchende
Medium zu der Trägergasleitung ermöglicht wird, sehr genau reproduzierbare Ergebnisse
erzielt werden.
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Um einen konstanten Strom des zu analysierenden Mediums sicherzustellen,
damit der zu untersuchende Strom ständig gleichmäßig eingestellt werden kann, ist
um den Kolben 22 herum eine V-förmige Nut 42 vorgesehen, damit der Strömungsquerschnitt
für das Medium vom Einlaß 28 zum Auslaß 32 unabhängig von der Stellung des Kolbens
22 und des Kanals 36 konstant bleibt. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist ein
muffenförmiger Einsatz 44 mit einer solchen Nut und Öffnungen am Boden derselben,
die mit dem Einlaß 28 und dem Auslaß 32 fluchten, in dem Hauptteil 20 vorgesehen
und dort mittels Abdichtungen 40 festgehalten, wobei alle Teile 40 und 44 praktisch
den gleichen äußeren Durchmesser besitzen. Auf diese Weise kann das Medium auch
durch den Hauptteil 20 fließen, wenn der Kolben 22 die in Fig. 2 a gezeigte Einführungsstellung
einnimmt.
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Eine verbesserte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt, bei der Mittel vorgesehen sind, um das zu untersuchende
Medium zwangsläufig in den Trägergasstrom einzuführen. Weitere Mittel sind vorgesehen,
um das Volumen der Probe, die in den Analysator eingeführt werden kann, zu ändern,
während zugleich die Meßgenauigkeit und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse bei
mehreren aufeinanderfolgenden Messungen für eine bestimmte Volumeneinstellung beibehalten
wird.
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Dieses letztere Merkmal ist besonders wichtig für solche Einrichtungen,
bei denen die Bereiche der zu messenden Komponenten von Tag zu Tag erheblich schwanken,
und es ist in diesem Fall zweckmäßig, das Gesamtvolumen der Probe zu adern, damit
eine meßbare Menge einer bestimmten Komponente beibehalten wird.
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Bei dieser Ausführungsform ist das Weiterleitungssystem 12 praktisch
das gleiche, wie es bereits in bezug auf die Fig. 2 und 2 a beschrieben wurde, und
zur Bezeichnung gleicher Teile werden nachstehend die gleichen Bezugsziffern verwendet.
Auch hier ist ein Hauptteil 20 mit einer Bohrung 21 und Einlässen 26, 30 und Auslässen
2S, 32 für den Trägergasstrom bzw. das zu untersuchende Medium vorgesehen. Die Befestigungen
und Abdichtungen 40 und der Teil 44 mit der V-förmigen Nut 42 auf seiner Innenfläche
werden mit Hilfe von Haltemuttern 41 in der Bohrung 21 gehalten. Der Kolben 22 ist
mit einer Querbohrung 34 versehen, um das Trägergas hindurchzulassen, wenn sich
der Kolben in seiner Stellung zum Entnehmen bzw. Behandeln der Probe befindet. Der
Unterschied dieser Ausführungsform gegenüber der bereits beschriebenen liegt in
der Probenentnahme- bzw. Aufnahmekammer selbst. An Stelle der fest angeordneten
Probenkammer, die von der Kreuzbohrung 36 im Kolben 22 gebildet wird, befindet sich
auf einer Seite des Kolbens auf der Einlaßseite der Probe eine Öffnung 50, die mit
einem axialen Kanal 52 in Verbindung steht, der von dieser Verbindungsstelle aus
durch das Ende des Kolbens 22 und zu einer Kammer veränderlichen Volumens führt,
deren Funktion weiter unten beschrieben wird. Der Kolben 22 ist auch in diesem Fall
verstellbar und kann entweder die in Fig. 2 gezeigte Stellung zum Entnehmen der
Probe oder die in Fig. 2 a gezeigte Stellung zum Überleiten der Probe einnehmen,
wobei die Ein-
stellung durch die Betätigungsvorrichtung 24 erfolgt, die vorzugsweise
aus einem pneumatischen Zylinder besteht. Bei dieser Ausführungsform ist der Kolben
jedoch fest mit einer Einrichtung mit veränderlichem Volumen verbunden, die als
Ganzes mit 60 bezeichnet ist. Mit Hilfe der Betätigungsvorrichtung 24 wird diese
ganze Einrichtung 60, die bei 62 mit dem Kolben des pneumatischen Zylinders 24 verbunden
ist, zusammen mit dem Kolben 22 aus der Probeentnahmestellung in die Weiterleitungsstellung
und wieder zurück bewegt. Die Vorrichtung 60 verschiebt sich längs der Führungsstäbe
64, an denen das Glied 66 an der von dem Betätigungszylinder 24 abliegenden Seite
der Einrichtung 60 angreift.
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Die Einrichtung 60 mit veränderlichem Volumen besteht aus einem Rahmen
mit dem Teil 66 an seinem einen Ende und dem Teil 68 an seinem anderen Ende, der
bei 62 am Kolben der Betätigungseinrichtung 24 befestigt ist. Diese beiden Teile
66 und 68 sind miteinander durch ein zweites Führungsstangenpaar 70 starr verbunden.
Nahe dem festen Teil 68 ist ein Teil 72 fest an den Führungsstangen 70 angebracht.
Zwischen dem festen Teil 72 und dem festen Teil 66 ist ein Teil 74 verschiebbar
auf den Führungsstäben 70 angeordnet. Ein zweites Betätigungsglied 76 ist mit seinem
einen Ende am festen Teil 72 und mit seinem anderen Ende am verschiebbaren Teil
74 verbunden.
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Dieses Betätigungsglied besteht vorzugsweise aus einem pneumatisch
betätigbaren Druckbalg, der bei Anwendung von Luftdruck das verstellbare Teil 74
zum festen Teil 66 hindrückt. An den Führungsstangen 70 sind Federn 78 vorgesehen,
um das Teil 74 wieder in seine Ausgangsstellung zurückzuführen, wenn der auf den
Druckbalg 76 einwirkende Luftdruck wieder abgeschaltet wird.
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Das Ende des Kolbens 22 mit der Bohrung 52 ist mittels der Gewindeteile
80 und 82 fest mit dem Teil 66 verbunden, wobei der Gewindeteil 82 einen Mittelkanal
aufweist, der mit der Bohrung 52 des Kolbens 22 in Verbindung steht. Ein zylindrischer
Teil 84 mit Innengewinde an seinem einen Ende greift an dem Teil 82 auf der anderen,
vom Kolben 22 abliegenden Seite des Teils 66 an. Auf diese Weise bildet das Teil
84 einen zylindrischen Hohlraum, der mit der Bohrung 52 des Kolbens 22 in Verbindung
steht. Der Teil 84 ist außen mit einem Gewinde zur Aufnahme einer Buchse 86 mit
Innengewinde und einer Befestigungsmutter 88 versehen, deren Funktion weiter unten
beschrieben wird. Ein kleiner zylindrischer Balg 90, der an beiden Enden offen ist,
befindet sich in dem vom Teil 84 gebildeten zylindrischen Hohlraum. Sein eines Ende
ist gasdicht mit dem Teil 82 z. B. durch Mittelsilberlot verbunden. Sein anderes
Ende ist durch den Teil 92 ebenfalls z. B. durch Mittelsilberlot gasdicht verschlossen.
Der Teil 92 ist seinerseits z. B. mittels einer Stellschraube od. dgl. fest an dem
beweglichen Teil 74 angebracht. Wenn daher Luftdruck auf den Druckbalg 76 einwirkt
und dadurch der Teil 74 zu dem Teil 66 hinbewegt wird, verformt der Teil 92 den
Balg 90 in Druckrichtung, um hierdurch sein Volumen zu verringern. Es ist ohne weiteres
ersichtlich, daß durch die Verminderung des Volumens infolge dieser Bewegung ein
bestimmtes Volumen eines Mediums in der von dem Balg gebildeten Kammer aus dem ganzen
Probenkammersystem herausgedrückt wird, das von den Bohrungen 50 und 52 im Kolben
22, dem Durchlaß durch den Teil 82 und das Innere des Balges 90 gebildet wird, dessen
Größe von der Bewegung des
Teils 92 bestimmt wird. Mit Hilfe der
außen auf den zylindrischen Teil 84 aufgeschraubten Buchse 86 kann die Bewegung
des Teils 92 beim Einschalten des Betätigungsgliedes 76 verstellbar begrenzt werden.
Die Schulter 87 auf der Buchse 86 greift an dem Bund 93 des Gliedes 92 an und begrenzt
so die Bewegung der Teile 92 und 74. Die Mutter 88 dient dazu, die Einstellbuchse
86 in der gewünschten Stellung zu verriegeln. Auf diese Weise ist es möglich, das
Volumen der Probe innerhalb des Probenkammersystems, das bei Betätigung des Druckbalges
76 aus dem System herausgedrückt wird, zu ändern.
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Zur Erzielung besserer Ergebnisse hat es sich als zweckmäßig herausgestellt,
das Aufnahmesystem, jedesmal, wenn sich die Vorrichtung in der Probenentnahmestellung
befindet, mit einer frischen Probe praktisch vollständig zu füllen. Zu diesem Zweck
ist in dem Teil 92 ein Durchlaß 94 vorgesehen, der über eine geeignete Leitung 96
und ein Ventil 98, das wahlweise z. B. durch ein Solenoid geöffnet und geschlossen
werden kann, an einen Abzugskanal angeschlossen ist.
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Wenn der Kolben 22 in seiner Probeentaahmestellung ist, wird das Ventil
98 geöffnet, um das Probenkammersystem durch neu eintretendes frisches Probenmaterial
zu durchspülen.
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Das Arbeiten der Vorrichtung wird zweckmäßigerweise durch Mikroschalter
gesteuert, die an den Nokken einer motorgetriebenen Nockenwelle anliegen.
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Diese Nocken sind so angeordnet und ausgebildet, daß sie die Betätigungsglieder
24, 76 und das Ventil 98 in der nachstehend beschriebenen Reihenfolge betätigen.
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Nimmt man an, daß sich der Kolben 22 in der in Fig. 2 gezeigten Probeentnahmestellung
befindet, ist das Ventil 98 geöffnet und das Betätigungsglied 76 abgeschaltet, wodurch
die Feder 78 den Teil 74 in seine zurückgezogene Stellung bringt. Zu diesem Zeitpunkt
fließt das Probenmedium durch die Öffnung 50 in den Kolben 22, durch die Bohrung
52, in die von dem Balg 90 gebildete Kammer und weiter durch den Durchlaß 94 in
den Teil 92, durch die Leitung 96 und das Ventil 98 und dann aus dem Abzugskanal
heraus. Hierauf wird das Ventil 98 geschlossen, dann das Betätigungsglied 24 für
die Weiterleitung eingeschaltet, wodurch der Kolben 22 und die ganze Einrichtung
60 zum Weiterleiten und Einführen der Probe in die Stellung verschoben werden, in
der die Öffnung 50 mit dem Auslaß 30 der Trägergasleitung fluchtet. In diesem Zeitpunkt
wird das Betätigungsglied 76 für das Weiterführen eingeschaltet, das eine Verringerung
des Volumens des Entnahmesystems durch Zusammendrücken des Balges 90 bewirkt, wie
dies schon weiter oben beschrieben wurde, wodurch eine bestimmte Menge des Probenmediums
in die Trägergasleitung eingeführt wird. Bei weiterhin eingeschaltetem Betätigungsglied
76 wird dann die Weiterleitungsvorrichtung 24 in ihre ursprüngliche Entnahmestellung
zurückgeführt, worauf das Betätigungsglied 76 für die Weiterleitung abgeschaltet
und hierdurch der Balg wieder in seine Ausgangsstellung zurückgeführt und das Ventil
98 wieder geöffnet wird.
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Mit Hilfe des obigen Systems können sehr genaue und reproduzierbar
bemessene Volumenmengen der zu untersuchenden Proben in den Analysator eingeführt
werden, und durch' eine einfache Änderung der Bewegung des Teils 92 entsprechend
einer anderen Einstellung der Mutter 86 kann das Volumen der eingeführten Probe
zwischen Null als der einen Grenze und einer Größe geändert werden, die die andere
Grenze
bildet und nur durch die Größe und die Zusammendrückbarkeit des Balgs 90 bestimmt
wird.
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Es ist ersichtlich, daß die hier beschriebene bevorzugte Ausführungsform
auf verschiedene Weise abgewandelt werden kann, ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens
zu verlassen. Beispielsweise kann für das Betätigungsglied an Stelle des beschriebenen
pneumatischen Zylinders auch ein Solenoid verwendet werden. Ferner können statt
des Druckbalges auch ein Kolben und Zylinder verwendet werden, doch ist der Druckbalg
mit Rücksicht auf die Leckverluste, die besonders bei Anwendung hohen Druckes auftreten
können, vorzuziehen. Die Führungsschienen und Gleitvorrichtungen können von einem
Fachmann ebenfalls in anderer Weise ausgeführt werden. Ebenso ist es auch möglich,
den Anschlag für die aus den Teilen 74 und 92 bestehende verschiebbare Einführungseinrichtung
an irgendeiner anderen geeigneten Stelle auf dem festen Teil der Einführungseinrichtung
60 anzuordnen.
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Obgleich die erfindungsgemäße Vorrichtung für alle Entnahmesysteme
verwendet werden kann, so eignet sie sich doch besonders zum Entnehmen von Flüssigkeitsproben,
bei denen geringe Änderungen des flüssigen Volumens große Änderungen des Gasvolumens
mit sich bringen, wenn die Flüssigkeit in der Trennkolonne verdampft wird. Beim
Analysieren von Flüssigkeitsproben wird für gewöhnlich eine Kapillarröhre zwischen
der Einführungsvorrichtung und der Trennkolonne verwendet. Wenn dann das Flüssigkeitsvolumen
in die Kapillarröhre eingeführt und der Kolben in seine Probenentnahmestellung zurückgeführt
worden ist, strömt das Trägergas erneut durch den Kanal 34 in den Kolben und drückt
die Flüssigkeit in die Trennkolonne, wo sie unter der Einwirkung von Wärme und/oder
Druckabfall verdampft wird.
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Es ist zu vermuten, daß die außergewöhnliche Genauigkeit der erfindungsgemäßen
Probenentnahmevorrichtung zum großen Teil darauf beruht, daß infolge der physikalischen
Weiterleitung und der anschließenden Art der Weiterleitung der Probe praktisch keine
Leckverluste auftreten. Auch das Fehlen einer Verunreinigung der Probe durch Luft
oder vorher eingeführte Proben trägt erheblich zu dieser Genauigkeit bei.