DE1104692B - Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen - Google Patents

Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen

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DE1104692B
DE1104692B DEF27307A DEF0027307A DE1104692B DE 1104692 B DE1104692 B DE 1104692B DE F27307 A DEF27307 A DE F27307A DE F0027307 A DEF0027307 A DE F0027307A DE 1104692 B DE1104692 B DE 1104692B
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DE
Germany
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mercaptal
tert
dodecyl
thioacetals
polyolefins
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Dr Ernst Roos
Dr Friedrich Lober
Dr H C Dr E H Dr H C Otto B Dr
Dr Hans Scheurlen
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/36Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
    • C08K5/37Thiols
    • C08K5/372Sulfides, e.g. R-(S)x-R'

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen Es ist bekannt, daß Polyolefine, wie z. B. Polyäthylen, Polypropylen und Polybutylen, unter dem Einfluß von Luftsauerstoff und Ozon, insbesondere bei gleichzeitiger Einwirkung von Licht und Wärme, unerwünschte Veränderungen erleiden. Diese führen zu einer Verschlechterung des Aussehens und der mechanischen Eigenschaften der daraus hergestellten Kunststoffe und machen sie für viele Anwendungszwecke ungeeignet.
  • Man hat daher bereits versucht, diese Alterungserscheinungen bei Polyolefinen durch Zusatz von Antioxydantien und Stabilisatoren zu verhindern. Neben den auch für Natur-und Synthesekautschuk verwendeten Alterungsschutzmitteln, wie z. B. Alkylphenolen, p-Phenylendiamin-und Naphthylaminderivaten, wurden unter anderem schwefelhaltige Substanzen wie Thiuramdisulfide, Phenolsulfide und Mercaptane zur Polyolefinstabilisierung vorgeschlagen. Diese Verbindungen weisen jedoch zum Teil eine unzureichende Wirkung auf oder bringen andere Nachteile mit sich, die z. B. in einer Verfärbung der Polymerisate oder in einer erheblichen Geruchsbelästigung bei der Mischungsherstellung und Verarbeitung bestehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Polyolefine gegen den schädigenden EinfluB von Luftsauerstoff und Ozon, der bei gleichzeitiger Einwirkung von Licht und Wärme noch verstärkt wird, in hervorragender Weise durch Thioacetale stabilisieren kann.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Thioacetale, die die Gruppierung -S-CH-S-ein-oder mehrfach im Molekül enthalten können, sind nach bekannten Verfahren, z. B. durch Kondensation von Mercaptanen und Aldehyden im Molverhältnis 2 : 1 in Gegenwart saurer Katalysatoren herstellbar. Sie fallen dabei im allgemeinen als farblose Flüssigkeiten oder feste Stoffe an und weisen im Gegensatz zu den entsprechenden Mercaptanen keinen oder nur sehr geringen, nicht unangenehmen Eigengeruch auf.
  • Geeignete Thioacetale lassen sich aus aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Mercaptanen und Aldehyden herstellen.
  • Als typische Vertreter für diese beiden Verbindungsklassen seien folgende genannt : Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, n-Butyraldehyd, Isobutyraldehyd, Heptylaldehyd, Benzaldehyd, Salicylaldehyd, p-Hydroxybenzaldehyd, Furfurol, Glyoxal, Terephthalaldehyd ; Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Äthylmercaptan, Propylmercaptan, n-Butylmercaptan, tert.-Butylmercaptan, Nonylmercaptan, n-Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmercaptan, Isododecylmercaptan, Benzylmercaptan, o-Chlorbenzylmercaptan, Thiophenol, Thiokresol, p-Chlorthiophenol, Trichlorthiophenol, a-und jB-Thionaphthol.
  • Besonders geeignet sind vor allem solche Thioacetale, welche eine gute Verträglichkeit mit den Polyolefinen besitzen und bei den erforderlichen Verarbeitungstemperaturen einen geringen Dampfdruck aufweisen.
  • Die nachstehende Tabelle I enthält als Beispiel einige Thioacetale, welche bei dem erßndungsgemäßen Verfahren verwendet werden können : Tabelle I 1. Trithioformaldehyd 2. Formaldehyd-di-n-,-tert.-oder-iso-dodecylmercaptal C12H25-S-CH2-S-C12H25 3. Acetaldehyd-di-n-,-tert.-oder-iso-dodecylmercaptal 4. Propionaldehyd-di-n-,-tert.-oder-isododecylmercaptal 5. n-Butyraldehyd-di-n-,-tert.-oder-isododecylmercaptal C12H25-S-CH-S-CI2H25 CH2 CH2 CH3 6. Isobutyraldehyd-di-n-,-tert.-oder-isododecylmercaptal C12H25-S-CH-S-C12H25 7. Formaldehyd-di-benzylmercaptal 8. Formaldehyd-di- (o-chlorbenzylmercaptal) 9. Acetaldehyd-di-benzylmercaptal 10. Isobutyraldehyd-di-phenylmercaptal 11. Benzaldehyd-di-n-,-tert.-oder-iso-dodecylmercaptal C12H25-S-CH-S-C12H25 12. Salicylaldehyd-di-n-,-tert.-oder-iso-dodecylmercaptal C12H25-S-CH-S-C12H25 13. p-Oxybenzaldehyd-di-n-,-tert.-oder-isododecylmercaptal C12H26-S-CH-S-C12H25 14. Benzaldehyd-di-benzylmercaptal 15. Salicylaldehyd-di-benzylmercaptal 16. p-Oxybenzaldehyd-di-benzylmercaptal 17. Terephthalaldehyd-bis-(di-tert.-butylmercaptal) 18. Trithiobenzaldehyd 19. Furfurol-di-n-,-tert.-oder-iso-dodecylmercaptal 20. Furfurol-di-benzylmercaptal Unter n-Dodecylresten werden dabei unverzweigte Kohlenstoffketten mit 12 C-Atomen verstanden, während sich die tert.-Dodecylreste vom Triisobutylen und die Iso-dodecylreste vom Tetrapropylen herleiten.
  • Die Dosierung der Thioacetale bei der Stabilisierung von Polyolefinen beträgt 0, 01 bis 10°/o, vorzugsweise 0, 02 bis 5%, bezogen auf das Polymere. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Mercaptale im Gemisch miteinander oder mit anderen Stabilisatoren anzuwenden.
  • Sie entfalten ihre stabilisierende Wirkung sowohl in den reinen Polymerisaten als auch in deren Mischungen mit Ruß, Aluminiumpulver, hellen Füllstoffen und Farbstoffen.
  • Die Einarbeitung der Thioacetale erfolgt in der üblichen Weise, z. B. durch Mischen der pulverförmigen Polyolefine mit den Stabilisatoren im Kneter, in der Kugelmühle oder auf der Walze. Eine besonders gleichmäßige Verteilung der Komponenten wird erzielt, wenn man die Mischung oberhalb des Schmelzpunktes der Polyolefine durch eine heizbare Strangpresse schickt. Die Thioacetale können andererseits auch in Form von Lösungen in niedrigsiedenden Lösungsmitteln mit dem Polyolefinpulver vermischt werden und weisen dann nach Abdampfen der niedrigsiedenden Anteile ebenfalls eine gleichmäßige Verteilung auf.
  • Beispiel 1 5 g je einer der in der Tabelle II angeführten Verbindungen wurden auf einer 160° C heißen Walze mit 1 kg eines nach dem Niederdruckverfahren hergestellten Polyäthylens vom Molekulargewicht 80 000 bis 100 000 vermischt. Die Mischung wurde als Fell abgezogen, granuliert und mit einer Spritzgußmaschine zu Norm-Klein-Stäben der Abmessungen 120 mm versplitzt.
  • An diesen Prüfkörpern wurden nach einer Lagerung von 0 bis 32 Tagen in einer Bombe mit 21 atü 02 bei 70° C nach DIN 53453 die Änderung ihrer Kerbschlagfestigkeit nach der Sauerstoffeinwirkung geprüft.
  • Die folgende Tabelle II zeigt die Kerbschlagfestigkeit der mit den Thioacetalen stabilisierten Polyäthylenproben im Vergleich zu einer stabilisatorfreien Polyäthylenprobe.
  • Tabelle II
    Kerbschlagfestigkeit (cm#kg/cm2)
    Anzahl der
    Zusatz
    Prüfkörper vor der
    nach 4 tagen nach 32 Tagen
    Alterung
    Ohne 10 39, 7 1, 9-
    Formaldehyd-di-tert.-dodecylmercaptal ............. 10 38,5 39,3 36, 2
    Acetaldehyd-di-tert.-dodecylmercaptal ............. 10 40,1 39,0 35, 7
    Formaldehyd-di-benzylmercaptal 10 35, 9 36, 0 33, 3
    Formaldehyd-di-o-chlorbenzylmercaptal .............. 10 38,1 39,2 32,3
    Benzaldehyd-di-n-dodecylmercaptal .................. 10 36,5 37,2 36,0
    Beispiel 2 5 g je einer der in der Tabelle III angeführten Verbindungen wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben, in ein nach dem Niederdruckverfahren hergestelltes Polyäthylen vom Molekulargewicht 50 000 bis 60 000 eingearbeitet und die daraus hergestellten Prüfkörper, wie im B e i s p i e l 1 beschrieben, der Sauerstoffalterung unterworfen.
  • Tabelle III
    Kerbschlagfestigkeit (cm#kg/cm2)
    Zusatz Anzahl der
    Prüfkörper vor der
    nach 4 Tagen nach 32 Tagen
    Alterung
    Ohne .......................................... 10 15,9 2,9 -
    n-Butyraldehyd-di-n-dodecylmercaptal .......... 10 13,1 12,5 15,6
    1-Butyra. 10 15, 0 13, 1 15, 0
    10 15,6 16,3 15, 0

Claims (1)

  1. An Stelle des Polyäthylens kann auch ein Polypropylen verwendet werden, z. B. ein mit Hilfe von Zieglerschen Katalysatoren hergestelltes isotaktisches Polypropylen PATENTANSPRUCH : Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen gegen den EinfluB von Luftsauerstoff und Ozon durch schwefelhaltige Verbindungen, dadurch gekennzeich- mit einem ataktischen Anteil von etwa 5% und einer Dichte von ungefähr 0, 91 g/cm3. Die Kerbschlagfestigkeit behält auch in diesem Falle ihre guten Werte. net, daß man als Stabilisatoren Thioacetale in Mengen von 0, 01 bis 10 Gewichtsprozent verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften : USA.-Patentschrift Nr. 2 519 755.
DEF27307A 1958-12-19 1958-12-19 Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen Pending DE1104692B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2519755A (en) * 1946-09-25 1950-08-22 Du Pont Thiodipropionates-polythene antioxidants

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2519755A (en) * 1946-09-25 1950-08-22 Du Pont Thiodipropionates-polythene antioxidants

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