-
TECHNISCHES GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Metallen, Metalllegierungen
und -verbindungen, von Keramikmaterialien und von Metallmatrix-Keramik-Verbundmaterialien
aus Halogenidvorläufern
bei im Wesentlichen Umgebungstemperatur in einem wasserfreien flüssigen Medium
unter Verwendung eines Kavitationsverfahrens. Geeignete Alkali- oder Erdalkalimetalle
können
in dem flüssigen Medium
zur Reduktion von Vorläuferhalogeniden durch
Kavitation dispergiert werden. Beispielsweise können Titan und Titanlegierungen
und -verbindungen, Platinlegierungen und Übergangsmetallsilizide hergestellt
werden. In einem illustrativen Beispiel betrifft die vorliegende
Erfindung die Zugabe von Titanchlorid oder von Mischungen aus Titanchlorid
und anderen Vorläuferhalogeniden
zu einer kavitierten Flüssigkeit,
welche ein reduzierendes Material enthält, um Titanmetall oder Titanlegierungen
oder -verbindungen herzustellen.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Titan
und seine Metalllegierungen sind Beispiele für Materialien, welche zur Zeit
relativ teuer herzustellen sind. Titanlegierungen können in
Formen, wie beispielsweise in Gussstücken, in Schmiedestücken und
in Blechen zum Herstellen von Fertigungsgegenständen eingesetzt werden. Materialien auf
Basis von Titan können
so formuliert werden, dass diese eine Kombination von guten Festigkeitseigenschaften
und relativ geringem Gewicht aufweisen. Beispielsweise werden Titanlegierungen
bei der Herstellung von Flugzeugen eingesetzt. Allerdings ist die
Verwendung von Titanlegierungen in Kraftfahrzeugen wegen der, verglichen
mit Eisenlegierungen und Aluminiumlegierungen mit vergleichbaren
Eigenschaften, hohen Kosten von Titan beschränkt gewesen.
-
Titan
enthaltende Erze werden angereichert, um eine ausreichende Konzentration
von TiO2 zu erreichen. In einem Chloridverfahren
wird das Titandioxid (oft in der rutilen Kristallform) in einem
Wirbelbettreaktor in der Gegenwart von Koks (Kohlenstoff) chloriert,
um Titantetrachlorid (TiCl4), eine bei Raumtemperatur
flüchtige
Flüssigkeit,
herzustellen. Traditionell wurde metallisches Titan in Chargenverfahren durch
die Hochtemperaturreduktion von Titantetrachlorid (TiCl4)
mit Natrium- oder Magnesiummetall hergestellt. Reines metallisches
Titan (99,9%) wurde zuerst 1910 von Matthew A. Hunter durch Erhitzen von
TiCl4 mit Natrium in einer Stahlbombe bei
700 bis 800°C
hergestellt. Das erste und immer noch am weitesten eingesetzte Verfahren
zum Herstellen von Titanmetall in einem industriellen Maßstab ist
das Kroll-Verfahren. Bei dem Kroll-Verfahren wird Magnesium bei 800 bis
900°C als
das Reduktionsmittel für
TiCl4-Dampf eingesetzt und als Nebenprodukt wird
Magnesiumchlorid erzeugt. Beide dieser Verfahren erzeugen Titanschwamm
und erfordern repetitive Energie intensive Vakuumbogenumschmelzschritte zum
Reinigen des Titans. Diese Verfahren können zur Koproduktion von Titan
und einem oder mehreren anderen Metallen (einer Legierung) eingesetzt
werden, wenn der Legierungsbestandteil in der Form eines geeigneten
Chloridsalzes (oder eines anderen geeigneten Halogenidsalzes), welches
mit dem Titantetrachloriddampf eine Natrium- oder Magnesiumreduktionsreaktion
durchmacht, eingeführt
werden kann. Diese Hochtemperatur- und Energie verbrauchenden Verfahren
ergeben qualitativ hochwertiges Titanmetall und -metalllegierungen,
aber, wie dargelegt, sind diese Titanmaterialien für viele
Anwendungen, wie beispielsweise in Bauteilen für Kraftfahrzeuge, zu teuer.
-
Das
Armstrong/ITP-Verfahren verwendet auch Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle,
um bei der Herstellung von Metallen Metallhalogenide zu reduzieren.
Das Armstrong-Verfahren kann bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden
und kann als ein kontinuierliches Verfahren zum Herstellen eines Metall-
oder Metalllegierungs-(wie beispielsweise Titan- oder Titanlegierungs-)Pulvers betrieben
werden. Allerdings sind die veranschlagten Kosten des Metalls immer
noch hoch, und zwar für
viele Kraftfahrzeuganwendungen zu hoch.
-
Aus
der
US 2007/0131056
A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von Platin und Titan
enthaltenden Metallpartikeln mit Nanometergröße bekannt, bei dem eine Vorläuferverbindung
von Platin und Titan in einem flüssigen
Medium suspendiert oder gelöst wird,
bevor reduzierendes Gas durch das flüssige Medium geperlt wird und
das flüssige
Medium Ultraschall ausgesetzt wird, um die Titan- und Platinbestandteile
des Vorläufers
zu Metallpartikeln zu reduzieren.
-
In
der
US 2,205,854 ist
ein Verfahren zum Herstellen von kaltverformbarem Titan bekannt,
bei dem Titantetrachlorid chemisch mit Magnesium bei erhöhter Temperatur,
aber unterhalb der Siedetemperatur von Magnesium in der Gegenwart
von Wasserstoff reagiert wird.
-
Es
wird ein kostengünstigeres
Verfahren zur Herstellung von Titan- und Titanlegierungen und -verbindungen
benötigt.
Es wäre
insbesondere vorteilhaft, wenn ein kostengünstigeres Verfahren bereitgestellt
werden könnte,
welches eine Anwendbarkeit für andere
Metalle und ihre Legierungen und Verbindungen aufweist.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Titanmetall
(als ein Beispiel) kann durch Reduktion eines Titanhalogenids (beispielsweise
Titantetrachlorid) mit einem reduzierenden Metall in einem flüssigen Reaktionsmedium
bei nahezu Umgebungstemperaturen und bei nahezu atmosphärischem Druck
hergestellt werden. Die Reduktion des Vorläuferhalogenids in dem Reaktionsmedium
wird durch die Verwendung geeigneter Kavitationsverfahren, beispielsweise
eines sonochemischen Verfahrens oder eines hoch scherenden Mischens,
unterstützt. Das
Verfahren kann auch eingesetzt werden, um gleichzeitig andere Vorläuferhalogenide
mit einem Titanhalogenid zu reduzieren, um Legierungen oder Verbindungen
aus Titan oder Titanmetallmatrixverbundmaterialien herzustellen.
Ferner kann das Verfahren eingesetzt werden, um abhängig von
der Auswahl des Vorläuferhalogenids
oder Mischungen von Vorläuferhalogeniden
viele andere Materialien in vielen Formen herzustellen.
-
Das
Reaktionsmedium ist eine wasserfreie Flüssigkeit mit einem ausreichend
niedrigen Dampfdruck, welche mit dem/den Vorläuferhalogenid(en) oder dem/den
reduzierenden Metall(en) nicht reaktiv ist. Beispiele für geeignete
Reaktionsmediummaterialien sind wasserfreie flüssige Kohlenwasserstoffe, wie
beispielsweise Decalin, Tetralin, Dekan, Dodekan und Hexadekan.
Flüssige,
Silizium enthaltende Öle,
wie beispielsweise Polydimethylsilane, und bei Raumtemperatur ionische
Flüssigkeiten
sind ebenfalls Beispiele für
geeignete Reaktionsmediummaterialien. Das flüssige Medium kann mit trockenem
und im Wesentlichen sauerstofffreiem und wasserfreiem Inertgas,
wie beispielsweise mit Helium oder mit Argon, durchperlt oder überdeckt
werden, um während der
Verarbeitung eine inerte Atmosphäre
zu schaffen.
-
Das
Reduktionsmittel für
das/die Vorläuferhalogenid(e)
ist vorzugsweise eines oder mehrere der Alkali- oder Erdalkalimetalle,
wie beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Magnesium,
Kalzium und Barium. Ein bevorzugtes Reduktionsmittel ist eine Mischung
der Reaktanden mit einem niedrigen Schmelzpunkt, welche durch die
Anwendung von Ultraschallschwingungen in der Flüssigkeit als kolloidale Körper in
dem flüssigen
Medium bei einer Temperatur nahe der Umgebungstemperatur dispergiert
werden können.
Eutektische Mischungen von Natrium und Kalium, wie beispielsweise Na0,22K0,78 und Na0,44K0,56, sind beispielsweise
bei Raumtemperatur flüssig
und sind wirksame Reduktionsmittel für Vorläuferhalogenide. Ein oder mehrere Vorläuferhalogenide,
wie beispielsweise Titantetrachlorid, werden dann dem Reaktionsmedium
mit seinen dispergierten Reduktionsmitteln zugegeben und diese werden
zu einem vorbestimmten Produkt reduziert. Wenn das/die Vorläuferhalogenid(e)
ein Titanhalogenid enthält/enthalten,
kann das Produkt beispielsweise Titanmetall oder eine Mischung aus
Titan und anderen Metallen oder eine Titan enthaltende Legierung
oder eine Titan enthaltende Verbindung sein.
-
Das
Verfahren nutzt Kavitationsverfahren (vorzugsweise sonochemische
Verfahren), um das Reduktionsmaterial in dem flüssigen Medium zu dispergieren,
und, um die Reduktion der Vorläuferhalogenide
zu fördern.
Ein geeigneter, das flüssige
Medium enthaltender Behälter
wird unter Verwendung eines Energieumwandlers, welcher in der Flüssigkeit Schallwellen
mit einer Frequenz von üblicherweise mehr
als ungefähr
20 Kilohertz erzeugt, Ultraschallschwingungen ausgesetzt. Die Schallenergie
verursacht die wiederholte Bildung, das wiederholte Wachstum und
das wiederholte Kollabieren von winzigen Bläschen der Flüssigkeit,
wodurch lokalisierte Zentren mit sehr hoher Temperatur und hohem
Druck mit extrem schnellen Abkühlgeschwindigkeiten
der Flüssigkeitsmasse
erzeugt werden. Es ist bevorzugt, dass das flüssige Medium bei den Verarbeitungstemperaturen
einen relativ geringen Dampfdruck aufweist, so dass das Medium wenig
Dampf zu den Hochtemperaturbereichen in den Kavitationsbläschen beisteuert.
Währenddessen
erleichtert die Einführung
des Inertgases in die Flüssigkeit
die Ausbildung der Kavitationsbläschen
mit kleinen Atomen, welche bei Hochtemperatur in den Bläschen nicht
reaktiv sein werden.
-
Dieses
Kavitationsverarbeiten dispergiert zunächst das reduzierende Metall
in dem flüssigen Kohlenwasserstoff
und fördert
dann die Reaktion des reduzierenden Metalls mit dem/den Vorläuferhalogenid(en),
wenn diese in Kontakt mit der Flüssigkeit
gebracht werden. Das reduzierte Halogenid ergibt Partikel aus Metall,
Metalllegierung, Metallverbindung, Metallmatrix-Keramik-Verbundstoff
oder dergleichen, und zwar abhängig
von der Zusammensetzung der Halogenidausgangsmaterialien (das Produkt
kann selbstverständlich
ein Nichtmetall sein, wenn das Vorläuferhalogenid ein Nichtmetall
ist oder enthält, wie
beispielsweise Kohlenstofftetrachlorid oder Siliziumtetrachlorid).
Der Metallgehalt des reduzierenden Mediums wird zu entsprechenden
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhalogenidsalz(en) oxidiert. Die
Reaktion verläuft üblicherweise über eine
Zeitspanne von Minuten bis mehrere Stunden und liefert üblicherweise
eine im Wesentlichen quantitative Ausbeute der Metallbestandteile
des/der zu behandelnden Halogenid(e).
-
Folglich
wird beispielsweise Titantetrachloridflüssigkeit in Hexadekan eingeführt, welches
fein dispergiertes Na0,22K0,78 enthält, und
die Produkte sind Titanmetall, Natriumchlorid und Kaliumchlorid.
-
Die
Feststoffe werden aus dem Reaktionsmedium abgetrennt und das Salz
wird von dem Metallprodukt (oder anderem vorbestimmten Produkt) abgetrennt.
Die Temperatur des flüssigen
Mediums erhöht
sich ein bisschen gegenüber
der Umgebungsausgangstemperatur, aber üblicherweise lediglich auf
eine Temperatur in einer Größenordnung
von 60°C
bis ungefähr
100°C. Die
Reaktion kann als ein Chargenverfahren oder auf einer kontinuierlichen
Basis durchgeführt
werden.
-
Beispiele
für die
Produkte dieses Verfahrens, welches beispielsweise Titan enthaltenden
Halogeniddampf nutzt, schließen
Titanmetall, Mischungen aus Titan mit anderen Metallen zur Legierungsbildung,
wie beispielsweise Aluminium und/oder Vanadium, und Titanverbindungen,
wie beispielsweise Titansilizid (TiSi2),
ein. Es können
andere Metalle, wie beispielsweise Platin und Zirkonium, zusammen
mit ihren Legierungen und Verbindungen hergestellt werden. In dem
Verfahren können
Nichtmetallhalogenidvorläufer,
wie beispielsweise Kohlenstofftetrachlorid oder Siliziumtetrachlorid,
eingesetzt werden. Die Produkte werden oftmals anfänglich als
sehr kleine Partikel hergestellt. Oftmals ist das Produkt amorph
oder weist eine sehr kleine Kristallgröße auf.
-
Ein
offensichtlicher Vorteil dieses Verfahrens zum Herstellen von beispielsweise
Metallen, Metalllegierungen und Metallverbindungen, intermetallischen
Verbindung-Metallmatrix-Keramik-Verbundstoffen und dergleichen ist
es, dass das Verfahren bei Temperaturen durchgeführt werden kann, welche nahe
der Umgebungstemperatur sind, und dass dieses relativ wenig Energie
verbraucht.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die 1 ist
ein Flussdiagramm, welches eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung darstellt, wenn diese ausgehend von Titantetrachlorid
als dem Halogenidvorläufer
zur Herstellung von Titanmetall angewendet wird.
-
Die 2 ist
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur sonochemischen
Reduktion von Titanchlorid unter Verwendung einer in einem flüssigen Kohlenwasserstoff
dispergierten Mischung aus Natrium und Kalium.
-
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
vorliegende Erfindung nutzt Sonochemie, um die Reduktion von Vorläuferhalogeniden
zu geeigneten Produkten, wie beispielsweise Metallen, Metalllegierungen,
-verbindungen, -keramiken, -mischungen und Metallmatrix-Keramik-Verbundstoffen zu
fördern.
Bei der Ausführung
von Sonochemie werden Flüssigkeiten
hochintensivem Schall oder Ultraschall (sonische Frequenzen oberhalb
von zwanzig Kilohertz, oberhalb des Bereichs des menschlichen Hörens) unterworfen.
Die Flüssigkeit
ist in einem geeigneten Behälter
enthalten, welcher durch ein oder mehrere Ultraschallumwandler oder
dergleichen erregt wird. Jeder Energieumwandler wandelt Wechselstromenergie
oberhalb von zwanzig Kilohertz zu mechanischen Schwingungen von
ungefähr
derselben Frequenz um. Der Energieumwandler nutzt üblicherweise
magnetorestriktives oder piezoelektrisches Material, um Wechselstrom
zu mechanischen Schwingungen umzuwandeln.
-
Wenn
Ultraschallschwingungen mit einer geeigneten Intensität angewendet
werden, wird die Energie durch die Wände des Behälters auf die Flüssigkeit übertragen.
Die Ultraschallenergie verursacht die wiederholte Bildung, das wiederholte
Wachstum und das wiederholte Kollabieren von kleinsten Kavitationsbläschen in
der Flüssigkeit,
wodurch lokalisierte Zentren mit sehr hoher Temperatur und mit sehr
hohem Druck mit extrem hohen Abkühlgeschwindigkeiten
zu der Flüssigkeitsmasse
erzeugt werden. Es wird geschätzt,
dass die lokale Temperatur und der lokale Druck in den Bläschen 5000
K bzw. zwei Kilobar erreichen können.
Ultraschall breitet sich durch eine Reihe von Kompressionen und
Verdünnungen aus,
welche in dem flüssigen
Medium induziert werden, durch welches dieser geführt wird.
Bei ausreichend hoher Energie überschreiten
die während
der Verdünnungszyklen
erzeugten Kräfte
die Anziehungskräfte
zwischen den Molekülen
der Flüssigkeit und
es werden sich Kavitätsbläschen bilden.
Die Bläschen
werden dann während
der nachfolgenden akustischen Zyklen durch einen Prozess wachsen, welcher
als gerichtete Diffusion bekannt ist, d. h. kleine Mengen von Dampf
und Gas aus dem Medium treten in die Gasblasen während ihrer Expansionsphase
ein und während
der Kompression werden die Bläschen
nicht vollständig
ausgetrieben. Die Bläschen
wachsen bis diese eine instabile Größe erreichen, diese kollabieren
dann während
der darauf folgenden Kompression (d. h. dem akustischen Halbzyklus)
unter Freisetzung von Energie für
chemische und mechanische Effekte. Das kugelförmige Bläschen oder die Dampfkavität kann einen
Durchmesser von ungefähr
0,2 bis ungefähr
200 Mikrometern aufweisen und ist einer momentanen Temperatur von ungefähr 5000
K ausgesetzt. Die Dampfkavität
wird durch eine flüssige
Hülle eingeschlossen,
welche wiederum in die Flüssigkeitsmasse
eingetaucht ist. Die Flüssigkeitshülle kann
eine Dicke von ungefähr 0,02
bis ungefähr
2 Mikrometern und eine momentane Temperatur von ungefähr 2000
K aufweisen. Die Flüssigkeitsmasse
kann schrittweise durch die sonochemische Aktivität erhitzt
werden. Angenommen, dass sich die Flüssigkeitsmasse anfänglich bei
einer geringen Temperatur von beispielsweise 298 K befindet, kann
diese während
ausgedehnter sonochemischer Verarbeitung eine Temperatur von bis
zu 670 K erreichen.
-
Chemische
Reaktionen können
in zwei verschiedenen Bereichen des Mediums stattfinden: (1) innerhalb
der Dampfkavität,
d. h. dem Bläschen,
und (2) innerhalb der heißen
Flüssigkeitshülle, welche das
Bläschen
umgibt. Die enge Breite der heißen Flüssigkeitshülle und
der große
Temperaturunterschied zwischen der Dampfkavität und der umgebenden Flüssigkeit
(Größenordnung
von 5000 K) führt
zu extrem steilen Temperaturgradienten, welche wiederum zu Abkühlgeschwindigkeiten
in der Größenordnung
von 109 K/Sek. umgesetzt werden. Solche
Bedingungen werden zu der Ausbildung von metastabilen – manchmal
amorphen – Metallen,
Legierungen und Verbindungen führen.
-
Die
chemische Reduktion von Metallchloriden mit Alkalimetallen und Magnesium
ist bei sehr hohen Temperaturen, beispielsweise bei der kommerziellen
Herstellung von Titanmetall, durchgeführt worden. Allerdings erlaubt
die vorliegende Erfindung die Reduktion von geeigneten Titanhalogeniden
bei niedrigeren Temperaturen, als diese herkömmlicherweise für die Synthese
eines bestimmten Produkts eingesetzt worden sind. In der Praxis
der vorliegenden Erfindung wird Sonochemie eingesetzt, um die Reduktion
von Vorläuferhalogeniden
in einem inerten, wasserfreien flüssigen Reaktionsmedium zu verbessern.
Vorzugsweise ist das Reaktionsmedium ein wasserfreier Kohlenwasserstoff
mit einem niedrigen Dampfdruck, wie beispielsweise Decalin, Tetralin, Dekan,
Dodekan und Hexadekan. Einige dieser Flüssigkeiten weisen einen Schmelzpunkt
von weit unterhalb 0°C
sowie einen Siedepunkt von weit höher als 100°C auf. Folglich liefern diese
als ein Reaktionsmedium einen breiten Temperaturbereich unterhalb
und oberhalb üblicher
Umgebungstemperaturen. Niedriger Dampfdruck ist bevorzugt, weil
dieser die Anwesenheit von Dampf aus dem flüssigen Reaktionsmedium in den
Kavitationsbläschen
minimiert. Für
einige Ausführungsformen
können
Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Xylol und Toluol, mit einem
mittleren Dampfdruck ebenfalls geeignet sein. Der Wassergehalt des
wasserfreien flüssigen
Reaktionsmediums beträgt
geeigneterweise weniger als 100 ppm, vorzugsweise weniger als 10
ppm.
-
Die
Reduktion eines Titanhalogenids durch ein Alkali- oder Erdalkalimetall,
um ein gewünschtes Element
(oder eine Mischung von Elementen) und Alkalimetall- oder Erdalkalimetallchlorid
zu bilden, verläuft
exotherm. Durch thermochemische Berechnungen kann die in einer vorgegebenen
Reaktion freigesetzte Wärme
für eine
vorgegebene Menge an Vorläufer
bestimmt werden. In dem Fall eines Chargenverfahrens wird die Menge
an flüssigem
Reaktionsmedium (manchmal ein Lösungsmittel),
welche für die
Reaktion benötigt
wird, aus der in der Reaktion freigesetzten Wärme und aus der spezifischen
Wärme der
als Reaktionsmedium verwendeten Flüssigkeit bestimmt. Üblicherweise
wählt man
eine derartige Flüssigkeitsmenge,
dass der Temperaturanstieg an dem Ende der Reaktion eine vorbestimmte
Temperaturgrenze, welche als sicher oder wünschenswert erachtet wird,
nicht überschritten
wird. Dieses Verfahren kann für
kontinuierliche Verfahren angepasst werden, vorausgesetzt, dass
die Reaktionsvorrichtung mit einem Wärmeaustauscher ausgestattet ist.
In diesem Fall muss man die Zugabegeschwindigkeit für den Vorläufer derart
wählen,
dass die Wärmefreisetzungsgeschwindigkeit
während
der Reduktionsreaktion(en) durch die Wärmeentfernungsgeschwindigkeit
des Wärmeaustauschers
ausgeglichen wird.
-
Im
Allgemeinen kann es bevorzugt sein, das Verfahren mit dem Reaktionsmedium
bei Umgebungstemperatur oder nahe der Umgebungstemperatur zu beginnen.
Es ist herausgefunden worden, dass die Dispersion der Alkali- oder
Erdalkalimetallreduktanden in dem Reaktionsmedium mit Hilfe von Ultraschall
(oder mit einem anderen Kavitationsverfahren) einen Anstieg der
Temperatur des Mediums typischerweise um 10 bis 30°C über dessen
anfänglicher
Temperatur verursacht. Die Zugabe der Vorläuferhalogenide unter kavitierenden
Bedingungen bewirkt, dass die Temperatur in dem Reaktionsbehälter stetig
ansteigt, so dass die Temperatur des Reaktionsmediums an dem Ende
der Reaktion typischerweise eine Temperatur zwischen 70°C und 100°C erreicht.
Spezifische Beispiele des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend beschrieben. In diesen Beispielen mit relativ
kleinen Reaktionsvolumina wurde kein Versuch unternommen, die Temperatur
des Reaktionsmediums zu steuern, wenn sich diese gegenüber der
Raumtemperatur erhöhte.
Allerdings kann das Steuern der Durchschnittstemperatur des Reaktionsmediums
wünschenswert oder
notwendig sein, wenn es das Ziel ist, eine vorbestimmte Partikelgröße und/oder
Morphologie für das
Produkt zu erreichen. Typischerweise werden niedrige Durchschnittsreaktionsmediumstemperaturen
kleinere Produktpartikel ergeben, welche im Allgemeinen durch eine
relativ hohe spezifische Oberfläche
und durch eine relativ hohe chemische Reaktivität gekennzeichnet sind. Wenn
diese in einem Reaktionsmedium mit einer relativ niedrigen Temperatur gebildet
werden, können
die Partikel amorph sein oder eine sehr feine Kristallstruktur aufweisen.
Andererseits begünstigen
relativ hohe durchschnittliche Reaktionsmediumtemperaturen die Ausbildung
von größeren Partikeln
mit einer geringeren spezifischen Oberfläche und einer niedrigeren chemischen
Reaktivität.
Diese höheren
Temperaturreaktionsbedingungen erzeugen manchmal kristalline Produkte
und zwar in der Form von aggregierten Partikeln. Geeignete Bereiche
schließen
beispielsweise solche von ungefähr –80°C bis ungefähr 300°C ein.
-
Neben
der Temperatur des Reaktionsmediums ist der Energieeintrag pro Einheit
Fläche
ein anderer Faktor, welcher die Produktpartikelgröße und -morphologie
bestimmt. Der Energieeintrag pro Einheit Fläche ist auch ein Kosten bestimmender
Faktor. Sollte eine vorgegebene Partikelgröße und -morphologie das gewünschte Ergebnis
der Reaktion sein, dann müssten
sowohl die Reaktionstemperatur als auch der Energieeintrag eingestellt
werden, um dieses Ziel (nach Auswählen eines geeigneten Lösungsmittels
oder Reaktionsmediums) zu erreichen. Wenn allerdings niedrige Kosten
erwünscht
sind, würde
man gerne nahe der Schwellenwertenergie für die Reaktion(en) arbeiten.
Diese Schwellenwertenergie kann experimentell bestimmt werden, und
zwar durch Durchführen
sukzessiver Reaktionen bei abnehmenden Energiemengen, bis die Reaktion
aufhört
oder die Gesamtverarbeitungszeit inakzeptabel lang wird. Der Ultraschallenergieeintrag
ist von einem niedrigen oder mittleren Maß.
-
Bei
dem Beispiel der Reduktion von Titantetrachlorid im Labormaßstab, wie
diese nachfolgend beschrieben wird, betrug die Energiemenge des Energieumwandlers
0,25 W/cm2 der von dem Energieumwandler
umfassten Fläche
des Reaktionsgefäßes oder
-behälters.
-
Die
sonochemische Reaktion wird unter Verwendung von kontinuierlicher
Infusion oder Durchblasen des Reaktionsmediums mit einem Inertgas, vorzugsweise
Helium oder Argon, durchgeführt.
Das Inertgas fördert
die Kavitation und liefert eine Schutzdecke für das flüssige Reaktionsmedium. Bis
zu dem Ausmaß,
dass Atome oder Moleküle
des Inertgases in den Hochtemperaturbereich der Kavitationsbläschen eintreten,
ist es wahrscheinlicher, dass diese chemischen Spezies unverändert bleiben
und die gewünschten
Reaktionsprodukte nicht kontaminieren. Der Porendurchmesser der
durchgeperlten Elemente liegt üblicherweise
in einem Bereich zwischen ungefähr
0,5 μm und
200 μm.
-
Als
Reduktionsmittel sind Alkalimetalle und Erdalkalimetalle (insbesondere
Magnesium) erhältlich.
Allerdings ist jede der beiden eutektischen Legierungen von Natrium
und Kalium, Na0,22K0,78 und Na0,44K0,56, bevorzugt,
weil jede dieser beiden bei üblichen
Umgebungstemperaturen flüssig
ist und mit Ultraschallenergie leichter als Kolloide (oder Feinstoffe)
in wasserfreiem flüssigen
Kohlenwasserstoffmedien dispergiert wird. Es ist bevorzugt, reduzierende
Metalle in einer Form zu verwenden, welche in dem flüssigen Reaktionsmedium
leicht dispergiert wird. Ferner ist es im Allgemeinen bevorzugt,
das/die Reduktionsmetall(e) in dem Reaktionsmedium vor der Zugabe
des Halogenidvorläufers
zu dispergieren.
-
Vorläuferhalogenide,
welche Gase oder flüchtige
und reaktive Flüssigkeiten
oder Feststoffe sind, werden sonochemisch reduziert. Ein Beispiel für ein Vorläufergas
ist Bortrichlorid. Beispiele für flüssige Vorläuferhalogenide
sind Titantetrachlorid (TiCl4), Vanadiumtetrachlorid
(VCl4), Kohlenstofftetrachlorid und Siliziumchloride
(SiCl4 und Si2Cl6). Feste Vorläuferhalogenide, welche in dem
flüssigen
sonochemischen Reaktionsmedium nicht vollständig unlöslich sind, sind ebenfalls
geeignet. Beispiele umfassen Platindichlorid (PtCl2),
Platindibromid (PtBr2), Platindiiodid (PtI2), Aluminiumtrichlorid (AlCl3),
Titantrichlorid (TiCl3), Platintetrachlorid
(PtCl4) und Zirkoniumtetrachlorid (ZrCl4).
-
Es
sind amorphe oder nanokristalline Produkte, welche beispielsweise
Ti, TiSi2, Zr, PtZr und PtTi enthalten,
hergestellt worden.
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird unter der Verwendung von flüchtigem flüssigen Titantetrachlorid
als einem beispielhaften Vorläuferhalogenid,
von Hexadekan als einem beispielhaften, inerten, flüssigen Kohlenwasserstoff
mit einem niedrigen Dampfdruck und von einer Mischung aus Natrium
und Kalium mit einem niedrigen Schmelzpunkt (eine eutektische Mischung Na0,22K0,78) als dem
Reduktionsmittel dargestellt. Das Verfahren wird unter Bezugnahme
auf die Figuren beschrieben. Die 1 ist ein
Flussdiagramm zur Bildung und Abtrennung des Titanmetallprodukts
und die 2 ist eine schematische Darstellung
der Reaktorvorrichtung für
das Verfahren.
-
Das
Flussdiagramm der 1 illustriert allgemein die
Verarbeitungsschritte für
die Herstellung eines vorbestimmten Produkts durch die Reduktion eines
Vorläuferhalogenids.
In diesem Beispiel ist das Vorläuferhalogenid
Titantetrachlorid zur Herstellung von Titanmetall. Das Verfahren
kann als ein Chargen-Verfahren oder als ein kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden.
-
Unter
Bezugnahme auf die 1 wird ein Kavitationsreaktor
mit einer geeigneten Menge eines flüssigen Reaktionsmediums aus
einem Lösungsmittelreservoir
befüllt.
Die Kavitationsbedingungen werden in dem flüssigen Medium des Kavitationsreservoirs
unter Verwendung von Energie aus einem geeigneten Ultraschallenergieumwandler
oder dergleichen erzeugt. Ein Inertgas, wie beispielsweise Argon oder
Helium, wird durch das flüssige
Reaktionsmedium in dem Kavitationsreaktor unter Verwendung einer
Pumpe und einer Strömungssteuerung
für den
Inertgasstrom durchgeperlt. Wie dargestellt ist es bevorzugt, dass
das Inertgas in den und aus dem Kavitationsreaktor in einer geschlossenen
Schleife zirkuliert wird, um flüchtige
Bestandteile in dem Reaktor zurückzuhalten.
-
In
das flüssige
Reaktionsmedium in dem Kavitationsreaktor wird aus einer NaK-Quelle
eine geeignete Menge eines Reduktionsmittels, hier einer flüssigen Mischung
aus Natrium- und Kaliummetallen (NaK), zugegeben. Die Inhalte des
Kavitationsreaktors können
zur Entfernung von Energie (in der 1 als Energie
bezeichnet) und zur Temperatursteuerung einem Wärmeaustauscher ausgesetzt werden.
-
Der
Produktstrom wird in einem Separator einem Trennverfahren unterworfen.
In dem Trennschritt werden die Feststoffe, welche Titan, Natriumchlorid
und Kaliumchlorid enthalten, aus dem Reaktionsmedium entfernt, welches
als Lösungsmittel
zu dem Lösungsmittelreservoir
zurückgeführt wird.
Die Feststoffe (Ti, NaCl und KCl) werden gewaschen (Wäsche), um
die Halogenidsalze (als eine Lösung aus
NaCl + KCl) zu entfernen. Aus dem Waschschritt wird Titanmetall
zurückgewonnen
und zu einer Energie verbrauchenden Trockenvorrichtung zum Erhalten
von reinem, trockenem Titanmetall (Ti-Auslass) geleitet. Die Lösung oder
Suspension von Natriumchlorid und Kaliumchlorid wird in einem Energie
verbrauchenden Verdampfer zum Wiedergewinnen und möglichen
Zurückführen dieser
Salze (NaCl + KCl Auslass) verarbeitet.
-
Das
vorstehend beschriebene Verfahren ist mit geeigneten, kleineren
Modifikationen auf viele Titan Produkte anwendbar, welche durch
viele einzelne Vorläuferverbindungen
oder Mischungen von Vorläuferverbindungen
erhalten werden können.
-
Das
zuvor beschriebene Verfahren wurde, wie in der 2 dargestellt,
in einer Apparatur im Labormaßstab
durchgeführt.
-
Ein
Reaktionsbehälter 12 wurde
teilweise in das Vibrationsbad 34 eines Ultraschallerzeugers 10 eingetaucht.
Das Ultraschallerzeugervibrationsbad 34 enthielt eine wasserfreie
Mischung aus Decalin und Hexadekan.
-
Der
Reaktionsbehälter 12 enthielt
ein flüssiges
Reaktionsmedium 32, welches in diesem Beispiel Hexadekan
war. Es wurde eine Menge an flüssiger
eutektischer Legierung Na0,22K0,78 als
kolloidale Tröpfchen
in dem Hexadekanreaktionsmedium 32 dispergiert. Der Reaktionsbehälter 12 (ein
transparentes Glasgefäß) wurde
mit einer Durchgangsabdeckung 14 hermetisch verschlossen.
Der Behälter
enthielt ein Thermometer 16. Das Hexadekanreaktionsmedium 32 wurde
mit sehr trockenem und sauerstofffreiem Argon durch die Durchgangsabdeckung 14 unter
Verwendung der Gaszufuhrleitung 22B, der Einblasdüse 24,
der Gasrückführleitung 22A,
dem Nadelventil 26 und der Diaphragmagaspumpe 26 eingeführt. Der
Druck der Argonatmosphäre
wurde unter Verwendung des Nadelventils 28 und des Druckventils 30 gesteuert.
-
Die
Aktivierung des Ultraschallerzeugers 10 für ungefähr zwanzig
Minuten dispergierte die Natrium-Kalium-Mischung als kolloidale
Tröpfchen
in dem anfänglich
klaren Hexadekanreaktionsmedium 32. Die Tröpfchen des
reduzierenden Metalls, die Kavitationsbläschen und die Argongasbläschen waren
alle sehr klein und sind in der 2 nicht
dargestellt. Die kolloidale Suspension wurde opak blaugrün. Der Ultraschallerzeuger 10 wurde
weiter betrieben und flüssiges
Titantetrachlorid 36 wurde langsam in das Reaktionsmedium 32 aus
der Spritze 20 durch das Zugaberohr 18, welches
durch die hermetische Durchgangsabdeckung 14 eingeführt war,
zugegeben. Die zugegebene Menge Titantetrachlorid wurde so bestimmt,
dass diese zu der Menge an Natrium/Kalium-Reduktionsmittel gemäß der nachfolgenden
Gleichung TiCl4 + 4Na0,22K0,78 → Ti
+ 0,88NaCl + 3,12KCl chemisch äquivalent
war.
-
In
diesem Beispiel wurden 1,252 Gramm (35,20 mmol) Na0,22K0,78 in 125 ml Hexadekan dispergiert. Dann
wurden zu dem dispergierten Reduktionsmetall 0,566 g (8,80 mmol)
TiCl4 zugegeben.
-
Als
die Reaktion fortschritt, wurden die Inhaltsstoffe des Reaktionsbehälters schwarz. Über eine
Zeitspanne von ungefähr
dreißig
Minuten wurde Titanchlorid zugegeben. Die Temperatur der Materialien
in dem ungekühlten
Behälter
(ausgenommen des Wärmeverlusts
an die Umgebungsluft) erhöhte sich
aufgrund der Zufuhr an sonischer Energie und der exothermen Reaktion
von ungefähr
25°C auf
ungefähr
80°C. Die
gesamte Beschallungszeit betrug sechzig Minuten. Der Ultraschallerzeuger 10 wurde abgeschaltet
und die Inhaltsstoffe des Reaktionsbehälters 12 wurden sich
absetzen gelassen.
-
Nach
ungefähr
einer Stunde Sedimentation der Produktpartikel wurde das klare Lösungsmittel über dem
schwarzen Pulver durch Dekantieren entfernt. Die Feststoffe wurden
mit Toluol gewaschen, um überschüssiges Hexadekan
zu entfernen, und die Mischung wurde zentrifugiert. Die Waschflüssigkeit wurde
durch Dekantieren entfernt und es wurde ein zweiter Wasch- und Trennschritt
mit Pentan gefolgt vom Trocknen in einem Vakuumofen durchgeführt. Die
Salze wurden durch Röntgenbeugung
als Natriumchlorid und als Kaliumchlorid identifiziert und es wurde
bestimmt, dass sich diese in der Reduktionsreaktion in quantitativen
Mengen gebildet haben. Das andere Produkt der Reduktion von Titantetrachlorid war
im Wesentlichen amorphes Titanmetall.
-
Die
an Reaktionsmedium freien Feststoffe wurden dann mit Formamid gewaschen,
um von dem Titan Natriumchlorid und Kaliumchlorid abzutrennen. Es
wurde ein wasserfreies Lösungsmittel
für die
Metallchloride eingesetzt, um eine Reaktion mit jeglichem unverbrauchtem
Titanchlorid zu verhindern. Es kann Wasser eingesetzt werden, um
in anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Alkalimetallhalogenidsalze oder Erdalkalimetallsalze
zu entfernen.
-
Das
Pulverprodukt wurde aus der Formamidlösung von den Natrium- und Kaliumsalzen
durch Zentrifugieren abgetrennt. Das amorphe Titanmetall wurde in
einem Vakuumofen erhitzt, um restliche Lösungsmittel und Waschflüssigkeiten
zu entfernen. Das Metall kann dann in einem Vakuumofen oder einer
anderen geeigneten Heizapparatur zur Wärmebehandlung des Metallprodukts
weiter erhitzt werden. Beispielsweise kann das Metallprodukt geglüht, kristallisiert,
geschmolzen und gegossen oder dergleichen werden.
-
Die
vorstehend beschriebene Reaktionsvorrichtung kann zur Temperatursteuerung
des Reaktionsbehälters
und/oder der zirkulierten Argon- oder anderen Inertgasatmosphäre modifiziert
werden. Ferner kann das zirkulierte Inertgas gestrippt werden, wenn
dies zu dem und aus dem Reaktionsbehälter rezirkuliert wird, um
Sauerstoff und flüssiges Kohlenwasserstoff-Reaktionsmediummaterial
zu entfernen. In die Gasrückführleitung 22A könnte zwischen
der Einblasdüse 24 und
der Diaphragmagaspumpe 28 ein Sauerstoffwäscher eingeführt werden.
-
Die
dargestellte Ausführungsform
erzeugte Titanmetall aus einem Vorläuferhalogenidausgangsmaterial,
welches lediglich Titantetrachlorid enthielt. Selbstverständlich hat
Titan viele geeignete Anwendungsmöglichkeiten auf vielen Industriegebieten. Das
Titanprodukt hätte
ausgehend von anderen Titanhalogeniden hergestellt werden können. Zudem kann
das Produkt der Titanhalogenidreduktion geglüht werden, durch Pulvermetallurgieverfahren
behandelt werden, heiß oder
kalt bearbeitet werden oder anderweitig verarbeitet werden, um dieses
in die für
die beabsichtigte Anwendung erforderliche metallurgische Form umzuwandeln.
-
Das
beschriebene Verfahren kann ebenfalls durch Verwendung einer Vorläuferhalogenidmischung
durchgeführt
werden, welche Titanhalogenid und ein oder mehrere andere Vorläuferhalogenide
in geringerer Menge enthält,
um ein Reduktionsprodukt zu bilden, welches beispielsweise vorbereitend
zur Ausbildung einer Titan-Aluminium-Vanadium-Legierung von Titan
eine Mischung aus Titan und Aluminium und Vanadium ist. Es können auch
Titanverbindungen, wie beispielsweise Titansilizid (TiSi2), durch Verwenden einer Mischung aus Halogeniden,
wie beispielsweise Titantetrachlorid und Siliziumtetrachlorid, gebildet
werden.
-
Durch
dieses Kavitationsverfahren können unter
Verwendung von Vorläuferhalogeniden
und Alkalimetall- und/oder Erdalkalimetall-Reduktionsmitteln in einem inerten,
wasserfreien Reaktionsflüssigkeitsmedium
andere Metallprodukte hergestellt werden. Beispielsweise sind durch
das zuvor beschriebene Verfahren im Laboratoriumsmaßstab die
nachfolgenden Materialien hergestellt worden.
-
Zirkoniumpulver
ist gemäß der Reaktion ZrCl4 + 4Na0,22K0,78 → Zr
+ 0,88NaCl + 3,12KCl hergestellt worden. Das flüssige Reaktionsmedium waren 150
ml Hexadekan bei Umgebungstemperatur. Die Natrium/Kalium-Mischung wurde in
einer Menge von 0,057 g (29,72 mmol) dispergiert. Zirkoniumtetrachlorid
wurde zu dem dispergierten reduzierenden Metall in einer Menge von
1,735 g (7,43 mmol) zugegeben. Die Beschallungszeit (nach der NaK-Dispersion)
betrug 20 Stunden. Bei diesem Verfahren wurde aus Zirkoniumtetrachlorid
eine im Wesentlichen quantitative Ausbeute an Zirkoniummetallpulver
erhalten.
-
Gemäß der Reaktion
TiCl4 + 2 SiCl4 +
12 Na0,22K0,78 → TiSi2 + 2,64 NaCl + 9,36 KCl wurde Titandisilizidpulver
hergestellt. Das flüssige
Reaktionsmedium waren 150 ml Hexadekan bei Umgebungstemperatur.
Die Natrium/Kalium-Mischung wurde in einer Menge von 1,274 g (35,81
mmol) dispergiert. TiCl4 wurde in einer
Menge von 0,566 g (0,325 ml, 2,98 mmol) zusammen mit SiCl4 in einer Menge von 1,014 g (0,660 ml, 5,97
mmol) zugegeben. Die Gesamtmasse an Vorläufern betrug 2,85 g und die
Gesamtmasse an Produkten betrug 2,81 g. Die Beschallungszeit (nach
der NaK-Dispersion) betrug 60 Minuten.
-
Gemäß der Gleichung
PtCl4 + ZrCl4 +
8 Na0,22K0,78 → PtZr +
1,76 NaCl + 6,24 KCl ist Platinzirkoniumpulver hergestellt worden.
Das flüssige
Reaktionsmedium waren 125 ml Hexadekan bei Umgebungstemperatur.
Die Natrium-Kalium-Mischung wurde in einer Menge von 1,21 g (34,00
mmol) dispergiert. Platintetrachlorid wurde in einer Menge von 1,43
g (4,25 mmol) mit Zirkoniumtetrachlorid in einer Menge von 0,99
g (4,25 mmol) zugegeben. Die Gesamtbeschallungszeit (nach der NaK-Dispersion)
betrug 16 Stunden. Es wurde eine im Wesentlichen quantitative Ausbeute
des Platin-Zirkonium-Mischpulvers aus seinen Halogenidvorläufern erhalten.
-
Während einige
spezifische Ausführungsformen
beschrieben worden sind, ist es folglich offensichtlich, dass die
offenbarten sonochemischen Verfahren zur Reduktion von Metallhalogeniden
für eine breite
Anwendung sind.