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Verschluß für photographische Apparate Die Erfindung betrifft einen
Verschluß für photographische Apparate mit wenigstens einer Verschlußlamelle und
einem die Verschlußlamelle beim Spannen in eine Auslenklage überführenden Spann-
und Auslösehebel, der eine beim Spannen der Verschlußlamelle die Belichtungsöffnung
abdeckende Scheibe aufweist und die Verschlußlamelle nach vollendeter Spannung zwecks
Rücklauf und Belichtung der Öffnung freigibt.
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Erfindungsgemäß ist ein Rückhalteorgan vorgesehen, welches den Spann-
und Auslösehebel in Auslenkstellung verriegelt, in der seine Abdeckscheibe die Belichtungsöffnung
freigibt, nachdem die Verschlußlamelle freigegeben ist. Dadurch, daß der Rücklauf
des Auslösers nach Freigabe der Verschlußplatte verhindert wird, ist es unmöglich,
daß der Auslöser störend auf die Bewegung der Verschlußplatte zur Belichtung der
Öffnung einwirkt und somit die Belichtungszeit in irgendeiner Weise beeinflußt.
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Zweckmäßigerweise bewerkstelligt die Verschlußplatte am Ende ihres
Rücklaufs den Rücklauf des Auslösers. Auf diese Weise wird der Rückläuf des Auslösers
automatisch bewirkt, ohne daß eine gesonderte Handbetätigung notwendig wäre.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform gemäß der Erfindung weist der
Verschluß eine einzige Verschlußplatte auf, welche mit einem Fenster ausgestattet
ist, um eine Belichtung zu bewirken. Bei diesem Verschluß ist eine zweite Blende
vorgesehen, welche unter Steuerung des Auslösers arbeitet und zur Abdeckung der
Öffnung beim Spannen des Verschlusses dient. Wenn dieser Verschluß zur Belichtung
einer Öffnung vorgesehen ist, ist diese zweite Verschlußblende selbstverständlich
so angeordnet, daß sie beim Rücklauf des Verschlusses nicht im Bewegungspfad dieser
Öffnung liegt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der in Ruhestellung befindlichen Teile des Verschlusses,
Fig. 2 eine der Fig. 1 gleiche Ansicht des Verschlusses, in welcher die verschiedenen
Teile sich in Arbeitsstellung befinden, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
3-3 gemäß Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4-4 gemäß Fig.
2.
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Der Verschluß, der jenem der vorerwähnten Erfindung des gleichen Erfinders
ähnlich ist, weist ein Gehäuse 20 auf, welches entweder mit einer öffnung 22 ausgestattet
ist oder in einen Apparat einpaßt, der eine öffnung 22 hat, z. B. eine Kamera. Diese
Öffnung 22 wird durch einen Verschluß freigegeben und abgedeckt, der aus einem einzigen
Verschlußergan in Form einer Platte 24 besteht, die ein Fenster 26 aufweist
und um eine Achse 28 zwischen einer in Fig. 1
dargestellten Ruhelage,
in welcher das Fenster 26 auf der einen Seite der öffnung 22 liegt, und einer
Spannstellung (Fig. 2), in welcher das Fenster 26 auf der anderen Seite der
öffnung 22 liegt, schwenkbar ist. Das Fenster ist derart angeordnet, daß es über
der öffnung 22, während eines Teils der Schwenkbewegung der Platte 24 von der gespannten
in die Ruhelage, liegt, so daß eine Belichtung bewirkt wird. Die Bewegung der Platte
24 zwischen Ruhestellung und gespannter Stellung findet in einer Ebene statt, die
im wesentlichen senkrecht zur optischen Achse der öffnung 22 und dicht benachbart
zu dieser liegt. Die Ebene der Platte 24 fällt mit dieser Bewegungsebene zusammen.
Die Platte 24 ist derart gestaltet, daß sie immer dann vollständig die öffnung 22
bedeckt, wenn nicht das Fenster 26 der Platte oder ein Teil desselben über
der Öffnung liegL Die Platte ist mit einem Arm 30 ausgestattet, welcher sich
in einem Winkel in der Ebene der Platte 24 erstreckt und im wesentlichen an der
im Hinblick auf die Schwenkachse der Platte dem Fenster 26 gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist. Ebenso ist annähernd an der im Hinblick auf die Schwenkachse
der Platte dem Fenster
26 gegenüberliegenden Seite der Platte
ein Hebel 32
vorgesehen. Der Hebel 32 und der Arm 30 sind
im,
Winkel gegeneinander versetzt. Die Platte 24 weist eine Abkröpfung
33 auf. Diese dient zur ausklinkbaren Kupplung der Platte 24 mit einem Auslöser
zur Drehung der Platte in der einen Richtung von der Ruhestellung in die gespannte
Stellung. Nahe der Drehachse ist auf der Platte 24 ein vorspringendes Teil in Gestalt
eines Stiftes 38 angeordnet. Um die Verschlußplatte 24 im Gegenuhrzeigersinne
in ihrem Rücklauf von der gespannten in die Ruhelage zu bewegen, ist eine
Hauptfeder 34 vorgesehen, welche, aus einer Schraubenfeder besteht, die mit ihrem
einen Ende an dem Hebel 32 und mit ihrem anderen Ende bei 36 an dem
Gehäuse 20 befestigt ist. Außerdem ist ein elastischer Anschlag in Form eines Blockes
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vorgesehen, welcher die Drehung der Platte begrenzt. Der Block
39 ist derart an dem Gehäuse 20 angeordnet, daß er mit dem Arm
30 in Berührung treten kann.
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Der Verschluß ist mit einem Auslöser zur Schwenkung der Verschlußplatte
um ihre Drehachse von der Ruhestellung in die Spannstellung ausgestattet. Dieser
Auslöser, welcher, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel, mit der Platte
24 ausklinkbar gekuppelt ist, ist vorzugsweise von der selbstspannenden Bauart.
Dieser Auslöser weist ein Teil 40 auf, das schwenkbar um einen Lagerzapfen 42 des
Gehäuses 20 gelagert ist. Um der Bedienungsperson die Drehung dieses Teiles 40 um
den Lagerzapfen 42 zu ermöglichen, ist ein Stück des Teiles 40 in Gestalt eines
Betätigungsarines 44 ausgebildet und erstreckt sich durch eine öffnung 46 in der
Seitenwand des Gehäuses 20. Die Drehbewegung des Teiles 40 wird durch Randteile
48, 49 der öffnung 46 begrenzt. Der Betätigungsarm 44 stößt an das Randteil 48 an,
wenn er sich in der Ruhestellung befindet, und an das gegenüberliegende Randteil
49, wenn er sich in gespannter Stellung befindet. Um das Teil 40 für eine Bewegung
im Uhrzeigersinn vorzuspannen, d. h. für eine Bewegung von der Spannstellung
nach der Ruhestellung, ist eine Rückzugsschraubenfeder 50 vorgesehen, welche
mit ihrem einen Ende bei 52 an dem Gehäuse 20 und mit ihrem anderen Ende
an einem Halteorgan 54 des Teiles 40 befestigt ist. Dieses Teil 40 ist außerdem
mit einem Finger 56 ausgestattet, welcher mit der Abkröpfung 33 der
Platte 24 zusammenwirkt. Der Finger 56 ist in bezug auf die Drehachse des
Teiles 40 dem Betätigungsarin 44 annähernd gegenüberliegend angeordnet und steht
gleitbar und ausklinkbar mit der Abkröpfung 33 zur Drehung der Verschlußplatte
24 von der Ruhestellung in die Spannstellung in Wirkverbindung.
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Da bei der Bewegung der Platte 24 von der Ruhestellung in die Spannstellung
keine Belichtung beabsichtigt ist, ist eine zweite Verschlußblende vorgesehen, welche
die öffnung 22 wührend jenes Bewegungsverlaufs der Platte von der Ruhestellung in
die Spannstellung abdeckt, bei welcher das Fenster 26
der Platte über die
öffnung 22 zu liegen kommt. Diese zweite Verschlußblende ist in Form eines Blendenabdecktelles
60 gestaltet, welches mit dem Teil 40 dadurch starr verbunden ist, daß es
mit diesem Teil aus einern Stück besteht. Die Verschlußblende 60 ist derart
angeordnet, daß sie normalerweise die öffnung 22 abdeckt und bei einer durch die
Bedienungsperson verursachten Drehung des Teiles 40 von der Abdeckstellung in eine
Freigabestellung bezüglich der Öffnung 22 bewegt wird. Die Bewegung der Verschlußblende
60 mit dem Teil 40 findet in einer benachbart und parallel zu der Bewegungsebene
der Verschlußplatte 24 liegenden Ebene statt. Um.den Auslöser zu verriegeln und
die Verschlußblende 60 auslösbar in unabgedeckter Stellung gegenüber der
öffnung 22 zu halten, ist ein Verschlußblendenarretierorgan 62 vorgesehen.
Dieses besteht gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem an der Verschlußblende
angebrachten und sich von dieser annähernd radial in bezug auf die Drehachse des
Teiles 40 erstreckenden geraden Teil. An seinem am weitesten von der Verschlußblende
60 entfernt liegenden Ende ist das Verschlußblendenarretierorgan
62 mit einem Eingriffsteil 64 ausgestattet, welches eine darin angeordnete
Kerbe 66 aufweist.
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Zur veränderbaren Steuerung der Drehgeschwindigkeit der Platte 24
von der Spannstellung in die Ruhestellung unter der Wirkung der Vorspannung der
Feder 34 und infolgedessen zur Steuerung der Belichtung kann ein mit 70 bezeichnetes
Hemmwerk vorgesehen sein, das indessen nichts mit der Erfindung zu tun hat.
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Um die Verschlußblende 60 während der Belichtungsbewegung der
Platte 24 in Freigabestellung bezüglich der öffnung 22 zu halten, ist ein Halteorgan
in Form eines Sperrteiles vorgesehen, welches aus einem doppelarmigen Hebel, der
insgesamt mit 80
bezeichnet ist, besteht und zwei Arme 82 und 84 aufweist,
welche in einem Winkel zueinander angeordnet sind, und im Gehäuse 20 mittels eines
geeigneten Lagers, z. B. eines Zapfens 86 gelagert ist, wobei der Zapfen
an der Verbindungsstelle der beiden Anne liegt. Der erste Arm 82 besteht
aus einem länglichen Teil mit einer an dem den Zapfen 86 am weitesten entfernt
liegenden Ende angeordneten Abkröpfung 88. Die Abkröpfung 88 dient
dazu, mit der Kerbe 66
zusammenzuwirken und ist in einem Teil des kreisbogenförmigen
Bewegungspfades des Verschlußarretierorgans 62 beweglich angeordnet. Damit
die Abkröpfung 88 mit der Kerbe 66 außer Eingriff kommt, weist der
zweite Arm 84 ein längliches Teil auf, welches dazu dient, ausklinkbar mit dem Stift
38 in Wirkverbindung zu treten und so angeordnet ist, daß es in einem Teil
des kreisbogenförinigen Bewegungspfades des Stiftes liegt. Der Hebel 80 ist
durch eine um den Zapfen 86 angeordnete, Spiralfeder 90 zum Zweck
der Drehung im Gegenuhrzeigersinn vorgespannt.
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Normalerweise befindet sich im Betrieb der Betätigungsarm 44 des Teiles
40 in Ruhestellung und stößt gegen das Randteil 48 der Öffnung 46 an und wird in
dieser Stellung durch die darauf durch die Feder 50 übertragene Vorspannung
gehalten. Ein von einer Bedienungsperson ausgeübter Druck, der der von der Feder
50 verursachten Vorspannung entgegengerichtet ist, dreht das Teil 40 im Gegenuhrzeigersinn
um den Lagerzapfen. 42. Die entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtete Drehung des Teiles
40 und des zugeordneten Fingers 56 bringt diesen Finger 56
in ausklinkbare
Wirkverbindung mit der Abkröpfung 33 der Platte 24 und überträgt so die Drehbewegung
des Teiles 40 auf die Platte 24 und verursacht eine Drehung der Platte 24 im Uhrzeigersinn
um die Achse 28.
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Der Finger 56 und die Abkröpfung 33 sind derart relativ
zueinander angeordnet, daß mit fortschreitender Drehung des Teiles 40 das Fenster
26 in der Verschlußplatte
24 vollständig über die Öffnung
22 hinwegläuft, bevor die Verschlußblende 60 sich so weit mit dem Teil 40
bewegt hat, daß die Öffnung freigegeben wird. Die Drehung der Verschlußplatte 24
im Uhrzeigersinn unter der Wirkung des Fingers 56
spannt die Hauptfeder 34.
Die Bewegung des Betätigungsarines in die Spannstellung dreht dann die Verschlußblende
60 in eine Freigabestellung gegenüber der Belichtungsöffnung und spannt die
Feder 50. Die kreisbogenförmigen Wege des Fingers 56 und der Abkröpfung
33 sind derart abgestimmt, daß, sobald der Betätigungsann 44 die Spannstellung
erreicht, diese Pfade genügend weit voneinander entfernt liegen, damit die Abkröpfung
33 mit dem Finger 56
außer Eingriff kommt. Die Ausklinkung der Abkröpfung
33 ermöglicht der Verschlußblende 24 eine Drehung im Gegenuhrzeigersinn unter
der Wirkung der von der gespannten Hauptfeder 34 ausgeübten Vorspannung. Bei der
Drehbewegung der Platte 24 im Gegenuhrzeigersinn läuft das Fenster 26 über
die freigegebene Öffnung 22 hinweg und bewirkt eine Belichtung. Die Belichtungszeit
ist eine Funktion der gesteuerten Geschwindigkeit der Platte 24.
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Der im Gegenuhrzeigersinn durch die Feder 90
vorgespannte Hebel
80 ist derart angeordnet, daß sich der Auslöser 88 in den kreisbogenförmigen
Pfad des im Gegenuhrzeigersinn gedrehten Verschlußblendenarretierorgans
62 hinein erstreckt und wird dabei während eines Teiles der Drehung des Teiles
40 im Gegenuhrzeigersinn gleitend erfaßt. Durch dieses gleitende Zusammenwirken
wird der Hebel 80 im Uhrzeigersinn gedreht, und eine weitere Bewegung des
Teiles 62 bewirkt, daß dieses mit dem Hebel 80 außer Eingriff kommt.
Der Hebel 80 geht in seine Lage in dem kreisbogenförmigen Pfad des Teiles
62 unter der Wirkung der Vorspannung der Feder 90 zurück. Ein Nachlassen
des durch die Bedienungsperson auf den Arm 44 ausgeübten Druckes, welches dem Außereingriffkommen
zwischen Finger 56 und Abkröpfung 33
folgt, ermöglicht es, daß sich
das Teil 62 unter der Wirkung der Feder 50 im Uhrzeigersinn drehen
kann. Jedoch kommt der Auslöser 88, der sich jetzt in den kreisbogenförmigen
Pfad des Teiles 62 hinein erstreckt, mit der Kerbe 66 in Eingriff
und verhindert ein Zurückgehen des Arretierorgans 62, der Verschlußblende
40 und des Betätigungsarmes 44. Diese sind in festgelegten Stellungen verriegelt.
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Gegen Ende des Rücklaufs der Verschlußplatte 24, d. h. nachdem
diese sich im Gegenuhrzeigersinn so weit gedreht hat, daß eine Belichtung bewirkt
wurde, kommt der Stift 38 mit dem zweiten Arm 84 des Hebels 80 in
Eingriff und dreht den Hebel im Uhrzeigersinn gegen die Vorspannung der Feder
90 und bringt den Auslöser 88 aus dem kreisbogenförmigen Pfad heraus
und somit außer Eingriff mit dem Verschlußblendenarretierorgan 62. Infolgedessen
können das Teil 62, die zugeordnete Verschlußblende 60 und der Betätigungsarrn
44 ihre Drehung im Uhrzeigersinn fortsetzen, bis der Betätigungsann 44 gegen das
Randteil 48 zu liegen kommt. Die Drehung des Hebels 80 im Gegenuhrzeigersinn
wird durch die Achse 28 der Verschlußplatte 24 begrenzt, welche derart angeordnet
ist, daß sie einen Anschlag bildet, der mit dem zweiten Arm 84 in Eingriff kommt.
Die Drehung der Verschlußplatte 24 im Gegenuhrzeigersinn hört auf, wenn der Arm
30 der Platte gegen den Anschlagblock 39 stößt. Der Block
39 ist derart elastisch am Gehäuse 20 angeordnet oder so aus elastischem
Material zusammengesetzt, daß bei dem Wiederineingriffkommen des Fingers
56 mit der Abkröpfung 33
der Rücklauf des Fingers die Platte gegen
den Block 39 dreht, um diese Abkröpfung genügend weit zu verstellen, so daß
der Finger 56 seinen Rücklauf beenden kann. Die Elastizität des Blockes
39 fährt dann die Abkröpfung 33 in die Anfangsstellung in dem kreisbogenförmigen
Pfad, der Gegenuhrzeigersinnbewegung des Fingers 56 zurück. Die Teile, die
nunmehr in die Ruhestellung zurückgekehrt sind, liegen so, daß sich der beschriebene
Arbeitsgang wiederholen kann.
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Wenn der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschriebene Mechanismus
in Verbindung mit einem anderen Apparat benutzt werden soll, der selbst eine Öffnung
hat, kann das eine Ende des Gehäuses 20 vollständig offen sein, oder es kann teilweise
derart geschlossen sein, daß eine öffnung belassen wird, welche wenigstens in der
Größe gleich der Öffnung 22 ist, welche mit dieser öffnung in einer Linie liegt.