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Vorrichtung zum Zählen der Schreibmaschinenanschläge unter Verwendung
fertiger Schriftsätze Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung zum Zählen
der Schreibmaschinenanschläge. Die Vorrichtung soll beispielsweise bei Leistungsuntersuchungen
in der gewerblichen Wirtschaft und in der Verwaltung angewendet werden, um festzustellen,
wieviele Anschläge auf den jeweils gefertigten Schriftstücken vorhanden sind. Zu
diesem Zweck ist es lediglich notwendig, einen überzähligen Durchschlag von jedem
Schriftstück anzufertigen, welcher dann in einer zentralen Stelle mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgewertet werden kann.
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Es ist bereits bekannt, bei Schreibmaschinen die einzelnen Anschläge
durch an der Maschine angebrachte elektromechanische Anschlagzähler zu zählen oder
die Anschlagzahl mittels Netztafeln unter Verwendung von Schriftsätzen näherungsweise
festzustellen.
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Diese Anschlagzähler arbeiten nur dann sinnvoll, wenn durch eine Aufsichtsperson
ein willkürliches Fortschreiten des Zählwerks, dem keine Schreibleistung gegenübersteht,
verhindert wird. Außerdem ist die Anwendung dieser Zähler psychologisch unzweckmäßig.
Sie haben nur einen Sinn in zentralen Schreibzimmern, in denen das Maschinenschreiben
verakkordiert ist.
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Die Netztafeln sind einigermaßen geeignet für ganzseitig beschriebene
Briefe, wobei auch dann noch der Schätzung verhältnismäßig viel Raum gegeben ist.
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Die erwähnten und andere Nachteile werden durch die Erfindung vermieden.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum vergleichenden Zählen der Schreibmaschinenanschläge
auf Schriftsätzen unter Verwendung eines elektrischen Zählwerks, die gekennzeichnet
ist durch die Anordnung eines Laufrades und eines gezahnten Kontaktrades auf einer
Achse an einem Handgriff sowie Kontaktfedern, die mit dem Kontaktrad zusammenwirken.
Zur Erzielung einer großen Genauigkeit der Anscb,lagszählung wird dabei der Umfang
des Laufrades so gewählt, daß er ein ganzes Vielfaches der Schaltschrittlänge des
jeweiligen Schreibmaschinentyps ist. Beträgt z. B. die Schaltschrittlänge einer
bestimmten Schreibmaschine 2,6 mm, so wird der Umfang des Laufrades beispielsweise
bemessen mit 30 - 2,6= 78 mm. Auch ein anderes ganzes Vielfaches der Schaltschrittlänge
ist anwendbar, wobei sich die Bemessung nach Zweckmäßigkeitsgründen richtet. Ist
beispielsweise der Umfang des Laufrades zu klein, so neigt dieses zum Rutschen,
ist er zu groß, wird das ganze Gerät zu unhandlich. Im praktischen Betrieb hat sich
der oben zahlenmäßig angegebene Umfang des Laufrades bewährt. Um ein Rutschen des
Laufrades beim Abfahren der Schriftzeilen ganz zu vermeiden, wird dieses zweckmäßig
geriffelt oder mit einem Belag aus Gummi oder Kunststoff versehen. Das Laufrad ist
vorteilhaft auswechselbar, um die Schaltschrittlängen jeweils verschiedener Schrifttypen
berücksichtigen zu können.
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Die Zähnezahl des gezahnten Kontaktrades wird zweckmäßig so gewählt,
daß sie derjenigen Anzahl von Anschlägen entspricht, nach welcher der Umfang des
Laufrades gewählt ist. Man kann jedoch mehr oder weniger Zähne wählen, was allerdings
zur Folge hat, daß die in dem Zählwerk angezeigte Anschlagzahl mit einem entsprechenden
Faktor multipliziert werden muß. Nimmt man beispielsweise den Umfang des Laufrades,
wie oben erwähnt, mit dem 30fachen einer Schaltschrittlänge an, so wird zweckmäßig
das Kontaktrad mit 30 Zähnen ausgestattet. Versieht man das Kontaktrad beispielsweise
mit 15 Zähnen, so ist die im Zählwerk angezeigte Zahl mit 2 zu multiplizieren. Diese
Gestaltung des Rades bringt indessen mit sich, daß bei der Auswertung noch eine
Multiplikation erforderlich ist.
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Als Zählwerk hat sich im praktischen Betrieb ein elektrisches Zählwerk
als vorteilhaft erwiesen, weil dadurch der notwendige Kraftaufwand beim Abfahren
der Zeile minimal ist.
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Zweckmäßig wird die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem seitlich
des Laufrades angebrachten Zeiger ausgestattet, der ein exaktes Aufsetzen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung am Zeilenanfang und ein exaktes Abheben am Zeilenende gestattet. Dieser
Zeiger kann eine nach unten gerichtete Spitze aufweisen, die bei Beginn des Abfahrens
auf den Anfang und bei Ende des Abfahrens auf das Ende jeder Zeile zeigt.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene die Zeichnung, die eine
Ausführungsform wiedergibt. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in einer Draufsicht und
Fig. 2 dieselbe Vorrichtung in einer Seitensicht.
Nach den Figuren,
in denen gleiche Bezugsziffern gleiche Teile bezeichnen, besteht die Vorrichtung
aus dem je nach Schaltschrittlänge auswechselbaren geriffelten Laufrad 1, das über
die Achse 2 kraftschlüssig mit dem Kontaktrad 3 gekuppelt ist. Über die Zähne des
Kontaktrades 3 greifen Kontaktfedern 4, 5, die bei Drehung des Laufrades 1 und damit
des Kontaktrades 3 (beim Abfahren der Zeile) durch die Zähne jeweils entsprechend
einem Anschlag einen elektrischen Impuls geben. Bei Drehung des Kontaktrades 3 wird
nämlich die Kontaktfeder 5 durch einen Zahn nach dem anderen angehoben, wodurch
der Stromkreis einer Stromquelle 6 über die Kontaktfeder 4 geschlossen wird. Der
so-erhaltene Impuls wird über eine durch den Griff 7 geführte Leitung 8 einem nicht
dargestellten elektrischen Zählwerk zugeleitet. Der Griff 7, der zum Führen des
Gerätes über die Zeilen dient und somit frei beweglich ist, wird zweckmäßig durch
einen Überzug isoliert. Um ein exaktes Aufsetzen und Abheben des Gerätes am jeweiligen
Zeilenbeginn bzw. Zeilenende zu gewährleisten, besitzt die Vorrichtung schließlich
noch den Zeiger 9, der, wie Fig. 2 zeigt, eine nach unten gerichtete Spitze aufweist,
die Beginn und Ende der Zeile markiert.
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Oberhalb der Kontaktfedern 4, 5 ist eine nicht dargestellte isolierte
Schutzhaube- vorhanden, um den elektrischen Teil vor Berührung zu schützen. Das
Gerät wird vorteilhaft aus Leichtmetall hergestellt, um die körperliche Beanspruchung
der auswertenden Person niedrig zu halten.
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Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende: Das
Gerät wird unter Zuhilfenahme des Zeigers 9 jeweils am Zeilenbeginn bzw. Zeilenende
so aufgesetzt, daß die Spitze des Zeigers 9 auf den ersten bzw. letzten Buchstaben,
Punkt, Strich od. dgl. der Zeile zeigt. Sodann fährt man diese Zeile sowie jede
folgende ab, wobei das Laufrad 1 infolge Reibung in Umdrehung versetzt wird. Diese
Umdrehung überträgt sich auf das Kontaktrad 3, so daß über die Kontaktfedern 4 und
5 die Zählung jedes Anschlages, d. h. auch der Zwischenräume, möglich wird. Unterstrichene
Zeilen oder Zeilenteile werden sinngemäß zweimal abgefahren.
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Das elektrische Zählwerk ist mit einem Netztrafo und einem Gleichrichter
in einem Kasten eingebaut. Durch ein Fenster in diesem Kasten läßt sich das Zählwerk
bequem ablesen.
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Die Zählapparatur ergibt eine Übereinstimmung der mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ermittelten Anschläge mit den während des Schreibens gezählten Anschlägen
sowie eine schnelle und nicht anstrengende, eine geringe Konzentration erfordernde
Auswertung von Schriftstücken.