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Vorrichtung zur laufenden Herstellung folienumhüllter Speiseeisstücke
od. dgl. mit in ihrer Hauptachse angeordnetem Stiel Die Erfindung befaßt sich mit
der Verbesserung der bisher bekannten Vorrichtungen zur laufenden Herstellung folienumhüllter
Speiseeisstücke od. dgl. mit in ihrer Hauptachse angeordnetem Stiel. Solche Vorrichtungen
besitzen eine genau profilierte Massestrangführung, die auch z. B. aus dem Mundstück
einer Strangpresse bestehen kann. Neben der Profilführung des Massestranges sind
in der Förderrichtung hintereinander zwei Vorrichtungen erforderlich und üblich,
von denen die erste den Stiel in den Strang einzustoßen und die dahinter in Straugförderrichtung
angeordnete zweite den jeweils vorderen bestielten Massestrangkopf von zwei gegenüberliegenden
Seiten symmetrisch von dem übrigen Strang abzuschneiden hat. In der Vorrichtungsfolge
schließt sich an diese beiden Vorrichtungen eine die einzelnen abgeschnittenen bestielten
Massestücke nacheinander übernehmende Einwickelvorrichtung an, die das Speiseeisstück
mit der zum Schutze gegen zu schnelles Abschmelzen und auch zur Verhinderung des
Beschmutzens des Verzehrers üblich gewordenen Umhüllung versieht. Da nun ein bestieltes
Speiseeisstück für das maschinelle Einwickeln wegen des langen herausragenden Stiels
eine besonders ungünstige Gestalt besitzt, haben alle bisherigen Versuche zur maschinellen
Verpackung solcher sperrigen Stücke nicht befriedigt, so daß man praktisch beim
Einwickeln von Hand geblieben ist.
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Gemäß der Erfindung soll nunmehr auch das maschinelle Verpacken unter
beträchtlicher Verbilligung des verpackten Enderzeugnisses bei Speiseeisportionen
am Stiel durch folgende Konstruktions- und Anordnungsmaßnahmen ermöglicht werden:
Erstens soll die Stielführung oberhalb der horizontalen Austrittskantenebene der
Massestrang-Profilführung bzw. Strangaustrittsdüse horizontal verlaufen und ferner
die der Stielführung zugekehrte Düsenwand einen mindestens der Stielbreite entsprechenden,
bis zum Düsenrand reichenden Längsschlitz aufweisen.
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Zweitens soll unterhalb der Stielführung - mindestens den Grundrißbereich
der Schneidelemente einschließend - als Aufnahmebett oder Unterlage für die im zeitlichen
Abstand von dem Strang abgeschnittenen bestielten Massestücke eine mit einem U-föimig
seitlich aufgebogenen fortschreitenden Folienband ausgekleidete Führungsrinne als
Element der Einwickelvorrichtung grundrißmäßig gleichachsig mit der Stielführung
angeordnet sein.
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Drittens soll das Folienband während der Dauer jeder Schrittpause
stetig oder absatzweise einen Weg zurücklegen, der länger ist als die gesamte Länge
des
bestielten Massestückes, in der Stielrichtung gemessen, so daß auf diese Weise
zwischen den in der Folienrinne einander folgenden bestielten Massestücken, deren
Stiele parallel zur Rinnenrichtung liegen, ein ausreichender Abstand geschaffen
wird, damit eine Folientrennvorrichtung später ohne Behinderung der Stücke selbst
zwischen ihnen wirksam werden kann.
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Viertens soll die Einwickelvorrichtung mit Einschlagorganen zum festen
Schließen der U-förmigen Folienrinne zu einem Schlauch um die im Abstand folgenden
bestielten Massestücke herum versehen sein, ferner mit einer zwischen den so umhüllten
bestielten Massestücken wirksam werdenden Folientrennvorrichtung sowie einer die
Umhüllung an den Enden des Folienschlauchstückes vervollständigenden Andrück- bzw.
Um- oder Einfaltvorrichtung.
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Die Vorrichtung zeigt zweckmäßig die Vereinigung folgender Ausführungs-,
Anordnungs- und Bewegungsmerkmale: a) einer in größerem Abstand von der Achse der
Massestrang-Profilführung oder Düse endigenden horizontalen ortsfesten Stielführung,
deren Länge und Anordnung das dem Massestrang zugekehrte
Ende des
in sie abgelegten Stiels um eine zum Erfassen durch die Stieleinstoßvorrichtung
benötigte Länge frei herausragen läßt, mit b) einem einen gegenüber der Stiellänge
wesentlich kürzeren Führungskanal für die Stiele aufweisenden, die geradlinige Fortsetzung
der ortsfesten Stielführung nach der Düsenseite zu bildenden und in dem Raum zwischen
der ortsfesten Stielführung und der Düse in der Stielführungsachse hin- und herbewegten
Schlitten mit an beiden Enden des Führungskanals angeordneten, zum zangenähnlichen
Erfassen der Stiele geeigneten aufklappbaren Greiferpaaren, die sowohl zur Übertragung
einer der Schlittenbewegung überlagerten zusätzlichen Durchschubbewegung auf die
Stiele - durch den Führungskanal des Schlittentisches - als auch zur ungehinderten
Rückkehr in die neue Greif- oder Klemmstellung befähigt sind, ferner mit c) einem
zwischen Stielmagazinauslauf bzw. dessen Vereinzelungsvorrichtung und der ortsfesten
Stielführung abwechselnd stellungsveränderbaren Stielableger, z. B. einem Saugnapfsystem,
in einer d) derart aufeinander abgestimmten Bewegungssteuerung aller Teile, daß
unmittelbar nach Herausziehung eines Stieles aus der ortsfesten Stielführung und
während der im Hingang für das Stieleinstoßen in den aus der Düse langsam austretenden
Massekopf ausgenutzten kombinierten schnellen Schlitten- und Greiferpaarbewegungen
die ortsfeste Stielführung jeweils mit einem neuen Stiel durch den Stielableger
beschickt wird.
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Vorzugsweise sind bei der Vorrichtung zwei abwechselnd geöffnete
und danach im geschlossenen Zustand die Stiele auf ihren Flachseiten zwischen sich
einklemmende sowie dann in Drehbewegung versetzte Klemmwalzenpaare als die Stiele
zwangläufig in die Masseköpfe schnell und schonend einstoßende Greiferpaare vorgesehen.
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Mit einer solchen Gesamtanordnung lassen sich unter Benutzung einer
zur Herstellung umhüllter Schokoladenriegel bekannten, zunächst rinnen- und dann
schlauchförmigen Folienführung auch sperrige Speiseeisstücke mit Stielen auf einfachste
und billigste Weise vom Strang laufend herstellen und maschinell mit für den Zweck
ausreichender Sorgfalt und Zuverlässigkeit umhüllen.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert,
die ein Ausführungsbeispiel darstellen. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer Massestrang-Profilführung mit Austrittsdüse und teilweise nach
unten ausgetretenem Massestrang ohne Stiel, Fig. 2 eine ähnliche Darstellung wie
in Fig. 1, je doch mit weiter ausgetretenem Massestrang, bereits mit Stiel versehen,
wobei ein Schneidelement für den Strang angedeutet ist, Fig. 3 die gleiche Darstellung
wie in Fig. 1 und 2, jedoch nach erfolgtem Abschneiden, wobei ein Massestück mit
Stiel im Fall begriffen ist, Fig. 4 eine dem Vorhergehenden ähnliche Darstellung,
jedoch nach Auftreffen des Massestückes auf die Innenseite eines seitlich aufgebogenen
Folienbandes, wobei die Austrittsdüse mit dem unterdessen wieder ausgetretenen neuen
Massestrang darüber gezeigt ist und wobei mehrere im Abstand hintereinander in dem
Folienband liegende Massestücke mit Stiel angedeutet sind,
Fig. 5 eine schematische
Darstellung des Einwikkelns mittels des U-förmigen Folienbandes zu einem die einzelnen
Stücke hintereinander einschließenden, noch zusammenhängenden Folienschlauch, Fig.
6 eine Darstellung der einzelnen hintereinanderliegenden, schlauchumhüllten Massestücke,
wobei die Schlauchenden durch die Wirkung der Trennvorrichtung bereits etwas zusammengedrückt
sind, Fig 7 ein fertig umhülltes Massestück mit Stiel mit angedrückten Folienenden
im Endzustand, Fig. 8 eine Ansicht der wesentlichen Teile einer Vorrichtung zum
Formen von Massestücken und zum Umhüllen der mit eingesetzten Stielen versehenen
Stücke, Fig. 9 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 8, teilweise im Schnitt,
Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 8, Fig. 11 eine Einzelheit
aus Fig. 8 in größerem Maßstab, Fig. 12 die Ansicht eines Teiles der Vorrichtung
nach Fig. 8 in kleinerem Maßstab, in der Richtung des Pfeiles in Fig. 8 gesehen.
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Bei der in den Zeichnungen dargestellten Vorrichtung werden von einem
aus einer Strangaustrittsdüse 3 austretenden fortlaufenden Massestrang 2 aus Speiseeis
mittels zweier an Schwenkarmen 5 sitzender Drähte 4 Stücke 1 abgeschnitten. Die
Arme 5 werden über einen durch Nocken betätigten, um einen Zapfen 7 dreharmen Arm
6 verschwenkt. DieVerbindung mit den Armen 5 erfolgt über eine Stange 8. Die Arme
5 sind durch Teile 9 beweglich miteinander verbunden. Sie sitzen an einer Hülse
10, die ihrerseits auf der Austrittsdüse 3 gleiten kann. Die Hülse 10 wird durch
einen über Nocken betätigten Arm 11 auf und ab bewegt, der auf dem Schwenkzapfen7
gelagert ist. Er hat eine Stift- und Schlitzverbindung mit der Hülse 10. Der Arm
11 wird so betätigt, daß die Drähte 4 während des Schneidvorganges in gleichem Maße
fortbewegt werden, wie der Strang 2 ausgestoßen wird.
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Die abgeschnittenen Stücke 1 werden in einem bestimmten Abstand voneinander
auf ein kontinuierlich bewegtes Folienband 12 aus wärmeisolierendem Einwickelmaterial
abgesetzt. Dieses Folienband bewegt sich durch eine aus einer Platte 13 und Seitenteilen
bestehenden Führungsrinne 14, die dazu dient, das Band U-föimig zu formen und es
durch weitere Faltteile 16 um die Massestücke 1 herum in die Form eines kontinuierlichen
Schlauches mit einer Längsnaht zu bringen. Der Schlauch wird dann zusammengefaltet
und zwischen den einzelnen Massestücken festgelegt, um so eine kontinuierliche Folge
von verpackten Speiseeiseinheiten zu erzielen, die alsdann durch eine Schneidvorrichtung
voneinander getrennt werden. Das Umhüllen oder Einwickeln an sich ist im einzelnen
bekannt.
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Neben der Austrittsdüse 3 ist eine Stieleinstoßvorrichtung angeordnet.
Diese enthält ein Magazin für Stiele, welches auf Rollen 18 an einem Rahmen 19 beweglich
ist. Das Magazin 17 bewegt sich auf eine Saugvorrichtung 21 zu und von ihr hinweg.
Die Bewegung wird durch einen zweiannigen Hebel 22, 23 eingeleitet, der seinerseits
durch einen drehbaren Nocken 24 betätigt wird. Der Nocken 24 sitzt auf einer Hauptwelle
25. Er legt sich gegen eine Rolle 26 an den Arm 23. Der Arm 22 ist mit der Unterseite
des Magazins 17 durch einen Lenker 27 verbunden.
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Die Saugvorrichtung wird intermittierend über einen
Zahnradtrieb
28 betätigt, der durch eine nicht dargestellte Malteserkreuzvorrichtung betrieben
wird. Saugnäpfe 29 werden in einer bestimmten Folge vor das Mundstück des Magazins
17 gebracht, so daß sie Stiele 31 aus dem Magazin annehmen können. Der Arm 23 wird
durch Federwirkung an den Nocken 24 angedrückt, um die Vorwärtsbewegung zu erzeugen.
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Die Anlage des Stiels 31 an die Näpfe 29 wird dadurch nachgiebig.
Eine Falle 32 wird in zweckmäßiger zeitlicher Beziehung zur Bewegung des Magazins
in schwingende Bewegung versetzt. Sie greift in den Stielvorrat ein, wobei sie einen
Stiel 31 am Auslaßende frei läßt, um eine Bewegung des Stielvorrates im Magazin
bei dem saugenden Angriff der Näpfe 29 zu vermeiden. Die Falle 32 wird durch eine
Stange 33 an einem Arm 34 mit einer Rolle 36 nachgiebig betätigt. Die Rolle 36 legt
sich an einen Nocken 37 auf der Welle 25 an. Der Arm 34 wird dabei durch Federkraft
auf den Nocken 37 gedrückt.
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Bei jeder Bewegung der Saugvorrichtung 21 wird dem Magazin 17 ein
Stiel 31 entnommen. Die Entnahme erfolgt entgegen der Wirkung von Haltefedern 38
(Fig. 8). Der Stiel wird dann über eine rinnenförmige ortsfeste Stielführung 39
gebracht, in die er hineinfällt, sobald die Saugwirkung unterbrochen wird.
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Das vordere Ende des Stieles 31 steht vorn aus der Stielführung 39
derart hervor, daß er durch das erste zweier Klenunwaizenpaare 41 und 42 erfaßt
werden kann. Diese sind drehbar an Armen 45 gelagert. Die Arme 45 sitzen an einem
Träger 43, der seinerseits an einer beweglichen Stange 44 (Fig. 9) befestigt ist,
wobei die beiden letzteren eine Art Schlitten bilden.
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Die Stange 44 bewegt sich in einer Gleitbahn 46 im Rahmen 19 hin und
her. Die Arme 45 werden durch Federwirkung gegen die unteren Walzen gedrückt, um
für eine nachgiebige Klemmung zu sorgen. Die Stange 44 trägt eine Rolle 47. Diese
legt sich an einem drehbaren Nocken 48 auf der Welle 25 an. Die Stange 44 liegt
unter Federwirkung an dem Nocken an.
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Die Klemmwalzen 41 und 42 sind durch Zahnräder 49 miteinander verbunden.
Die unteren Zahnräder 49 werden durch Kettenräder 51 angetrieben, die durch eine
Kette 52 mit einem Antriebskettenrad 53 verbunden sind (Fig. 9). Letzteres sitzt
in einem Lager 54 am Rahmen 19. Das Kettenrad 53 wird durch Zahnräder 56, 57 von
der Hauptwelle 25 aus angetrieben. Bei der Hin- und Herbewegung des Trägers 43 läuft
die Kette 52 um das Kettenrad 53 und erteilt den Walzen 41 und 42 eine Drehung.
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Nachdem ein Stiel 31 in die Stielführung 39 abgelegt ist, bewegt
sich der Träger 43 mit den Walzen 41 bis zu dem Mundstück der Stielführung 39. Das
vorstehende Ende des Stiels wird erfaßt und bis zu einem Kanal 58 zwischen den Walzen
41 und 42 fortbewegt.
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Diese Bewegung erfolgt bis zur Erfassung durch die Walzen 42. Eine
gewisse Zeit nach der Erfassung des Stiels durch die Walzen 41 wird der Träger 43
in der entgegengesetzten Richtung bewegt, d. h. in Richtung auf den Massestrang2
zu, so daß die kombinierten Bewegungen der Walzen 42 und des Trägers 43 dazu dienen,
den Stiel in den austretenden Massestrang 2 durch den vorher erwähnten Längsschlitz
in der Düse 3 einzustoßen. An der Düse 3 ist noch ein Widerlager 59 vorgesehen,
durch welches jede Aufwärtsbewegung des Stiels 31 beim Einstoßen in den Strang 2
vermieden wird.
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Infole der nachgiebigen Erfassung zwischen den Klemmwalzen 42 setzt
sich der Vortrieb des Stiels 31
jenseits der Mittellinie der Walzen um eine geringe
Entfernung fort. Hierdurch wird ein gewisser Spielraum zwischen dem hinteren Ende
des Stiels (bei fortgesetztem Ausstoß des Stranges 2) und der vorderen Walzenfläche
während der Rückbewegung des Trägers 43 ermöglicht. Die Rückbewegung des Trägers
43 erfolgt zu Beginn des Rückzuges durch den Nokken 48 sehr schnell.
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Der Strang 2 mit dem in der oben beschriebenen Weise eingesetzten
Stiel wird weiter ausgestoßen, bis die gewünschte Dicke des Stückes aus der Düse
3 ausgetreten ist. Hierauf schneiden die Drähte 4 das Stück 1 ab. Dieses fällt,
wie vorher beschrieben, auf die bewegte Folienbahn 12. Während dieser Zeit hat der
Träger 43 mittels der Klemmwalzen einen weiteren Stiel 31 zum Einstoß in den austretenden
Strang 2 erfaßt, um den nächsten Speiseeisblock fertigzustellen .
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Wenn auch das stetige Auspressen des Speiseeises aus der Düse 3 das
bereits in das Eis eingedrungene vordere Stielende in ständig steigendem Maße in
der Masseaustrittsrichtung mitzunehmen bestrebt ist, während das hintere Stielende
beim Einstoßen in das Speiseeisstück in der Höhe der ortsfesten Führung 39 verbleibt,
so halten sich die dadurch hervorgerufenen Beanspruchungen des Stiels 31 einerseits
und die Formveränderungen des austretenden Speiseeiskopfes andererseits sowie auch
die durch den Längs schlitz in der Düse gegebene vorzeitige örtliche Seitendruckentlastung
in ihren nachteiligen Wirkungen in solchen Grenzen, daß das eingewickelte bestielte
Speiseeis-Enderzeugnis den von den Kosumentenkreisen gestellten Anforderungen an
die Fofin des Speiseeis stückes und auch an die Festigkeit der Stiele innerhalb
der letzteren in ausreichendem Maße genügt.