DE1099113B

DE1099113B - Hochdruckschmiermittel

Info

Publication number: DE1099113B
Application number: DED20117A
Authority: DE
Inventors: Dr Karl A Fischer; Dr Eduard Brandt; Dr Werner Hansen
Original assignee: Deutsche Erdoel AG
Current assignee: Wintershall Dea International AG
Priority date: 1954-02-07
Filing date: 1955-03-25
Publication date: 1961-02-09

Description

Gegenstand des Patents 954 448 sind Hochdruckschmiermittel mit einem Gehalt an öllöslichen organischen Molybdänverbindungen, die äußerst günstige Druckeigenschaften haben. Die öllöslichen organischen Molybdänverbindungen, bei denen das Metall über eine Sauerstoff,- oder Schwefelbrücke an das organische Radikal gebunden ist, entstehen durch Reaktion von Molybdänhalogeniden mit organischen Verbindungen der allgemeinen Formel A (XY)_n, wobei A eine Aryl, Aralkyl oder Alkylverbindung, die auch substituiert sein kann, X Sauerstoff oder Schwefel, Y Wasserstoff oder einwertiges Metall und η die Anzahl der durch (XY) substituierten Wasserstoffatome bedeutet. Vorzugsweise beträgt der Gehalt der Hochdruckschmiermittel an den so definierten Molybdänverbindungen bis zu 5 Gewichtsprozent. *5

Es wurde gefunden, daß Schmieröle mit ebenfalls vorzüglichen Druckeigenschaften erhalten werden, wenn die organischen Radikale der organischen Metallverbindungen über Sauerstoff- oder Schwefelbrücken an die Übergangselemente der V. und die restlichen der VI. Gruppe des Periodischen Systems gebunden werden. Unter Übergangselementen werden die Metalle verstanden, bei denen ein Ausbau der inneren Elektronenschalen erfolgt. (Hofmann—Rüdorff, Anorganische Chemie, 1951, S. 532, undHolleman—Wiberg, Anorganische Chemie, 24. und 25. Auflage, 1947, S. 66, 9. Zeile von unten, und Seite 403, Zeile 2). Die in Frage kommenden Metalle sind aus der V. Gruppe Vanadin, Niob, Tantal, aus der VI. Gruppe Chrom und Wolfram.

Es sind schon Hochdruckschmiermittel mit einem Gehalt an öllöslichen schwefelhaltigen Metallkomplexverbindungen bekannt, und zwar aus dem Halogenid eines Metalls der II. bis VIII. Gruppe des Periodischen Systems (mit Ausnahme von Molybdän) und einer organischen Schwefelverbindung, die den Schwefel in Thioester-, Thioäther-, Thioamid-, Thioimid- oder Disulfidbindung enthält.

Demgegenüber sind die erfindungsgemäßen Zusätze keine Metallkomplexverbindungen, sondern sie besitzen eine direkte Metall-Schwefel-Bindung. Es werden daher zu ihrer Herstellung nur solche Schwefelverbindungen verwendet, die freien, an Schwefel gebundenen Wasserstoff oder ein einwertiges, leicht austauschbares Metall enthalten, entsprechend der Formel A (SY)₇₁.

Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffe, die hierbei nicht als Erfindung beansprucht wird, kann wie folgt durchgeführt werden:

Beispiel 1

1 Mol Vanadin (IH)-chlorid wird in Toluol suspendiert und mit 3¹Z₂ Mol Hexyl-Phenol versetzt. Nach mehrstündigem Kochen am Rückfluß wird die Reaktionslösung filtriert und das Filtrat vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand wird darauf auf 150⁰C im Ölpumpenvakuum

Zusatz zum Patent 954 448

Anmelder:

Deutsche Erdöl -Aktiengesellschaft,
Hamburg

Dr. Karl A. Fischer f, Hamburg-Blankenese,

Dr. Eduard Brandt, Kronshagen über Kiel,

und Dr. Werner Hansen, Hamburg-Volksdorf,

sind als Erfinder genannt worden

erhitzt, um Lösungsmittelspuren zu entfernen. Der Vanadingehalt beträgt 7,1 °/₀.

Beispiel 2

1 Mol Chrom(II)-chlorid wird, wie unter 1 beschrieben, in Toluol suspendiert und mit 2^χ/₂ Mol tert.-Butylbrenzcatechin bzw. ditert.-Butylbrenzcatechin versetzt. Der Chromgehalt des Produktes beträgt 10,7 bzw. 7,5 °/₀.

Beispiel 3

1 Mol Wolfram(VI)-chlorid wird, wie unter 1 beschrieben, mit 4 Mol 4-Chlor-2-isobutylphenol zur Reaktion gebracht. Der Wolframgehalt des Produktes beträgt 17,9 o/_o.

Beispiel 4

1 Mol Vanadin (IV)-fluorid wird in Toluol suspendiert und mit 2¹Z₂ Mol Hexylphenol versetzt. Dieses Gemisch kocht man mehrere Stunden am Rückfluß und befreit anschließend die filtrierte Lösung vom Toluol. Restliche Mengen des Lösungsmittels werden durch Erhitzen des Rückstandes im Ölpumpenvakuum bei 150⁰C entfernt. Der Vanadingehalt beträgt 6,9 Gewichtsprozent.

Die nachfolgenden Beispiele zeigen, daß augenfällige Wirkungen schon bei geringen Zusätzen zu den Mineralölen erhalten werden.

Beispiel a)

0,7 Gewichtsprozent des Produktes aus Beispiel 1 werden in einem Mineralschmierölraffinat der Viskosität

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E₅₀ = 4,5 auf der Ahnen-Wieland-Schmiermittelprüfmaschine geprüft. Bei einem Anpreßdruck von 1700 kg = 34 Platten wird noch keine Störung im Laufe der Maschine festgestellt.

Beispiel b)

Je eine Lösung von 0,7 Gewichtsprozent der Reaktionsprodukte aus Beispiel 2 in einem Mineralschmieröhafnnat der Viskosität E₅₀ = 4,5 wird auf der Almen-Wieland-Schmiermittelprüfmaschine geprüft und läßt eine Belastung von 1850 kg = 37 Platten bzw. 1950 kg =

39 Platten zu.

Beispiel c)

Bei der Prüfung einer Lösung von 0,5 Gewichtsprozent des Produktes aus Beispiel 3 in einem Mineralschmierölraffinat von der Viskosität E₅₀ = 4,5 kann mit 2000 kg =

40 Platten belastet werden.

Beispiel d)

0,6 Gewichtsprozent des Produktes aus Beispiel 4 in einem Mineralschmierölraffinat von der Viskosität E₅₀ = 4,5 lassen einen Anpreßdruck von 2250 kg = 45 Platten zu.

Claims

Patentanspruch:

Hochdruckschmiermittel nach Patent 954 448, da durch gekennzeichnet, daß sie an Stelle der öllöslichen Umsetzungsprodukte von Molybdänhalogeniden mit organischen Verbindungen der allgemeinen Formel A(XY)_m, in welcher A eine Aryl-, Alkyl- oder Aralkylverbindung, die auch substituiert sein kann, X Sauerstoff oder Schwefel, Y Wasserstoff oder Metall und η die Anzahl der durch (XY) substituierten Wasserstoffatome bedeutet, öllösliche Umsetzungsprodukte von Halogeniden des Vanadins, Niobs, Tantals, Chroms und Wolframs mit den organischen Verbindungen der allgemeinen Formel A(XY)₇₁ enthalten.

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