DE1118902B

DE1118902B - Apparat fuer medizinische Zwecke

Info

Publication number: DE1118902B
Application number: DEN17421A
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Nemec
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-10-28
Filing date: 1959-10-23
Publication date: 1961-12-07
Also published as: GB871672A

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

N17421Vmc/21g

ANMELDETAG: 23. OKTOB E R 1959

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT:

7. DEZEMBER 1961

In der Medizin kommen elektrische, magnetische und elektromagnetische Ströme, Felder und Strahlungen je für sich zur Anwendung, wobei in dem durchfluteten Bereich des biologischen Objektes jeweils das elektrische und das magnetische oder das elektromagnetische Agens die jedem für sich allein zukommende Wirkung entfaltet.

Bei einer Einrichtung zur Behandlung mit kurzwelligen elektrischen Schwingungen für die Fiebertherapie ist es bekannt, gleichzeitig Induktionselektroden zur großräumigen Erhöhung der Körpertemperatur und Kondensatorelektroden zur lokalen Erhitzung zu verwenden. In diesem Falle sind mit der Spule des Schwingungskreises Windungen des Sekundärkreises gekoppelt, der durch einen Kondensator abgestimmt wird. Der Sekundärkreis führt einerseits zu den Induktionselektroden, und andererseits liegt der Kondensator im Sekundärkreis, und parallel zu ihm sind die Kondensatorelektroden angeschlossen. Dieser Regelkondensator dient zur Abstimmung des Sekundärkreises auf Resonanz mit der Schwingfrequenz des Primärkreises. Die Kondensatorelektroden sind innerhalb und in der Ebene der Induktionselektroden angeordnet.

Nach der Erfindung werden zwar auch gleichzeitig elektrische und magnetische Felder angewandt, jedoch mit dem Ziel, durch ihr Zusammenwirken auf den Gewebselektrolyten einzuwirken, und dadurch Bewegungen und Druckkräfte gegenüber den relativ ruhenden Gewebsstrukturen zu erreichen. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei organischen Geweben, die als elektrolytische Leiter anzusprechen sind, durch das Anlegen einer elektrischen Spannung die Anionen und Kationen in entgegengesetzter Richtung bewegt werden und dadurch das gleichzeitige Einwirken eines Magnetfeldes diese Ionenbewegungen nach der gleichen Richtung hin abgelenkt werden, wodurch auf den Elektrolyt als Ganzes Bewegungsund Druckkräfte ausgeübt werden. Legt man z. B. eine Gleichspannung an und läßt gleichzeitig ein konstantes magnetisches Feld, etwa eines kräftigen permanenten Magneten senkrecht zur Flußrichtung der Ionen einwirken, so kommt der elektrolytische Leiter in eine Bewegung, die senkrecht sowohl zur Stromrichtung als auch zur Richtung des Magnetfeldes steht. Es wird also das elektromotorische Phänomen an einem elektrolytischen Leiter ausgewertet.

Die Erfindung besteht im Wesen darin, daß bei einem Apparat für medizinische Zwecke, mit dem ein elektrisches und magnetisches Feld erzeugt wird und die relative Phasenlage dieser Felder einstellbar und veränderbar ist, die Felder umgepolt und zwischen 0 Apparat für medizinische Zwecke

Anmelder:

Dr, Hans Nemec,

Rankweil, Vorarlberg (Österreich)

Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Sturm,
Patentanwalt, München 23, Leopoldstr. 20

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 28. Oktober 1958

Dr. Hans Nemec, Rankweil, Vorarlberg (Österreich), ist als Erfinder genannt worden

und 180° in der Phasenlage verändert werden können, und die elektrischen und magnetischen Felder inräumlieh senkrechter bzw. im wesentlichen senkrechter Anordnung vorgesehen sind, um durch die gleichzeitige Einwirkung auf das Behandlungsobjekt in diesem einen elektrodynamischen Effekt zu erzeugen, der durch Einstellung oder Veränderung der relativen Phasenlage der beiden Felder auf einen optimalen Wert gebracht werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Verschiebung des Elektrolyten in einer bestimmten Richtung zu erzielen, sowohl bei Gleichstrom- und Wechselstromfeldern als auch bei magnetischen konstanten oder Wechselfeldern. Es zeigt sich, daß bei Phasengleichheit die Verschiebung des Elektrolyten in einer bestimmten Richtung auftritt, daß diese Richtung sich umkehrt, wenn die Phase zwischen den elektrischen Schwingungen und den magnetischen Schwingungen entsprechend verändert wird, indem entweder der elektrische oder der magnetische Kreis umgepolt wird. Dieses Umpolen geschieht bei hochfrequenten Feldern durch eine Phasenverschiebung des einen Generators im Inneren des Apparates. Die optimalen Werte liegen für die eine Bewegungsrichtung des Elektrolyten bei der Phasenverschiebung Null (Gleichphasigkeit), für die entgegengesetzte Bewegungsrichtung bei einer Phasenverschiebung von 180° (Gegenphasigkeit). Die optimalen Änderungen der Bewegungsrichtungen und damit ein Optimum eines wechselnden elektrodynamischen Effektes, werden demgemäß zwangläufig bei

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Claims

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einer Variation der Phasenlage von 0 auf 180° und Es können natürlich auch mehrere Felder mitein-

wieder zurück auf 0 usf. liegen. ander kombiniert werden. Für die Wahl der Stromart

Bei dem eingangs erwähnten bekannten Apparat und Frequenz ist maßgebend, ob der zu erzielende für die Fiebertherapie ist es nicht möglich, die erfin- elektrodynamische Effekt mehr mit den chemischen dungsgemäße Wirkung zu erzielen, da für die Er- 5 und elektrophoretischen Wirkungen des Gleichstroreichung eines maximalen elektrodynamischen Effek- mes, den Reizwirkungen der niederen Frequenzen tes der Regelkondensator weder zur Einstellung der oder den thermischen der hohen Frequenzen kombinotwendigen Phasenverschiebung noch zur Variation niert werden soll. Durch den erfindungsgemäßen Apin dem für diesen Effekt notwendigen Bereich geeignet parat wird ein spezifischer Eingriff in wichtige Lebensist. Würde dieser Kondensator aus der Resonanz her- io prozesse ermöglicht. Seine physiologischen Konseaus geregelt, fiele die Leistung auf einen geringeren quenzen liegen u. a. in den kinetischen und dynami-Wert ab. sehen Zustandsänderungen durch die Bewegungs- und

Eine der Anwendungsmöglichkeiten des erfindiings- Druckkräfte der Gewebsflüssigkeit, Blut, Lymphe,

gemäßen Apparates ist beispielsweise ein Kurzwellen- Liquor, Zytoplasma gegenüber den kompakten Ge-

apparat, der an einem beliebig wählbaren Bereich des 15 websstrukturen, den Änderungen des Stoff austausches,

Behandlungsobjektes gleichzeitig ein elektrisches Kon- des Ionenmilieus und damit des elektrischen Wider-

densatorfeld und ein magnetisches Spulenfeld erzeugt. Standes auch gegenüber den endogenen bioelektri-

Das Behandlungsobjekt (Elektrolyt) wird zwischen sehen Vorgängen und deren neurotropen Wirkungen,

die beiden mit Wechselspannung des einen Generators Für die Therapie eröffnen sich neue Möglichkeiten,

gespeisten Plattenelektroden gestellt und gleichzeitig 20 u. a. für die Behandlung entzündlicher Prozesse, ins-

von einem magnetischen Wechselfeld durchflutet, das besondere jener exudativer Art, von Zirkulationsstö-

in einer Spule erzeugt wird, welche vom Strom des rangen, ödematösen Schwellungen sowie für die Aus-

zweiten Generators gespeist wird. Beide Generatoren schwemmung toxischer Infiltrate,

schwingen mit der gleichen Frequenz. Der eine Gene- Ein Schaltschema des erfindungsgemäßen Apparates

rator hat eine Einrichtung zur Phasenverschiebung, 25 ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Ein

so daß also die relative Phasenbeziehung der beiden Quarz-Oszillator 1 liefert einerseits Kurzwellenschwin-

Schwingungen zueinander, allenfalls nach einem ge- gungen über eine Verstärker- und Begrenzerstufe 2

eigneten Zeitgesetz, geändert werden kann. Die beiden und eine Leistungsstufe 3 zur Speisung der Spulen 4

Felder werden räumlich unter 90° zueinander orien- für die Erzeugung des Magnetfeldes und anderseits

tiert, so daß die Richtung der Ionen-Oszillation im 30 gleiche Schwingungen über einen Phasenregler 5, eine

elektrischen Feld zu der Schwingungsrichtung des ma- Verstärker- und Begrenzerstufe 6 und eine Leistungs-

gnetischen Feldes senkrecht steht. stufe 7 für das über die Elektroden 8 dem Behand-

Eine Translation, eine einsinnige Bewegung der lungsobjekt 9 zugeführte elektrische Feld.

Flüssigkeit, entsteht bei Gleichphasigkeit, bei Gegen- Α^α-ατ,πη-α

phasigkeit kehrt sich die Richtung der mechanischen 35 PATENTANSPRUCH:

Kraft und damit die Verschiebungsrichtung des Elek- Apparat für medizinische Zwecke, mit dem ein

trolyten um. Wird nun z. B. die Phase des Magnet- elektrisches und ein magnetisches Feld erzeugt

feldgenerators um 180° in niederfrequentem Rhyth- wird, wobei die relative Phasenlage dieser Felder

mus geändert, so kommt es zu einem niederfrequenten einstellbar und veränderbar ist, dadurch gekenn-

Richtungswechsel der mechanischen Kraft. Wird da- 40 zeichnet, daß die Felder umgepolt und zwischen

gegen die Phasenverschiebung der beiden Generatoren 0 und 180° in der Phasenlage verändert werden

zueinander auf einen Betrag von 90° eingestellt, so können und die elektrischen und magnetischen

tritt ein hochfrequenter Wechsel der Kraftrichtung . Felder in räumlich senkrechter bzw. im wesent-

ein, und zwar mit der doppelten Schwingfrequenz der liehen senkrechter Anordnung zueinander vorge-

Generatoren. 45 sehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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