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Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige in einem Fernsehempfänger Zusatz
zum Patent 1119 326 Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige
in einem Fernsehempfänger, bei der zur Gewinnung einer Bezugsspannung eine Zwischenfrequenzspannung
einem auf die Bildträgerzwischenfrequenz abgestimmten Bezugsschwingkreis zugeführt
und anschließend gleichgerichtet wird, worauf die Bezugsspannung einer Anzeigeeinrichtung
zugeführt wird.
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Die Erfindung stellt insbesondere eine fortschrittliche Weiterbildung
der Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige nach Patent 1119 326 dar, bei
der der Bezugsschwingkreis bei schwachen Empfangsfeldstärken auf Frequenzen unterhalb
und bei starken Empfangsfeldstärken auf Frequenzen oberhalb der üblichen Bildträgerzwischenfrequenz
durch eine an sich bekannte Nachstimmanordnung mit Hilfe einer der Empfangsfeldstärke
proportionalen Steuerspannung im Frequenzbereich der Nyquistflanke verstimmt wird,
ist aber mit gleichem Vorteil auch bei Anordnungen ohne diese Verstimmung des Bezugsschwingkreises
anwendbar. Die Bezugsspannung wird wahlweise entweder über einen Gleichspannungsverstärker
der Bildröhre zur Abstimmanzeige zugeführt oder dem Steuergitter einer Abstimmanzeigeröhre,
eines sogenannten Magischen Auges.
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Bei derartigen Schaltungsanordnungen tritt auch bei noch so loser
Ankopplung des Bezugsschwingkreises eine Verformung der Durchlaßkurve des. ZF-Verstärkers
auf, die gleichzeitig dessen Phasengang ungünstig beeinflußt.
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Es wäre möglich, den Bezugsschwingkreis nur während des Abstimmvorgange:s
an den ZF-Verstärker zu schalten, um den störenden Einfluß bei normalem Betrieb
zu unterbinden. Die Verwendung eines Schalters am Ausgang des ZF-Verstärkers führt
der hohen ZF-Verstärkung wegen leicht zu Rückwirkungen und ist daher unzweckmäßig
Es ist bereits eine Schaltungsanordnung bekannt, bei der die Bezugsspannung hinter
dem Gleichrichter dem Steuergitter einem Abstimmanzeigeröhre zugeleitet wird, deren
Anode und StEuerstege bei nicht betätigter Abstimmanzeige von der positiven Speisespannung
abgeschaltet sind. Ein weiterer Kontaktsatz des hierzu erforderlichen Schalters
legt in diesem Fall einen Dämpfungswiderstand parallel zum Bezugsschwingkreis.
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Bei einer Schaltungsanordnung zur Abstimmanzeige in einem Fernsehempfänger,
bei der zur Gewinnung einer Bezugsspannung eine Zwischenfrequenzspannung einem auf
die Bildträgerzwischenfrequenz abgestimmten Bezugsschwingkreis zugeführt und anschließend
gleichgerichtet wird, worauf die Bezugsspannung eine Anzeigeeinrichtung zugeführt
wird, insbesondere nach Patent 1119 326, können die störenden Einflüsse des Bezugsschwingkreises
in einfacherer Weise ausgeschaltet werden, wenn. erfindungsgemäß die Bezugsspannung
mit positiver Polarität dem Steuergitter einer im Anzeigekreis liegenden Verstärkerröhre
zugeleitet wird und wenn der Gleichstromwiderstand im Gitter-Kathoden-Kreis dieser
Verstärkerröhre in Reihe mit dem die Bezugsspannung erzeugenden Gleichrichter einen
derart niedrigen Wert aufweist, daß der Bezugsschwingkreis bedämpft ist, wenn bei
nicht betätigter Abstimmanzeige in an sich bekannter Weise die positive Speisespannung
von den übrigen Elektroden der Verstärkerröhre abgeschaltet ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt das maßgebliche Teilschaltbild der Schaltungsanordnung
zur Abstimmanzeige nach dem Hauptpatent mit den erfindungsgemäßen Verbesserungen;
Fig. 2 zeigt das Ersatzschaltbild des Teilschaltbildes nach Fig. 1.
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In Fig. 1 wird die hinter dem Videogleichrichter 81 vorhandene Bild-ZF-Spannung
über einen Koppelkondensator 6 einem andererseits geerdeten Bezugsschwingkreis 7,
bestehend aus einer Spule 8 und einem Kondensator 9, zugeleitet. An dem auf die
Bildträgerzwis.chenfrequenz von z. B. 38,9 MHz abgestimmten Bezugsschwingkreis 7
tritt dann eine maximale Wechselspannung auf, wenn der Fernsehempfänger so abgestimmt
ist, daß die Bildbrägerzwischenfrequenz
auf der Mitte der Nyquistflanke
der Durchlaßkurve des Zwischenfrequenzverstärkers liegt.
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Die an dem Verbindungspunkt des Koppelkondensators 6 und des nicht
geerdeten Anschlusses des BezugsschwingkTeises 7 auftretende Wechselspannung wird
einem Gleichrichter 10, beispielsweise einer Germaniumdiode, zugeführt. Die Diode
erzeugt eine positive, dem Spitzenwert des Bildträgers entsprechende Richtspannung,
deren Gleichstromweg durch den Sperrwiderstand der Diode gegeben ist und die über
einen Siebwiderstand 11 dem Steuergitter 12 einer als Triode ausgebildeten Gleichspannungsverstärkerröhre
13 zugeführt wird. Beiderseits des erfindungsgemäß niedrigen Siebwiderstandes 11
sind ein Ladekondensator 84 und ein Siebkondensator 15 gegen Masse geschaltet. Die
Kathode 14 der Röhre 13 liegt am Abgriff eines Trimmpotentiometers 98, dessen einer
fester Anschluß an Masse und dessen anderer fester Anschluß über einen Widerstand
99 und einen Schalter S an die positive Klemme einer Speisespannungsquelle
UB anschaltbar ist. Die Anode 17 der Röhre 13 ist über einen Widerstand 18
und den Schalter S gleichfalls an diese Klemme ± UB anschaltbar, während
ein Widerstand 19 sie mit dem Steuergitter einer folgenden, nicht gezeigten Begrenzerröhre
verbindet, welche beispielsweise in Abhängigkeit von der Steuergitterspannung verschieden
lange Impulse der Bildröhre zur Abstimmanzeige zuleitet.
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Bei Inbetriebnahme der Abstimmanzeige. wird der Schalter S geschlossen.
Der Abgriff des Trimmpotentiometers 98 ist so eingestellt, daß an der Kathode der
Röhre 13 eine positive Spannung liegt, die etwas höher ist - mindestens 1 Volt -
als die maximale positive Richtspannung am Gleichrichter 10 und am Steuergitter
12. Letztere ist dann bei eingeschalteter Abstimmanzeige immer negativ vorgespannt.
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Bei geöffnetem Schalter S, also bei normalem Fernsehempfang ohne Abstimmanzeige,
ist infolge Abschaltung der positiven Speisespannung UB und der nun positiven
Verspannung des Gitters, 12 der Widerstand der Gitter-Kathoden-Strecke der Röhre
13 nicht mehr unendlich groß. Dieser Betriebsfall ist in Fig. 2 dargestellt: Dem
Bezugsschwingkreis liegt nun eine Serienschaltung von Widerständen parallel, in
welcher Rilo der Innenwiderstand des Gleichrichters 10, in welcher 11 der erfindungsgemäß
niederohmige Siebwiderstand Ri(",14; der Widerstand der Gitter-Kathoden-Strecke
der Röhre 13 und 98' der Widerstand zwischen dem Abgriff des Trimmpotentiometers
98 und Masse ist.
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Durch diese Serienschaltung wird der Bezugsschwingkreis 7 bedämpft
und seine Bandbreite von etwa 400 kHz bei eingeschalteter Abstimm.anzeige auf etwa
2 MHz erhöht. Durch die erhöhte Bandbreite des Bezugsschwingbreises bei normalem
Fernsehempfang bleibt bei der gewählten Ankopplung der Amplitudeneinfluß unter 1
°/o, und auch der Phasengang erfährt keine Verschlechterung.
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Die verwendeten Schaltelemente waren wie folgt bemessen:
Widerstand 11 . . . . . . . . . . . . . . 1 kOhm |
Widerstand 18 . . . . . . . . . . . . . . 68 kOhm |
Widerstand 19 . . . . . . . . . . . . . . 270 kOhm |
Widerstand 98 . . . . . . . . . . . . . . 500 Ohm |
Widerstand 99 . . . . . . . . . . . . . . 18 kOhm |
Kondensator 6 . . . . : . . . . . . . . . 3;3 pF |
Kondensator 9 . . . . . . . . . . . . . . 56 pF |
Kondensator 15 . . . . . . . . . . . . 0,18 uF |
Kondensator 84 . . . . . . . . . . . . 1500 pF@ |
Gleichrichter 10 . . . . . . . . . . . . 0A91 |
Röhre 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . UC (C) 85 |
Die Speisespannung UR betrug 200 Volt.