DE1123833B - Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von AcrylnitrilInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F20/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/42—Nitriles
- C08F20/44—Acrylonitrile
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- C08F2/00—Processes of polymerisation
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Description
Es ist bekannt, Acrylnitril bzw. zum überwiegenden Teil Acrylnitril enthaltende Mischungen in Dimethylsulfoxyd,
welches auch zur Herstellung von Spinnlösungen für Polyacrylnitril geeignet ist, zu polymerisieren.
Dies hat gegenüber dem üblichen Verfahren der getrennten Polymerisation und Verspinnung den
Vorteil der vereinfachten Arbeitsweise, da eine Isolierung des Polymeren wie z. B. bei dem üblichen Verfahren
der Polymerisation in Wasser entfällt. Man kann die Polymerisation in Dimethylsulfoxyd so einstellen,
daß die erhaltenen Lösungen direkt zum Verspinnen einsetzbar sind. Dabei soll das Dimethylsulfoxyd
gegebenenfalls auch einen bestimmten Anteil Wasser, etwa bis zu 20 %, enthalten können.
Von Nachteil ist indessen bei der bisher üblichen Durchführung der Polymerisation von Acrylnitril bzw.
seinen Mischungen in Dimethylsulfoxyd vor allem die recht lange Polymerisationsdauer, die im allgemeinen
bei Ausbeuten von z. B. 70 bis 75% (bezogen auf eingesetztes Monomeres) mindestens etwa 16 Stunden
betragen muß. Nur mit unwirtschaftlich großen Katalysatormengen können kürzere Zeiten eingehalten
werden. Will man die Ausbeute über den genannten Wert steigern, so werden bei normaler Katalysatorzugabe
weit höhere Polymerisationszeiten, z. B. von 50 Stunden und mehr, erforderlich.
Als Katalysatoren benutzt man im allgemeinen radikalbildende Substanzen, wie Azodiisobuttersäurenitril,
Ammonpersulfat, auch UV-Licht, gegebenenfalls aber auch anionische Katalysatoren. Allerdings
zeigten sich Peroxyde, z. B. Wasserstoffperoxyd oder 2,4-Dichlorbenzoylperoxyd, beim Arbeiten mit wasserfreiem
Dimethylsulfoxyd als unwirksam.
Es wurde nun gefunden, daß man die Polymerisa- tionszeiten für Acrylnitril bzw. seine Mischungen mit
anderen gebräuchlichen, mit Acrylnitril mischpolymerisierbaren Substanzen, wie Vinylalkohol, Vinylacetat,
Methacrylat, Vinylmethyläther oder 2-Vinyl-5-äthylpyridin, wobei der Anteil an Acrylnitril überwiegen
soll, in überraschendem Maße verkürzen kann, wenn man den Katalysator nicht insgesamt am Anfang der
Polymerisation zugibt, sondern portionsweise über die Dauer der Polymerisation verteilt. Bei einer derartigen
Arbeitsweise sinken die Polymerisationszeiten bei guten Ausbeuten (75 % und mehr) ganz erheblich ab, z. B.
auf 2 Stunden und weniger. So kann man z. B. etwa 25% des Katalysators zu Beginn der Polymerisation
einsetzen. Die Anfangszugabe kann aber auch anders gewählt werden, je nach dem gewünschten Polymerisationsgrad
oder auch nach der Zusammensetzung des zu polymerisierenden Gemisches. Unter Umständen
ist es auch zweckmäßig, den Katalysator in dem als Verfahren zur Polymerisation
von Acrylnitril
von Acrylnitril
Anmelder:
Union Rheinische Braunkohlen Kraftstoff
Aktiengesellschaft,
Wesseling (Bez. Köln)
Wesseling (Bez. Köln)
Dr. Clemens Gutweiler, Mainz,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Lösungsmittel eingesetzten Dimethylsulfoxyd ganz oder teilweise zu lösen und diese Lösung portionsweise
dem zu polymerisierenden Acrylnitril bzw. dessen Gemisch mit anderen Substanzen zuzugeben.
Es ist dabei keineswegs notwendig, den Katalysator in größerer Menge als sonst üblich einzusetzen, es
genügt lediglich, ihn über die Zeit der Polymerisation zu verteilen. Diese Wirkung ist um so überraschender,
als es bisher als praktisch gleichgültig angesehen wurde, ob man zuerst die zu polymerisierende Substanz oder
den Katalysator in das Lösungsmittel zugibt. Man hat also bei der üblichen Polymerisation der Art der
Katalysatorzugabe keinerlei Wert zugemessen.
Das eingesetzte Dimethylsulfoxyd soll zweckmäßig wasserfrei sein, gegebenenfalls sind aber auch Wassergehalte
bis etwa 10% zulässig. Ebenfalls zweckmäßig ist es, wenn das Dimethylsulfoxyd sauerstofffrei ist.
Als Katalysatoren können auch in dem neuen Verfahren übliche radikalbildende Substanzen, zweckmäßig
Ammonpersulfat, eingesetzt werden, wie auch z. B. UV-Licht. Allerdings wirken z. B. Peroxyde nicht
ausreichend.
Auch der Einsatz von anionisch polymerisierenden Verbindungen ist möglich. Natürlich ist dabei z. B.
bei Anwendung von wasserhaltigem Dimethylsulfoxyd auf die Wasserempfindlichkeit solcher Katalysatoren
zu achten.
Die Polymerisierung kann im üblichen Temperaturbereich von etwa 20 bis 1000C erfolgen.
Durch die erhebliche Verkürzung der Polymerisationszeit wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
entscheidend erhöht. Die erhaltenen Lösungen der Polymerisate, deren Molekulargewichte in üblicher
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Weise durch Wahl der Verfahrensbedingungen, wie Temperatur oder Katalysatormenge, auf die gewünschte
Höhe eingestellt werden können, können in an sich bekannter Weise, z. B. auf Fasern, weiterverarbeitet
werden.
Es wurden in einer Reihe von Versuchen jeweils 10 Teile Acrylnitril, in 50 Teilen Dimethylsulfoxyd
gelöst, bei 40° C mit Ammonpersulfat als Katalysator polymerisiert, wobei der Umsatz in etwa auf gleicher
Höhe gehalten wurde.
Die | Tabelle zeigt die Ergebnisse. | Anteile H2O |
Um setzung °/o |
Zeit in Stunden |
Z?7-Wert des Polymeren |
Ver such |
Anteile Kataly sator |
0 0 0 1,8 |
72 74 74 75 |
10 18 2 3 |
0,10 0,15 0,26 0,20 |
A B C D |
0,43 0,19 0,20 0,30 |
Rahmen liegenden Katalysatormenge stieg die benötigte Polymerisationszeit stark an; der Z^-Wert war
immer noch zu niedrig. In den beiden Versuchen C und D erfolgte die Katalysatorzugabe portionsweise
mit einer Anfangszugabe von 30 °/0· Hier war selbst gegenüber Versuch A die Polymerisationszeit trotz der
erheblich geringeren Katalysatormenge wesentlich kürzer. Die Z?y-Werte lagen dabei in gleicher Höhe
bzw. sogar etwas höher als bei handelsüblichen Produkten.
10
Bei den Versuchen A und B wurde der gesamte Katalysator zu Beginn zugesetzt. Infolge der an sich
sehr großen Katalysatormenge in Versuch A war die Polymerisationszeit relativ kurz. Der Z?7-Wert des
erhaltenen Polymerisates war jedoch völlig unbefriedigend. In Versuch B mit einer kleineren, im üblichen
Claims (3)
1. Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril bzw. Gemischen von Acrylnitril mit anderen mit
diesem polymerisierbaren Verbindungen, in denen der Anteil an Acrylnitril überwiegt, in Dimethylsulfoxyd
in Gegenwart von radikalischen oder anionischen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß nur ein Teil der benötigten Katalysatormenge zu Beginn der Polymerisation zugesetzt wird, während
der restliche Teil im Verlauf der Polymerisation portionsweise zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator, in Dimethylsulfoxyd
gelöst, portionsweise zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsgabe an Katalysator
etwa 15 bis 40% der gesamten Katalysatormenge
beträgt.
© 209 509/358 2.62
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU6971A DE1123833B (de) | 1960-03-12 | 1960-03-12 | Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril |
GB6173/61A GB909369A (en) | 1960-03-12 | 1961-02-20 | Improvements in or relating to the polymerisation of acrylonitrile |
BE600438A BE600438A (fr) | 1960-03-12 | 1961-02-21 | Procédé de polymerisation de l'acrylonitrile |
FR855025A FR1283099A (fr) | 1960-03-12 | 1961-03-09 | Procédé de polymérisation d'acrylonitrile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU6971A DE1123833B (de) | 1960-03-12 | 1960-03-12 | Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1123833B true DE1123833B (de) | 1962-02-15 |
Family
ID=7565828
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU6971A Pending DE1123833B (de) | 1960-03-12 | 1960-03-12 | Verfahren zur Polymerisation von Acrylnitril |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE600438A (de) |
DE (1) | DE1123833B (de) |
GB (1) | GB909369A (de) |
-
1960
- 1960-03-12 DE DEU6971A patent/DE1123833B/de active Pending
-
1961
- 1961-02-20 GB GB6173/61A patent/GB909369A/en not_active Expired
- 1961-02-21 BE BE600438A patent/BE600438A/fr unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB909369A (en) | 1962-10-31 |
BE600438A (fr) | 1961-06-16 |
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