DE1117592B - Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid ueberfuehrbaren Substanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid ueberfuehrbaren Substanzen

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DE1117592B
DE1117592B DES55009A DES0055009A DE1117592B DE 1117592 B DE1117592 B DE 1117592B DE S55009 A DES55009 A DE S55009A DE S0055009 A DES0055009 A DE S0055009A DE 1117592 B DE1117592 B DE 1117592B
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dicyandiamide
melamine
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gas
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Yoichi Enocda
Jun Kanai
Yuji Minemura
Shintaro Takasugi
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Shin Etsu Chemical Co Ltd
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Shin Etsu Chemical Co Ltd
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D251/00Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings
    • C07D251/02Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings
    • C07D251/12Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D251/26Heterocyclic compounds containing 1,3,5-triazine rings not condensed with other rings having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hetero atoms directly attached to ring carbon atoms
    • C07D251/40Nitrogen atoms
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    • C07D251/56Preparation of melamine
    • C07D251/60Preparation of melamine from urea or from carbon dioxide and ammonia

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid überführbaren Substanzen Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder in Dicyandiamid überführbaren Substanzen.
  • Die technische Herstellung von Melamin wurde bisher im allgemeinen unter einem hohen Druck von 10 bis 300 kg/cma durchgeführt, um die Entstehung von Desamidierungsprodukten, wie Melam, Melem oder Melon, herabzusetzen, die sonst in großer Menge bei der Umwandlung von Dicyandiamid in Melamin entstehen können. Ein solches Herstellungsverfahren erfordert jedoch notgedrungen eine vielgestaltete Arbeitsweise, die bei einem Hochdruckverfahren unvermeidlich ist und eine kontinuierliche Durchführung erschwert.
  • Verschiedene Kühlvorrichtungen und andere wärmeaufnehmende Stoffe wurden bei einer Umsetzung von Dicyandiamid bei atmosphärischem Druck angewandt, wobei jedoch nur eine Ausbeute von etwa 600/0 Melamin erhalten wurde. Die Anwendung von Silicagel bei der Herstellung von Melamin aus Harnstoff unter atmosphärischem Druck kann nicht mit dem Hochdruckverfahren verglichen werden, da im ersteren Fall die Ausbeute an Melamin auf etwa 30 % absinkt.
  • In der französischen Patentschrift 1012 593 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Melamin aus Dicyandiamid beschrieben, nach welchem geschmolzenes Dicyandiamid in Form eines durch ein - vorzugsweise ammoniakhaltiges - Trägergas feinzerstäubten Flüssigkeitsnebels in den oberen Teil eines Reaktors eingeführt wird und die Umwandlung zum Melamin sich vollziehen soll, während der Flüssigkeitsnebel aus geschmolzenem Dicyandiamid in dem Reaktor nach unten sinkt. Bei diesem Verfahren ist es jedoch nicht möglich, eine vorzeitige Polymerisation des Dicyandiamids zu vermeiden, die bereits in den Zuführungsleitungen zur Zerstäubungseinrichtung zu Störungen Anlaß gibt. Außerdem setzen sich infolge der vorzeitigen Polymerisation Teile des Dicyandiamids an der Reaktorwand fest und führen dort zu Verkrustungen, die Störungen in der Abstrahlung der Reaktionswärme verursachen. Andererseits ist, wie Versuche gezeigt haben, die durch die Fallstrecke gegebene Verweilzeit der Nebeltröpfchen in der Reaktionskammer zu gering, um eine hinreichende Polymerisation zu gewährleisten, was sich mit erheblichem Nachteil auf die Ausbeute auswirkt. Eine Verringerung der Menge des zugeführten Dicyandiamids als Ausweg zur Behebung dieser Schwierigkeiten führte, wie weitere Versuche gezeigt haben, zu ganz unbrauchbaren Ausbeutezahlen. Bei Nacharbeitung dieses Verfahrens der französischen Patent-Schrift konnten nur Ausbeuten von 60 bis 70 °/o gewonnen werden.
  • Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, das es ermöglicht, Melamin von hoher Qualität in industriellem Maßstabe herzustellen. Das neue Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid überführbaren Substanzen nach der vorliegenden Erfindung arbeitet im Temperaturbereich von 180 bis 350°C und bedient sich einer aus porösen aktiven Adsorbenzien bestehenden Wirbelschicht, die mit Hilfe eines Gasstroms aus Ammoniak oder aus z. B. mit Stickstoff, Wasserstoff oder Kohlenmonoxyd oder Mischungen dieser Gase verdünntem Ammoniak aufrechterhalten wird und imstande ist, feinverteiltes Dicyandiamid zu absorbieren, das sich andernfalls zusammenballen und den Fortgang der Reaktion dadurch verhindern würde. Wenn man versuchen würde, die genannten Ausgangsstoffe, also das Dicyandiamid selbst, als Wirbelschicht zu benutzen und in einem Temperaturbereich von 180 bis 350°C in Melamin umzuwandeln, so würde sich die Teilchenmasse aus Dicyandiamid, die in den Reaktor eingeleitet wird, notgedrungen zusammenballen, und eine weitere Verwirbelung würde unmöglich werden, da das Dicyandiamid vor seiner Umwandlung schmilzt. Nach der Erfindung wird nun - um dies eindeutig klar zum Ausdruck zu bringen - das poröse aktive Adsorbens, das in dem Temperaturbereich und bei atmosphärischem Druck beständig ist, zunächst in den Reaktor eingeführt, um eine Wirbelschicht zu bilden, in welche nunmehr das Dicyandiamid enthaltende Rohmaterial anteilweise eingeleitet wird, so daß das Dicyandiamid bei der Temperatur in feinverteiltem Zustand durch die porösen aktiven Adsorbenzien adsorbieri werden kann und seine Zusammenballung verhindert wird. Auf diese Weise wird ein einheitlicher Wirbelzustand aufrechterhalten.
  • Beim Verfahren der Erfindung wird das Cyanamid, ein Zwischenprodukt bei der Melaminbildung, durch poröse aktive Adsorbenzien adsorbiert, ohne sich zusammenzuballen, und in verteilter Form gehalten. Durch die Eigenart der Wirbelschichtreaktion wird die Wirbelschicht gleichmäßig gehalten, und es wird ermöglicht, daß die Umwandlung ganz glatt und stetig fortschreitet, das entstandene Melamin sofort sublimiert und durch das erwähnte, die Wirbelung herbeiführende Gas ausgetragen wird. Demzufolge wird eine durch lokale Umwandlung von Dicyandiamid entstandene lokale Erhitzung und Zersetzung des entstandenen Melamins durch Wärme, die eine Verminderung der Ausbeute mit sich bringen würde, verhindert und ein Melamin von großer Reinheit in gleicher oder größerer Ausbeute erhalten als bei dem Hochdruckverfahren.
  • Die porösen aktiven Adsorbenzien, die für dieses Verfahren angewendet werden können, sind z. B. Silicagel, aktive Tonerde, aktivierte Bleicherde oder Aktivkohle, deren Poren einen Querschnittbereich (sectional area) haben müssen, der größer ist als der der Melaminmoleküle; der durch die Poren gegebene Oberflächenbereich muß verhältnismäßig groß sein. Auf diese Weise kann man mit Sicherheit eine größere Verfahrenskapazität pro Gewichtseinheit und eine höhere Ausbeute an hergestelltem Melamin erhalten als sonst.
  • Durch genaue Versuche mit zwei verschiedenen Sorten von Silicagel mit verschiedener Porenbeschaffenheit konnte festgestellt werden, daß bei einem Silicagel A, dessen gesamte aktive Oberfläche (bestehend aus dem Oberflächenraum der Poren) größer war als die eines Silicagels B und wobei das Silicagel A gegenüber dem Silicagel B eine verhältnismäßig größere Anzahl von Poren enthielt, deren Radien kleiner waren als jene der Melaminmoleküle (etwa 5 A), die Lebensdauer des Silicagels A als poröses aktives Adsorbens und die Ausbeute an Melamin der bei Anwendung des Silicagels B unter sonst gleichen Bedingungen stark unterlegen war. Bei der Wahl von porösen aktiven Adsorbenzien, die für diese Reaktion benutzt werden, soll daher der Verteilung der Poren auf der Oberfläche des Adsorbens große Aufmerksamkeit geschenkt werden, da die Poren, wenn ihre Querschnittsflächen kleiner sind als die der Melaminmoleküle, nicht als Adsorbenzien wirksam sind.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ferner das erhaltene Melamin durch das die Wirbelung herbeiführende Gas aus der Wirbelschicht ausgetragen und, wenn erforderlich, in einen Separator für Feststoffe und Gas geleitet, der im wesentlichen im gleichen Temperaturbereich gehalten wird wie das Reaktionsgefäß. Dieser Separator bewirkt eine größere Reinheit des hergestellten Melamins. Hierdurch kann sehr reines Melamin in kontinuierlicher Weise aus den genannten Ausgangsstoffen erhalten werden, während nach dem bekannten Verfahren nur rohes Melamin hergestellt werden konnte.
  • Eine kleinere Menge von Desamidierungsprodukten außer dem aus der Schicht mit dem sublimierten Melanin durch das wirbelnde Gas ausgetragenen Anteil bleibt auf den porösen aktiven Substanzen und verringert deren Aktivität und Absorption nach und nach. Von Zeit zu Zeit müssen daher die genannten Substanzen aus der Schicht entfernt werden und chemisch oder thermisch zu ihrer Wiederverwendung behandelt werden, was keine Schwierigkeiten macht.
  • Die nach der Erfindung anzuwendende Gasgeschwindigkeit des Gases soll bei 2 cm pro Sekunde oder höher liegen, so daß die Teilchenmasse sich stetig bewegen kann.
  • Zur Ermittlung der Beziehungen zwischen der Konzentration an Ammoniak in dem die Wirbelschicht aufrechterhaltenden Gasstrom und der Ausbeute an Meiamin wurde folgender Versuch ausgeführt: 30 Teile Silicagel (100 bis 120 mesh)*) wurden in einem Reaktionsgefäß, das bei 320°C gehalten war, durch ein mit einer Geschwindigkeit von 12,5 cm/Sek. strömendes Ammoniakgas, das mit Stickstoff verdünnt war, verwirbelt; in die Wirbelschicht wurde Dicyandiamid von 60 bis 80 mesh mit einer Geschwindigkeit von 12 Teilen pro Stunde hineingegeben. Bei diesen Bedingungen wurde gefunden, daß die Beziehungen zwischen der Konzentration an angewandtem Ammoniak und der Ausbeute an Melamin folgendermaßen war:
    Konzentration von Ammoniak (°/o) . . . . . . . . . . . . . . . 120 100 90 80 60 40 0
    Konzentration von Stickstoff (°/o) . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 10 20 40 60 1,0
    Ausbeute an Melamin (O/o) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92,4 91,8 89,2 86,4 84,7 84,2 26,8
    *) s. Beispiel 2 (Tabelle).
    In dieser Tabelle bedeutet der Wert von 1200/0 der Konzentration von Ammoniak, daß der Gasdruck des Ammoniak (an der Oberfläche der Wirbelschicht), das als Reaktionsgas ohne jeden Begleiter angewandt wurde, etwa 1,2 at war.
  • Wenn an Stelle von Stickstoff Kohlenmonoxyd oder Wasserstoff als Verdünnungsmittel benutzt wurde, wurde eine ähnliche Ausbeute an Melamin erhalten. Wenn jedoch Sauerstoff als Verdünnungsmittel an Stelle von Stickstoff benutzt wurde, war die Ausbeute an Melamin verringert. Wenn Ammoniak mit Ofengas oder Generatorgas gemischt wurde, wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
    Bestandteile Melamin-
    NH, N2 CO j H2 andere
    ausbeute
    Ammoniak, gemischt mit Ofengas (%) . . . . . . . . . . . : 79,8 0,7 18,2 0,3 1,0 86,2
    Ammoniak, gemischt mit Generatorgas (°/o) ..... .. 60,6 20,1 12,8 4,4 2,1 84,9
    Wenn die Menge an Dicyandiamid, die aufgegeben werden soll, zu groß ist im Vergleich zur Masse an porösen aktiven Adsorbenzien, erhöht sich die Viskosität in der Wirbelschicht und verhindert die Wirbelung. Dadurch wird die Lebensdauer der porösen aktiven Adsorbenzien verkürzt und die Ausbeute an Melamin verringert. Die pro Stunde aufgegebene Menge an Rohmaterial muß kleiner sein als die der porösen aktiven Adsorbenzien.
  • Die vorstehend erwähnte Beziehung wird wie folgt experimentell bestätigt: 100 Teile Silicagel (80 bis 100 mesh) werden in einem Ammoniakstrom von 10,5 cm/Sek. Geschwindigkeit in einem Reaktionsgefäß bei 320°C verwirbelt. Das Verhältnis zwischen der Lebensdauer von Silicagel (das ist die Zeitdauer vom Augenblick, wo es in das Reaktionsgefäß gegeben wird, bis die Wirbelung wegen der Zusammenballung zu einem Stillstand kommt) und der Zugabegeschwindigkeit von Dicyandiamid ergab sich wie folgt:
    Zugabegeschwindig- Lebensdauer von Ausbeute an
    keit von Dicyan- Silicagel Melamin
    diamid
    (Teile pro Stunde) (Stunden) (°/o)
    15 180 92,8
    22,5 102 92,5
    45 37 91,8
    60 24 90,7
    75 16 89,5
    Als Ausgangsmaterialien nach der Erfindung kann Dicyandiamid enthaltendes Material oder jede Substanz verwendet werden, die Cyanamid durch Reaktion entstehen läßt, wobei getrocknetes, aus Calciumcyanamid in bekannter Weise hergestelltes Dicyandiamid einbegriffen ist, ohne daß der Rückstand entfernt zu werden braucht.
  • Das beanspruchte Verfahren läßt sich z. B. in der durch die Zeichnung näher erläuterten Weise durchführen In einem Reaktionsgefäß, in dem die Umwandlung und Sublimation gleichzeitig durchgeführt werden, wird die Wirbelschicht 1 durch einen Gasstrom suspendiert, der an einem Einlaßrohr 3 durch ein Filter 2 eingeblasen wird; das Rohmaterial wird durch Zuführungsrohr 4 eingeleitet. Die Wirbelschicht 1 wird mit einer geeigneten Heizvorrichtung, wie einer elektrischen Heizschlange 5, die an der Außenwand angebracht ist, auf 180 bis 350°C erhitzt. Ein inertes Gas aus der Gruppe Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenmonoxyd und Rauchgas und deren Mischungen, das Ammoniakgas enthält, wird eingeblasen, wodurch die stabilen porösen aktiven Adsorbenzien, wie Silicagel, aktive Tonerde, aktiver Kohlenstoff und aktiver Ton, suspendiert werden. In diese Partikelmasse werden Dicyandiamid enthaltende Materialien durch das Einlaßrohr 4 eingeleitet, so daß sie bei der Wirbelung in Melamin umgewandelt werden. Dabei sublimiert das entstandene Melamin und wird mit dem wirbelnden Gas durch das Ableitungsrohr 6 in den Kühler 7 getragen, dessen Temperatur durch Luft, Wasser oder Salzlösung unterhalb von 180°C gehalten wird. Hier wird das sublimierte Melamin gekühlt und in kristallisiertem Zustand in dem Zyklon 9 und dem Sackfilter 10 gesammelt; dann wird es in den Sammelgefäßen 11 und 12 aufgenommen.
  • Wenn erforderlich, kann ein Separator, der auf der gleichen Temperatur wie das Reaktionsgefäß gehalten wird, irgendwo an dem Rohr 6 angebracht werden, das die Wirbelschicht 1 und den Kühler 7 verbindet, so daß feste, desamidisierte Produkte, die in dem melaminhaltigen Gas enthalten sind, abgeschieden werden können. In diesem Fall hat das in den Sammelgefäßen 11 und 12 aufgenommene Melamin mit Sicherheit eine Reinheit von 99 °/a.
  • Wenn das in dem Gas enthaltene Melamin in dem Sackfilter 10 gesammelt ist, wird das Gas teilweise durch das Ableitungsrohr 13 entfernt und teilweise durch das Einlaßrohr 14 mit frischem Gas ergänzt und erneut durch die Schicht geleitet.
  • Das Rohr 16 wird zur Zuführung der porösen aktiven Adsorbenzien benutzt und das Rohr 17 zu ihrer Ableitung, wodurch die Kontinuität des Prozesses nicht unterbrochen wird.
  • Vorrichtungen jeder Art, jeden Mechanismus und jeder Bauweise, die für die obigen Zwecke bekannt sind, können entweder einzeln, parallel oder in Reihe geschaltet bei der Bauweise aller Kammern und deren Betätigung nach der Beschreibung der vorliegenden Erfindung benutzt werden. Nach der genannten Beschreibung kann jedoch auch jede periodische Zufuhr von Rohmaterialien oder Entfernung des fertiggestellten Produktes usw. angewendet werden. Beispiel 1 Poröse aktive Adsorbenzien wurden durch Ammoniakgas im Wirbelzustand in einem Reaktionsgefäß von 5 cm Durchmesser suspendiert, das in einem Temperaturbereich von 300 bis 320°C gehalten wird; in dieses wird Dicyandiamid kontinuierlich eingeleitet, in Melamin umgewandelt und sublimiert. Die Arten von porösen aktiven Adsorbenzien, ihre Reaktionsbedingungen und Reinheit und die Ausbeute des erhaltenen Melamins waren die folgenden:
    Wirbelungs- Wirbelschicht
    bedingungen Dicyandiamid Melamin
    Art von porösen Partikel- Ge- Tem pe- Gasge- Partikel- Aufgabe-
    Reis-
    aktivenAdsorbenzien schwirr- geschwin- Ausbeute
    größe wicht ratur digkeit größe digkeit heit
    (mesh) ` (g) ('C) (cm/Sek.) (mesh) (g/Std.) (°/o) (°/o)
    Aktives Aluminiumoxyd .... 80 bis 100 30 ! 300 12,1 42 bis 80 6 84,6 95
    Aktive Kohle . . . . . . . . . . . . . . 80 bis 100 30 300 10,2 42 bis 80 6 81,4 90,7
    Silicagel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 bis 120 30 320 I 11,0 60 bis 80 12 90,2 1 94,2
    Wenn ein hitzebeständiges Sackfilter bei 300°C eingeschaltet war, so daß die festen, in dem melaminhaltigen Gas enthaltenen Verunreinigungen hier abgeschieden werden können, besaß das erhaltene Melamin eine Reinheit von 99,4 °/o.
  • Beispiel 2 100 Teile Silicagel mit einer Größe von 80 bis 100 mesh wurden in einem Reaktionsgefäß durch einen Ammoniakgasstrom suspendiert, der mit einer Geschwindigkeit von 11,3 cm/Sek. eingeblasen wurde. In dieses wurden 2000 Teile kristallisiertes Cyanamid mit einer Geschwindigkeit von 30 Teilen pro Stunde eingeleitet, darin umgesetzt und sublimiert. Die erhaltene Ausbeute betrug 93,5 °/o, nämlich 1960 Teile Melamin mit einer Reinheit von 95,5 °/o.
  • Bei den Angaben der Partikelgröße in »mesh« handelt es sich um das amerikanische Tyler-Maßsystem in Zoll. Danach entsprechen einer Partikelgröße in mesh folgende lichte Maschenweiten der Siebe in Millimetern bei Drahtstärken in Millimetern:
    Partikelgröße Lichte Maschemveite Drahtstärke
    (mesh)
    (mm)
    (mm)
    80 bis 100 0,175 bis 0,147 0,142 bis 0,107
    100 bis 120 0,147 bis 0,121 0,107 bis 0,0922
    42 bis 80 0,351 bis 0,175 0,254 bis 0,142
    60 bis 80 0,246 bis 0,175 0,178 bis 0,142

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zu Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid überführbaren Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2 cm/Sek. nach oben strömenden, Ammoniak enthaltenden oder aus Ammoniak bestehenden Trägergases in einer Reaktionskammer eine aus porösen aktiven Adsorbenzien, deren Porenquerschnitt größtenteils größer ist als das Melaminmolekül (5 Ä), bestehende Wirbelschicht hergestellt und auf einer Temperatur von 180 bis 350°C gehalten wird und daß dann in diese Wirbelschicht Dicyandiamid oder ein oder mehrere in Dicyandiamid überführbare Substanzen in derartigem Verhältnis eingeführt werden, daß die pro Stunde in die Kammer eingeführte Menge an Dicyandiamid oder an den in Dicyandiamid überführbaren Substanzen immer kleiner als die Menge der wirbelnden Adsorbenzien gehalten wird, und daß schließlich der Dampf des aus dem Dicyandiamid durch Wärmepolymerisation gebildeten Melamins als Sublimat mit dem Trägergasstrom ausgetragen und nach Kühlung in fester Form gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von reinem Melamin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Reaktionskammer und dem Kühlgefäß zur Abscheidung der in dem sublimierenden Melamin enthaltenen Desamidierungsprodukte ein oder mehrere Separatoren verwendet und im gleichen Temperaturbereich wie die Reaktionskammer gehalten werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1012 593.
DES55009A 1957-03-07 1957-09-05 Verfahren zur Herstellung von Melamin aus Dicyandiamid oder aus in Dicyandiamid ueberfuehrbaren Substanzen Pending DE1117592B (de)

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