DE1104060B - Elektrische Quecksilberniederdruckentladungslampe, insbesondere Leuchtstofflampe - Google Patents
Elektrische Quecksilberniederdruckentladungslampe, insbesondere LeuchtstofflampeInfo
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Description
Nach Patentanmeldung P 20595 VIIIc/21 f ist eine
elektrische Quecksilberniederdruckentladungslampe, insbesondere eine Leuchtstofflampe, in deren Entladungsgefäß
wenigstens ein Amalgam enthalten ist, vorgeschlagen worden, bei der die Brennspannung vornehmlich
weniger als zwei Drittel der Versorgungsspannung beträgt. Zur Erzielung einer hohen elektrischen
und thermischen Belastbarkeit sind die Amalgame derartig ausgewählt und zusammengesetzt und
an solchen Stellen angebracht, die keine wesentlich höheren Temperaturen haben als die der Entladung
ausgesetzten Teile des Gefäßes, so daß bei den in der Lampe herrschenden Temperaturen in kurzer Zeit der
Gleichgewichtszustand erreicht wird, bei dem ein Quecksilberdampfdruck herrscht, welcher tiefer ist und
damit eine höhere Strahlungsausbeute der Ouecksilberresonattzstrahlung
gewährleistet als der Ouecksilberdampfdruck in Lampen mit freiem Quecksilber ohne Amalgame bei gleicher Temperatur.
Es ist bekannt, eine Metallfolie in eine z. B. mit Jod oder Quecksilber gefüllte Lampe zu bringen und das
sich bildende Amalgam als Adsorbens, z. B. als Ersatz für adsorbierende Kohle, in die Lampe an Stellen einzubringen,
die nicht in Ausstrahlungsrichtung liegen. Dabei dient der adsorbierende Stoff zur Lokalisierung
der an der Entladung teilnehmenden Substanz (z. B. Jod oder Quecksilber) während der Betriebspausen der
Lampe, um eine Beeinträchtigung der optischen Eigenschaften des Kolbens durch einen Niederschlag der an
der Entladung beteiligten Substanz, sei es infolge verringerter Durchlässigkeit durch eine Schicht oder
durch chemische Einwirkung auf das Kolbenmaterial, zu vermeiden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun das Amalgam oder das amalgambildende Metall als Körper mit
im Verhältnis zum Volumen relativ kleiner Oberfläche, vorzugsweise als gepreßte Tablette, in die Lampe eingeführt
und an einer oder mehreren Stellen im Innern des Entladungsgefäßes angebracht.
Zur Erhöhung der Haftfähigkeit des Körpers an der im Entladungsgefäß für die Anbringung vorgesehenen
Stelle, z. B. auf der Kolbeninnenwand, wird dem vorzugsweise pulvrigen amalgambildenden Metall oder
dem Amalgam der gewünschten Zusammensetzung ein oder mehrere Metalle niedrigen Schmelzpunktes oder
die Haftung ermöglichende Materialien, z. B. Emaille, vorzugsweise ebenfalls in Pulverform, zugesetzt. Als
zuzusetzendes Metall niedrigen Schmelzpunktes eignet sich z. B. Weichlot oder Weichlot mit Gallium od. dgl.
Die Pulvermischung wird dann zu einem Körper geeigneter Form, z. B. Zylinder, Quader od. dgl., gepreßt
oder geschmolzen.
Um ein besonders gutes und sicheres Haften des so hergestellten Amalgamkörpers zu gewährleisten, wird
Quecksilberniederdruckentladungslampe,
insbesondere Leuchtstofflampe
insbesondere Leuchtstofflampe
Zusatz zur Patentanmeldung P 20595 VIIIc /21 f
(Auslegesdlrift 1 086 804)
(Auslegesdlrift 1 086 804)
Anmelder:
Patent -Treuhand- Gesellschaft
für elektrische Glühlampen m.b.H.,
München 2, Windenmacherstr. 6
Dr. Herbert Dziergwa, Berlin-Nikolassee,
Lothar Busch, Berlin-Wilmersdorf,
und Käthe Ristau, geb. Ristau, Berlin-Schlachtensee,
sind als Erfinder genannt worden
er erfindungsgemäß nach Einbringen in die Lampe derart erwärmt, daß wenigstens für einen Teil des
Körpers der Erweichungspunkt erreicht wird, und dann mit Druck an der gewünschten Stelle angebracht.
Ein besonders vorteilhaftes Verfahren nach der Erfindung ist, die bis zur vollständigen Plastizität erwärmte
Amalgamtablette mit einem unter erhöhtem Druck stehenden, nicht mit Amalgam reagierenden
Gas, z. B. mit Druck-Stickstoff, senkrecht gegen die Anbringungsstelle, im allgemeinen die Kolbeninnenwand,
zu schießen.
Bei einer Lampe mit Leuchtstoffinnenbelag muß dabei vor dem Anbringen des kompakten Körpers der
Leuchtstoff von der Haftstelle entfernt werden. Dies kann z. B. durch Absaugen des Leuchtstoffes geschehen.
Zur technischen Durchführung des Verfahrens zur Anbringung des Amalgamkörpers wurde nach der Erfindung
eine speziell auf das Verfahren abgestimmte Vorrichtung entwickelt.
Die A^orrichtung besteht aus einem Rohr, das an
einem Ende über eine Regelvorrichtung mit einer Zuleitung für ein nicht mit dem Amalgam reagierendes
Druckgas — Stickstoff od. dgl. — verbunden ist, während das freie Ende so abgewinkelt ist, daß es etwa
senkrecht auf die Anbringungsfläche für den Körper weist. Der abgewinkelte Teil hat an seinem Ende eine
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Vertiefung zur Annahme des Amalgamkörpers und ist mit einer regelbaren Heizung zur Erwärmung des
Körpers versehen. Das Rohr muß demnach aus einem temperaturbeständigen wärmeleitenden Material, z. B.
aus einem geeigneten Metall, bestehen. Für Leucht-Stofflampen oder Lampen mit anderem Innenbelag
wird zusätzlich ein zweites Rohr, dessen abgewinkeltes freies Ende ebenfalls etwa senkrecht auf die Anbringungsfläche
weist, verwendet. Das andere Ende dieses Rohres ist mit einer Absaugevorrichtung über eine
Regelung verbunden. Dieses Saugrohr kann vorteilhafterweise durch eine Hebelvorrichtung oder einen
Exzenter od. dgl. gegen die Kolbeninnenwand gedrückt werden.
Als Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist in
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung die Absaugevorrichtung für den an der Innenwandung des Lampenrohres
befindlichen Leuchtstoff dargestellt;
Fig. 2 zeigt dann die weitere Vorrichtung, mit deren Hilfe der Amalgamkörper an die Lampenwandung
gebracht wird.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 2 ist ein Rohr 5 aus Metall über ein wärmeisolierendes Zwischenstück 7,
ein Drosselventil 8 und ein Druckminderventil 9 mit einer Druckgasleitung verbunden. An seinem abgewinkelten
Teil 14 befindet sich die Vertiefung 6, in der der Amalgamkörper 4 aus z. B. 1 Gewichtsteil
Cadmiumpulver, 1 Gewichtsteil Quecksilber und 3 Gewichtsteilen Weichlotpulver in Form einer Tablette
von etwa 6 mm Durchmesser und 1 mm Stärke eingelegt wird, und die regelbare elektrische Heizung 15.
Ein Drehlager 16 dient zur Höheneinstellung des Rohres 5. Zum Absaugen des Leuchtstoffs, von der Haftstelle
ist ein anderes Rohr 10 über ein Vakuumventil 11 mit einer Vakuumpumpe verbunden. Der Durchmesser
seines abgewinkelten Teils 12 ist nur wenig größer als der der Tablette. Durch das Drehlager 13
kann das Saugrohr 10 an die mit einer Leuchtstoffschicht 2 versehene Innenwand des Kolbens 1 der
Lampe gedrückt werden. Nach dem Absaugen des Leuchtstoffes mittels des Rohres 10 wird dann der
kompakte Körper 4 mittels des Rohres 5 angeblasen.
Die Vorrichtung ermöglicht für den konzentriert angebrachten Körper, bezüglich der Zeit und der Temperatur
bei der Vorerwärmung und dem Druck bei der Anbringung immer die gleichen Bedingungen einzuhalten.
Das Einbringen des Amalgams als Körper mit im Verhältnis zum Volumen relativ kleiner Oberfläche
hat den großen Vorteil, daß sich der Ausheiz- und Pumpprozeß der Lampen mit Amalgam kaum von dem
für normale Lampen unterscheidet, da es leicht möglich ist, die kleine Anbringungsstelle des Amalgams
dabei kühl, d. h. unterhalb der Erweichungstemperatur des Körpers, zu halten, z. B. durch Anblasen mit Luft.
Claims (11)
1. Elektrische Quecksilberniederdruckentladungslampe, insbesondere Leuchtstofflampe, nach
Patentanmeldung P 20595 VIIIc/21f, bei der die Brennspannung vornehmlich weniger als zwei
Drittel der Versorgungsspannung beträgt und in deren Entladungsgefäß ein Amalgam enthalten ist
und zur Erzielung einer hohen elektrischen und thermischen Belastbarkeit der Lampe an solchen
Stellen, die keine wesentlich höheren Temperaturen haben als die der Entladung ausgesetzten Teile des
Gefäßes, derartig ausgewählte und zusammengesetzte Amalgame angebracht sind, daß bei den in
der Lampe herrschenden Temperaturen in kurzer Zeit der Gleichgewichtszustand erreicht wird, bei
dem ein Quecksilberdampfdruck herrscht, welcher tiefer ist und damit eine höhere Strahlungsausbeute
der Quecksilberresonanzstrahlung gewährleistet als der Quecksilberdampfdruck in Lampen
mit freiem Quecksilber ohne Amalgame bei gleicher Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß das
Amalgam oder das amalgambildende Metall als Körper mit im Verhältnis zum Volumen relativ
kleiner Oberfläche, vorzugsweise als gepreßte Tablette, in die Lampe eingeführt und an einer
oder mehreren Stellen im Inneren des Entladungsgefäßes angebracht ist.
2. Quecksilberniederdruckentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der konzentriert
angebrachte Amalgamkörper außer dem Amalgam oder dem amalgambildenden Metall noch
ein oder mehrere Metalle niedrigen Schmelzpunktes enthält.
3. Verfahren zum Anbringen des oder der Amalgamkörper in der Lampe nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Amalgamkörper wenigstens teilweise bis auf Erweichungstemperatur
erwärmt wird und sodann mit Druck an der zu seiner Anbringung vorgesehenen Stelle
zum Haften gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Amalgamkörper auf der Kolbeninnenwand
zum Haften gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Leuchtstofflampen die Haftstellen
auf der Kolbeninnenwand vor Anbringen des Amalgamkörpers vom Leuchtstoff, z. B. durch Absaugen,
befreit werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Erwärmen
plastisch gewordene Amalgamkörper durch Druckluft oder ein anderes unter erhöhtem Druck stehendes
Gas, das nicht mit Amalgam reagiert, an der gewünschten Stelle, vorzugsweise an der vom
Leuchtstoff befreiten Kolbeninnenwand angebracht wird.
7. Vorrichtung zum Anbringen des Amalgamkörpers in der Lampe nach Anspruch 6, gekennzeichnet
durch ein Rohr, z. B. aus Metall, welches an einem Ende derart abgewinkelt ist, daß das
offene Rohrende nach Einführung in die Lampe senkrecht auf die in der Lampe als Haftstelle vorbestimmte
Stelle weist, und welches am anderen Ende über eine Regelvorrichtung mit einer Druckgasleitung
verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr an seinem abgewinkelten
Ende eine Vertiefung zur Aufnahme des Amalgamkörpers
aufweist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr an seinem
abgewinkelten Ende eine regelbare Heizvorrichtung hat.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6,8 und 9, gekennzeichnet durch zwei Rohre, z.B. aus Metall,
welche an ihrem einen Ende derart abgewinkelt sind, daß das offene Ende jedes Rohres nach Einführung
in die Lampe senkrecht auf die in der Lampe als Haftstelle vorbestimmte Stelle weist,
und von denen am anderen Ende das eine Rohr mit
einer Absaugvorrichtung, das andere Rohr mit einer Druckgasleitung über Regelvorrichtungen
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das mit einer Absaugevorriehtung verbundene Rohr nach Einführung in die
Lampe mit seinem abgewinkelten Ende gegen die Kolbeninnenwand andrückbar ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: österreichische Patentschrift Nr. 124 029.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 109539/277 3.61
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