DE182035C

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Publication number: DE182035C
Application number: DENDAT182035D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 182035 KLASSE 15«. GRUPPE

OTTO WOLTERS in HANNOVER.

verteilter elektrischer Ströme.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Januar 1906 ab.

Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum selbsttätigen elektrischen Betrieb von solchen Schriftsetzmaschinen, bei denen die Auswahl der Schriftzeichen nach der Lochung eines Registerstreifens erfolgt.

Der Grundgedanke der Erfindung ist folgender: In einen Registerstreifen werden für jedes auszuwählende Schriftzeichen zwei Löcher eingestanzt, welche sich nebeneinander in der Querrichtung auf dem Streifen befinden. Bei der Steuerung der Maschine mittels des Streifens wird dieser durch eine Kontaktvorrichtung geführt, in welcher beide Löcher gleichzeitig je einen elektrischen Kontakt hervorrufen. Durch jeden dieser Kontakte wird eine Gruppe von Elektromagneten an einen Pol der Stromquelle angeschlossen und außerdem ein elektrischer Schalter beeinflußt, welcher eine andere Gruppe an den entgegengesetzten Pol der Stromquelle anschließt. Durch die Wirkung von zwei Kontakten sind also vier Gruppen von Elektromagneten mit den Polen der Stromquelle verbunden. Zwei der Gruppen, die an entgegengesetzte Pole angeschlossen sind, haben nun einen Magneten gemeinsam. Dieser ist dadurch gleichzeitig mit beiden Polen der Stromquelle verbunden, erhält Strom und bewirkt dadurch die Auswahl des Schriftzeichens (Letter oder Matrize), welches der Kombination der beiden Kontakte entspricht. Die Zeichnung zeigt schematisch die Schaltung, mit welcher der angegebene Zweck erreicht werden kann. Von dem einen Pol der Stromquelle e wird der Strom durch die Schleif feder rf der Walze b zugeführt. Auf dieser Walze schleifen weitere sechs Kontaktfedern α α, welche den Strom in zum Teil verzweigte Leitungen gelangen lassen. Die einen Zweige dieser Leitungen führen zu den Spulen der Elektromagnete g g, die anderen Zweige zu den Spulen der Hilfsschalter//. Die Ankerhebel dieser Schalter sind mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden und schließen, wenn sie angezogen werden, einen oder mehrere Kontakte. Der Strom fließt von dem einen Pol der Stromquelle über die Bürste d, die Walze b und die Kontaktfedern α λ zu den Elektromagneten g g und von da durch die Kontakte und Anker der Hilfsschaltery/ zu dem anderen Pol der Stromquelle.

Der Registerstreifen wird über die Walze b geführt. Er hat für jedes auszuwählende Zeichen eine Gruppe von zwei Löchern, die gleichzeitig unter die Kontaktfedern α α gelangen. Die Wirkungsweise ist dann folgende :

Durch entsprechende Lochung des Registerstrgjfens werde z. B. Kontakt an den Federn 3 und 5 hervorgerufen. Der eintretende Strom bewirkt zunächst das Schließen der Kontakte an den Hilfsschaltern 3' und 5'. Von der Feder 3 geht gleichzeitig der Strom zu einer Gruppe von Elektromagneten, die mit 3, 4, 3, 5 und 3, 6 bezeichnet sind, und von da zu den entsprechenden Kontakten der Hilfsschalter 4', 5' und 6'. Von diesen ist

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nur Schalter 5' geschlossen; von den mit dessen Kontakten verbundenen Elektromagneten erhält aber nur derjenige Strom, der an die Feder 3 angeschlossen ist. Infolgedessen tritt nur dieser mit 3,5 bezeichnete Magnet in Tätigkeit.

Der Vorteil dieses neuen Verfahrens gegenüber den bisher bekannt gewordenen liegt darin, daß die Auswahl des Elektromagneten, welcher die Aus\vahl des einer Löchergruppe entsprechenden Schriftzeichens veranlassen soll, in allen Fällen durch nur zwei Löcher erfolgt, indem der auszuwählende Magnet das gemeinschaftliche Glied zweier Gruppen bildet, von denen die eine an den einen Pol, die andere an den entgegengesetzten Pol der Stromquelle angeschlossen ist, wobei außer dem durch die Löcher des Registerstreifens unmittelbar bewirkten Kontakte nur noch ein Schalter zur vollständigen Auswahl eines Elektromagneten erforderlich ist. Ein weiterer Umstand, der die beschriebene Schaltung kennzeichnet, ist der, daß die Vorgänge zur Auswahl eines Elektromagneten zum Teil gleichzeitig, zum Teil unmittelbar nacheinander stattfinden. Der gleichzeitigen Wirkung der Löcher auf die Kontakte folgt unmittelbar der Schluß des Hilfsschalters und diesem sofort der Strom durch den richtigen Elektromagneten. In keinem Augenblicke der Vorgänge besteht eine Verbindung, welche einen falschen Magneten in Tätigkeit bringen könnte. Durch die Anwendung von nur zwei Löchern in jeder Löchergruppe werden außerdem noch die Kontakte und Hilfsschalter auf die geringste notwendige Zahl beschränkt. Durch diese Eigentümlichkeit ermöglicht die Schaltung eine hohe Betriebsgeschwindigkeit und Sicherheit.

Die in den Registerstreifen gestanzten Löcher müssen durch ihre Stellung gegen die Ränder des Streifens oder gegen besondere Führungslöcher unterschiedlich gekennzeichnet sein.

Claims

Pate nt-An Spruch:

Verfahren zum Betriebe von Schriftsetzmaschinen mittels durch einen Registerstreifen verteilter elektrischer Ströme, dadurch gekennzeichnet, daß stets zwei Löcher des Registerstreifens gleichzeitig auf elektrische Kontakte (z. B. 3 und 5) einwirken, und zwar derart, daß der in der Reihe höherstehende Kontakt (5) durch einen Hilfsschalter (5') eine Gruppe von die Auswahl je eines Schriftzeichens bewirkenden Elektromagneten an den einen Pol der Stromquelle (e) anschließt, während der andere Kontakt (3) aus dieser Gruppe den der Lochkombination entsprechenden Elektromagneten mit dem anderen Pol verbindet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.