DE111289C - - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES A
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung der besonderen Diaphragmenkathode, wie sie
bei der Elektrolyse von Salzen gemäfs Patent 76047 angewendet wird.
Nach vorliegender Erfindung wird das Diaphragma aus zwei Schichten gebildet, welche
durch eine dritte Schicht mit der Elektrode' verbunden werden. Bei der Herstellung dieser
Diaphragmenelektrode wird das Drahtnetz a (s. Zeichnung) auf einem geeigneten Rahmen
fest ausgestreckt und mit einer breiartigen, porösen oder schwammigen Substanz b, wie
z. B. Thon oder Papier, bedeckt, welche geeignet ist, für einige Zeit eine haltbare Schicht
zu bilden. Das harte und dichte Material c wird alsdann auf die Oberseite dieser Substanz
aufgebracht. Gewünschtenfalls kann als Kathode auch perforirtes Metall benutzt werden. Da
das harte und dichte Material dem elektrischen Strom einen hohen Widerstand entgegensetzt,
empfiehlt es sich, dasselbe so dünn als möglich herzustellen. Wenn auch für die Herstellung
des Diaphragmas nach vorliegender Erfindung die Anwendung eines bestimmten Materials für
den harten und dichten Theil des Diaphragmas nicht Erfindungsgegenstand ist, so mag doch
bemerkt werden, dafs Portlandcement für diesen Zweck sich in vielen Fällen als geeignet erwiesen
hat. Der Cement wird vortheilhaft in einer solchen Consistenz angewendet, dafs er
mit Hülfe einer Bürste oder Kelle in Form eines dünnen, aber vollkommen zusammenhängenden
Ueberzuges aufgebracht werden kann, jedoch kann er auch in Pulverform auf die poröse oder schwammige Substanz ausgebreitet
und dann mit Hülfe eines nassen Pinsels zur Erhärtung gebracht werden. Nach der Aufbringung dieses Ueberzuges aus hartem
und dichtem Material c wird eine Decke d aus weichem und porösem Stoff, z. B. Asbest,
Schlackenwolle, Thon oder dergl., auf diesen Ueberzug aufgebracht. In der Praxis hat sich
ein Material aus Asbest und Kalk, der durch Sättigung mit einer Natriumsilikatlösung gehärtet
wird, als vortheilhaft erwiesen. Sobald diese Diaphragmen in den Zellen der sogenannten
horizontalen Form benutzt werden sollen, kann die Decke d aus losem Asbestbrei
oder einem leichten amorphen Niederschlag (ζ. B. Magnesiumsilikat) bestehen. In manchen
Fällen kann man diese Materialien in solcher Menge benutzen, dafs dadurch der Raum zwischen
dem Diaphragma und der Anode ausgefüllt wird.
Eine derartige Diaphragmenelektrode zeigt namentlich durch die Anordnung der porösen,
schwammigen oder plastischen Schicht b, welche nur zeitweise widerstandsfähig ist, einen nicht
zu unterschätzenden Vortheil. Sobald nämlich dieses entfernbare Material nachträglich entfernt
ist, besitzt zwar das Diaphragma die äufseren Contouren der Kathode, aber es bildet sich ein
gewisser Zwischenraum, der mit Flüssigkeit (Elektrolyt) durch capillare Attraction gefüllt
ist; es wird hierdurch genügend freier Durchgang für Wasser aus dem condensirten Dampf
geschaffen, der zur Beseitigung der Alkalilösung benutzt wird. Wo dieser freie Durch-
gang zum Wegwaschen nicht vorhanden ist,
geht die starke Alkalilauge infolge von Osmose in den Anodenraum, wo sie Chlorate bildet
und die Kohlenanode zerstört; hierdurch wird Kohlensäure gebildet, die sich mit dem Chlor
vermischt. Das in dem Kathodenraum befindliche Alkali wird ebenfalls verschlechtert, weil
das Salz, welches infolge der Osmose von dem Anodenraum in den Kathodenraum tritt,
sich mit Alkali mischt, wodurch das gewonnene Product weniger rein und in geringerer. Ausbeute
gewonnen wird.
Der Zweck der weichen, schwammigen,1 porösen inneren Lage des eigentlichen Diaphragmas ist der, das Alkali festzuhalten,
welches durch Osmose in die Anodenzelle zurückgelangt, und seine leichte Vermischung
mit dem in der Anodenzelle vorhandenen Elektrolyten zu verhindern, so dafs die osmotische
Thätigkeit des Diaphragmas zuerst auf dieses Alkali wirkt und es zu der Kathodenseite
des Diaphragmas zurückbringt, und zwar unabhängig von der elektrolytischen Osmose.
Es ist hierbei zu berücksichtigen, dafs die einfache Osmose mit gleicher Leichtigkeit das
Alkali von dem Kathodenraum zu dem Anodenraum und. umgekehrt führt, und dafs diese
Wirkung stets vor sich geht, gleichgültig, ob eine elektrolytisch^ Thätigkeit vorhanden ist
oder nicht; es mufs daher Alles, was die Entfernung des Alkalis von der Kathodenseite des
Diaphragmas erleichtert, unter sonst gleichen Verhältnissen die Reinheit des Productes erhöhen.
Um eine leichte Entfernung der Producte der elektrolytischen.Zersetzung von derKathodenoberflä'che
zu ermöglichen, kann man auch zweckmäfsig auf der Kathode vor ihrem Gebrauch einen Metalloxydniederschlag erzeugen
oder auch die Oberfläche dieser Kathode mit einer dünnen Schicht einer löslichen Substanz
bedecken, welche nach ihrer Auflösung einen kleinen Zwischenraum zwischen dem Diaphragma
und dem die Kathode bildenden Drahtnetz freiläfst. Der Metalloxydniederschlag wird durch den
elektrischen Strom zu Metall reducirt und erzeugt auf der Kathode einen rauhen oder
schwammartigen Ueberzug, welcher die Wirkung der Kathode kräftiger und schneller gestaltet,
das Entweichen des Wasserstoffs erleichtert, die Polarisation verringert und eine
gröfsere Kathodenoberfläche in Berührung mit der Flüssigkeit hält. Die Anoden können
hierbei derart angeordnet werden, dafs sie eine Art Rost bilden, auf welchem oder gegen
welchen das zu zersetzende Salz ruht.
Claims (3)
1. Herstellung einer Diaphragmenelektrode für elektrolytische Zellen, dadurch gekennzeichnet,
dafs eine Drahtgewebe- oder eine perforirte Metallplatte (a) mit einer dünnen
Lage (b) aus zeitweilig widerstandsfähigem Material, wie Papier oder Thon, bedeckt,
hierauf eine Schicht (c) aus hartem bezw. dichtem Material, wie Portlandcement oder
dergl., aufgelagert und schliefslich eine Deckschicht (d) aus weichem oder porösem
Material, wie Asbest, Schlackenwolle, Thon oder dergl., angeordnet und so ein geschichtetes
Diaphragma gebildet wird, welches auf der einen Seite dicht und auf der, anderen porös ist.
2. Die Herstellung einer Diaphragmenelektrode nach Anspruch ι in der Weise, dafs man
als zeitweilig widerstandsfähiges Material eine lösliche Substanz verwendet.
3. Die Herstellung einer Diaphragmenelektrode nach Anspruch 1 bezw. 2 in der Weise,
dafs man als poröses Material eine Mischung aus Asbest und Kalk verwendet, die durch
eine Lösung von Natriumsilicat gehärtet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE111289C true DE111289C (de) |
Family
ID=381038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE111289C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE925464C (de) * | 1952-01-16 | 1955-03-21 | Hoechst Ag | Verfahren zur Durchfuehrung von Elektrolysen |
DE2413055A1 (de) * | 1973-03-21 | 1974-10-03 | Ppg Industries Inc | Silikatbeschichtetes diaphragma aus asbest fuer elektrolytische zellen |
-
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE925464C (de) * | 1952-01-16 | 1955-03-21 | Hoechst Ag | Verfahren zur Durchfuehrung von Elektrolysen |
DE2413055A1 (de) * | 1973-03-21 | 1974-10-03 | Ppg Industries Inc | Silikatbeschichtetes diaphragma aus asbest fuer elektrolytische zellen |
FR2222138A1 (de) * | 1973-03-21 | 1974-10-18 | Ppg Industries Inc |
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