DE1118158B - Vorrichtung zum Herstellen eines Luftkissens unter dem Materialstapel einer Papierschneidemaschine - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

O 6133 Vnb/llb

ANMELDETAG: 30. A P R I L 1958

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABEDER AUSLEGESCHRIFT: 30. NOVEMBER 1961

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines Luftkissens unter dem Materialstapel einer Papierschneidemaschine, bei der dem Tisch für den Materialstapel durch in der Tischplatte angeordnete Kugelventile Druckluft zugeführt wird. Die Kugeln der Kugelventile treten bei diesen Schneidemaschinen etwas über die Oberfläche des Tisches hervor, so daß sie sich beim Auflegen von Papierstapeln öffnen, um hierdurch ein Luftkissen unter den Stapel zu bringen, das einen leichteren Transport des Schneidgutes über die Tischplatte ermöglicht. Die Speisung dieses Luftkissens erfolgt bei bekannten Schneidemaschinen durch einen Kolbenkompressor oder einen Drehkolbenkompressor.

Diese Kompressoren haben im allgemeinen den Nachteil, daß sie mit der Zeit Öl auswerfen, so daß die Ventilkugeln mit einer Fettschicht überzogen werden. Dadurch werden die unteren Bögen des zu schneidenden Papiers od. dgl. unbrauchbar. Weiterhin verursachen die Kolbenkompressoren ein verhältnismäßig lautes Geräusch und führen beim Abströmen der Luft, insbesondere bei Undichtigkeiten an den Ventilen, beispielsweise durch eindringenden Papierstaub, zu einem lauten Abzischen, durch welches die Arbeitsbedingungen an diesen Tischen nachteilig beeinträchtigt werden. Zwar ist es möglich, durch Verwendung von Drehkolbenkompressoren die nachteiligen Wirkungen zu verringern, jedoch sind derartige Drehkolbenkompressoren verhältnismäßig teuer und nicht geeignet, eine vollständige Beseitigung der vorbeschriebenen Nachteile herbeizuführen.

Die bisher benutzten Kolbenkompressoren müssen zur Erzielung einer ausreichenden Abhebung des Stapels eine verhältnismäßig große Luftmenge fördern, um trotz des Austrittes der Luft zwischen dem Stapel und dem Tisch das angestrebte Luftpolster aufrechtzuerhalten. Wenn die zur Zuführung der Luft vorgesehenen Leitungen und Ventile mit den erforderlichen Querschnitten und in ausreichender Anzahl versehen werden, ergibt sich die Notwendigkeit, einen Kompressor sehr hoher Leistung zu verwenden, so daß die gesamte Anlage verhältnismäßig teuer und unwirtschaftlich wird.

Bei Verwendung der Kompressoren müssen die Schläuche für die Zuführung der Druckluft verhältnismäßig starkwandig ausgebildet werden und gegebenenfalls mit Einlagen ausgerüstet sein, wobei außerdem Befestigungseinrichtungen notwendig sind, um die Schläuche auf den Ventilkörper und auf den Abzweigstutzen der Druckluftrohrleitung festzuhalten.

Die Nachteile der bekannten Einrichtungen werden erfindungsgemäß in einfacher Weise dadurch ver-Vorrichtung zum Herstellen

eines Luftkissens unter dem Materialstapel einer Papierschneidemaschine

Anmelder:

Karl Otte, Maschinenfabrik,
Gifhorn (Hann.), Lüneburger Str. 55

Karl Otte, Gifhorn (Hann.),
ist als Erfinder genannt worden

mieden, daß als Drucklufterzeuger ein Schleudergebläse mit entsprechenden Leitungs- und Luftaustrittsquerschnitten vorgesehen ist.

Durch die Erfindung wird im Vergleich zu Kolbenbzw. Drehkolbenkompressoren bei gleicher Anzahl von Ausströmöffnungen mit wesentlich geringerer Antriebsleistung und damit auch geringerem technischem Aufwand ein Luftkissen unter dem Papierstapel erzeugt, welches mindestens ebenso wirkungsvoll ist wie Luftkissen, die unter Verwendung von vorgenannten Kolbenkompressoren erzielt werden können. Außerdem werden die bekannten Nachteile, wie ölhaltige Luft und lästige Geräuschbildung, in einfacher Weise vermieden.

Da bei Ausrüstung von Schneidemaschinen mit Schleudergebläsen ein verhältnismäßig geringer Druck in den Zuleitungen auftritt, können erfindungsgemäß als Luftzuleitungen zu den Ausströmöffnungen einfache Gummischläuche vorgesehen sein.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Schneidemaschine gemäß der Erfindung im Aufriß,

Fig. 2 im Grundriß.

Die Schneidemaschine 10 besitzt einen Tisch 11 für das zu schneidende Papier, die Pappe od. dgl. Das Schneidgut muß über den Tisch jeweils unter den Schneidbalken 12 der Schneidemaschine geschoben werden. Um die Verschiebung des schweren Papierstapels auf der Tischplatte zu erleichtern, sind in der Tischplattenoberfläche Kugelventile 13 angeordnet,

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deren Oberfläche etwas über die Oberfläche des Tisches hervorstehen. Beim Überschieben eines Stapels über die Kugelventile werden diese geöffnet, derart, daß Druckluft, die von einem Schleudergebläse 14 erzeugt wird, aus den Öffnungen der Kugelventile austritt, um ein Luftkissen unter dem Papierstapel zu erzeugen. Infolge dieses Luftkissens ist die Reibung des Papierstapels auf der Tischfläche stark vermindert, und der Papierstapel läßt sich leichter verschieben.

Das Schleudergebläse 14 wird direkt von einem Elektromotor 15 angetrieben und liefert Druckluft über die Leitung 16 in ein Rohrsystem 17 unterhalb der Tischplatte. Dieses Rohrsystem 17 ist über einfache Medizinschläuche 18, die keine Einlagen besitzen, mit den Anschlußstutzen 19 für die Kugelventile versehen.

Zur Verstärkung der Wirkung des Luftpolsters sind die Leitungsquerschnitte der Rohre 16, 17 sowie der Zuleitungsschläuche 18 und der Ventile 13 gegenüber den üblichen Querschnitten bei Verwendung von Kolbenkompressoren wesentlich vergrößert. Daraus ergibt sich eine verbesserte Wirkung des Luftpolsters.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Herstellen eines Luftkissens unter dem Materialstapel einer Papierschneidemaschine, dadurch gekennzeichnet, daß als Drucklufterzeuger ein Schleudergebläse mit entsprechenden Leitungs- und Luftaustrittsquerschnitten vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuleitung für die Luft zu den Austrittsöffnungen einfache Gummischläuche angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2651549;
Hütte, II, 26. neubearbeitete Auflage, Berlin, 1931, S. 683;
Uhlands Ingenieur-Kalender, 1931, S. 740, 741.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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