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Widerstandselektrische Würstchensiedevorrichtung Bei Würstchensiedevorrichtungen,
in denen die Würstchen mittels des durchgeleiteten elektrischen Stromes erhitzt
werden, ist es bekannt, das oder die Würstchen in senkrechter Lage in einen im Gestell
gelagerten Behälter einzusetzen, der am Boden eine teste Elektrode aufweist, auf
der das untere Ende des oder der Würstchen aufliegt, wogegen eine in einer Gleitvorrichtung
des Gestells geführte bewegliche Gegenelektrode zum Herbeiführen des widerstandselektrischen
Siedevorganges von oben auf das obere Ende des oder der Würstchen abgesenkt wird.
Das sich während des Erhitzens ausdehnende bzw. strekkende Würstchen schaltet den
Strom selbsttätig ab. Die Würstchen werden dabei nicht verletzt. Außer einer solchen
Vorrichtung gibt es Würstchenerhitzer, bei denen die beiden Elektroden von beiden
Enden der Würstchen her in diese gesteckt werden, also die Würstchen verletzen.
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Der Würstchensieder nach der Erfindung arbeitet nach der ersterwähnten
Art, jedoch ist erfindungsgemäß der Würstchenbehälter am Gestell kippbar gelagert,
und er wird nach dem Herankippen in die senkrechte Lage mittels einer Sperrvorrichtung
in dieser Lage festgehalten, während gleichzeitig eine weitere Sperrvorrichtung
gelöst wird, so daß die obere Elektrode selbsttätig in den Würstchenbehälter und
auf das obere Ende des oder der Würstchen absenken kann. Für die Bedienung des Gerätes
ist nur notwendig, die Würstchen in den Behälter zu stecken und diesen an das Gestell
des Gerätes heranzukippen. Dadurch wird eine Speicherkraft aufgezogen, z. B. ein
Gewicht, das zum Herausheben der Elektrode aus dem Würstchenbehälter dient. Zum
Sichern des Würstchenbehälters in seiner für das Erhitzen der Würstchen bestimmten
senkrechten Lage dienen eingeschaltete Sperrorgane, die nach erfolgter Erhitzung
wieder freigegeben werden, so da.B der Würstchen-behälter mit den erhitzten
Würstchen vorkippen kann und zugänglich wird.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel unter
Fortlassung des Gehäuses dar, durch das das Gerät gegen unbefugten Zugang gesichert
ist. Lediglich der Würstchenbehälter wird nach dem Vorkippen zugänglich.
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Fig. 1 zeigt das Gerät bei vorgekipptem Würstchenbehälter und hochgezogener
Elektrode, Fig.2 bei herangekipptem Würstchenbehälter mit eingeführter Elektrode;
Fig.3 und 4 zeigen Einzelheiten, davon Fig.3 in größerem Maßstab. Fig. 1 und 2 stellen
das Gerät im wesentlichen etwa in der Hälfte der natürlichen Größe dar.
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Das Gestell des Gerätes besteht aus dem Sockel a und einem von ihm
aufragenden Ständer e. Am Sockel a ist bei b' ein Fuß b aasgelenkt, der einen
Rand b" zum Einstellen des Würstchenbehälters c und eine aufragende Schiene d trägt.
Diese besitzt am oberen Ende eine Klammer d" und einen federnden Haltebügel d'.
Wird dieser abgezogen, dann läßt sich der Würstchenbehälter c, der in der Regel
aus einem Glasrohr mit geschlossenem Boden besteht, aus dem Rand b" herausziehen.
An der Rückseite der Schiened ist eine Rinne 6 angeordnet mit einer schrägen Auflauffläche
6' am oberen Ende und, einem schrägen Ablauf 6" unten, um etwa aus dem Würstchenbehälter
c beim Herausnehmen der Würstchen tropfendes Wasser abzufangen und seitlich abzuleiten.
Eine Kontaktfeder c" am Boden des Würstchenbehälters c führt zu dem Kontaktanschluß
c', der von dem Verteiler q" Strom erhält. In dem Würstchenbehälter c können metallene
Hilfsstützen 7 eingesetzt sein, um auch kürzere Würstchen erhitzen zu können.
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Am Ständer e ist senkrecht ein Schlitten f geführt,
der sich mit einer Stange f' nach oben verlängert und an dieser über eine Brücke
g" die obere Elektrode g -
trägt, die für das Auflegen auf die Würstchen einen
Korb g' aus Blattfedern, Draht od. dgl. tragen kann. Am Ständer e ist bei
k' ein Hebel k gelagert, an dein bei k" eine Kulisse Z angreift. In
ihrem Schlitz führt sich ein an der Schiene d befestigter Zapfen d', der
am äußeren Ende eine Rolle l" trägt. An der Kulisse Z ist bei rn' eine Klinke m
gelagert, die sich mit einem von einer Laufleiste m" abgebogenen Zahn m0
in der abgekippten Lage des Würstchenbehälters vor die Rolle 1" legt und damit die
abgekippte Lage sperrt. Die Klinke m ist an ihrem Ende durch einen Gelenkhebel ?i'
mit dem Hebel n verbunden, der bei n0 am Sockel a schwenkbar gelagert ist. Am Hebel
n ist der Kern o' des Magneten o bei o" aasgelenkt.
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Der Hebel k führt sich auf einem Bogen p, der bei p' am Ständer
e und bei p" am Sockel a befestigt ist.
Dieser trägt außerdem den
Stromverteiler q" und Kontaktfedern q'. Am Hebel k ist eine Kontaktbrücke
q angeordnet. Schwingt der Hebel k nach unten (Fig. 2), dann schließt seine Kontaktbrücke
q zwischen den Kontaktfedern q' den Strom und schaltet damit die Stromzuleitung
für das ganze Gerät ein. An den Verteiler q" ist auch der Kontakt c' am Würstchenbehälter
c mittel- oder unmittelbar durch ein Kabel angeschlossen.
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Eine am Sockel a befestigte Stange Y trägt oben ein Joch r0, in dem
die beiden Rollen r und r" gelagert sind. während sich auf der Stange r das
Gewicht s führt. Über die Roller' läuft das Seils', das mit einem Ende am freien
Ende des Hebels k und mit seinem anderen Ende bei s" am Gewicht s befestigt ist.
Unter dem Gewichts führt sich auf der Stange r auch die lose Fußplatte
t". Über die Rolle r' läuft das Seil t.
Es greift mit einem
Ende durch eine senkrechte Aussparung des Gewichtes s an der losen Fußplatte t"
bei t' an und ist mit seinem anderen Ende bei u mit dem Schlitten ,f an dessen
Arm u verbunden, aber nicht mit dem Gewicht s.
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Am Ständer e ist bei i eine Klinke i gelagert, die Über einen
Zapfen d° an der Schiene d des Würstchenbehälters c einklinken kann. In ihren
Bereich greift ein Anschlag i" am Schlitten f, wenn sich dieser in seiner oberen
Lage (Fig. 1) befindet, so daß der Anschlag in dieser Lage die Klinke i ausheben
kann. Auf der Rückseite des Ständers e ist bei e (Fig. 4) eine Klinke
h. gelagert, die mit einem Haken hä hinter den Ständer e greift und dadurch in ihrer
Vorbewegung begrenzt ist und nach vorn mit einem Haken h" in den Schwingbereich
der Schiene d greift.
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Die am Schlitten f sitzende aufsteigende Stange f' greift durch eine
doppelte Brücke w, w (Fig. 3). Die Brückenstege w. ur' bestehen aus Isolierstoff.
An der oberen Brücke zer' sind zwei Kontakte x, x' angeschlossen, die für
sich getrennt sind. Sie können überbrückt werden durch eine Metallplatte y, die
lose auf der Stange f' geführt ist und unter der eine auf die Stange f' geschobene
Buchse y' aus Isolierstoff liegt, die von der Stange f' durch Reibung mitgenommen
wird. Die Buchset'' ist in der Höhe so bemessen, daß sie in normaler Lage die Kontaktscheibe
y im Abstand unter den Kontakten x, x' hält, so daß also die beiden Kontakte
x und x' nicht überbrückt sind.
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Außerdem greift die Stange f' durch eine Leiste z",
die
auf der linken seitlichen Stütze w" geführt ist und mit ihrem freien Ende auf einem
Exzenter z ruht, das bei z' an einem Arm des unteren Brückensteges w gelagert ist.
Mittels des Exzenters z kann durch einen Drehgriff, der außerhalb des Gehäuses auf
der Wellez' sitzt, die Leiste z" verschieden hoch angehoben werden und damit auch
die Buchse _v', so daß der Abstand der Kontaktscheibe y von den beiden Kontakten
x, x
entsprechend den unterschiedlichen Wurstarten eingestellt werden kann.
Unterhalb des Brückensteges w ist noch eine Feder x" auf die Stange
f' geschoben lediglich zu dem Zweck, den Schlitten f bei seiner Aufwärtsbewegung
abzubremsen.
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Die Wirkungsweise des Würstchensieders ist folgende: Für das Einsetzen
der zu erhitzenden Würstchen in den Würstchenbehälter c befindet sich dieser in
der torgekippten Lage (Fig. 1), in der auch sämtliche Stromverbindungen noch offen
sind. Die zu erhitzenden Würstchen werden in den entsprechend mit Was-:er gefüllten
Würstchenbehälter c gesteckt und dieser von Hand gegen den Ständer e herangekippt,
was entgegen einem gewissen Widerstand möglich ist, der iedoch von Hand leicht überwunden
werden kann. Bei der Schwingbewegung des Würstchenbehälters c drückt dieser mittels
der Rolle L" über die Klinke na und die Kulisse L den Hebel
k nach unten, da die Rolle I" mit ihrem an der Schiene d befestigten Zapfen
l' noch vor dem Sperrhaken m0 der Klinke in liegt. Beim Abwärtsschwingen des Hebels
k zieht dieser über das Seil s' das Gewicht s hoch. In der untersten Stellung schließt
der Hebel k mittels seiner Kontaktbrücke q die Kontaktverbindung q' und damit alle
Stromverbindungen des Gerätes. Sobald der Würstchenbehälter c mit seiner Schiene
d am Ständer e zum Anschlag kommt, drückt er die Klinke h zurück,
und der Schlitten f fällt in seine untere Lage, wobei er über die Stange f' die
Elektrode g in den Würstenbehälter gleiten läßt, his diese mit ihrem Korb g' auf
den Würstchen zur Anlage kommt. Damit gibt der Schlitten fauch die Klinke
i frei, die über den Anschlag d°
einfällt und den Würstchenbehälter c in der
herangekippten Lage (Fig.2) festhält. Bei der Abwärtsbewegung des Schlittens f hebt
dieser über das Seil i die Sockelplatte t" mit an, bis diese unter dem aufgezogenen
Gewicht s ihren Anschlag findet (Fig. 2).
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Die Erhitzung der Würstchen mittels des durchgeleiteten Stromes benötigt
in der Regel nicht länger als etwa 15 bis 20 Sekunden. In dieser Zeit dehnen sich
die Würstchen bzw. strecken sie sich um einige Millimeter. Dadurch wird die Elektrode
g um das entsprechende Maß mit der Stange f' angehoben. Dieser Hub genügt, um die
beiden Kontakte x, x' durch die Scheibe v zu überbrücken. Dadurch erhält der Magnet
o Strom, zieht den Kern ö an und schwenkt den Hebeln nach unten. Dieser hebt über
die Gelenkverbindung ri' die Klinkern aus, so daß der Haken m0 am rechten Ende der
Bahn m" von der Rolle l" nach unten abgezogen wird. Danach läuft die Bahn
W' unter der Rolle l" entlang, während das oben befindliche Gewicht s sich senkt
und mit dem Seil s' den Hebel k anhebt, weil die Kulisse L von ihrer
Sperrung durch die Rolle l" frei wird und auf dem Zapfen l' gleitet. Der
Hebel k löst die Stromverbindung bei q, q', und das fallende Gewicht
s drückt die Sockelplatte t" mit nach unten. Dabei zieht das Seil t den Schlitten
f mit der Stange f' und der Elektrode g aufwärts in die Stellung nach
Fig. 1, also die Elektrode aus dem Behälter c ganz heraus.
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Beim Hochgehen des Schlittens f trifft sein Anschlag i' unter die
Klinke i, die angehoben wird und den Anschlag d0 freigibt. Dadurch kann der
Würstchenbehälter c unter seinem Eigengewicht wieder aus dem nicht gezeichneten
Gehäuse heraus in die Stellung nach Fig. 1 kippen. Diese Sch-,vingbewegung kann
in geeigneter Weise gedämpft werden, damit sie nicht zu plötzlich, sondern nur langsam
erfolgt. Dazu kann z. B. eine geeignete Bremse dienen, die, wie in Fig. 1 angedeutet,
aus einem Faltenrohr 5 mit Einlaßventil besteht. Das Faltenrohr 5 greift bei 5'
an der Schiene d und bei 5" am Ständer e an. Schließlich klinkt in
der herausgekippten Stellung des Würstchenbehälters c die Rolle l" wieder hinter
den Haken m0 der Bahn vn' ein, so daß bei dem nächstfolgenden Arbeitsgang, bei dem
der Würstchenbehälter c wieder an den Ständer e herangekippt wird, auch der Hebel
k für den Aufzug des Gewichtes s mitgenommen wird.
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Die Höhenlage der Elektrode g wird durch die Länge der Würstchen bestimmt
und kann demgemäß eine verschiedene sein. Davon bleibt die Lage der Auslösevorrichtung,
die von der Kontaktscheibe y und der unter ihr befindlichen Isolierbuchse_v' gebildet
wird, unbeeinflußt. Die unterschiedlichen Längen der
zu erhitzenden
Würstchen haben somit keine Einwirkung auf die Auslösevorrichtung, so daß diese
bei jeder Höhenlage der Elektrode g wirksam bleibt.