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Einrichtung an einer motorgetriebenen Schervorrichtung Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung an motorgetriebenen Schervorrichtungen zum Schneiden von
Bandeisen, Rundeisen od. dgl. mit einem Messerschlitten, dem ein zwischen diesem
und einem getriebenen Exzenter angeordnetes Kupplungsstück die Scherhubbewegung
übermittelt, wobei das Kupplungsstück aus einer Nullstellung in den Wirkbereich
des Exzenters kommt und nach Ausübung eines Scherhubes .des Messerschlittens wieder
in die Nullstellung außerhalb des Wirkbereiches des Exzenters gelangt.
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Bei Schervorrichtungen ist es schon bekannt, als Kupplungsstück zwischen
dem Antriebsexzenter und dem Messerschlitten eine Scheibe zu verwenden, die an einer
Stelle einen bogenförmigen Ausschnitt aufweist, der in der Ausrückstellung des Kupplungsstücks
dem Antriebsexzenter zugewendet ist und diesem ein freies Durchdrehen ermöglicht.
Durch Betätigung eines Auslösers wird eine Feder freigegeben, die die Scheibe so
weit dreht, daß deren Ausschnitt aus dem Bereich des Antriebsexzenters kommt und
durch die Scheibe eine Kupplung zwischen Exzenter und Messerschlitten hergestellt
wird. Diese Kupplungsverbindung wird dann so lange aufrechterhalten, bis durch Betätigung
eines weiteren Hebels die Seheibe von Hand entgegen der Kraft der Feder wieder mit
ihrem Ausschnitt in den Bereich des Exzenters gebracht wird. Diese bekannte Schervorrichtung
hat den Nachteil, daß nach Einrücken des Kupplungsstücks der Messerschlitten so
lange bei jeder Drehung des Exzenters einen Auf- und Abwärtshub durchführt, bis
das Kupplungsstück wieder von Hand ausgerückt wird. Zum genauen Abschneiden größerer
Werkstücklängen bei relativ geringem Werkstückvorschub, wie dies beispielsweise
beim vorausgehenden Richten der Werkstücke in Richtmaschinen der Fall ist, sind
Scheren mit derartigen Aus- und Einrückvorrichtungen nicht geeignet. Das Auslösen
einzelner Scherenhübe in einem von der Drehzahl des Antriebsexzenters unabhängigen
zeitlichen Abstand ist nämlich nicht oder nur bei größter Aufmerksamkeit der Bedienungsperson
möglich.
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Eine andere bekannte Schervorrichtung verwendet als ausrückbare Kupplung
zwischen Antriebsexzenter und Messerschlitten einen Gleitstein, der zur Inbetriebsetzung
der Schere durch einen Fußhebel in den Bewegungsbereich eines Stößels geschoben
und in der Einrückstellung für die Dauer der Betriebszeit gehalten werden muß. Zum
Ausrücken des Gleitsteins wird derFußhebel freigegeben, wodurch beim nächstfolgenden
Auswärtshub des Stößels der Gleitstein durch einen anschlaggesteuerten Hebel zwangläufig
zurückgezogen wird. Auch bei dieser Schervorrichtung führt derMesserschlitten während
jederDrehung des Antriebsexzenters einen Auf- und Abwärtshub so lange durch, wie
der Gleitstein durch den Fußhebel in der Einrückstellung gehalten ist. Die Auslösung
einzelner Scherenhübe in von der Exzenterdrehzahl unabhängiger zeitlicher Aufeinanderfolge
ist daher schwierig und kann nur durch eine reaktionsschnelle Bedienung des Fußhebels
erreicht werden. Beim Abschneiden einer größeren Anzahl von Werkstücken ganz bestimmterLängenabmessungen
bringt dies aber eine erhebliche Überbeanspruchung der Bedienungsperson mit sich.
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Bei einer weiteren mit einem Gleitstein als Kupplungsstück arbeitenden
Schervorrichtung kann zwar der Gleitstein, nachdem er durch Betätigung eines Auslöserhebels
von einer Feder über eine Schraubspindel- selbsttätig eingerückt worden ist, nach
jedem Arbeitshub des Messerschlittens selbsttätig durch die gleiche Feder wieder
ausgerückt werden, jedoch ergibt der Umstand, daß die eine Feder sowohl das Einrücken
als auch das Ausrücken des Gleitsteins besorgt, einen komplizierten Aufbau des Federspannungsgetriebes,
das durch die Messerschlittenbewegung betätigt wird. Dem durch die Feder gebildeten
Fremdantrieb des Gleitsteines fehlt aber insbesondere beim Ausrücken desselben jeglicher
Zwanglauf mit dem Hauptantrieb, wodurch ein sicheres Arbeiten der Ein- und Ausrückvorrichtung
als Folge der Trägheit ihrer einzelnen Antriebselemente nicht immer gewährleistet
ist.
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Es ist ferner beim Stanzen bekannt, am unteren Ende eines durch einen
Exzenter angetriebenen Stößels einKupplungsstück schwenkbar zu befestigen, das beispielsweise
durch einen Fußhebel so geschwenkt
werden kann, daß es auf den
Amboß eines Druckstücks beimAbwärtshub zurEinwirkungkommt und diesen dann zwangläufig
mitnimmt. Beim nachfolgenden Aufwärtshub wird sodann das Kupplungsstück selbsttätig
über eine besondere Ausrückvorrichtung- seitlich ausgeschwenkt -und dadurch die
Antriebsverbindung zwischen Stößel und Druckstück zwangläufig wieder aufgehoben.
Die Steuerglieder für die Bewegung des Kupplungsstücks sind aber kompliziert und
machen daher die Ein- und Ausrückvorrichtung nur für kleine und schwach beanspruchte
Stanzen geeignet.
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Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Ein- und Ausrückvorrichtung
für Schervorrichtungen zu schaffen, die zwar für das Einrücken durch ein Schaltwerk
betätigt wird, deren Ausrücken aber nach jedem Arbeitshub zwangläufig und selbsttätig
unmittelbar durch den Antriebsexzenter erfolgt, so daß auch bei schweren Schervorrichtungen
ein sicheres Arbeiten gewährleistet wird.
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Dies wird gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch erreicht, daß
das Kupplungsstück auf einer im Messerschlitten drehbar gelagerten Welle angeordnet
ist und in einer Ebene liegende, sich radial von der Drehachse der Welle weg erstreckende
pockenartige Ansätze aufweist, wobei die Ansätze und zwischen diesen liegende Ausbuchtungen
für die in zeitlichen Abständen erfolgende Hubbewegung des Messerschlittens wechselweise
nacheinander in den Wirkbereich des Exzenters einzubringen sind.
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Der wesentliche Vorteil dieses erfindungsgemäßen Aufbaus der Ein-
und Ausrückvorrichtung besteht darin, daß außer dem Antriebsexzenter und dem Kupplungsstück
keine beweglichen und somit störungsanfälligen Verschleißteile für das Ausrücken
des Kupplungsstücks vorgesehen werden müssen. Der kinematisch einfache Aufbau des
Ausrückteiles hat außerdem noch den Vorteil geringer Wartung und großer Dauerhaftigkeit.
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In Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens können auf der Welle
entsprechend der Anzahl der pockenartigen Ansätze Schaltnocken vorgesehen werden,
auf die ein hin- und herbewegbarer Schieber über ein unter Federwirkung stehendes
Schaltstück einwirkt. Dabei kann, ebenfalls erfindungsgemäß, eine Ausbuchtung des
Kupplungsstücks in dessen Nullstellung der Exzenterwellenachse zugewandt und in
dieser Stellung der kleinste Abstand dieser Ausbuchtung von der Exzenterwellenachse
größer als der Exzenterschwingradius gehalten werden.
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Einem anderen Erfindungsmerkmal zufolge können die mit gewölbten Zylinderpf
annenflächen versehenen, pockenartigen Ansätze des Kupplungsstücks durch die Schaltvorrichtung
um einen Winkel aus der Nullstellung in eine Einrückstellung geschwenkt werden,
in der die Mittelebene eines Ansatzes den Schwingkreis der Exzenterachse berührt
oder schneidet. Gemäß der Erfindung kann dabei das Kupplungsstück eine massesparende
Profilquerschnittsform aufweisen, und die Zylinderpfannenflächen der Ansätze dieses
Stückes können mit einer reibarmen und/oder schlagdämpfenden Werkstoffschicht, vorzugsweise
Buntmetall oder Kunststoff, versehen werden.
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Die Erfindung wird weiterhin noch darin gesehen, daß der gegen die
Kraft von Rückstellfedern verfahrbare Messerschlitten- als Hohlkörper ausgebildet,
vorzugsweise mit geschlossenem, zellenartigem Gefüge aus einzelnen Stahlplatten
zusammengeschweißt werden und die Exzenterwelle ein oder mehrere Schwungräder aufweisen
kann, wobei ein Schwungrad durch ein Reibrad von einem vorzugsweise am Scherenrahmen
befestigten Motor angetrieben wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann am Scherenrahmen ein
Anschlag für einen diesem zugeordneten Zapfen der Nockenwelle vorgesehen werden,
welcher die Aufwärtsbewegung des Messerschlittens begrenzt und die Drehbewegung
der Nockenwelle abbremst. Dabei kann weiterhin erfindungsgemäß ein Anschlag des
Scherenrahmens als Widerlager für den Messerschlitten bzw. einen an diesem angeordnete
Leiste dienen und ein Ansatz der Nockenwelle oder eine fest mit dieser verbundene
Scheibe die Form eines regelmäßigen Vielecks aufweisen, dessen Schwerpunkt in der
Wellenachse liegt und dessen Seitenzahl gleich der Anzahl der Schaltnocken der Nockenwelle
ist.
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Weiterhin ist es noch besonders vorteilhaft, wenn ein im Rahmen geführter
Schieber, Hebel od. dgl. vorgesehen wird, dessen Stirnfläche unter Federdruck gegen
eine Vieleckseite des Ansatzes drückt und diesen in seiner Nullstellung gegen Verdrehen
sichert.
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Schließlich wird die Erfmdung noch darin gesehen, daß der Schieber
von Hand und/oder elektromagnetisch bewegt werden kann und die Schnittauslösung
durch ein an der Schaltvorrichtung, vorzugsweise über einen Einrückhebel angreifendes
Gewicht erfolgt, nachdem ein diesem Gewicht entgegenwirkender Elektromagnet abgeschaltet
ist.
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Die Erfindung soll nunmehr an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden
Zeichnung ausführlicher beschrieben werden, und zwar zeigt Fig. 1 eine teilweise
im Schnitt dargestellte Ansicht einer Schere, wobei der Schnitt nach der Schnittlinie
I-I in Fig. 3 verläuft, Fig.2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit geänderter
Getriebestellung, Fig. 3 eine Ansicht der Schere nach Fig. 1 von rechts, Fig. 4
eine teilweise geschnittene Ansicht einer Auslösevorrichtung, Fig. 5 bis 9 in schaubildlicher
Darstellung verschiedene Schaltstellungen der Auslösevorrichtung und des Scherengetriebes,
Fig. 10 eine Teilansicht einer abgewandelten Ausführungsform, während Fig. 11 eine
Ansicht der Ausführung der Fig. 10 von links wiedergibt.
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Wie aus Fig. 1 bis 3, insbesondere der letzteren, ersichtlich, wird
ein Scherenrahmen 1 durch eine Grundplatte l a, zwei Seitenwände 1 b, 1 c
und eine Deckplatte 1 d gebildet. In den Rahmenseitenwänden 1 b und 1. c ist eine
Exzenterwelle 2 drehbar gelagert und trägt auf ihren fliegenden Enden zwei Schwungräder
3 und 4, wobei ein Reibrad 6 eines Elektromotors 5 an dem Rad 3 angreift. Einem
Exzenter 7 der Exzenterwelle 2 ist ein Kupplungsstück 8 zugeordnet, das fest auf
einer Nockenwelle 9 sitzt, die in zwei Armen 10, 11 eines Messerschlittens 12 drehbar
gelagert ist. An einer unteren Kante des Messerschlittens 12 ist ein Obermesser
13 eingelassen und fest mit dem Messerschlitten verbunden, während das zugehörige
Untermesser 14 durch eine Leiste 15 an der Grundplatte 1 a befestigt ist. Geführt
wird der Messerschlitten 12 in einem Führungsstück 16, das vorteilhaft aus zwei
winkelförmigen oder vier quaderförmigen Körpern zusammengesetzt und mit dem Rahmen
1 fest
verbunden ist. Rückstellfedern 17, 18 ziehen den Messerschlitten
12 an beispielsweise Stiften 19 in seine obere Ruhestellung und sind vorteilhaft
diagonal zur rechteckigen Führung des Messerschlittens angeordnet, so daß sie diesen
nicht verkanten. In seiner (oberen) Ruhestellung wird der Messerschlitten 12 durch
einen rahmenfesten Anschlag 21 angehalten, der sich gegen einen fliegenden Zapfen
20 (Fig. 3) der Nockenwelle 9 legt, deren entgegengesetztes, ebenfalls fliegendes
Ende ein Nockenteil 22 trägt. Oberhalb des Nokkenteils ist ein rechteckiger Ansatz
23 eines Schiebers 24 vorgesehen, der in einem am Rahmen 1 befestigten Führungskörper
25 geführt ist, wobei der Schieber 24 unter der Wirkung einer Druckfeder 26 steht,
die sich an der Grundplatte 1 a abstützt. Ein unterer Queranschlag 27 des Schiebers
24 begrenzt dessen Aufwärtsbewegung, wenn er an den Führungskörper 25 stößt, und
hebt einen am Rahmen 1 bei 28 gelagerten Einrückhebe129 an.
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Fig.-4 zeigt einen Schnitt durch den Nockenteil 22 sowie den rechteckigen
Ansatz 23 und soll die Wirkungsweise der Auslösevorrichtung erläutern. Es sind drei
Schaltnocken 30 dadurch gebildet, daß man aus einem ringförmigen Bund drei Nuten
mit Schaltflächen 31 und Gleitflächen 32 ausgearbeitet hat. In strichpunktierten
Linien ist das Kupplungsstück 8 dargestellt, das im wesentlichen durch drei Ansätze
33 gebildet wird, die durch Ausbuchtungen 34 gegeneinander abgegrenzt sind. Das
äußere Ende eines jeden Ansatzes 33 ist durch eine zur Nockenwellenachse hin gewölbte
Zylinderpfannenfläche 35 abgeschlossen, deren Radius etwas größer ist als der des
Exzenterzapfens.
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In dem Ansatz 23 des Schiebers 24 ist ein Schaltstück 36 geführt,
das unter der Kraft einer von einem Stehbolzen 37 und Muttern 38 vorgespannten Druckfeder
39 steht. Das Schaltstück 36 hat eine spitzwinklig ausgebildete, vordere Nase 40,
deren Schaltfläche 41 mit den Schaltflächen 31 des Nockenteils 22 zusammenarbeiten
soll. Auf dem überstehenden Ende des Queranschlages 27 liegt der bei 28 drehbare
Einrückhebel 29, der von Hand am Handgriff 42 gegen die Wirkung der Druckfeder 26
im Uhrzeigersinn verschwenkt werden kann. Dabei nimmt der Einrückhebel 29 über den
Queranschlag 27 den Schieber 24 mit, der mit der Schaltfläche 41 seines Schaltstücks
36 eine Schaltfläche 31 des Nockenteils 22 nach unten drückt und somit die Nockenwelle
9 mit dem Kupplungsstück 8 im Uhrzeigersinn verdreht (Fig. 4).
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In gestrichelten Linien ist in Fig. 4 eine weitere Schwenkmöglichkeit
des Einrückhebels angedeutet. Ein Elektromagnet 43 ist eingeschaltet, wenn kein
Schnitt ausgelöst ist. Dieser Magnet zieht in Richtung des Pfeiles 44 und verschwenkt
den Einrückhebel 29 entgegen dem Uhrzeigersinn, also vom Queranschlag 27 weg. Unterbricht
man den Stromkreis des Magneten, so überwindet ein nahe dem Handgriff 42 am Hebel
29 angebrachtes Gewicht 45 die Kraft der Druckfeder 26 und verdreht die Nockenwelle
9 in der schon geschilderten Weise.
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Gemäß Fig. 1 steht das Kupplungsstück 8 in einer Nullstellung, in
der eine Ausbuchtung 34 des Kupplungsstückes 8 der Exzenterwelle 2 zugekehrt ist.
Diese Ausbuchtung ist dabei so bemessen, daß sich die Exzenterwelle 2 frei durchdrehen
kann, ohne das Kupplungsstück 8 zu berühren.
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Fig. 2 zeigt die Schere kurz vor dem Ende der Einschaltdrehung, wenn
der Exzenter 7 in die pfannenförmige Fläche 35 eines Ansatzes 33 eingreift. Bei
der weiteren Drehbewegung der Exzenterwelle bildet sie mit dem Ansatz 33 ein Kniehebelgetriebe
und drückt den Messerschlitten über die in ihm gelagerte Nockenwelle 9 nieder.
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Einzelne Phasen der Kniehebelbewegung sind in Fig. 5 bis 9 wiedergegeben.
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In Fig. 5 nimmt das Kupplungsstück 8 eine Nullstellung ein, wobei
die Exzenterwelle 2 sich frei durchdrehen kann und die Schaltfläche 41 des in seiner
(angehobenen) Ruhestellung befindlichen Schaltstücks 36 an einer Gegenschaltfläche
31 einer Nockenwellennut anliegt.
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Sobald man die Auslösvorrichtung in der beschriebenen Weise betätigt,
wird das Schaltstück nach unten gezogen und nimmt durch seine Schaltfläche 41 die
anliegende Gegenschaltfläche 31 mit. Der Hub des Schiebers ist durch eine Anschlagfläche
46 der Führungskörper 25 für den am Schieber befestigten Ansatz 23 begrenzt (Fig.
4). Man kann jedoch die Anschlagfläche 46 auch tiefer anordnen oder ganz wegfallen
lassen und die Eingriffsstrecke des Schaltstücks 36 an den Schaltnocken 30 der Nockenwelle
dadurch ändern; daß man die Muttern 38 auf dem Stehbolzen 37 verstellt. Durch diese
Einstellung sollen der Schieberhub und damit die Drehung der Nockenwelle so groß
werden, daß der Exzenter 7 bei seinem Auftreffen auf das Kupplungsstück B (Fig.
6), ohne zu gleiten, in die Zylinderpfannenfläche 35 eines Ansatzes 33 greift. Zweckmäßig
bilden in diesem Zeitpunkt die drei Wellen- und Zapfenmitten einen rechten Winkel
mit der Exzentermitte als Scheitelpunkt.
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Bei ihrer weiteren Drehung streckt die Exzenterwelle 2 das (durch
unterbrochene Linien angedeutete) Kniehebelgetriebe in die Stellung nach Fig.7.
Der Messerschlitten 12 wird durch die in ihm gelagerte Nockenwelle 9 nach unten
gedrückt und führt mit seinem Obermesser 13 die Schnittbewegung gegen das rahmenfeste
Untermesser 14 aus (Fig. 2). Wechselt die Exzenterwelle 2 beim Weiterdrehen des
Kniehebelgetriebes aus der Stellung in Fig. 8 in die Stellung nach Fig. 9 ab, so
können die in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Rückstellfedern 17 und 18 den Messerschlitten
12 wieder anheben, bis der Zapfen 20 der Nockenwelle 9 an den rahmenfesten
Anschlag 21 stößt (Fig. 3). In dieser Stellung des Messerschlittens 12 bildet der
Kniehebeltrieb (Fig. 8) wieder einen rechten Winkel, wobei sich der Exzenter 7,
ohne zu gleiten, aus seiner Zylinderpfannenfläche 35 abhebt und die Kupplung zwangläufig
löst. Da sich die Nockenwelle 9 infolge der Eigenart des Kniehebeltriebes in dem
der Fig. 8 entsprechenden Zeitpunkt nicht mehr dreht und da außerdem der Zapfen
20 an seinem Anschlag 21 abgebremst wird, bringt erst die folgende Umdrehung
der Exzenterwelle das Kupplungsstück 8 in seine nächste Nullstellung.
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Wie Fig. 9 zeigt, greift der Exzenter 7 dabei an einer Flanke 48 einer
Ausbuchtung 34 an, die so ausgebildet ist, daß der Auftreffwinkel a klein bleibt
und daß das Kupplungsstück 8 nicht schlagartig beschleunigt wird. Der Drehwiderstand
ist dabei nur durch die Reibung des Zapfens 20 am Anschlag 21 und durch das an sich
kleine dynamische Trägheitsmoment der Nockenwelle 9 mit dem Kupplungsstück 8 bestimmt.
Daher sind die in der Getriebestellung nach Fig. 9 zu übertragenden Normalkräfte
gering, und der Verschleiß zwischen der Flanke 48 und dem Exzenter 7 ist klein.
In
diesem Zusammenhang sei auf die Beanspruchungen hingewiesen, die sich zwischen dem
Exzenter 7 und den Zylinderpfannenflächen 35 ergeben und sich in Schlag- und Reibungsbeanspruchung
aufteilen. Die Schlagwirkung entsteht dadurch, daß dem gesamten Messerschlitten
12 die indessen Führungsrichtung liegende Bewegungskomponente des Exzenters 7 augenblicklich
übermittelt wird. In der Ruhestellung des Messerschlittens 12 heben sich
das Schlittengewicht und die Vorspannkraft der Rückstellfedem 17, 18 nahezu auf,
so daß der Bewegungswiderstand an der Zylinderpfannenfläche etwa dem Beharrungsvermögen
des Messerschlittens 12 entspricht. Nach dem Ausführungsbeispiel ist der Messerschlitten
als zwar massiver, aber kleiner Körper ausgebildet, dessen Masse nur gering ist.
Für größere Scherenausführungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Messerschlitten
als Hohlkörper auszubilden, wodurch er trotz eines kleinen Gewichts die erforderliche
Starrheit erhält. Auch das Kupplungsstück kann leichter gestaltet werden, wenn es
z. B. als im Gesenk geschlagener Profilkörper ausgebildet ist.
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Weiterhin läßt sich die Schlagwirkung dadurch herabsetzen, daß man
ein elastisches Übertragungsglied zwischen die Exzenterwelle und den Messerschlitten
schaltet. Hierzu dient an den Zylinderpfannenflächen 35 aufgebrachtes Buntmetall,
das die Heftigkeit des Schlages mildert und den Reibungswiderstand zwischen dem
Exzenter und den Zylinderpfannenflächen 35 herabsetzt. Dieser Überzug kann auf den
Flanken 48 angebracht werden. An Stelle von Buntmetall läßt sich auch ein elastischer
und reibarmer Kunststoff verwenden. Es ist auch möglich, die Schlagwirkung dadurch
herabzusetzen, daß die Nockenwelle 9 im Messerschlitten 12 federnd lagert. Es ist
zweckmäßig die Exzenterwelle 2 aus einem harten, verschleißfesten Stahl, vorzugsweise
Silizium-Mangan-Stahl, herzustellen und den Exzenter 7 zu härten und zu schleifen.
Gleichfalls sind die Nockenwelle 9, insbesondere deren Flächen 31, 32 zwischen den
Schaltebenen 30, sowie der Zapfen 20 zu härten.
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Fig. 10 und 11 zeigen in zwei Teilansichten eine abgewandelte Ausführungsform
der Schere, deren Unterschied gegenüber der geschilderten Ausführung darin besteht,
daß die Bewegung des Messerschlittens 12 nach oben nicht durch den an dem Anschlag
21 anliegenden Zapfen 20 begrenzt wird, sondern daß hierzu eine besondere Leiste
vorgesehen ist. Diese Leiste 50 ist in einer Nut 51 des Messerschlittens 12 befestigt,
vorzugsweise verschraubt, und ragt in eine Aussparung 52 der Seitenwand 1 b vor.
Gegen die untere Fläche 53 der Aussparung 52 kann die Leiste 50 bei der Bewegung
des Messerschlittens nicht anstoßen, während der obere Anschlag 54 die Aufwärtsbewegung
der Leiste 50 und damit auch die des Messerschlittens 12 begrenzt. Dabei
kommt der Anschlag 21 und das Zapfenende 20 in Wegfall. Zur Sicherung der
Nockenwelle gegen Verdrehen dient dann ein Vielkantzapfen 55, der an Stelle des
(zylindrischen) Zapfens 20 an der Nockenwelle 9 vorgesehen ist. Dieser Vielkantzapfen
55 hat die gleiche Seitenzahl, wie Nullstellungen und Ausbuchtungen 34 des Kupplungsstücks
8 vorgesehen sind, wobei der Schwerpunkt des Vielecks in der Nockenwellenachse liegt.
Eine Hebelleiste 56 ist bei 57 am Rahmen 1 angelenkt und wird durch eine Feder 58
gegen den Zapfen 55 geschwenkt. Die Feder 58 ist stark bemessen, sie hält die Nockenwelle
9 nicht nur in der Nullstellung fest, sondern sie dreht die Nockenwelle 2 mit dem
Kupplungsstück 8 selbsttätig aus der Stellung nach Fig. $ in die Nullstellung. Damit
ist die Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Einschalten nochmals erhöht.