DE1112405B

DE1112405B - Entwicklungsgeraet fuer blattfoermige photographische Schichttraeger, insbesondere Colorpapiere

Info

Publication number: DE1112405B
Application number: DES49871A
Authority: DE
Inventors: Hans Siegel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1956-08-06
Filing date: 1956-08-06
Publication date: 1961-08-03
Also published as: FR1180599A

Description

Zur Naßbehandlung planer, biegsamer Schichtträger auf dem photographischen Gebiet war bisher die Schalenentwicklung eine der üblichsten Entwicklungsarten. Die Bewegung der Schalen erfolgt von Hand; die daraus entstehenden Nachteile sind bekannt und insbesondere bei der Entwicklung von Colorpapieren ernster Natur, weil die Colorentwickler hautreizend sind. Bei wiederholtem Gebrauch ändert sich außerdem deren Qualität. Ferner ist es unmöglich, größere Mengen von Schichtträgern gleichzeitig und gleichmäßig zu verarbeiten.

Die Tankentwicklung hat den Nachteil, daß der Entwickler nachträglich aus dem Behandlungsgerät herausgepumpt werden muß, was teure, chemikalienfeste Pumpen bedingt. Außerdem werden, auf die zu entwickelnde Einheit berechnet, bei der Tankentwicklung verhältnismäßig große Entwicklermengen benötigt. Bei Zusatz von Regenerierungsmitteln sind Farbverschiebungen bei den zu entwickelnden Papieren nicht zu vermeiden. Dies bedeutet, daß einmal festgestellte Filterungen für Bilder keine Gültigkeit mehr besitzen, wenn der Entwickler inzwischen regeneriert wurde.

Es ist nun bereits eine röhrenförmige, mit verschließbaren axialen Einfüllöffnungen versehene, um ihre waagerechte Achse drehbare Entwicklungstrommel bekannt, welche gegenüber den bisher gebräuchlichen Anordnungen den Vorteil eines geringen Flüssigkeitsverbrauches sowie einer gleichmäßigen Entwicklung besitzt.

Auf dieser bekannten Entwicklungstrommel aufbauend, wird ein leistungsfähiges Entwicklungsgerät für blattförmige photographische Schichtträger, insbesondere Colorpapiere, dadurch geschaffen, daß erfindungsgemäß eine aus mehreren parallelen, vorzugsweise motorisch angetriebenen Walzen mit waagerechten Achsen bestehende Antriebsvorrichtung für an sich bekannte, röhrenförmige, mit verschließbaren axialen Einfüllöffnungen versehene Entwicklungstrommeln solchen Durchmessers vorgesehen ist, daß die zu behandelnden Schichtträger darin ohne Überlappung längs der Trommelwandung einlegbar und die Trommeln jeweils zwischen zwei der Antriebswalzen auflegbar sind.

Ein solches Entwicklungsgerät besitzt mehrere Vorteile den bekannten Anordnungen gegenüber. Diese Vorteile liegen im wesentlichen in der Einfachheit der Anordnung und in der leichten Bedienbarkeit. Die zu behandelnden Schichtträger werden in die Entwicklungstrommeln eingelegt, und nach Verschluß werden die Trommeln auf die Walzen aufge-

Entwicklungsgerät

für blattförmige photographische

Schichtträger, insbesondere Colorpapiere

Anmelder:
Hans Siegel, Ulm/Donau, Basteistr. 47

Hans Siegel, Ulm/Donau,
ist als Erfinder genannt worden

legt, so daß die Trommeln sofort in Umdrehung versetzt werden.

Nach Beendigung der Behandlung brauchen die Trommeln von den Walzen lediglich abgehoben zu werden, ohne daß zuvor etwa ein Antriebsmechanismus erst stillgesetzt werden müßte. Dieser Vorteil macht sich insbesondere bei der Colorentwicklung vorteilhaft bemerkbar, bei der die Behandlung der Schichtträger nacheinander mit verschiedenen Flüssigkeiten zu erfolgen hat.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gerätes besteht darin, daß es erweiterungsfähig ist; durch Anordnung einer entsprechenden Anzahl von Antriebsrollen kann eine größere Zahl von Entwicklungstrommeln aufgesetzt werden.

Das erfindungsgemäße Entwicklungsgerät wird an Hand der Zeichnung bei Verwendung zum Entwikkein von Colorpapieren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der Röhre bei geöffneten Verschlüssen;

Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in perspektivischer Darstellung;

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles der Röhre;

Fig. 4 zeigt in Stirnansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die in der Zeichnung dargestellten beiden Ausführungsformen Fig. 2 und 4 der Vorrichtung weisen eine bzw. mehrere Röhren in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 auf. Die hier dargestellte Röhre 1, die z. B. aus lichtundurchlässigem Kunststoff bestehen kann, ist beispielsweise zur Aufnahme eines belichteten Colorpapierblattes 2 bestimmt, das in gerolltem Zustand derart ins Innere der Röhre 1 eingeführt

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worden ist, daß die Schichtseite nach innen zu liegen kommt. Der Innenumfang der Röhre 1 muß dabei mindestens um einige Millimeter größer sein als der Umfang des zu einem Zylinder gerollten Blattes 2, so daß die axial gerichteten Ränder des Blattes 2 sich nicht gegenseitig überlappen bzw. berühren können. Das Papierblatt 2 schmiegt sich dabei an die Innenseite der Röhre 1 entsprechend seiner Aufwicklungstendenz an.

Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Röhre 1 an beiden Enden je ein Zapfenverschluß zugeordnet. Dieser besteht aus je einem größeren Zapfen 4, der eine zentrale Bohrung 5 aufweist, und einem kleineren Zapfen 6, der zum Verschließen der Bohrung 5 dient. In die das Blatt 2 enthaltende Röhre 2 werden nun an beiden Enden die lichtdicht schließenden Zapfen 4 eingesetzt. Das eine Ende wird durch Einsetzen des zentralen Zapfens 6 völlig geschlossen, worauf die liegende Röhre in rotierende Bewegung versetzt und durch die Öffnung 5 des anderen Zapfens 4 die vorbestimmte Menge an Entwicklerlösung eingeführt wird. Alsdann kann auch diese Öffnung durch Einsetzen des entsprechenden Zapfens 6 vollständig verschlossen werden.

Zum Einfüllen der Entwicklerlösung kann die Röhre 1, wie dies bei der Vorrichtung gemäß Fig. 2 dargestellt ist, mit einem Zulauf versehen sein, der aus einem ein geknicktes Ablaufrohr 7 aufweisenden Trichter 8 besteht. Der waagerecht liegende Endteil des Rohres 7 ist lichtdicht schließend durch die erwähnte Öffnung 5 hindurchgeführt und ist in nicht dargestellter Weise gegen Drehen um seine mit der Röhrenachse zusammenfallende Achse gesichert.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist die Vorrichtung ein Gestell auf, in dem zwei parallele, nebeneinanderliegende Walzen 9 um ihre Achse drehbar gelagert sind. Der Abstand der beiden Walzen 9 voneinander ist derart bemessen, daß die Röhre 1 in zu den Walzen 9 paralleler Lage auf letztere aufsetzbar ist. Die Walzen 9 bilden daher eine Drehlagerung für die Röhre, die von Hand oder durch beliebige Mittel bei feststehendem Zulauf 7, 8 in gleichmäßige Rotation versetzt wird, wodurch die in die Röhre 1 eingefüllte Entwicklerlösung mit der belichteten Schicht an allen Stellen sukzessive und gleichmäßig in Berührung kommt. Die Entwicklung kann bei eingeschaltetem, hellem Licht erfolgen. Nach beendeter Entwicklung und Abschalten des hellen Lichtes werden die Verschlüsse 4 geöffnet. Der erschöpfte Entwickler wird abgegossen und die Röhre 1 in ein Wasserbad gebracht. Anschließend folgen die anderen Bäder, z. B. Bleichfixierbad, nach der gleichen Methode.

Soll ohne den Zulauf 7, 8 gearbeitet werden, dann wird die betreffende Öffnung 5 durch den Zapfen 6 verschlossen.

An Stelle eines einzelnen Blattes 2 können auch mehrere entsprechend kleinere belichtete Colorpapierblätter in die Röhre bzw. in eine entsprechend größer bemessene Röhre eingelegt werden. Um hierbei ein gegenseitiges Berühren der einzelnen Blätter zu unterbinden, sind gemäß dem Ausführungsbeispiel der Röhre nach Fig. 3 auf der Innenseite derselben Anschläge für die Ränder der Blätter vorgesehen. Diese Anschläge sind gemäß Fig. 3 durch Stege 3 gebildet, welche in die Röhre zwischen den Blatträndern benachbarter Blätter eingesetzt sind und ein gegenseitiges Verschieben der Blätter verhindern. Es steht natürlich nichts im Wege, die Anschläge mit anderen Mitteln zu bilden, z. B. durch auf der Innenseite der Röhre vorspringende Ansätze.

Die Vorrichtung gemäß Fig. 4 unterscheidet sich im wesentlichen von derjenigen gemäß Fig. 2 lediglich dadurch, daß in einem Gestell eine Vielzahl von Walzen 9 drehbar gelagert ist, von denen eine Walze durch einen elektrischen Motor 10 mittels eines Treibriementriebes 11 antreibbar ist. Die übrigen Walzen 9 werden über die aufgesetzten Röhren 1 selbsttätig am Umfang untereinander reibungsschlüssig gekuppelt. Diese Art des Antriebes ist besonders vorteilhaft, weil die Kupplung der Röhren mit der Antriebseinrichtung vermöge des Eigengewichtes der Röhren nach bloßem Aufsetzen auf die Walzen automatisch erfolgt und das Lösen der Kupplung durch bloßes Abheben der Röhren eintritt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Entwicklungsgerät für blattförmige photographische Schichtträger, insbesondere Colorpapiere, gekennzeichnet durch eine aus mehreren parallelen, vorzugsweise motorisch angetriebenen Walzen mit waagerechten Achsen bestehende Antriebsvorrichtung für an sich bekannte röhrenförmige, mit verschließbaren axialen Einfüllöffnungen versehene Entwicklungstrommeln solchen Durchmessers, daß die zu behandelnden Schichtträger darin ohne Überlappung längs der Trommelwandung einlegbar und die Trommeln jeweils zwischen zwei der Antriebswalzen auflegbar sind.

2. Entwicklungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die röhrenförmigen Entwicklungstrommeln von Stegen unterbrochen sind oder ihre Innenwandung durch zapfenförmige Erhöhungen in einzelne Felder aufgeteilt ist.

3. Entwicklungsgerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb lediglich für eine dieser Walzen vorgesehen ist und daß die übrigen Walzen derart zu der angetriebenen Walze angeordnet sind, daß sie über die aufgelegten Röhren ebenfalls in Umdrehung versetzt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 173 359, 178 730;
französische Patentschrift Nr. 341 646.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen