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ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Anmeldung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Airbagmodule.
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Airbagsysteme oder -module bieten einen verbesserten Insassenschutz während eines dynamischen Fahrzeugereignisses, wie z. B. eines Frontal- oder Seitenaufpralls. Airbagmodule bieten einen verbesserten Insassenschutz oder eine verbesserte Insassensicherheit während eines dynamischen Fahrzeugereignisses, indem sie ein aufblasbares Kissen oder einen aufblasbaren Airbag umfassen, das bzw. der sich durch Gas, das durch eine Aufblasvorrichtung schnell in das Kissen gestoßen wird, entfaltet und aufbläst, wobei sich das Kissen zwischen dem geschützten Insassen und einem anderen Teil des Fahrzeugs entfaltet.
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Derartige Airbagsysteme sind beispielsweise in den Dokumenten
JP 2013 -209 010 A ,
JP 2008 -94 235 A ,
DE 10 2012 216 896 A1 ,
EP 1 738 974 A2 ,
FR 2 865 171 A1 und
JP 2009 - 29 182 A beschrieben.
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Gegenwärtige CSIAB(Center Side Impact Airbag - zur Mitte weisender Seitenaufprallairbag)-Kissen verwenden aufgeblasene Stoffschläuche oder -kammern und äußere Rückhaltegeometrie zur Reduzierung einer Querbewegung des Insassen bei einem Aufprall auf der distalen Seite. Einige derzeitige Konstruktionen verwenden auch Interaktion zwischen einem aufblasbaren Kissen und einer Mittelkonsole, wobei der untere Teil des aufgeblasenen Kissens mit einer vorbestimmten Breite und Tiefe konstruiert ist, die gestatten, dass das Kissen an die Mittelkonsole des Fahrzeugs anstößt oder mit dieser in Kontakt kommt und sich zur Reduzierung einer Querbewegung zwischen die Fahrzeugkonsole und den Insassen klemmt.
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Bei vielen kleinen Fahrzeugen mit einem sehr geringen Abstand in Querrichtung zwischen dem Fahrer und Insassensitzen besteht so gut wie gar keine Chance der dahingehenden Verwendung einer Interaktionskammer, sich gegen eine Konsole zu quetschen oder zu klemmen und zusätzliche Rückhaltung bereitzustellen. Wenn es bei einem kleinen Fahrzeug eine Konsole gibt, kann sie aufgrund ihrer geringen Größe eine labile Struktur aufweisen und kann bei Kontakt mit dem Insassen oder Kissen knicken oder sich verbiegen. Bei anderen Fahrzeugen gibt es überhaupt keine Konsole, mit der der Insasse oder das Kissen in Kontakt kommen könnte, was den extremsten Belastungsfall für ein aufgeblasenes Kissen darstellt.
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Die Interaktion zwischen der Konsole und dem aufblasbaren Kissen kann eine Kopf- und Schulterverlagerung reduzieren und kann als ein Mittel zur Verhinderung eines Verdrehens des Kissens bei Kontakt mit der Schulter des Insassen wirken. Die Konsole kann ermöglichen, dass das Kissen eine Barriere zwischen Insassen oder einem Insassen und einem eindringenden Objekt bildet. Bei einigen Ausführungsformen erzielt mehr Interaktion zwischen dem Kissen und der Konsole eine geringere Querbewegung des Insassen und kann in gewissen Situationen zu einer verbesserten Rückhalteleistung führen. Die Fahrzeugkonsole kann des Weiteren während eines Ereignisses Rückhaltung bereitstellen. Beispielsweise können die Hüfte und die Beine des Insassen mit der Verlagerung des Insassen durch das Fahrzeug mit der Konsole in Kontakt kommen. Diese Insasseninteraktion mit der starren Fahrzeugkonsole beinhaltet die Aufnahme des Großteils der Insassenenergie, wobei das aufgeblasene Kissen zusätzliche Aufnahme bereitstellt.
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Fahrzeuge können Airbagmodule erfordern, die kleiner sind, so dass sie in kleinere Fahrzeugumgebungen passen. Eine Möglichkeit der Reduzierung der Größe des Moduls besteht in der Reduzierung der Größe der Aufblasvorrichtung und des Kissens. Somit besteht möglicherweise ein Bedarf an Kissen mit einem kleineren Volumen, um Packaginganforderungen zu erfüllen und Betriebsdrücke durch eine reduzierte Leistung der Aufblasvorrichtung zu senken. Die Reduzierung des Kissenvolumens, insbesondere bei CSIAB-Anwendungen, kann zur Reduzierung oder Beseitigung der Interaktion zwischen dem Kissen und der Konsole führen. Beispielsweise kann die Reduzierung der Größe oder des Volumens des unteren Teils des Kissens dazu führen, dass das Kissen bei Kontakt mit einem Insassen während eines Crashereignisses auf der linken oder der rechten Seite die Mittelkonsole nicht länger berührt oder damit interagiert. Darüber hinaus umfassen gewisse kleinere Fahrzeuge möglicherweise keine Mittelkonsole.
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Eine Reduzierung oder Beseitigung der Interaktion zwischen dem Kissen und der starren Fahrzeugkonsole kann dazu führen, dass das Kissen die primäre Energieaufnahmequelle wird. Die verschiedenen Ausführungsformen von Airbagmodulen, die hier beschrieben werden, gestatten, dass das Kissen bei und ohne Vorhandensein einer starren Mittelkonsole Energie aufnimmt.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß Anspruch 1 wird ein Airbagmodul, das an einer Innenseite eines Sitzbodens an dessen Sitzbodenrahmen befestigt ist, bereitgestellt. Das Airbagmodul umfasst einen aufblasbaren Airbag oder ein aufblasbares Kissen und eine Aufblasvorrichtung zur Bereitstellung von Aufblasgas für den Airbag. Der Airbag ist dazu konfiguriert, sich aufzublasen und sich in eine Position direkt einwärts von der Innenseite des Sitzbodens zu entfalten, so dass der Airbag mit dem Sitzbodenrahmen interagiert, um einen Fahrzeuginsassen lateral abzustützen. Ein Teil des Airbags erstreckt sich über dem Sitzboden, wenn der Airbag aufgeblasen ist und wirkt einem durch die Kraft des auf den Teil des Airbags treffenden Fahrzeuginsassen erzeugten Moment entgegen. Der Airbag ist dazu konfiguriert, sich in eine Position zu entfalten, in der er sich sowohl über als auch unter dem Sitzboden erstreckt. Der Airbag kann dazu konfiguriert sein, sich im aufgeblasenen Zustand über die gesamte Länge in Längsrichtung des Sitzbodens hinweg in der Längsrichtung des Fahrzeugs zu erstrecken. Bei einer Ausführungsform kann der Airbag dazu konfiguriert sein, sich von der Vorderseite des Sitzbodens nach vorne zu erstrecken. Die Länge des Airbags in der Längsrichtung kann mehr als die Höhe des Airbags betragen.
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Das Airbagmodul kann mindestens ein Halteband umfassen, das sich zwischen einem oberen Rand des Airbagkissens und dem Sitzbodenrahmen erstreckt. Das Halteband kann dazu konfiguriert sein, den Airbag im aufgeblasenen Zustand des Airbags über dem Sitzboden zu positionieren. Das Halteband ist an der Außenseite des Airbags positioniert. Ein zweites Halteband kann an der Außenseite des Airbags vorgesehen sein. Die beiden Haltebänder können mit dem vorderen und oberen Rand des Airbags zur Stabilisierung der Position des Airbags verbunden sein.
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Ein Insassenrückhaltesystem für ein Kraftfahrzeug, das einen Fahrersitz und einen Beifahrersitz, die nebeneinander angeordnet sind, umfasst, wird gemäß Anspruch 9 bereitgestellt. Jeder der Sitze umfasst einen Sitzboden und eine Sitzlehne und wird durch einen Sitzrahmen gestützt. Das Rückhaltesystem umfasst ein Airbagmodul, das an einer Innenseite eines Sitzbodens des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes an einem Sitzbodenrahmen des Sitzbodens befestigt ist, wobei das Airbagmodul Folgendes umfasst: einen aufblasbaren Airbag, der in einer zusammengefalteten Konfiguration in dem Sitzboden des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes verstaut ist und der konfiguriert ist, sich aufzublasen und sich in eine Position direkt einwärts von der Innenseite des Sitzbodens des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes zu entfalten, so dass der Airbag mit dem Sitzbodenrahmen interagiert, um einen Fahrzeuginsassen lateral abzustützen, und eine Aufblasvorrichtung, die mit dem Sitzbodenrahmen des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes verbunden und die dazu konfiguriert ist, Gas zum Aufblasen des Airbags bereitzustellen. Der Airbag ist dazu konfiguriert, sich in eine Position auf der nach innen weisenden Seite des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes entlang dem Sitzboden aufzublasen und zu entfalten und einem durch die Kraft des auf den Airbag treffenden Fahrzeuginsassen erzeugten Moment entgegenzuwirken. Der Airbag ist dazu konfiguriert, sich in eine Position zu entfalten, in der er sich sowohl über als auch unter dem Sitzboden erstreckt.
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Die Rückhaltung kann einen länglichen Positionierungsmechanismus umfassen, der an einem Ende mit dem Airbag verbunden ist und an dem anderen Ende an dem Sitzrahmen verankert ist. Der längliche Positionierungsmechanismus kann mindestens zwei Haltebänder umfassen, wobei eines der Haltebänder mit einem vorderen Rand des Airbags verbunden ist und ein anderes der Haltebänder mit einem oberen Rand des Airbags verbunden ist.
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Das System kann einen zweiten aufblasbaren Airbag umfassen, der in der Sitzlehne des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes verstaut wird. Der zweite aufblasbare Airbag ist dazu konfiguriert, sich in eine Position auf der nach innen weisenden Seite des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes entlang der Sitzlehne aufzublasen und zu entfalten, um somit aus einer Bewegung des Oberkörpers des Insassen resultierende Energie aufzunehmen. Der Airbag, der in dem Sitzboden des Beifahrersitzes verstaut wird, kann dazu konfiguriert sein, sich in eine Position aufzublasen und zu entfalten, in der ein Teil des aufgeblasenen Airbags auf dem Sitzboden des Beifahrersitzes positioniert ist, so dass die Sitzfläche des Sitzbodens des Beifahrersitzeses dem durch die Kraft des auf den oberen Teil des aufgeblasenen Airbags auftreffenden Fahrers erzeugten Moment entgegenwirkt.
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Anspruch 15 stellt ein System bereit zum Schützen eines Insassen eines Fahrzeugsitzes, der einen Sitzrahmen umfasst, der einen Sitzboden und eine Sitzlehne stützt, wobei ein Fahrersitz und ein Beifahrersitz nebeneinander angeordnet sind, wobei der Sitz entweder ein Fahrersitz oder ein Beifahrersitz ist. Das System umfasst ein Airbagmodul, das an einer Innenseite eines Sitzbodens an dessen Sitzbodenrahmen befestigt ist, wobei das Airbagmodul einen aufblasbaren Airbag und eine Aufblasvorrichtung zur Bereitstellung von Gas zum Aufblasen des Airbags umfasst. Der Airbag ist an dem Sitzbodenrahmen gesichert und vor dem Aufblasen in dem Sitzboden verstaut, wobei der Airbag dazu konfiguriert ist, sich aufzublasen und sich in eine Position zwischen dem Fahrersitz und dem Beifahrersitz zu entfalten, und dazu konfiguriert ist, sich entlang der gesamten Länge des Sitzbodens in Längsrichtung zu erstrecken, so dass der Airbag mit dem Sitzbodenrahmen interagiert, um einen Fahrzeuginsassen lateral abzustützen, indem einem durch die Kraft des auf den Airbag treffenden Fahrzeuginsassen erzeugten Moment entgegengewirkt wird Der Airbag ist dazu konfiguriert ist, sich in eine Position zu entfalten, in der er sich sowohl über als auch unter dem Sitzboden erstreckt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung, den anhängigen Ansprüchen und den begleitenden beispielhaften Ausführungsformen, die in den Zeichnungen gezeigt werden, hervor; die Zeichnungen werden im Folgenden kurz beschrieben.
- 1 ist eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, der ein Sitzbodenairbagmodul gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst.
- 2 ist eine außenseitige Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, der ein Sitzbodenairbagmodul in einer aufgeblasenen Konfiguration gemäß einer beispielhaften Ausführungsform umfasst.
- 3 ist eine Vorderansicht des Airbagmoduls von 2 in einer flachen nicht aufgeblasenen Konfiguration.
- 4 und 5 sind Ansichten des Airbagmoduls von 2 in einer flachen nicht aufgeblasenen Konfiguration von hinten.
- 6 ist eine schematische Vorderansicht des Airbagmoduls von 2 in einer verstauten nicht aufgeblasenen Konfiguration.
- 7 ist eine Vorderansicht des Fahrzeugsitzes, der ein Sitzbodenairbagmodul von 2 umfasst.
- 8 ist eine innenseitige Seitenansicht des Fahrzeugsitzes, der ein Sitzbodenairbagmodul von 2 umfasst, wobei das Sitzbodenpolster entfernt ist.
- 9 ist eine schematische Seitenansicht des Airbagmoduls von 2 in einer aufgeblasenen Konfiguration, die die Interaktion zwischen dem Airbag und dem Sitzbodenrahmen zeigt.
- 10 ist eine schematische Vorderansicht des Airbagmoduls von 2 in einer aufgeblasenen Konfiguration bei Verwendung mit einem zur Mitte weisenden Seitenaufprallairbag, der an demselben Fahrzeugsitz befestigt ist.
- 11 ist eine schematische Vorderansicht des Airbagmoduls von 2 in einer aufgeblasenen Konfiguration bei Verwendung mit einem zur Mitte weisenden Seitenaufprallairbag, der an einem zweiten Fahrzeugsitz befestigt ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Verschiedene Merkmale des Airbagmoduls werden mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Übereinstimmende Zahlen werden zur Bezeichnung derselben oder ähnlicher Teile über die Zeichnungen hinweg und in jeder der Ausführungsformen der Erfindung, die im Folgenden beschrieben werden, verwendet.
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Wie in 1 gezeigt wird, wird ein Fahrzeugsitz 10 für ein Fahrzeug zum Stützen eines Insassen 12 bereitgestellt. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst ein Airbagmodul 20, das in dem Boden des Sitzes 16 positioniert ist. Das Modul 20 ist dazu konfiguriert, einen Airbag zu umfassen, der sich in eine Position zur Aufnahme von Energie und zur Begrenzung der Querbewegung (z. B. Lateralbewegung, Bewegung von einer Seite zur anderen) des Insassen 12 bei einem Seitenaufprallereignis (z. B. einem Crash auf der distalen Seite) entfaltet. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst eine Sitzlehne 14 mit einem Sitzlehnenrahmen 15 und einen Sitzboden 16 mit einem Sitzbodenrahmen 17. Das Sitzbodenairbagmodul 20 ist an dem nach innen weisenden Teil des Sitzbodenrahmens 17 befestigt. Obgleich das Sitzbodenairbagmodul 20 in der Darstellung allgemein für einen Insassen auf der Fahrerseite konfiguriert ist, ist das Sitzbodenairbagmodul 20 sowohl auf Fahrerseiten- als auch Beifahrerseitenkonfigurationen anwendbar. Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann dazu verwendet werden, Schutz für einen beliebigen Insassen, der sich in einer beliebigen Sitzreihe (z. B. ersten, zweiten, dritten) eines Fahrzeugs befindet, zu bieten.
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Das Airbagmodul 20 ist dazu konfiguriert, die Verlagerung und die Beschleunigung des Insassen 12 zu reduzieren, wodurch bei Aufprall des Insassen 12 die Kräfte reduziert werden und Energie absorbiert wird. Wie in 2 gezeigt wird, umfasst das Airbagmodul 20 einen Airbag oder ein Kissen 22 und eine Aufblasvorrichtung 24. Die Aufblasvorrichtung 24 kann eine pyrotechnische Vorrichtung oder eine andere Airbagaufblasvorrichtung sein, die dazu konfiguriert ist, Gas mit einem hohen Volumendurchsatz für den aufblasbaren Airbag 22 zu erzeugen. Das durch die Aufblasvorrichtung 24 bereitgestellte Aufblasgas füllt den Airbag 22, wodurch der Airbag 22 dahingehend ausgedehnt wird, sich von dem Seitenpolster des Sitzbodens 16 in eine Position zwischen dem Insassen 12 und der Mitte des Fahrzeugs und einem anderen Sitz in derselben Reihe sowie dem darauf sitzenden Insassen zu entfalten. Das Airbagmodul 20 kann mit anderen Systemen, wie z. B. einem zur Mitte weisenden Seitenaufprallairbagmodul 18, das an dem Sitzlehnenrahmen 15 befestigt ist, dahingehend zusammenwirken, die Lateralbeschleunigung und die Verlagerung des Fahrers während eines dynamischen Ereignisses zu reduzieren. Das Airbagmodul 20 nutzt die Interaktion zwischen dem Airbag 22 und dem Sitzbodenrahmen 17 zur Simulation einer Interaktion des Insassen mit einer Konsole zur Bereitstellung einer zusätzlichen Rückhaltung in Fahrzeugumgebungen, in denen keine Konsole vorhanden ist oder die vorhandene Konsole labil/unbeträchtlich ist und bei Kontakt mit dem Insassen oder Airbag des zur Mitte weisenden Seitenaufprallairbags 18 bei einem Seitenaufprallereignis knicken oder sich verbiegen kann.
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In 3-5 wird das Airbagmodul 20 in einer nicht aufgeblasenen Konfiguration von dem Sitzbodenrahmen 17 gelöst gezeigt. Der Airbag 22 wird allgemein aus einer ersten Platte (z. B. nach innen weisenden Platte, inneren Platte, vorderen Platte usw.) und einer zweiten Platte (z. B. nach außen weisenden Platte, äußeren Platte, hinteren Platte usw.), die durch mehrere Nähte miteinander gekoppelt sind, gebildet. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform sind die erste Platte und die zweite Platte ein Nylongewebe. Die Platten können miteinander vernäht oder durch andere geeignete Verfahren, wie z. B. Thermoverfestigung oder Schweißen, aneinander gesichert sein. Die Platten und die Verbindungsnähte können mit einem Dichtungsmittel beschichtet sein, um das Austreten von Aufblasgas zu reduzieren. Der Airbag 22 kann in zwei oder mehr Abteilungen (z. B. Kammern, Schläuche usw.) unterteilt sein. Durchgänge oder Kanäle können zwischen einzelnen Abteilungen vorgesehen sein, so dass die Abteilungen miteinander in Strömungsverbindung stehen. Der Airbag 22 kann des Weiteren mehrere nicht aufgeblasene Teile, wie z. B. nicht aufgeblasene Teile, die die Abteilungen allgemein abtrennen, umfassen.
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Die Aufblasvorrichtung 24 kann einen Leitungsteil zum Transportieren des Aufblasgases von einem Gaserzeugungsteil der Aufblasvorrichtung 24 zu dem Airbag 22 umfassen. Der Leitungsteil der Aufblasvorrichtung 24 ist in einem schmalen Hals 30 des Airbags durch eine Öffnung 32 hindurch aufgenommen, die in die Innenabteilungen des Airbags 22 mündet.
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Das Kissen oder der Airbag 22 können dahingehend vorgesehen sein, mit einem länglichen Positionierungsmechanismus, wie z. B. Gurten oder Haltebändern, zusammenzuwirken. Die Haltebänder können innere oder äußere Haltebänder sein. Wie in 4 und 5 gezeigt wird, können äußere Haltebänder 34, 36 und 38 dahingehend vorgesehen sein, die Entfaltung des Airbags 22 zu steuern. Die äußeren Haltebänder 34, 36 und 38 können beispielsweise durch Stoffplatten gebildet werden, die sich von einer Naht (z. B. einer äußeren Umfangsnaht 35) zu Befestigungsvorrichtungen, die als Befestigungsbolzen 40 gezeigt werden, erstrecken. Die Haltebänder 34, 36 und 38 sind dazu konfiguriert, den Airbag 22 während des Aufblasens in eine aufrechte Position zu bringen. Nach dem Aufblasen wirken die Haltebänder 34, 36 und 38 dahingehend, dem Airbag 22 Festigkeit und Steifigkeit zu verleihen.
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Die Befestigungsbolzen 40 können durch eine Befestigungsplatte neben dem Sitzrahmen 17 hindurch verlaufen oder damit gekoppelt sein. Das Airbagmodul 20 kann durch Hindurchführen der Befestigungsbolzen 40 durch Öffnungen in dem Sitzbodenrahmen 17 mit dem Sitzbodenrahmen 17 gekoppelt werden. Befestigungsmittel, die als Muttern 44 gezeigt werden, sind dahingehend mit den Befestigungsbolzen 40 gekoppelt, das Airbagmodul 20 an dem Sitzbodenrahmen 17 zu sichern. Gemäß anderen beispielhaften Ausführungsformen kann das Airbagmodul 20 durch andere geeignete Kopplungsmechanismen, wie z. B. einen Druckknopf oder ein integral in dem Sitzbodenrahmen 17 und/oder dem Airbagmodul 20 ausgebildetes Befestigungsmerkmal (z. B. integral in der Befestigungshalterung ausgebildet), mit dem Sitzbodenrahmen 17 gekoppelt sein. Der Airbag 22 (z. B. der untere Teil des Airbags 22) kann eine Verstärkung zur Verhinderung von Schäden am Airbag 22 durch scharfe Ecken oder andere Merkmale des Sitzbodenrahmens 17 umfassen.
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Wie in 6 gezeigt wird, ist das Airbagmodul 20 mit dem Airbag 22 in einer zusammengefalteten nicht aufgeblasenen Konfiguration an dem Sitzbodenrahmen 17 gesichert und verstaut. Der nicht aufgeblasene Airbag 22 kann sowohl zusammengefaltete (z. B. gefaltete) Bereiche 46 als auch zusammengerollte Bereiche 48 umfassen, um den Airbag 22 kompakt zu gestalten, so dass er in den kleinen Querschnitt des Stauraums passt und um eine gewünschte Trajektorie zu erzielen, wenn das Airbagmodul 20 aktiviert wird. Gemäß einigen beispielhaften Ausführungsformen kann das Airbagmodul 20 ein Gehäuse 25 umfassen, in dem der Airbag 22 und die Aufblasvorrichtung 24 enthalten sind. Das Gehäuse 25 umfasst eine Naht, Verbindungsstelle, Öffnung oder andere Struktur, die gestattet, dass der Airbag 22 aus dem Gehäuse 25 hervortritt, wenn er durch die Aufblasvorrichtung 24 aufgeblasen wird.
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Mit Bezug auf 7-8 werden verschiedene Ansichten des Airbagmoduls 20 in einer aufgeblasenen Konfiguration gezeigt. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist der aufgeblasene Airbag 22 ein steifes, starres, aufrechtes Kissen, das entlang dem Sitzboden 16 angeordnet ist. Der obere Teil des Airbags 22 ist in der Nähe der Hüfte und der Beine des Insassen 12 positioniert und bedeckt die Oberschenkel, die Knie und das Hüftgelenk des Insassen 12. Der Airbag 22 ist dazu konfiguriert, den Kontakt zwischen der Hüfte und den Beinen des Insassen 12 und einer Mittelkonsole zu simulieren.
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Mit Bezug auf 9 und 10 ist das Airbagmodul 20 derart an dem Sitzbodenrahmen 17 befestigt, dass es zu einer Interaktion zwischen dem aufgeblasenen Airbag 22 und dem Sitzbodenrahmen 17 kommt, wenn das Airbagmodul 20 aktiviert wird und mit dem Insassen 12 in Kontakt kommt. Bei einer Kollision (z. B. einem Seitenaufprallereignis, einem Überschlagereignis usw.) legt der Insasse 12 eine laterale Kraft (F) an den oberen Teil des aufgeblasenen Airbags 22 an. Dem durch die Insassenkraft (F) erzeugten Moment wird bei einem Kontaktbereich 50 zwischen dem Airbag 22 und dem Sitzbodenrahmen 17 unter den Befestigungsbolzen 40 dahingehend entgegengewirkt, den Airbag 22 in einer allgemein vertikalen Ausrichtung zu halten. Wie in 10 gezeigt wird, kann der sich von dem an der Sitzlehne befestigten Modul 18 entfaltende Airbag den sich von dem Sitzboden entfaltenden Airbag 22 berühren und umgekehrt. Die Airbags wirken als komplementäre Schutzvorrichtungen, die einander Stützung bieten und als eine Reaktionsfläche für eine Berührung des anderen Airbags während der Entfaltung dienen.
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Mit Bezug auf 11 kann das Airbagmodul 20 bei einer weiteren Ausführungsform an dem beifahrerseitigen Sitz 10b anstatt an dem fahrerseitigen Sitz 10a befestigt sein. Der Airbag 22 ist dazu konfiguriert, sich um den oberen Teil des Sitzbodens 16 des beifahrerseitigen Sitzes 10b zu schlingen. Bei einer Kollision (z. B. einem Seitenaufprallereignis, einem Überschlagereignis usw.) legt der Insasse 12 des fahrerseitigen Sitzes 10a eine laterale Kraft an den oberen Teil des aufgeblasenen Airbags 22 an. Dem durch die Insassenkraft erzeugten Moment wird bei einem Kontaktbereich 52 zwischen dem Airbag 22 und dem oberen Teil des Sitzbodens 16 entgegengewirkt. Zunächst entfaltet sich der am Sitzboden befestigte Sack 22 während eines Crashereignisses vertikal und horizontal, um gegen die Hüfte, den Oberschenkel und das Knie des Insassen zu prallen und dadurch eine anfängliche Zurückhaltung für den unteren Teil des Körpers des Insassen bereitzustellen. Eine derartige Rückhaltung könnte verhindern, dass sich der Insasse in dem Sitz zur distalen Seite des Fahrzeugs und möglicherweise zu einem anderen Insassen und/oder einem eindringenden Teil des Fahrzeugs hin dreht. Wenn keine Mittelkonsole vorhanden ist, könnte sich der Airbag gewissermaßen zwischen den Sitzen und/oder zwischen zwei Insassen verkeilen, wodurch weitere Kraftgegenwirkung und Energieaufnahme bereitgestellt werden.
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Das Sitzbodenairbagmodul 20 verbessert die Querrückhaltung eines Insassen durch Simulation der Interaktion zwischen dem Insassen und der Fahrzeugkonsole in einem Fahrzeug ohne Konsole zwischen den Fahrzeugsitzen. Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann auch dazu verwendet werden, die Querrückhaltung einer Konsole, die knicken kann oder anderweitig nicht dazu in der Lage ist, der lateralen Kraft des Insassen entgegenzuwirken, zu verstärken.
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Das Sitzbodenairbagmodul 20 gestattet eine Vereinfachung anderer Insassenrückhaltesysteme. Beispielsweise können die Komplexität, Größe und Kosten eines typischen CSIAB-Moduls reduziert werden, wenn das Sitzbodenairbagmodul 20 dahingehend konfiguriert ist, für einen Teil der Insassenenergie bei einer Kollision verantwortlich zu sein. Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann des Weiteren bei gegenwärtigen Systemen dazu verwendet werden, die Querrückhaltung weiter zu verbessern.
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Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann entweder in dem fahrerseitigen Sitz 10a oder dem beifahrerseitigen Sitz 10b mit einer Vielzahl von Airbag- oder Kissenvarianten verwendet werden. Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann mit oder ohne eine Befestigungshalterung 42 an dem Sitzbodenrahmen 17 befestigt sein. Das Sitzbodenairbagmodul 20 kann ein äußeres Haltesystem (z. B. Haltebänder 34, 36 und 38) umfassen oder kann keine äußeren Haltebänder aufweisen.
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So, wie sie hier verwendet werden, sollen die Begriffe „ungefähr“, „etwa“, „im Wesentlichen“ und ähnliche Begriffe eine umfassende Bedeutung in Übereinstimmung mit der gewöhnlichen und akzeptierten Verwendung durch den Fachmann auf dem Gebiet, auf das sich der Gegenstand der vorliegenden Offenbarung bezieht, haben. Für den Fachmann, der die vorliegende Offenbarung einsieht, versteht sich, dass diese Begriffe eine Beschreibung bestimmter Merkmale, die beschrieben und beansprucht werden, ohne eine Beschränkung des Schutzumfangs dieser Merkmale auf die genauen numerischen Bereiche, die bereitgestellt werden, gestatten sollen. Dementsprechend sollten diese Ausdrücke wie angegeben interpretiert werden, so dass unerhebliche und unbedeutende Abwandlungen oder Änderungen des Gegenstands, der beschrieben und beansprucht wird, als innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung, wie in den beigefügten Ansprüchen angeführt wird, betrachten werden.
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Es sollte angemerkt werden, dass der Begriff „beispielhaft“, wie hierin zur Beschreibung verschiedener Ausführungsformen verwendet, andeuten soll, dass es sich bei solchen Ausführungsformen um mögliche Beispiele, Darstellungen und/oder Veranschaulichungen möglicher Ausführungsformen handelt (und dass ein solcher Begriff nicht bedeuten soll, dass es sich bei solchen Ausführungsformen notwendigerweise um außergewöhnliche oder superlative Beispiele handelt).
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Die Begriffe „gekoppelt“, „verbunden“ und dergleichen, die hier verwendet werden, bedeuten das direkte oder indirekte Verbinden von zwei Gliedern miteinander. Derartiges Verbinden kann feststehend (d.h. permanent) oder beweglich (d.h. entfernbar oder lösbar) sein. Derartiges Verbinden kann durch integrales Ausbilden der beiden Glieder oder der beiden Glieder und beliebiger zusätzlicher Zwischenglieder miteinander als ein einziger einstückiger Körper, oder durch Befestigen der beiden Glieder oder der beiden Glieder und beliebiger zusätzlicher Zwischenglieder aneinander erzielt werden.
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Hier erfolgende Bezugnahmen auf die Positionen von Elementen (z.B. „oben“, „unten“, über", „unter“ usw.) werden lediglich zum Beschreiben der Ausrichtung verschiedener Elemente in den FIGUREN verwendet. Es ist zu beachten, dass die Ausrichtung verschiedener Elemente gemäß anderen beispielhaften Ausführungsformen unterschiedlich sein kann, und dass derartige Variationen von der vorliegenden Offenbarung umfasst sein sollen.
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Besonders zu beachten ist, dass die Konstruktion und die Anordnung der Airbagmodule, die in den verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen gezeigt werden, lediglich veranschaulichend sind. Obgleich nur einige Ausführungsformen in dieser Offenbarung detailliert beschrieben wurden, ist es für den Fachmann, der diese Offenbarung einsieht, ohne weiteres ersichtlich, dass zahlreiche Modifikationen möglich sind (z.B. Variationen von Größen, Abmessungen, Strukturen, Formen und Proportionen der verschiedenen Elemente, Parameterwerte, Befestigungsanordnungen, Verwendung von Materialien, Farben, Ausrichtungen usw.), ohne wesentlich von den neuartigen Lehren und Vorteilen des hier offenbarten Gegenstands abzuweichen. Beispielsweise können Elemente, die als einstückig ausgebildet gezeigt sind, aus mehreren Teilen oder Elementen konstruiert sein, kann die Position von Elementen umgekehrt oder anderweitig verändert sein und kann die Beschaffenheit oder Anzahl diskreter Elemente oder Positionen geändert oder variiert sein. Die Reihenfolge oder der Ablauf jeglicher Prozess- oder Verfahrensschritte kann gemäß alternativen Ausführungsformen variiert oder in eine neue Abfolge gebracht werden. Andere Ersetzungen, Modifikationen, Änderungen und Auslassungen können an der Konstruktion, den Betriebsbedingungen und der Anordnung der verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen vorgenommen werden, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.