DE1108830B - Kippbarer Lichtbogen-Schmelzofen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Lichtbogen-Schmelzofen mit seitlich des Ofens angeordneten Elektrodenständern.

Es ist bekannt, das Ofengefäß von Lichtbogen-Schmelzöfen auf einer Kippwiege anzuordnen, um den Ofen zum Zwecke des Entleerens kippen zu können. Normalerweise ist die Elektrodentragvorrichtung neben der Ofenwiege aufgestellt, so daß die Elektroden vor dem Kippen des Ofens, also auch dann hochgezogen werden müssen, wenn nur geringe Kippbewegungen, wie dies zum Zwecke des Schlackenabgießens erforderlich ist, durchzuführen sind. Jedes Herausziehen der Elektroden bedeutet aber sowohl einen Zeit- als auch einen Wärmeverlust.

Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Elektrodentragvorrichtungen ebenfalls auf einer Kippwiege, welche durch ein Getriebe mit der Ofenwiege gekuppelt ist, anzuordnen, so daß die Elektroden die Kippbewegung des Ofengefäßes mitmachen können und zur Vermeidung von Wärme- und Zeitverlusten nicht aus dem Ofen gezogen werden müssen. Allerdings müssen bei dieser bekannten Vorrichtung die Elektroden auch die Kippbewegungen beim Entleeren des Ofens mitmachen, was wiederum infolge der dabei auftretenden Biegebeanspruchungen zu Elektrodenbrüchen führen kann, so daß diese bekanntgewordene Vorrichtung in ihrer Anwendung auf kleinere Öfen mit entsprechend leichteren Elektroden beschränkt bleibt.

Ausgehend von der Überlegung, daß die Kippneigung des Ofens beim Schlackenabstich ein Verbleiben der Elektroden im Ofen noch ohne Gefahr für die Elektroden gestatten würde, der Ausguß der eigentlichen Schmelze jedoch tunlichst mit herausgezogenen Elektroden vor sich gehen sollte, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die Elektrodenständer so aufzustellen, daß sie wahlweise mit dem Ofen kippen und unabhängig von den Ofenbewegungen in hochgezogener, senkrechter Lage verbleiben können. Hierzu wird ein mittels einer Wiege kippbarer Lichtbogen-Schmelzofen mit seitlich des Ofens auf einer weiteren Kippwiege angeordneten Elektrodenständern vorgeschlagen, welcher erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch eine mit Bolzen versehene Wechselverriegelung, welche die aus zwei nebeneinanderliegenden Kippwiegen bestehende Kippvorrichtung des Ofengefäßes und der Elektrodenständer miteinander oder mit einem feststehenden Teil, z. B. einem Lagerbock, verriegelt. Beim Schlackenabstich wird die Elektrodenwiege mit der Ofenwiege verriegelt und macht die geringe Kippbewegung von etwa

Kippbarer Lichtbogen-Schmelzofen

Anmelder:

Demag-Elektrometallurgie G. m. b. H.,
Duisburg, Wolfgang-Reuter-Platz

Wilhelm Sorg und Karl Pfützner, Duisburg,
sind als Erfinder genannt worden

15° mit, während beim Abstich der Schmelze diese Verriegelung gelöst und die Elektrodenwiege in senkrechter Stellung verriegelt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Das Ofengefäß 1 ruht in bekannter Weise auf zwei Wiegebalken 2, 3.

Die Ofenwiege hat einen Antrieb zur Ausführung der Kippbewegungen. Die Elektrodenständer 4, welche über Tragarme 5 die Elektroden 6 tragen, sowie hydraulische oder elektrische Verstellantriebe, bestehend z. B. aus Zylindern 7 und Hubplungern 8, und ferner ein auslegerartiges Halbportal 9 ruhen auf einem gemeinsamen Schwenkturm 10. Dieser ist um den Drehzapfen 11 schwenkbar, so daß die Elektroden und der an dem Portal 9 hängende Ofendeckel 12 zur chargenweisen Beschickung des Ofengefäßes ausgeschwenkt werden können.

Der Schwenkturm 10 mit den von ihm getragenen Aufbauten ruht unabhängig von der Ofenwiege auf einer besonderen Wiege, die aus den beiden Wiegebalken 13, 14 besteht. Mittels längsverschieblicher Bolzen 15, 16 ist die Kippwiege für die Elektrodenständer wahlweise mit der Ofenkippwiege oder mit einem feststehenden Lagerbock 17 verriegelbar. In der Zeichnung ist durch den vorgeschobenen Bolzen 15 eine Verriegelung zwischen den beiden Wiegebalken 3 und 13 erfolgt, so daß die Elektrodenständer beim Kippen des Ofens mitkippen. Von dieser Schaltung wird nur beim Schlackenabstich Gebrauch gemacht. Der Verriegelungsbolzen 16 ist dabei zurückgezogen und wird von einem Führungsbock 18 aufgenommen.

Soll das Ofengefäß entleert und somit stark gekippt werden, so wird bei senkrechter Stellung der Elektrodenständer und hochgezogenen Elektroden derWiege-

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balken 14 mittels des Bolzens 16 mit dem ortsfesten Lager 17 verriegelt und der Bolzen 15 aus der Verriegelungsstellung gebracht, wie gestrichelt angedeutet. Dann kann die Ofenwiege 2, 3 für sich betätigt werden. An der großen Kippbewegung zum Abstich der Schmelze nehmen die Elektroden also nicht teil. Die Abstützung der von dem Schwenkturm bewegten Massen, d. h. der Elektrodenständer nebst Tragarmen und Elektroden, sowie der Verstelleinrichtungen auf einer eigenen Kippwiege hat ferner den Vorteil, daß die Erschütterungen und Vibrationen aus den Verstellbewegungen, die auf Grund von häufigen und starken Regelimpulsen der Elektrodenregulierungen ausgelöst werden, unmittelbar auf einer kleinen, in sich starren Wiege unabhängig vom Ofen aufgenommen werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Kippbarer Lichtbogen-Schmelzofen mit seitlich des Ofens eingebauten Elektrodenständern und mit durch ein Getriebe gekuppelter Kippvorrichtung mit Kippwiegen, gekennzeichnet durch eine mit Bolzen (15 16) versehene Wechselverriegelung, welche die aus zwei nebeneinanderliegenden Kippwiegen (2, 3 sowie 13, 14) bestehende Kippvorrichtung des Ofengefäßes (1) und der Elektrodenständer (4) miteinander oder mit einem feststehenden Teil, z. B. dem Lagerbock (17), verriegelt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 627 618, 739 906.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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