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Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige in einem Fernsehempfänger Ein
Fernsehempfänger erreicht bei normalen Empfangsfeldstärken die beste Bildwiedergabe,
wenn die Abstimmung derart vorgenommen wird, daß die Bildträgerzwischenfrequenz
auf der Mitte der Nyquistflanke der Durchlaßkurve des Zwischenfrequenzverstärkers
liegt.
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Um eine zur Abstimmanzeige geeignete Spannung zu erhalten, wird bei
bekannten Empfängern eine Zwischenfrequenzspannung einem auf die Bildträgerzwischenfrequenz
abgestimmten Bezugsschwingkreis zugeführt. Die an diesem Kreis auftretende Wechselspannung
wird gleichgerichtet, und man erhält somit eine Bezugsspannung, deren Absolutbetrag
bei richtiger Abstimmung des Empfängers einen Maximalwert annimmt.
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Bei sehr kleinen Empfangsfeldstärken, welche die Schwundregelschaltung
nicht mehr zum. Ansprechen bringt, erhält man jedoch oft eine bessere Bildwiedergabe,
wenn der Empfänger derart abgestimmt wird, daß die Bildträgerzwischenfrequenz oberhalb
der Mitte der Nyquistflanke liegt. Dagegen ist es bei sehr starken Emfangsfeldstärken
zur Erzielung einer besseren Bildauflösung erwünscht, den Empfänger so abzustimmen,
daß die Bildträgerzwischenfrequenz unterhalb der Mitte der Nyquistflanke liegt.
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Bei einer derartigen Änderung der Abstimmung wird dann eine Fehlabstimmung
angezeigt, und da die Empfangsfeldstärke dem Bedienenden nicht bekannt ist, ist
ihm eine optimale Änderung der Abstimmung nicht ohne weiteres möglich.
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Bei einer Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige in einem Fernsehempfänger,
bei dem eine Zwischenfrequenzschwingung einem Bezugsschwingkreis zugeführt wird
und die am Bezugsschwingkreis auftretende Spannung zur Abstimmanzeige dient, werden
diese Nachteile vermieden, und die den Empfangsverhältnissen angepaßte optimale
Abstimmung kann ohne Schwierigkeiten eingestellt werden, wenn gemäß der Erfindung
der Bezugsschwingkreis bei schwachen Empfangsfeldstärken auf Frequenzen unterhalb
und bei starken Empfangsfeldstärken auf Frequenzen oberhalb der üblichen Bildträgerzwischenfrequenz
durch eine an sich bekannte automatische Nachstimmanordnung mit Hilfe einer der
Empfangsfeldstärke proportionalen Steuerspannung im Frequenzbereich der Nyquistflanke
verstimmt wird.
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Es erfolgt somit automatisch eine Verstimmung des Bezugsschwingkreises
in dem für einen optimalen Empfang erforderlichen Maße. Der Bedienende braucht somit
nur auf den die zweckmäßige Abstimmung charakterisierenden Anzeigewert einzustellen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
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Von einem Zwischenfrequenzverstärker 1 werden die Bildsignal-Zwischenfrequenzspannungen
der Video-Demodulatorstufe 2 zugeleitet. Die Videospannung wird darauf in einer
Videoendstufe mit der Pentode 3 verstärkt und der Kathode 4 der Bildröhre 5 zugeführt.
Unmittelbar hinter dem Gleichrichter 81, parallel zum Ladekondensator 82 der Videomodulatorstufe
2, wird die dort gleichfalls noch vorhandene Bildzwischenfrequenzspannung über einen
Koppelkondensator 6 einem andererseits geerdeten Bezugsschwingkreis 7, bestehend
aus einer Spule 8 und einem Kondensator 9, zugeleitet. An dem auf die Bildträgerzwischenfrequenz
von z. B. 38,9 MHz abgestimmten Bezugsschwingkreis 7 tritt dann eine maximale Wechselspannung
auf, wenn der Fernsehempfänger so abgestimmt ist, daß die Bildträgerzwischenfrequenz
auf der Mitte der Nyquistflanke des Zwischenfrequenzverstärkers liegt.
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Die an dem Verbindungspunkt des Koppelkondensators 6 und des nicht
geerdeten Anschlusses des Bezugsschwingkreises 7 auftretende Wechselspannung wird
in einem Gleichrichter 10, beispielsweise einer Germaniurndiode, gleichgerichtet
und über einen Siebwiderstand 11 zur Abstimmanzeige einer beliebigen Anzeigeanordnung
zugeführt. Der hohe Sperrwiderstand der Diode 10 wirkt gleichzeitig als ihr
Arbeitswiderstand und sorgt für eine geringe Welligkeit
der erzeugten
Gleichspannung. Beiderseits des Siebwiderstandes 11 ist ein Ladekondensator 84 und
ein Siebkondensator 15 gegen Masse geschaltet. - - ' Die dem Bezugskreis 7 - zugeleitete
Zwischenfrequenzspannung ist unmittelbar hinter dem Gleichrichter 81 der Demodulätorstufe
2 noch- hoch genug zur Erzeugung einer Bezugsspannung; andererseits wirkt der Gleichrichter
81 als Trennstufe, so daß Rückwirkungen der angeschlossenen- Schaltelemente auf
den Zwischenfrequenzverstärker vermieden werden.
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Die Abstimmanzeigespannung-am Kondensator 15 hat ein Maximum bei richtiger
Anzeige. Dies hat den Vorteil, daß eine etwaige geringe Frequenzänderung des Oszillators
und damit eine Verschiebung der Zwischenfrequenz viel weniger auffällig ist, als
dies bei einer Minimumanzeige der Fall wäre. Kleine Änderungen sind im allgemeinen
praktisch nicht störend; erst große, die Bildwiedergabe beeinträchtigende Fehlabstimmungen
ergeben eine deutliche Änderung der Abstimmanzeige.
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Um auch bei sehr kleinen und sehr großen Empfangsfeldstärken die für
eine optimale Bildwiedergabe erwünschte Änderung der Abstimmung zu erhalten, wird
nach der Erfindung der Bezugsschwingkreis 7 bei geringen Empfangsfeldstärken nach
niedrigeren Frequenzen und bei großen Empfangsfeldstärken nach höheren Frequenzen
gegenüber der üblichen Bildträgerzwischenfrequenz verstimmt.
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Zu diesem Zweck wird dem Bezugsschwingkreis 7 über die Leitung 91
eine an sich bekannte Nachstimmanordnung 92 parallel geschaltet, deren Eingangsklemmen
93 und 97 eine Steuerspannung St zu-
geführt wird, die der Empfangsfeldstärke
proportional ist. In Fig. 1 wird als Nachstimmelement eine Diode 94 benutzt, der
die Steuerspannung über einen Vorwiderstand 95 zugeführt wird. Wird die Steuerspannung
bei abnehmender Empfangsfeldstärke positiver, so wird der Stromflußwinkel der Diode
94 größer, und die über den in Reihe geschalteten Kondensator 96 resultierende kapazitiveKomponente
derDämpfung der Diode verstimmt den Bezugsschwingkreis 7 auf tiefere Frequenzen.
Die den Klemmen 93 und 97 der Nachstimmanordnung zugeführte Steuerspannung wird
zweckmäßig dem Kathodenkreis einer geregelten Zwischenfrequenzverstärkerröhre, vorzugsweise
der letzten, entnommen. Die Abstimmanzeige zeigt somit die jeweils günstige Abstimmlage
in Abhängigkeit von der Empfangsfeldstärke an.
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Die Nachstimmanordnung kann auch aus einer an sich bekannten Spulenanordnung
mit ferromagnetischem Kern bestehen, dessen Permeabfität über eine Hilfswicklung
entsprechend der geforderten Verstimmung vormagnetisiert wird. Weiterhin kann die
Nachstimmung mit Hilfe einer an sich bekannten Reaktanzröhre bewerkstelligt werden,
deren Gitterkreis die dem.-Schwundregelkreis entnommene Steuerspannung zugeführt
wird.
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- In@eirier praktisch erprobten Schaltung waren die für die Erfmdung
wesentlichen Schaltelemente folgendermaßen dimensioniert:
Videoendröhre 3 ............ P (C) 84 |
Bildröhre 5 . . . . . . . . . . . . . . . . AW 43-80 |
Gleichrichter 10 . . . . . . . . . . . . 0A 91 |
Widerstand 11 . . . . . . . . . . . . . 1 MOhm |
Kondensator 15 . . . . . . . . . . . . 10 000 pF |
Kondensator 84 . . . . . . . . . . . . 1500 pF |
Speisespannung UB : . . . . . . . . 200 Volt |