DE1110662B - Schaltung zum Steuern der Elektromagnete, die bei einem zum ganzseitigen Abdruck einer Druckform oder zum Abdruck ausgewaehlter Abschnitte einer Druckform dienenden Rotationsvervielfaeltiger das Gegeneinanderschwenken der Druckelemente bewirken - Google Patents

Description

• Schaltung zum Steuern der Elektromagnete, die bei einem zum ganzseitigen Abdruck einer Druckform oder zum Abdruck ausgewählter Abschnitte einer Druckform dienenden Rotationsvervielfältiger das Gegeneinanderschwenken der Druckelemente bewirken Die Erfindung betrifft eine Schaltung zum Steuern der Elektromagnete bei einem Rotationsvervielfältiger, der zum ganzseitigen Abdruck einer Druckform oder zum Abdruck ausgewählter, auf der Druckform voneinander entfernt liegender und auf dem zu bedruckenden Blatt aneinander genähert oder unmittelbar aufeinanderfolgend erscheinender Zeilen oder Abschnitte einer Druckform dient und bei dem die Elektromagnete das Gegeneinanderschwenken der Druckelemente bewirken, wobei die Erregung der Elektromagnete mittels den Zeilen bzw. Abschnitten zugeordneter Schaltmittel in Abhängigkeit von der Drucktrommeldrehung steuerbar ist.
• Bei den bekannten Schaltungen zum Steuern der Elektromagnete ist die Anordnung derart getroffen, daß zum aufeinanderfoIgenden Gegeneinanderschwenken der Druckelemente immer der gleiche Magnet oder das gleiche Magnetsystem erregt wird.
• Dies hat zur Folge, daß der magnetische Feldaufbau und Feldabbau innerhalb der Impulszeit liegen muß, d. h., der Elektromagnet muß elektrisch wieder vollkommen zur Ruhe gekommen sein, bevor der nächste Impuls seinen Anfang nehmen kann. Das bedeutet beim Arbeitsablauf eines Rotationsvervielfältigers einen erheblichen Zeitverlust.
• Erfindungsgemäß wird dieser Zeitverlust dadurch vermieden, daß mindestens zwei voneinander unabhängige Gruppen von Elektromagneten vorgesehen sind, wobei die Elektromagnete jeweils einer Gruppe parallel geschaltet sind. Dabei können zweckmäßigerweise jeweils zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Schaltmittel auf eine Magnetgruppe geschaltet werden.
• Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung können die parallel geschalteten Magnete in an sich bekannter Weise für den Zeilen- bzw. Abschnittdruck kurzzeitig einen Stromstoß erhalten, der gegenüber der Nennspannung der Elektromagnete mit einer annähernd verdoppelten Spannung gegeben wird.
• Es sind zwar Schaltungen zur Herabsetzung der Arbeitszeit durch elektrischen Stoß höherer Spannung unter Verwendung eines Kondensators bekannt, diese beschränkten sich jedoch ganz allgemein auf die Steuerung eines einzelnen Arbeitsmagneten.
• Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung liegt auch darin, daß der Anpreßdruck der Gegendruckwalze für den ganzseitigen Abdruck der Druckform dadurch einstellbar ist, daß von einer Gruppe von Magneten ein Magnet oder mehrere Magnete zu- oder abgeschaltet werden können.
• Bei der Verwendung von zwei elektrisch getrennten Gruppen von Magneten, welche jedoch wechselweise auf die Druckwalze einwirken, können die Impulszeiten so gewählt werden, daß sie nicht der Summe der Gesamterregung, d. h. also mindestens dem Auf- und Abbau entsprechen, sondern die Impulszeit kleiner gehalten werden kann als die Gesamterregungszeit der Gesamtmagnete, d. h., der Feldaufbau des einen Systems überschneidet sich mit dem Feldabbau des anderen Systems. Hierdurch wird also eine wesentliche Beschleunigung in der Impulsgabe und damit in der Geschwindigkeit auf kurz entfernt liegenden Zeilen erreicht.
• Die Erfindung hat daher besondere Bedeutung für die praktische Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeiten bei elektromagnetischem Unterbrechungsdruck.
• In der Beschreibung und in den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform schematisch dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig.1 die Seitenansicht eines Rotationsvervielfältigers unter Fortlassung der linken Seitenwand mit einer Vielzahl von Magneten zur Steuerung der Gegendruckwalze, Fig. 2 einen Schaltplan des Rotationsvervielfältigers nach Fig. 1.
• Der Druckzylinder 1 mit der aufgespannten Druckform 2 ist auf der Achse 3 gelagert und erhält seinen Antrieb über Zahnräder, Riemenscheibe 7 und Riemen 8 vom Motor. Das zu bedruckende Blatt 21 wird den Walzen 22, 23 zugeführt. Die Gegendruck-walze 10 des Rotationsvervielfältigers nach Fig. 1 wird von. vielen kleinen Magneten M 1 bis M R bewegt, welche ortsfest am Maschinengestell gelagert sind. Die Anker 260 der Magnete M1 bis M8 sind über die Gabelköpfe 261. und Laschen 262 mit den Zuglaschen 263 verbunden. Die Zuglaschen 263 wirken auf die Kniegelenkachse 18 der Kniegelenke 15, 16 und 17. Beim Unterstromsetzen der Magnete M 1 bis M 8 ziehen ihre Anker 260 an und bringen die Kniegelenke 15,16,17 bis fast in ihre Strecklage. Dadurch wird die Druckwalze 10, die in Führungshebeln 25 gelagert ist, um die Achse 26 schwenkend im Rhythmus der Stromgabe an die Magnete M1 bis M8 gegen den umlaufenden Druckzylinder 1 bewegt, und zwar entgegen der Wirkung der Zugfedern 273.
• Nach dem Schaltplan Fig.2 werden mittels Tasten, z. B. T 1 bis T 10, der Einstelltastatur 230 die zum Abdruck gewünschten Zeilen bzw. Abschnitte eingetastet. Das obere Schalterglied schließt vorbereitend den Stromkreis zu den Magneten M 1 bis M8, während das untere Schalterglied den zu der gedrückten Taste zugehörigen Lampen-Stromkreis, z. B. L 1 bis L 10, schließt und die Lampe aufleuchten läßt. Der Strom dazu wird einem Transformator 264 entnommen, um schwächere Ströme fließen zu lassen und die Lampen nicht zu groß dimensionieren zu müssen. Ein mit der Drucktrommel l synchron umlaufender Arm 265 fährt über eine ortsfest angebrachte Kontaktleiste mit den jeder Zeile auf dem Druckformoriainal 2 zugeordneten Kontakten K 1 bis K10. Beim Überfahren eines unter Spannung stehenden Kontaktes kann der Strom zu den Magneten M 1 bis M 8 fließen, und diese führen ihren Arbeitshub aus und bfingbringen die Ceaendruck wa lz e10 zum Anschwenken gegen die Drucktrommell. Die Stromquelle ist ein Gleichrichter 267, der den Strom zu den Magneten M3 bis i-18 fließen läßt.
• Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind zwei Gruppen a und b parallel geschalteter Magnete M1 bis M4 und MS bis M8 vorgesehen. Dabei sind zwei nebeneinanderliegende Kontakte K1 und K2, die synchron von der Drucktrommel 1 betätigt werden, jeweils auf eine Magnetgruppe, z. B. K 1 und K 2 auf Magnetgruppe a. geschaltet, während z. B. die Kontakte K 3 und K 4 auf die Magnetgruppe b zur Wirkung kommen. Die Magnetgruppen erhalten für den Zeilendruck einen Stromstoß von doppelter Voltzahl_ gegenüber der Nennspannung der Magnete M 1 bis M4 bzw. M5 bis M8. Dadurch kommt die Gruppe a zweimal und die Gruppe b zweimal, falls vorher ausgewählt, auf die Druckwalze 10 zur Wirkung.
• Um eine Drucksteigerung zu erreichen, können durch den Druck-Kontaktschalter 270 von jeder Gruppe a und b jeweils ein oder mehrere Magnete M1 bis M8 ab- oder zugeschaltet werden bei gleichzeitiger Einschaltung je eines Widerstandes 269, wodurch die Zugkraft verändert wird.
• Für die Ganzseiten-Vervielfältigung wird der Vervielfältigungs-Kontaktschalter 271 betätigt. Dadurch werden die Einstelltastatur T 1 bis T10 und die Kontaktanordnung K 1 bis K 10 abgeschaltet und die vorher vom Druck-Kontaktschalter 270 angeschlossenen Magnete für die Drucksteigerung bei Vorschaltung des Widerstandes 272 unter Dauerstrom gesetzt. Durch den Widerstand 272 erhalten die eingeschalteten Magnete nur den Nennstrom.
• Hervorzuheben wäre noch ganz besonders, daß die gezeigte neue Steuerung für die An- und Abschwenkbewegung des Gegendruckelementes in gleicher Weise auf die Steuerung der Anfeuchtvorrichtung bzw. auch auf Farbwalzen angewendet werden kann.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Schaltung zum Steuern der Elektromagnete bei einem Rotationsvervielfältiger, der zum ganzseitigen Abdruck einer Druckform oder zum Abdruck ausgewählter, auf der Druckform voneinander entfernt liegender und auf dem zu bedruckenden Blatt aneinander genähert oder unmittelbar aufeinanderfolgend erscheinender Zeilen oder Abschnitte einer Druckform dient und bei dem die Elektromagnete das Gegeneinanderschwenken der Druckelemente bewirken, wobei die Erregung der Elektromagnete mittels den Zeilen bzw. Abschnitten zugeordneter Schaltmittel in Abhängigkeit von der Drucktrommeldrehung steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei voneinander unabhängige Gruppen (a, b) von Elektromagneten (M1 bis M8) vorgesehen sind, wobei die Elektromagnete jeweils einer Gruppe (M1. bis M4, M 5 bis M8) parallel geschaltet sind.
2. 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Schaltmittel auf eine Magne'-gruppe geschaltet sind.
3. 3. Schaltung nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß die parallel geschalteten Magnete in an sich bekannter Weise für der Zeilen- bzw. Abschnittdruck kurzzeitig einen Stromstoß erhalten, der gegenüber der Nennspa-inung der Elektromagnete mit einer annähernd verdoppelten Spannung gegeben wird.
4. 4. Schaltung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck der Gegendruckwalze für den ganzseitigen Abdruck der Druckform dadurch einstellbar ist, düß von einer Gruppe (a, b) von Magneten ein Magi#_let oder mehrere Magnete (M1 bis M4, M5 bis M8) zu- oder abgeschaltet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 646 785. 892 172. 900 347; schweizerische Patentschrift Nr. 230 970; Babikow: Wichtige Bauteile elektrischer Apparate, Berlin, 1954, Bd. I, S. 68 bis 73; Elektrotechnische Zeitschrift, Ausgabe A, Heft Nr. 24 vom 11. Dezember 1953, S. 703 bis 706; Elektrotechnische Zeitschrift, Heft Nr. 30 vom 25. Juli 1940, S. 693 bis 696.