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Naßklassierer Es ist ein Nachklassierer bekannt, dessen Klassierkammer
mit einer horizontal hin- und herbewegbaren Lochplatte und einem Sandüberlauf im
äußeren Teil dieser Lochplatte versehen ist, der als selbsttätig wirkende Sandtasse
ausgebildet ist. Das zu klassierende Gemenge wird von oben etwa in der Mitte der
Klassierkammer zugeführt, der Überlauf der feinen Fraktion erfolgt über die obere
Kante der Kammerwand und wird unter Umgehung der die Grobfraktion austragenden Sandtasse
abgeleitet. Der abgesetzte Sand öder die sonstige Grobfraktion gelangt mit einem
Teil des Betriebswassers in ein ruhendes Absetzbecken, das einen Überlauf für das
sich abtrennende klare Wasser auf einem höheren Niveau als die Überlaufkante der
Klassierkammer für die Feinfraktion besitzt. Vorzugsweise ist das Niveau dieses
oberen Wehres für das Klarwasser in seiner Höhe einstellbar, um dadurch die Dichte
des Klassierbades zu steuern und im wesentlichen konstant zu halten.
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Wenn auch dieser bekannte Naßklassierer den an ihn gestellten Anforderungen
hinsichtlich der Klassierwirkung vollkommen entspricht, so sind doch im grundsätzlichen
Aufbau der bekannten Vorrichtung gewisse Schwierigkeiten vorhanden. Die Hin- und
Herbewegung des Klassierbades oder Klassierteiches, worunter das Gemenge von Flüssigkeit
und zu klassierenden Festteilchen in der Klassiervorrichtung zu verstehen ist, erfolgt
bei der bekannten Vorrichtung in einer kreisbogenförmigen Richtung um die Achse
des runden Klassierbehälters. Diese schwingende Drehbewegung der mit Betriebswasser
gefüllten kreiselartigen Bodenkammer verlangt einen sehr großen Kraftaufwand, insbesondere
bei größeren Anlagen, da hier dieser kreiselartige Boden ein sehr großes Trägheitsmoment
besitzt. Auch verlangt die kreisförmige Hin- und Herbewegung unbedingt eine Kreisform
des Klassierbeckens, was nachteilig ist, wenn eine solche Klassiervorrichtung in
eine bereits bestehende Betriebsanlage eingebaut werden soll, wo nur beschränkter
Platz zur Verfügung steht. Ferner ist es nicht in allen Fällen angenehm, daß bei
dem kreisförmigen Klassierbecken die Einspeisung des zu klassierenden Materials
in der Nähe der Achse zu erfolgen hat und auch eine Unterteilung des Oberlaufes
in verschiedene Fraktionen nicht möglich ist.
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Selbst wenn aber die runde Ausbildung des Klassierbeckens und des
Bodens nicht als unangenehm empfunden wird, so ist doch die Lagerung des kreiselartigen
Bodenteiles mit Schwierigkeiten verbunden, weil ein solcher um seine Achse hin-
und herschwingender und durch die Füllung mit dem Betriebswasser schwerer Bodenteil
wegen seines hohen Trägheitsmomentes genau in der Achse aufgehängt und ausgewuchtet
sein muß. Diese konstruktiven Schwierigkeiten vermeidet die Erfindung dadurch, daß
der Boden des den Klassierteich aufnehmenden Behälters mit einer Antriebsvorrichtung
verbunden ist, die ihm eine lineare Hin- und Herbewegung, vorzugsweise parallel
zur Wanderungsrichtung der Grobkornteilchen erteilt, während die Druckwasserzuführungsvorrichtung
bezüglich der Klassieranlage feststehend angebracht ist. Selbst wenn man also an
der zylindrischen Form des Klassierteiches und der Kegelform der Bodenkammer des
bekannten Naßklassierers festhält, treten infolge der linearen Hin- und Herbewegung
keine Zentrifugalkräfte mehr auf, sondern der Klassierteich bewegt sich ähnlich
wie bei einem Rüttelsieb, und Grobkornteilchen werden nicht nach außen geschleudert,
sondern in einer Schicht auf dem Boden gleichmäßig verteilt. Die Lagerung ist infolge
der linearen Bewegung wesentlich einfacher, weil die Fliehkräfte fortfallen und
eine Auswuchtung entbehrlich ist.
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Besonders zweckmäßig ist es jedoch im Hinblick auf die einfachere
Führung, die Seitenwände des Behälters eben zu gestalten und parallel zueinander
verlaufen zu lassen, also einen rechteckigen bzw. quadratischen Behälter und Boden
zu verwenden.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist es zugleich möglich, von
einem älteren Vorschlage Gebrauch
zu machen, nach welchem eine ortsfeste,
von oben in das Klassierbad eintauchende und kurz oberhalb des Behälterbodens endende
Druckwasserzuführungs- und -verteilervorrichtung verwendet wird, die ein oder mehrere
Rohre besitzt, die gegen den Behälterboden nach unten gerichtete Strahldüsen aufweisen.
Bei einem Klassierbehälter mit ebenen und parallelen Seitenwänden sind diese Strahldüsenrohre
vorzugsweise auch zu den ebenen Behälterseitenwänden parallel angeordnet.
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Man kann aber auch in an sich bekannter Weise die Druckwasserzuführungsvorrichtung
in eine unterhalb des als Lochplatte ausgebildeten Behälterbodens liegende Druckkammer
münden lassen; während aber gemäß dem bekannten Vorschlage die Lochplatte mit der
Druckkammer einen zusammenhängenden, um die Achse kreisförmig hin- und herschwingenden
Bauteil darstellt, ist im vorliegenden Fall die Druckkammer feststehend angeordnet,
während die sie nach oben ab= schließende Lochplatte sich linear hin- und herbewegt
und deren Löcher als nach oben gerichtete Strahldüsen wirken.
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Da es gemäß der Erfindung infolge der linearen Hin- und Herbewegung
des Klassierbodens möglich ist, dem Klassierteich eine rechteckige Form zu geben,
braucht nunmehr auch die Zuspeisung nicht in der Mitte zu erfolgen. In vielen Fällen
ist es zweckmäßig, die Schlammzuführungsvorrichtung an einer End-oder Seitenwand
des Behälters anzubringen, während sich die Austragsvorrichtungen für die klassierten
Fraktionen an der gegenüberliegenden Behälterwand befinden.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte zusätzliche Merkmale der Erfindung,
die sich aus der linearen Hin- und Herbewegung des Behälterbodens entwikkeln lassen,
sind den im nachstehenden beschriebenen Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht einen Klassierer mit einer hydraulischen
Klarwassersäule mit einstellbarem Überlauf. Das Becken 10 besitzt einen in horizontaler
Richtung vibrierenden Boden 11, der durch die biegsamen Membranverbindungen 12 und
13 mit den feststehenden Enden 14 und 15 des Beckens verbunden ist. Der Brei F wird
fortlaufend am Einspeisungsende des Beckens eingebracht, während der Boden in Vibration
versetzt und das hydraulische Betriebswasser durch die horizontalen Strahlröhren
16 eingeführt wird. Hierbei trennen sich die Teilchen im Becken in eine Zone a grober
Teilchen, eine Zone c feiner Teilchen und eine Zone b unterschiedlicher Teilchen.
Die Strahlröhren 16 sind in der Zone a angeordnet und erstrecken sich in der gleichen
Richtung, in der die Vibration des Bodens 11 erfolgt. Die Fraktion feiner Teilchen
verläßt das Becken am Überlauf 17, während die Unterlauffraktion über das Sandentnahmewehr
18 gegen den Druck der hydraulischen Klarwassersäule S ausläuft, der von der Höhe
der Säulen Hl und H2 abhängt. Die groben Teilchen ca gelangen in die Auffangkammer
19, die ein Überlaufrohr 20 besitzt. Die Höhe dieses Rohres ist einstellbar, wie
durch 21 angedeutet wird. Die groben Teilchen können dann vom Boden der Kammer 19
entfernt werden. Die wirksame Höhe der Wassersäule S wird durch eine Schauröhre
22 angezeigt. Die Wirkung verschieden hoch eingestellter Wassersäulen auf die Teilchentrennung
ist in Fig. 1 dargestellt. Die Tabelle der Figur zeigt die jeder Maschengröße entsprechenden
»Kumulativgewichte« der Überlauffraktionen in Prozent. Zum Beispiel werden bei einer
Maschengröße von etwa 3201i im Überlauf folgende Kumulativgewichte in Prozent erhalten:
9,2°/o bei 12,5 cm Wassersäule, 13,4°/o bei 15 cm Wassersäule, 17% bei 17,5 cm Wassersäule,
20,8% bei 20 cin Wassersäule. Ebenso sind die den Zonen a, b und c entsprechenden
durchschnittlichen Breidichten angegeben. Sie betragen 10 bis 40% für Zone c, 55
bis 65% für Zone b und 65 bis 73 % für Zone a. Unter »Kumulativgewicht« ist das
Gesamtgewicht aller Teilchen zu verstehen, die bei einer gewählten Wassersäule durch
die betreffenden Maschengrößen sowie die vorhergehenden Maschengrößen zurückgehalten
werden.
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Fig. 2 stellt eine Ausführungsform dar, bei welcher der vibrierende
Teil des Beckens aus dem Boden 23 und den Seitenwänden 24 besteht. Die biegsamen
Membranteile 25 und 26 verbinden den vibrierenden Teil mit dem feststehenden Einspeiseende
27 und dem feststehenden Austragtei127a. Am Einspeiseende27 ist ein Verteilungsblech
27b angebracht. Dem Bodenteil wird die Vibration durch eine Vibriervorrichtung 28
erteilt, die von einem feststehenden Motor 29 angetrieben wird. Sie besitzt ein
paralleles Wellenpaar 28a und 28b, welche in entgegengesetzter Richtung und
in solcher Übereinstimmung zueinander umlaufen, daß sie eine horizontale Vibration
erzeugen. Das Strahlröhrensystem ist mit 30 bezeichnet. Die Überlauffraktion wird
in einen Wäscher 31 ausgetragen, während die Unterlauffraktion über die Sanddurchlaßstelle
32, das Sandaustragwehr 32a und die Sandauffangkammer 33 entfernt wird. Die Sandauffangkammer
wird durch eine hydraulische Klarwassersäule dargestellt, deren Höhe durch die Wassersäule
S und den Klarwasserüberlaufspiegel L festgelegt ist. Eine Klarwasserhilfszuleitung
35 dient zur Ergänzung der Wasserzufuhr, um beispielsweise die richtige Höhe des
Überlaufspiegels L zu gewährleisten.
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Fig. 2 a ist eine perspektivische Ansicht der Fig. 2. Aus ihr ist
die Anordnung der biegsamen Membranverbindungen 25 und 26, des Sandentnahmewehrs
32a und der Wasserröhren 30 besonders deutlich zu ersehen.
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Fig.3 stellt einen Naßklassierer mit massiver Beckenkonstruktion 38
dar, welcher einschließlich der Einspeisungs- und Austragsteile vibriert. Die massive
Beckenkonstruktion besitzt eine Sandauffangkammer 39, welche einen einstellbaren
Klarwasserüberlauf 40 enthält. Die Entfernungsvorrichtung für die groben Teilchen
40a besteht aus einer endlosen Eimerkette. Innerhalb der Beckenenden sind feststehende
querlaufende Beruhigungsplatten 41 und 42 angebracht. welche eine Wogenbildung verhindern
sollen. Die Räume zwischen den Beruhigungsplatten und den Wänden des Beckens sind
mit Polstern R aus elastischem Material, beispielsweise Schwammgummi, ausgefüllt.
Das Wasserröhrensystem 42a ist fest angeordnet. Die Anlage besitzt einen Überlaufwäscher
31, einen Sandaustragsdurchlaß 32 und ein unter Wasser stehendes Sandaustragswehr
32a.
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Fig. 3 a ist eine perspektivische Ansicht einer veränderten Ausführungsform
der Fig. 3, bei der die Austragung der Überlauffraktion 43 sowie der Unterlauffraktion
44 seitlich, an einander gegenüberliegenden Seitenwänden des Beckens erfolgt. Diese
Ausführung besitzt nicht die Polster (der Fig. 3) zwischen den Beruhigungsplatten
und den Wänden des Beckens, da die wogende oder pumpende Bewegung des Breis auf
die eigentlichen Beckenenden beschränkt ist. Die Wände W 1 und
W 2 des Beckens sind nach innen gebogen (45, 46), um den zwischen Beruhigungsplatte
und Beckenendwand möglicherweise hochspritzenden Brei aufzuhalten.
Der
in Fig.4 dargestellte Klassierer besitzt einen massiven, feststehenden Beckenaufbau
47 mit einem Sanddurchlaß 48, einem ebenfalls feststehenden Sandüberlaufwehr 49
sowie einer feststehenden Sandauffangkammer 50, mit einer Klarwassersäule 51, die
durch ein einstellbares Überlaufwehr 52 festgelegt wird. Die Überlauffraktion läuft
in einen Überlaufwäscher 53. Die in Längsrichtung vibrierende Bodenfläche 54 wird
durch ein Schwammgummipolster P gebildet. Der Boden ist durch ein Gestänge 54a mit
einem Vibrator 54 b verbunden, welcher bei 54 c aufgehängt ist.
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Der in Fig.5 dargestellte Klassierer besitzt im Becken feststehende
Ouerplatten 71, welche im Abstand Q vom Boden angebracht sind. Jede Platte 71 ist
an ihrer Unterlaufseite mit einem seitlichen Überlauf 72, 72 a und 72 b verbunden.
Die Platten 71 sind mit den Seitenwänden des Beckens sowie mit dem Einspeisbrunnen
74, dem Austragsende 75 und der Sandauffangkammer 76 fest zu einer Einheit verbunden.
Deshalb wird hier ein vibrierender Hilfsboden 77 benutzt, welcher starr durch ein
Gestänge 78 mit einem Vibrator 78 a verbunden ist, der bei 78 b aufgehängt ist.
Die Ausführungsform besitzt wieder ein unter Wasser befindliches Sandaustragswehr
79, eine einstellbare Klarwasserüberlaufsäule 80 mit Überhöhung S und eine Sandentfernungsvorrichtung
81. Die querstehenden Platten 71 mit ihren entsprechenden Überläufen 72, 72 a und
72 b bewirken eine weitere Unterteilung der feinen Fraktion. Auf diese Weise fließen
die feinste Unterfraktion bei 72, eine mittlere feine Fraktion bei 72a, die größeren
Teilchen der feinen Fraktion bei 72 b und die größten Teilchen der feinen Fraktion
bei 72c ab.
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Die in den Fig.6, 7 und 8 dargestellten Ausführungsformen ähneln der
Ausführungsform der Fig. 4 dadurch, daß sie einen vibrierenden Boden und einen feststehenden
Beckenaufbau besitzen. Sie unterscheiden sich jedoch von der Ausführungsform der
Fig. 4 darin, daß sie einen den vibrierenden Boden und die Wandung des Klassierbades
umgebenden Wasserkörper besitzen.
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Die Naßklassierer besitzen einen äußeren feststehenden Beckenaufbau
203 von im wesentlichen quadratischem Grundriß und einen inneren senkrechten Wandaufbau
207 von entsprechendem quadratischem Querschnitt, der an einer umgebenden Deckplatte
204, die fest mit den umgebenden Wänden des äußeren Beckenaufbaus 203 verbunden
ist, angebracht ist. Eine vibrierbare Bodenplatte 206 ist derart darunter angebracht,
daß sie einen gewissen Abstand von der unteren Kante der inneren senkrechten Wände
207 einhält. Der innere Wandaufbau und die vibrierbare Bodenplatte bestimmen den
Raum des Klassierteiches 205. Der den Innenaufbau umgebende Zwischenraum, der von
dem äußeren Beckenaufbau begrenzt wird, enthält einen Wasserkörper 208, dessen Höhe
durch den Überlauf 209 festgelegt ist. Die vibrierbare Bodenplatte 206 wird durch
Leitstücke 210 und 211 gehalten.
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Neben der Vorderwand 213, der Hinterwand 214 und den Seitenwänden
215 und 216 besitzt das äußere Becken 203 einen Boden in Form einer trichterartigen
Tasche 212 zum Auffangen des groben Fraktionsmaterials oder Sandes und ist mit einem
Hahnventil versehen, das einen geregelten Austrag des Sandes aus der Tasche ermöglicht.
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Das innere Becken 207 besitzt eine Vorderwand 217, eine Hinterwand
218 und ein Paar Seitenwände 219 und 220. Das innere Becken ist von einem Bordrand
221 umgeben. Es wird so eine Überlxufrinne222 für die feine Fraktion gebildet, die
das innere Becken umgibt. Die Rinne 222 nimmt die über eine Überlaufkante 223 überfließende
feine Fraktion auf, von wo sie durch einen Auslaß 224 ausgetragen wird. Der Einspeisbrei
tritt in den Klassierteich über den Einlaß 225 ein.
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Die vibrierbare Bodenplatte 206 ist längs ihres gesamten Umfanges
mit einem hochstehenden, unter Wasser liegenden Austragswehr 226 versehen, über
welches das grobe Fraktionsmaterial in die Tasche212 herabläuft, von wo es, beispielsweise
durch ein Hahnventi1227, entfernt werden kann. Das grobe Fraktionsmaterial gelangt
durch einen ringsum laufenden Durchlaß 228 nach außen. Die obere Kante des Durchlasses
ist etwas niedriger als die obere Kante des Sandaustragswehrs 226; dieser Höhenunterschied
ist mit f bezeichnet.
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Mit der Bodenplatte 206 ist eine Vibrationsvorrichtung 229 verbunden,
um der Bodenplatte die durch den Pfeil Q angedeutete Hin- und Herbewegung zu erteilen.
Die Vibrationsvorrichtung ist mit der Bodenplatte über eine Membran 230 aus Gummi
od. dgl., welche an der Vorderwand 213 des äußeren Beckenaufbaues angebracht ist,
verbunden. Im geeigneten Abstand vom Boden ist ein Satz horizontaler Strahlröhren
231 angebracht, die das hydraulische Betriebswasser in die Bodenzone des Klassierteiches
einführen.
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Während die beschriebene Ausführungsform einen im wesentlichen quadratischen
oder rechteckigen Bekkenaufbau besitzt, kann sie auch eine nichtquadratische oder
runde Beckenform haben. Das unter Wasser stehende Sandaustragswehr kann kreisförmig
sein und in waagerechter, geradliniger oder kreisförmiger Weise in Vibration versetzt
werden. Die Strahlröhren können verstellbar gegenüber dem Boden des Klassierteiches
angebracht sein.
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Die in den Fig. 9, 10, 11 dargestellte Ausführungsform ist ähnlich
der durch die Fig.6, 7 und 8 dargestellten. Sie besitzt einen Klassierteich, welcher
durch einen feststehenden Wandaufbau und einen vibrierbaren Boden begrenzt ist.
Vom Boden des Klassierteiches werden die groben Fraktionsteilchen am Rand in einen
Wasserkörper ausgetragen. Dieser Wasserkörper stellt eine hydraulische Säule dar,
die durch einen einstellbaren Überlauf festgelegt ist. Die feine Fraktion läuft
am oberen Teil des Klassierbades über, während die grobe Fraktion in einer Art Tasche
aufgefangen wird, die mit dem Wasserkörper in Verbindung steht. Das hydraulische
Betriebswasser wird der unteren Zone des Klassierbades zugeführt.
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Während in der in den Fig. 6, 7 und 8 dargestellten Ausführungsform
die grobe Fraktion oder der Sand von allen vier Seiten des vibrierbaren Bodens über
ein sich um den ganzen Umfang erstreckendes Sandaustragswehr frei in den umgebenden
Wasserkörper ausgetragen wird, erfolgt in der Ausführungsform der Fig. 9, 10 und
11 der Sandaustrag lediglich auf einer Seite.
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Um den Sandaustrag auf eine Seite des vibrierbaren Bodens zu beschränken,
sind die beiden sich gegenüberliegenden Bodenseiten längs ihrer Kanten mit den entsprechenden
Seiten des Beckens durch zwei Membranen beweglich verbunden. Jede dieser beiden
Membranen ist am Randteil der entsprechenden Öffnung in der feststehenden Wand des
Beckens und der mittlere Teil der Membran am vibrierbaren Boden des Beckens befestigt.
Der Boden vibriert derart, daß die Richtung seiner Vibrationsbewegung im wesentlichen
parallel zu dem unter Wasser stehenden Sandaustragswehr
verläuft.
Diejenige Seite des vibrierbaren Bodens, die dem Sandaustragswehr gegenüberliegt,
grenzt ebenfalls an den Wasserkörper an. Der Austrag grober Fraktionsteilchen von
jener Seite in den Wasserkörper wird hier durch eine hochstehende Wand verhindert,
welche mit dem vibrierbaren Boden verbunden ist. Diese Wand des Bodenteiles ist
bedeutend höher als das gegenüberliegende Sandaustragswehr, und zwar so hoch, daß
eine Sandsäule zwischen ihr und der angrenzenden feststehenden Wand des Klassierbades
gebildet werden kann. Die Anordnung bezweckt, daß unter normalen Betriebsbedingungen
der obere Spiegel dieser Sandsäule die obere Kante der hochstehenden Wand nicht
erreicht.
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Die Ausführungsform, die in den Fig. 12, 13, 14 und 15 dargestellt
ist, besitzt ein massives Becken 150, das das Klassierbad 151 mit Überlaufspiegel
152 und eine Einführung 153 für den Brei enthält. Der vibrierbare Boden 154 besitzt
die Form einer Platte, die mit einer großen Zahl von Öffnungen 155 versehen ist,
durch die das Betriebswasser einer Wasserdruckkammer in das Klassierbad aufsteigt.
Die Bodenplatte 154 teilt das Becken 150 in einen oberen Teil 156, der den Klassierteich
enthält, und einen unteren Teil 157, dem bei 158 das Wasser unter Druck zugeführt
wird.
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Die Bodenplatte 154 wird in Richtung der Pfeile 159 mittels einer
Vibrationsvorrichtung 160 vibriert. Diese Vibrationsvorrichtung ist mit der Bodenplatte
154 über llembranteile 161 verbunden, die sich an der Wand 162 des Beckens befinden.
Am gegenüberliegenden Austragsende des Beckens befindet sich die Wand 163 mit einem
überlaufwehr 164, über das die feine Fraktion des Klassierteiches austritt. Diese
Wand 163 ist mit einer Auffangrinne 165 zum Auffangen und Austragen der Überlauffraktion
der feinen Teilchen versehen. Das Austragsende des Klassierteiches hat an seinem
Boden einen Sandaustragsdurchlaß 166. Diesem Durchlaß ist ein unter Wasser stehendes
Sandaustragswehr 167 zugeordnet, welches um die Differenz 167a. höher als der Durchlaß
166 ist. Die grobe Fraktion läuft über das unter Wasser liegende Austragswehr in
eine Auffangkammer 168, die mit dem Austragsende des Beckens 150 verbunden ist und
eine Wassersäule besitzt, die durch den Überlauf 169 festgelegt ist. Aus der Auffangkammer
wird die Fraktion durch eine endlose Eimerkette 170 entfernt.
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Die seitlichen Kantenteile der vibrierbaren Bodenplatte 154 bewegen
sich in den Längsfurchen 171 und 172 des Beckens 150, während die Enden der Platten
frei liegen oder sich in entsprechenden Querfurchen 173 bewegen können.
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Die seitliche Kantenführung der vibrierbaren Bodenplatte 154 ist in
Fig. 15 dargestellt. Zwischen der Bodenplatte und den Furchen kann sich ein Spielraum
174 befinden. Während des Betriebes kann das eingepreßte Wasser von der Kammer 157
um die Seitenkante der Bodenplatte fließen und wird dann durch den Spielraum 174
in den Klassierteich gedrückt. Hierdurch wird der Sand von den Furchen ferngehalten,
wodurch die Gleitflächen zwischen der Platte und den Furchen saubergehalten werden.
Um die Gleitflächen besonders wirksam zu gestalten, besitzen die Kantenteile der
Platte oder die inneren Flächen der Furchen oder beide einen Gummiüberzug. Ein solcher
Überzug 175 auf der Platte und ein Überzug 176 auf den Furchen ist in Fig. 15 dargestellt.
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Eine abgeänderte Art der Einführung des Betriebs-,vassers in den Klassierteich
ist in Fig. 12 strichpunktiert angedeutet und in der ergänzenden Querschnittszeichnung
der Fig.14 dargestellt. Sie besteht aus einem Zuführungssystem mit horizontalen
Strahlröhren 176 a.
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Die in den Fig. 9, 10 und 11 dargestellte Ausführungsform besitzt
einen äußeren feststehenden Beckenaufbau 177 mit einem im wesentlichen rechteckigen
Grundriß und inneren senkrechten Wandaufbauten 178 und 178 a, die mit Deckplatten
178 b und 178 c starr mit dem äußeren Aufbau verbunden sind. Ein vibrierbarer
Boden 179 ist in geeignetem Abstand von der unteren Kante der inneren Wände 178
und 178 a angebracht. Der Zwischenraum zwischen dem inneren und äußeren Beckenaufbau
ist mit einem Wasserkörper 181 ausgefüllt, dessen Höhe durch den Überlauf 182 festgelegt
ist.
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Der vibrierbare Boden 179 ist mittels der Leitstücke 184 und 185 auf
dem Boden 183 des äußeren Beckens gelagert, so daß er eine im wesentlichen längsgerichtete
Vibrationsbewegung gegenüber den feststehenden inneren Wänden 178 und 178a ausführen
kann.
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Der äußere Beckenaufbau besteht aus dem Boden 183, der an seinem vorderen
Ende zu einer Tasche 186 ausgebildet ist, einer hinteren Stirnwand 187, einer vorderen
Stirnwand 188 und den Seitenwänden 189 und 190. Die Tasche 186 dient zum Auffangen
des groben Fraktionsmaterials und ist mit einem Hahnventil 191 versehen.
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Der innere Wandaufbau besteht aus der Vorderwand 178a und der hinteren
Wand 178. Beide Wände sind mit den Seitenwänden 189 und 190 des äußeren Beckenaufbaues
verbunden, so daß diese Seitenwände gleichzeitig auch die Seitenwände des Klassierteiches
180 bilden.
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Die vibrierbare Bodenplatte 179 besitzt ein hohes senkrechtes Wandstück
192 an ihrem hinteren und ein Sandaustragswehr 193 am vorderen Ende. Die Seifenkantenteile
194 und 195 der vibrierbaren Bodenplatte sind mit den Seitenwänden des Beckens durch
Gummimembranen 196 und 197 verbunden. Hierdurch steht (s. auch Fig. 11) das eine
Seitenkantenteil der Bodenplatte 179 einschließlich desjenigen des hohen Wandteiles
192 und des Sandaustragswehrs 193 mit der Membran 196 und das gegenüberliegende
Kantenteil mit der Membran 197 in Verbindung.
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Mit dem Kantenteil 194 der Bodenplatte ist eine Vibrationsvorrichtung
198 über die Membran 196 v erkunden, um die Vibration der Bodenplatte in der Pfeilrichtung
K zu bewirken. Die groben Fraktionsteilchen in der Bodenzone entweichen durch einen
Sanddurchlaß 199 über das unter Wasser liegende Sandaustragswehr 193 in die Tasche
186. Die feine Fraktion läuft vom oberen Teil des Klassierteiches über eine Wehrkante
200 in eine Austragsrinne 201. Die Einlaufvorrichtung zum Einspeisen des Breies
in den Teich ist mit 202 und ein Satz horizontal angebrachter Strahlröhren mit 203
bezeichnet.
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Die Wand 192 des Bodens 179 ist so hoch, daß sich in dem Raum zwischen
ihr und der feststehenden Wand 178 eine Sandsäule bis zu einer Höhe U aufbauen kann,
die der Breisäule im Klassierteich und der hydraulischen Säule, die durch den Überlauf
182
festgelegt ist, das Gleichgewicht hält.
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Das folgende Beispiel veranschaulicht den Betrieb, einer Anläge nach
Fig. 1, 2 und 2a, die für eine Kapazität von 150 t je Tag (Trockengewicht) bemessen
ist.
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Die Anlage besteht aus einem länglichen Klassiers, teich von etwa
120 cm Länge, 30 cm Breite und 23 i
Tiefe mit einem Sandauslaß am
Boden von etwa 13 mm und einem Sandaustragswehr von etwa 19 mm Höhe. Die Teichfläche
beträgt 0,4 qm.
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Die Vibrationsbewegung soll zweckmäßig einen Hub von etwa 3 bis etwa
6 mm, z. B. 4,5 mm, und eine Frequenz von etwa 600 bis 1000, z. B. 700 je Minute
haben. Das Betriebswasser wird durch ein Paar waagerechter Längsröhren mit etwa
13 mm lichtem Abstand vom Boden zugeführt. Der Abstand von Röhrenmittelpunkt zu
Röhrenmittelpunkt beträgt etwa 150 mm und der Abstand vom Mittelpunkt jeder Röhre
zu der entsprechenden Seitenwand des Teiches etwa 75 mm.
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Die Strahlöffnungen zweier paralleler halbzölliger Strahlröhren von
je 120 cm Länge haben einen Abstand von -33,4 mm und einen Durchmesser von 3,640
mm. Die gesamte Öffnungsfläche der Löcher beträgt bei einer Gesamtzahl von 144 Öffnungen
785 qmm. Die Röhren besitzen eine doppelte Reihe von Strahlöffnungen. Die Öffnungen
sind um etwa 20° gegen die Waagerechte geneigt. Der Druckabfall beträgt 30 cm Wassersäule
bei einer Wassermenge von 821 je Minute. Die Strahlröhren erstrecken sich in der
Vibrationsrichtung des Klassierteiches.
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Bei Beschickung mit einer entkalkten Sandmischung einer Korngröße
von 840 bis 74 #t in einer Menge von 79,5 t je Tag (Trockengewicht) werden 59,0
t je Tag im Unterlauf und 20,5 t je Tag im Oberlauf abgezogen. Der Trennungspunkt
in der Teilchengröße liegt bei 250 #t bei einer Wassersäule von 82,5 mm und einer
Betriebswasserzuführung von 821 je Minute.
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Diese Verhältnisse ändern sich nicht beträchtlich, wenn die Beschickung
auf etwa das Doppelte und sogar darüber hinaus erhöht wird. Dies gilt auch für Veränderungen
in der Zusammensetzung des Breies.
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Eine Untersuchung der Teilchengröße des Einspeisebreies, des Unterlaufes
und des Überlaufes ergab folgendes:
Einspeisebrei Unterlauf Überlauf |
Maschengröße °/o aller im Sieb o/o aller im Sieb °/a aller
im Sieb |
11 festgehaltenen festgehaltenen festgehaltenen |
Teilchen Teilchen Teilchen |
840 1,3 2,2 |
635 6,4 10,6 |
500 17,0 27,1 |
335 36,1 55,9 1,31 |
230 63,8 82,9 10,4 |
145 88,2 97,4 59,7 |
96 97,5 99,7 90,0 |
74 99,5 100,0 97,0 |