DE1117201B - Elektromagnetisches Programmschaltwerk - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

A30676Vmd/21c

ANMELDETAG:

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT:

5. NOVEMBER 1958

16. NOVEMBER 1961

Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromechanisches Programmschaltwerk zum Schalten von Stromkreisen im Rahmen eines vorherbestimmbaren Steuerprogramms, bei welchem die Schaltimpulse von Nockeneinheiten mit veränderbarem peripherem Nockenumpfang ausgehen, die aus gegeneinander verstellbaren Nockenscheiben bestehen.

Es ist an sich ein Programmschaltwerk der genannten Gattung mit mehrteiligen Nockeneinheiten bekannt, deren peripherer Nockenumfang in gewissen Grenzen veränderbar ist. Die Veränderung des peripheren Nockenumfangs, welche auf verhältnismäßig enge Grenzen beschränkt ist, erfordert jedoch umständliche Manipulationen, so z. B. das Lösen einer Verschraubung sowie eine erneute Verschraubung in der neuen Stellung. Für mancherlei Verwendungszwecke, so z. B. für die Verwendung eines Zeitschaltwerkes zur Steuerung der Programmstufen einer Spritzgußmaschine für kleine Formteile, sind die an sich bekannten Verstellmöglichkeiten der Nockeneinheit unzureichend, weil bei Herstellung unterschiedlicher Formlinge ein häufigerer Wechsel der Spritzgußformen erforderlich ist. Hierbei bedarf es einer raschen und einfachen Anpassungsmöglichkeit der einzelnen Programmstufen an die jeweiligen Produktionsverhältnisse.

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein elektromechanisches Programmschaltwerk der genannten Gattung zu schaffen, bei welchem eine Ausdehnung des peripheren Nockenumfanges der Nockeneinheiten in beliebigen Grenzen mit einem Handgriff möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nockenscheiben eine gegenseitige Kupplung aufweisen, die nach begrenzter Relativdrehung der einzelnen Nockenscheiben wirksam wird, wobei die Nockenscheiben zur Veränderung des peripheren Nockenumfangs durch Drehung der ersten Nockenscheibe der Nockeneinheit in Umfangsrichtung fächerartig aufspreizbar sind.

Der erfindungsgemäße Gegenstand wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch die Steuerwelle des Programmschaltwerkes einschließlich der auf der Welle sitzenden Steuerelemente,

Fig. 2 eine Nockenscheibe in Seitenansicht,

Fig. 3 eine Nockenscheibe im Schnitt,

Fig. 4 die erste Nockenscheibe der (in der Figur nicht gezeichneten) Nockeneinheit in Kupplungsverbindung mit der zugehörigen Drehscheibe,

Fig. 5 die Anordnung gemäß Fig. 4 im Schnitt und Elektromagnetisches Programmschaltwerk

Anmelder:

Arburg Feingerätefabrik o.H.G.

Hehl & Söhne,
Loßburg (Schwarzw.)

Karl Hehl, Loßburg (Schwarzw.),
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 6 die Art und Weise der mechanischen Übertragung der von einem Nocken ausgehenden Schaltimpulse auf den zugehörigen Mikroschalter.

Die Schaltimpulse gehen von Nockeneinheiten mit veränderbarem peripherem Umfang aus, welche aus gegeneinander verstellbaren Nockenscheiben bestehen.

Die Nockenscheiben 53 bis 67, von denen eine einzelne in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, haben gleiche Form und sind in Gruppen auf der Steuerwelle nebeneinander aufgereiht. Jede Gruppe der Nockenscheiben 53 bis 57 bzw. 58 bis 62 bzw. 63 bis 67 bildet eine Nockeneinheit.

Die Nockenscheiben weisen innerhalb der Nockeneinheit eine gegenseitige Kupplung auf, die nach begrenzter Relativdrehung der einzelnen Nockenscheiben wirksam wird. Diese gegenseitige Kupplung der Nockenscheiben ist dadurch gegeben, daß in jeder Nockenscheibe eine konzentrisch angeordnete Ausnehmung und eine daran anschließende Eindrückung 71 angebracht sind. Die Eindrückung der einen Nockenscheibe greift jeweils in die Aussparung der benachbarten Nockenscheibe ein und ist bei Drehung der Nockenscheibe fortgeführt, bis sie am Ende der Aussparung anschlägt, um die benachbarte Nockenscheibe bei der Drehung mitzunehmen.

Auf Grund dieser Kupplung sind die Nockenscheiben einer Nockeneinheit durch Drehung der ersten Nockenscheibe in der Nockeneinheit in Umfangsrichtung fächerartig aufspreizbar. Die Nocken der Nockenscheiben ergänzen sich bei Aufspreizung im Verband der Nockeneinheit und bilden ein geschlossenes Nockenprofil von bestimmtem peripherem Umfang. Die Länge dieses geschlossenen Gesamtnockens bestimmt sich also nach dem Grad der

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Aufspreizung der Nockenscheiben. Zur Aufspreizung einer Nockeneinheit ist an sich nur die Drehung der zugehörigen Drehscheibe erforderlich. An jede Drehscheibe 18' bis 23' grenzt in der Reihe der auf der Steuerwelle sitzenden Steuerorgane eine Distanzscheibe 31 bis 34, die je mittels eines Schwerspannstiftes mit der Steuerwelle 7 fest verbunden sind. Jede Drehscheibe befindet sich in Friktionsverbindung mit der benachbarten Distanzscheibe und damit auch in Friktionsverbindung mit der Steuerwelle 7.

Die Reibung ist durch Federscheiben 35 bis 40 hervorgerufen, welche je zwischen Drehscheibe und Distanzscheibe in einer Ausnehmung der Drehscheibe untergebracht sind.

Auf den Drehscheiben 18' bis 23' sowie auf der auf der Steuerwelle fest sitzenden Scheibe 30' sind am Außenrand Zeitskalen eingeprägt. Bei Einstellung der Nockeneinheiten dient die Skala der auf der Welle fest sitzenden Scheibe 30' als Ausgangsskala, nach welcher die Skalen der Drehscheiben eingestellt werden.

Das für eine bestimmte Programmstufe erwünschte Zeitintervall wird beispielsweise wie folgt eingestellt: Eine Drehscheibe wird so lange gegenüber der fest stehenden Scheibe 30' gedreht, bis ihre Skala ein Zeitintervall von 10 Sekunden anzeigt. Eine weitere Einstellung der Programmstufe wird nun dadurch vorgenommen, daß die andere Drehscheibe derselben Nockeneinheit gegenüber der zuerst eingestellten Drehscheibe ein Zeitintervall von plus 3 Sekunden gegenüber dieser Drehscheibe anzeigt. Die so eingestellte Programmstufe beläuft sich danach auf ein Zeitintervall von 13 Sekunden.

Es ist auch möglich, beispielsweise die Programmstufe der durch die Nockenscheiben 58 bis 62 gebildeten Nockeneinheit durch Einstellung der Drehscheibe 20' gegenüber der Skala der Drehscheibe 18' zu bemessen.

Die Abtastung der eingestellten Nockeneinheiten erfolgt durch Zwischenglieder 26, die als einarmige Hebel auf einer Drehachse 72 gelagert sind. Die Art und Weise der Übermittlung des vom Nocken ausgehenden mechanischen Impulses auf einen zugehörigen Mikroschalter 29 mittels eines Zwischengliedes 26, das die Nockeneinheit in ganzer Breite abtastet, ist aus Fig. 6 ersichtlich. Die Taste des Mikroschalters wird in dem Augenblick gedruckt, in dem das durch die aufgespreizten, Nackenscheiben gebildete Gesamtprofil der Nockeneinheit auf das Zwischenglied aufläuft, und wird erst freigegeben, wenn dieser Nocken das Zwischenglied passiert hat.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Elektromechanisches Programmschaltwerk zum Schalten von Stromkreisen im Rahmen eines vorherbestimmbaren Steuerprogramms, bei welchem die Schaltimpulse von Nockeneinheiten mit veränderbarem peripherem Nockenumfang ausgehen, die aus gegeneinander verstellbaren Nockenscheiben bestehen, dadurch gekennzeich net, daß die Nockenscheiben (53 bis 57 bzw. 58 bis 62 bzw. 63 bis 67) eine gegenseitige Kupplung aufweisen, die nach begrenzter Relativdrehung der einzelnen Nockenscheiben wirksam wird, wobei die Nockenscheiben zur Veränderung des peripheren Nockenumfangs durch Drehung der ersten Nockenscheibe der Nockeneinheit in Umfangsrichtung fächerartig aufspreizbar sind.

2. Programmschaltwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur gegenseitigen Kupplung der Nockenscheiben in jeder Nockenscheibe (53 bis 67) eine konzentrisch angeordnete Ausnehmung (70) und eine daran anschließende Eindrückung (71) angebracht sind, wobei die Eindrückung der einen Nockenscheibe jeweils in die Aussparung der benachbarten Nockenscheibe eingreift und bei Drehung der Nockenscheibe dort geführt ist, bis sie am Ende der Aussparung anschlägt, um die benachbarte Nockenscheibe mitzunehmen.

3. Programmschaltwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Nockenscheibe der Nockeneinheit mit Hilfe einer mit Zeitskala versehenen Drehscheibe (18' bis 23') drehbar ist, die ihrerseits mit einer fest auf der Steuerwelle (7) sitzenden Distanzscheibe (31 bis 34) in Reibungsverbindung steht und deren die Zeitspanne einer Programmstufe bestimmende Winkelstellung gegenüber der Nullzeitskala einer auf der Steuerwelle (7) fest sitzenden Scheibe (30') erkennbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr, 55 514;
britische Patentschrift Nr. 683 540;
»Der Elektromeister«, 1952, Heft 24, S. 408/409, und 1957, Heft 16₃ S. 646 und 648.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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