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Vorrichtung zum pneumatischen Löschen von Schüttgut Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Löschen von Schüttgut mit einem an einem
Rahmen befestigten Saugmundstück, einer drehbar gelagerten Schneidvorrichtung, welche
aus zwei beiderseits des Saugmundstücks angebrachten Förderschnecken besteht, die
die Ladung lockern und dem Saugmundstück zuführen, und einem Motor zum Antreiben
der Schneidvorrichtung.
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Eine Vorrichtung der obengenannten Art ist besonders geeignet zum
Löschen schwerströmender Schüttgüter, welche dazu neigen, sich abzusetzen und Klumpen
zu bilden, z. B. Kopra, so daß es z. B. nach einem etwas längere Zeit dauernden
Überseetransport eines solchen Gutes vorkommt, daß das Gut sich im Laderaum festsetzt.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum pneumatischen Löschen von Schüttgut
ist eine Schneidvorrich-- tung innerhalb eines Saugmundstückes angeordnet, wobei
der Schneidvorrichtung die Aufgabe zukommt, das Schüttgut zu lockern. Da durch diese
Vorrichtung nur ein der Form des Mundstückes entsprechender Teil des zu löschenden
Schüttgutes aufgenommen werden kann, ist die Leistung bei einem bestimmten Luftverbrauch
ziemlich gering.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung dieser Art wird das von der
Schneidvorrichtung gelockerte Schüttgut durch Fortbewegung der ganzen Vorrichtung
den Öffnungen des Saugmundstückes zugeführt.
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Auch ist eine Vorrichtung zum pneumatischen Löschen von Schüttgut
bekannt, bei der die Schneidvorrichtung aus zwei beiderseits des Saugmundstückes
angebrachten Förderschnecken besteht. Da bei dieser Vorrichtung das aufgelockerte
Gut dem Saugmundstück jedoch nicht völlig symmetrisch zugeführt wird, geht ein Teil
der Luft als »Falschluft« verloren. Da die in dem Rahmen dieser Vorrichtung drehbar
gelagerte Schneidvorrichtung aus zwei beiderseits des Saugmundstückes angebrachten
Förderschnecken besteht, führen die mit gleichsinnig verlaufenden Gewindegängen
versehenen Schnecken das gelockerte Schüttgut dem Saugmundstück dadurch zu, daß
die Schnecken in entgegengesetzter Richtung umlaufen.
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Würde man zwei solche Schnecken parallel zueinander spiegelsymmetrisch
auf beiden Seiten eines Saugmundstückes anbringen, dann würde diese Anordnung den
Nachteil aufweisen, daß sie sich beim Lockern des Schüttgutes um die Achse des Mund
stückes dreht.
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Ein weiterer Nachteil würde darin bestehen, daß die Hälfte des Gutes
nach Erreichen der Mitte der Schnecken nicht dem Mundstück zugeführt, sondern in
entgegengesetzter Richtung, d. h. vom Mundstück wegbewegt wird. Das Drehen der Förderschnecken
um die Achse des Mundstückes könnte zwar dadurch ausgeschaltet werden, daß die Förderschnecken
punktsymmetrisch angebracht werden, jedoch würde durch eine solche Anordnung der
vorstehend erwähnte zweite Nachteil nicht behoben werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile der bekannten
Vorrichtungen zu vermeiden. Die erfindungsgemäße Ausbildung ist darin zu sehen,
daß die Förderschnecken längs zweier einander gegenüberliegender Seiten eines Rechtecks
mit dem Saugmundstück als Zentrum angeordnet, je beiderseits der Mitte ihrer Wellen
mit gegenläufigem Gewinde versehen und in entgegengesetzter Drehrichtung antreibbar
sind.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Förderschnecken wird gegenüber
der zuletzt genannten Vorrichtung erreicht, daß das Gut besser aufgelockert wird,
da sich die beiden Schnecken in ihren Wirkungen unterstützen.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird also erreicht, daß das
Gut der Saugmündung symmetrisch zugeführt und gleichmäßig über den Querschnitt dieser
Mündung verteilt wird, wodurch der Luftverbrauch der Vorrichtung herabgesetzt und
die Leistung gesteigert wird.
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Damit die Förderschnecken besser in das Gut eingreifen und dieses
lockern können, sind am Umfang der Förderschnecken Nocken vorgesehen. Die gleiche
Wirkung läßt sich auch erzielen, wenn die Förderschnecken durch mehrere auf ihren
Wellen angeord-
nete Elemente gebildet werden, die sich aus einem
radialen Arm und einer an diesem befestigten, eine Schraubenlinienform aufweisenden
Platte zus ammensetzen.
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Es ist selbstverständlich, daß die durch die Erfindung erzielte Herabsetzung
des Luftverbrauches auf Grund der gleichmäßigen Verteilung des zugeführten Gutes
über den Querschnitt der Saugmündung durch ein ungleiches Verhältnis des Gemisohes
aus Luft und abgezogenem Gut verlorengeht. Da dieses Verhältnis von der Art des
Gutes abhängig ist, ist gemäß der Erfindung das Saugmundstück in Axialrichtung verstellbar.
Auf diese Weise kann für jede Materialart das günstigste Mischungsverhältnis gewählt
werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
pneumatischen Löschvorrichtung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch ein Frachtschiff
mit einer Löschvorrichtung gemäß der Erfindung; Fig. 2 zeigt eine Löschvorrichtung
in größerem Maßstab in Stirnansicht; Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der einen Vorrichtung
nach Fig. 2; Fig. 4 zeigt eine Draufsicht der einen Vorrichtung nach Fig. 2; Fig.
5 zeigt eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Löschvorrichtung.
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In Fig. 1 ist 1 der unterste Raum eines Frachtschiffes, in dem sich
eine Ladung Kopra befindet, die schon teilweise gelöscht ist. 2 ist ein Zwischendeck,
und 3 ist das Oberdeck. 4 und 5 sind Lukenöffnungen in dem Zwischen- bzw. dem Oberdeck.
6 ist ein Saugschlauch, der in einem Seil 7 hängt. 8 ist ein Saugmundstück, das
am unteren Ende des Saugschlauches angebracht ist. Das Saugmundstück ist an einer
Vor richtung 9 befestigt, die aus einem Rahmen 10, einer Schneidvorrichtung 11 und
einem Motor 12 mit den erforderlichen Antriebsorganen zwischen Motor und Schneidvorrichtung
besteht.
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Der Rahmen ist an Seilen 13 und 14 befestigt, die über Leitblöcke
15 bzw. 16 laufen, die in der Nähe der Raumwandungen unten am Zwischendeck 2 angeordnet
sind. Insgesamt können vier solcher Seile verwendet werden, die je zu einem Leitblock
in einer Ecke des Raumes laufen und dann durch die Lukenöffnung einer oder mehrerer
in der Zeichnung nicht dargestellter Winden zugeführt sind. Die Vorrichtung 9 selbst
hängt außerdem an einem Reep 17, das durch die Lukenöffnungen unmittelbar hinauf
zu einer Winde läuft, welche dazu dient, den größten Teil des Gewichtes der Vorrichtung
9 zu tragen, und dazu, diese Vorrichtung zu hissen und zu fieren. Durch die vier
Seile 13, 14 kann die Vorrichtung vorwärts und rückwärts über die Ladung verstellt
werden, während sie deren obere Schicht mit der Schneidvorrichtung 11 lockert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2, 3 und 4 ist das Saugmundstück
mit 8, der Rahmen mit 10 und der Motor mit 12, ebenso wie in Fig. 1, bezeichnet.
Unterhalb des Saugmundstückes 8 ist die aus zwei beiderseits des Saugmundstückes
8 angebrachten Förderschnecken 20 und 21 bestehende Schneidvorrichtung 11 drehbar
in dem Rahmen 10 der Vorrichtung gelagert, wobei die Förderschnecken 20 und 21 längs
zweier einander gegenüberliegender Seiten eines Rechteckes mit dem Saugmundstück
8 als Zentrum angeordnet sind. Die Wellen 18 und 19
der Förderschnecken 20 bzw. 21
werden durch den Motor 12 in entgegengesetztem Drehsinn angetrieben.
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Dazu ist auf der Motorwelle eine Riemenscheibe 24 angeordnet, die
unter Vermittlung eines Riemens 25 die Welle 18 über eine Riemenscheibe 26 antreibt
(Fig. 2). Die Motorwelle ist weiter mit einem Zahnrad 27 versehen, das mit einem
Zahnrad 28 im Eingriff steht, welches eine Riemenscheibe 29 antreibt. Diese Riemenscheibe
29 treibt über einen Riemen 30 die Riemenscheibe31 und somit die Welle 19 an. Die
Förderschnecke 20 ist in Fig. 3 gezeigt, der die Förderschnecke 21 genau entspricht.
Die Förderschnecke 20 besteht aus drei Teilen20a, 20b und 20c. Der Teil 20 besteht
aus einer linksdrehenden Schnecke, die durch Speichen 39 auf einer rohrförmigen
Nabe 38a angeordnet ist, die an der Welle 18 befestigt ist.
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Der Teil 20 b, der in Fig. 3 nur schematisch gezeichnet ist, entspricht
dem Teil 20 a, mit dem Unterschied, daß der Teil20b eine rechtsdrehende Schnecke
ist.
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Die Nabe ist mit 38b bezeichnet. Diese beiden Teile befinden sich
außerhalb der in dem Rahmen 10 angeordneten Lager. Der Teil 20 c ist auf einer Nabe
38 c angeordnet, die in den genannten Lagern vorgesehen ist. Die der Schnecke mit
Linksgewinde 20a zugeordnete Hälfte der Schnecke 20 c hat linksgängiges Gewinde,
während die der Schnecke mit Rechtsgewinde 20b zugeordnete Hälfte der Schnecke 20c
rechtsgängiges Gewinde hat. Dreht sich die Welle 18 entgegen dem Uhrzeigersinn,
wie durch einen Pfeil in Fig. 2 angegeben ist, dann führt die Schnecke 20 Teile
des gelockerten Gutes sowohl ihrem Mittelteil als auch nach oben dem Saugmundstück
zu. Da das Gewinde der Schnecke 21 demjenigen der Schnecke 20 entgegengesetzt ist
und da die Schnecke 21 in entgegengesetztem Sinne wie die Schnecke 20 umläuft, führt
sie Teile des gelockerten Gutes gleichfalls sowohl ihrem Mittelteil als auch nach
oben dem Saugmundstück zu.
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Damit das Lockern des Gutes gefördert wird, sind am Umfang der Förderschnecken
20, 21 Nocken 22 bzw. 23 vorgesehen.
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Das Saugmundstück 8 ist mit einem Flansch 32 zum Ankuppeln des Saugschlauches
versehen und ist in einer zylindrischen Führung33 in Axialrichtung verstellbar.
Das Saugmundstück 8 ist weiter mit einem Stift 34 versehen, der in einen senkrechten
Führungsschlitz 35 der Führung 33 hineinragt, und zwar so, daß das Saugmundstück
durch eine auf den Stift 34 geschraubte Mutter 36 mit Handgriff 37 auf die gewünschte
Vertikalhöhe eingestellt und in dieser festgelegt werden kann.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt (s. Fig. 1): Die Vorrichtung 9
wird an dem Reep 17 gefiert, bis die Schneidvorrichtung auf der Ladung aufliegt.
Mittels des Motors 12 werden die Förderschnecken 20 und 21 angetrieben. Diese lockern
beim Umlaufen das Gut, wobei die Nocken 22 und 23 das Lockern fördern und führen
es der Öffnung des Saugmundstückes 8 zu, von wo es abgesaugt wird. Die Vorrichtung
9 wird durch die Seile 13, 14 über die Oberfläche des Gutes bewegt, so daß die obere
Schicht der Ladung gelokkert und abgesaugt wird. Die Vorrichtung wird nach und nach
weitergefiert, so daß das Gut schichtweise gelockert und gelöscht wird.
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Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind die Förderschnecken
durch mehrere auf zwei parallelen umlaufenden Wellen 44 und 45 angeordnete Elemente
gebildet, die sich je aus einem radialen
Arm 46 bzw. 47 und einer
an diesem befestigten, eine Schraubenlinienform aufweisenden Platte 48 bzw. 49 zusammensetzen.
Die Wirkung der schraubenlinienförmigen Platten entspricht der der Förderschnecken
20 und 21.