Apparat für medizinische Zwecke
In der Medizin kommen elektrische Ströme, magnetische und elektromagnetische Felder je für sich zur Anwendung, wobei in dem durchfluteten Bereich des biologischen Objektes jeweils das elektrische und das magnetische oder das elektromagnetische Agens die jedem für sich allein zukommende Wirkung entfaltet.
Bei einer Einrichtung zur Behandlung mit kurzwelligen elektrischen Schwingungen für die Fiebertherapie ist es bekannt, gleichzeitig Induktionselektroden zur grossräumigen Erhöhung der Körpertemperatur und Kondensatorelektroden zur lokalen Erhitzung zu verwenden. In diesem Falle sind mit der Spule des Schwingungskreises Windungen des Sekundärkreises gekoppelt, der durch einen Kondensator abgestimmt wird. Der Sekundärkreis führt einerseits zu den Induktionselektroden, und anderseits liegt der Kondensator im Sekundärkreis, und parallel zu ihm sind die Kondensatorelektroden angeschlossen.
Dieser Regelkondensator dient zur Abstimmung des Sekundärkreises auf Resonanz mit der Schwingfrequenz des Primärkreises. Die Kondensatorelektroden sind innerhalb und in der Ebene der Induktionselektroden angeordnet.
Nach der vorliegenden Erfindung wird auch gleichzeitig ein elektrisches und ein magnetisches Feld angewandt, jedoch mit dem Ziel, durch ihr Zusammenwirken auf den Gewebselektrolyten einzuwirken und dadurch Bewegungen und Druckkräfte gegenüber den relativ ruhenden Gewebsstrukturen zu erreichen. Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei organischen Geweben, weil sie als elektrolytische Leiter anzusprechen sind, durch das Anlegen einer elektrischen Spannung die Anionen und Kationen in entgegengesetzter Richtung bewegt und durch das gleichzeitige Einwirken eines Magnetfeldes diese Ionenbewegungen nach der gleichen Richtung hin abgelenkt werden, wodurch auf den Elektrolyten als Ganzes Bewegungs- und Druckkräfte ausgeübt werden. Legt man z.
B. eine Gleichspannung an und lässt gleichzeitig als konstantes magnetisches Feld etwa einen kräftigen permanenten Magneten senkrecht zur Flussrichtung der Ionen einwirken, so kommt der elektrische Leiter in Bewegung, in einer Richtung, die senkrecht sowohl zur Stromrichtung als auch zur Richtung des Magnetfeldes steht. Es wird also das elektromotorische Phänomen an einem elektrolytischen Leiter ausgewertet.
Die Erfindung besteht im V Wesen darin, dass bei einem Apparat für medizinische Zwecke mit dem ein elektrisches und magnetisches Feld erzeugt wird und die relative Phasenlage dieser Felder einstellbar und veränderbar ist, die Felder umgepolt bzw. zwischen 0 und 1800 in der Phasenlage verändert werden können und das elektrische Feld zum magnetischen Feld in räumlich wenigstens annähernd senkrechter Anordnung vorgesehen ist, um durch die gleichzeitige Einwirkung auf das Behandlungsobjekt in diesem einen elektrodynamischen Effekt zu erzeugen, der durch Einstellung oder Veränderung der relativen Phasenlage der beiden Felder auf einen optimalen Wert gebracht werden kann.
Auf diese Weise ist es möglich, die Verschiebung des Elektrolyten in einer bestimmten Richtung zu erzielen sowohl bei Gleichstrom- und Wechselstromfeldern als auch bei magnetischen konstanten oder Wechselfeldern. Es zeigt sich, dass bei Phasengleichheit die Verschiebung des Elektrolyten in einer bestimmten Richtung auftritt, dass diese Richtung sich umkehrt, wenn die Phase zwischen den elektrischen Schwingungen und den magnetischen Schwingungen entsprechend ver ändert wird, indem entweder der elektrische oder der magnetische Kreis umgepolt wird. Dieses Umpolen geschieht bei den hochfrequenten Feldern zweck mässig durch eine Phasenverschiebung des einen Generators im Innern des Apparates.
Die optimalen Werte liegen für die eine Bewegungsrichtung des Elektrolyten bei der Phasenverschiebung Null (Gleichphasigkeit), für die entgegengesetzte Bewegungsrichtung bei einer Phasenverschiebung von 1800 (Gegenphasigkeit). Die optimalen änderungen der Bewegungsrichtungen und damit ein Optimum eines wechselnden elektrodynamischen Effektes, werden demgemäss zwangläufig bei einer Variation der Phasenlage von 0 auf 1800 und wieder zurück auf 0 usw. liegen.
Bei dem eingangs erwähnten bekannten Apparat für die Fiebertherapie ist es nicht möglich, die erfindungsgemässe Wirkung zu erzielen, da für die Erreichung eines maximalen elektrodynamischen Effektes der Regelkondensator weder zur Einstellung der notwendigen Phasenverschiebung noch zur Variation in dem für diesen Effekt notwendigen Bereich geeignet ist. Würde dieser Kondensator aus der Resonanz heraus geregelt, fiele die Leistung auf einen geringen Wert ab.
Eine der Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemässen Apparates ist beispielsweise ein Kurzwellenapparat, der an einem beliebig wählbaren Bereich des Behandlungsobjektes gleichzeitig ein elektrisches Kondensatorfeld und ein magnetisches Spulenfeld erzeugt. Das Behandlungsobjekt (Elektrolyt) wird zwischen die beiden mit Wechselspannung des einen Generators gespeisten Plattenelektroden gestellt und gleichzeitig von einem magnetischen Wechselfeld durchflutet, das in einer Spule erzeugt wird, welche vom Strom des zweiten Generators gespeist wird. Beide Generatoren schwingen mit der gleichen Frequenz. Der eine Generator hat eine Einrichtung zur Phasenverschiebung, so dass also die relative Phasenbeziehung der beiden Schwingungen zueinander allenfalls nach einem geeigneten Zeitgesetz geändert werden kann.
Die beiden Felder werden räumlich unter 90O zueinander orientiert, so dass die Richtung der Ionen-Oszfflation im elektrischen Feld zu der Schwingungsrichtung des magnetischen Feldes senkrecht steht.
Eine Translation, eine einsinnige Bewegung der Flüssigkeit, entsteht bei Gleichphasigkeit, bei Gegenphasigkeit kehrt sich die Richtung der mechanischen Kraft und damit die Verschiebungsrichtung des Elektrolyten um. Wird nun z. B. die Phase des Magnetfeldgenerators um 1800 in niederfrequentem Rhythmus geändert, so kommt es zu einem niederfrequenten Richtungswechsel der mechanischen Kraft. Wird dagegen die Phasenverschiebung der beiden Generatoren zueinander auf einen Betrag von 90O eingestellt, so tritt ein hochfrequenter Wechsel der Kraftrichtung ein, und zwar mit der doppelten Schwingfrequenz der Generatoren.
Für die Wahl der Stromart und Frequenz ist massgebend, ob der zu erzielende elektrodynamische Effekt mehr mit den chemischen und elektrophoretischen Wirkungen des Gleichstromes, den Reizwirkungen der niederen Frequenzen oder den thermischen der hohen Frequenzen kombiniert werden soll.
Durch den erfindungsgemässen Apparat wird ein spezifischer Eingriff in wichtige Lebensprozesse ermöglicht. Seine physiologischen Konsequenzen liegen unter anderem in den kinetischen und dynami schen Zustandsänderungen durch die Bewegungs-und und Druckkräfte der Gewebsflüssigkeit, Blut, Lymphe, Liquor, Zytoplasma gegenüber den kompakten Gewebsstrukturen, den Anderungen des Stoffaustausches, des Ionenmilieus und damit des elektrischen Widerstandes auch gegenüber den endogenen bioelektrischen Vorgängen und deren neurotropen Wirkungen. Für die Therapie eröffnen sich neue Möglichkeiten, unter anderem für die Behandlung entzündlicher Prozesse, insbesondere jener exudativer Art, von Zirkulationsstörungen, ödematösen Schwellungen sowie für die Ausschwenkung toxischer Infiltrate.
Ein Schaltschema des erfindungsgemässen Apparates ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
Ein Quarz-Oszillator 1 liefert einerseits Kurzwellenschwingungen über eine Verstärker- und Begrenzerstufe 2 und eine Leistungsstufe 3 zur Speisung der Spulen 4 für die Erzeugung des Magnetfeldes und anderseits gleiche Schwingungen über einen Phasenregler 5, eine Verstärker- und Begrenzerstufe 6 und eine Leistungsstufe 7 für das über die Elektroden 8 dem Behandlungsobjekt 9 zugeführte elektrische Feld.