DE109330C

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Publication number: DE109330C
Application number: DENDAT109330D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

HEINRICH KLEIN in KALK b. KÖLN. Stoffschneide - Vorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Januar 1899 ab.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Stoffschneide-Vorrichtung, bei welcher als Messer ein über Rollen geführtes endloses Stahlband dient, welches drehbar um seine verticale Laufseite bezw. um seine Schneide angeordnet ist.

Die Vorrichtung besteht in der Hauptsache aus einem länglichen, rechteckigen Rahmengehäuse, welches ari einer Seite offen ist und zur Aufnahme der Rollen und des darüber zu führenden Messers dient. Als Antriebsvorrichtung dient eine Welle mit Schnecke und ein dazu gehöriges Schneckenrad, gelagert in einer mit Führungsgriff versehenen drehbaren Hülse. Auf dem Schneckenradbolzen sitzt die mit Mitnehmerstiften versehene Antriebsrolle für das endlose Messer. Der Rahmen für das Bandmesser ist an der offenen Seite so mit der drehbaren Hülse der Antriebsvorrichtung verbunden, dafs er vermittelst des Führungsgriffes an der Hülse im Kreise gedreht werden kann.

Fig. ι zeigt die Vorrichtung theils in Ansicht, theils im Schnitt,

Fig. 2 einen Schnitt durch die Antriebsvorrichtung von vorn gesehen.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, wird die Antriebsvorrichtung von einem Auslegearm getragen. Dieser Auslegearm besteht aus zwei Gelenkstücken, ist auch durch ein Gelenk mit einem Ständer verbunden. Der Antrieb findet vermittelst mehrerer Riemscheiben statt, und zwar bildet die Riemscheibe t die Antriebsscheibe. Am vorderen Theil des Gelenkstückes k ist in einer drehbaren Hülse r die Achse s gelagert, die an ihrem oberen Ende die Riemscheibe t trägt. Der untere Theil r¹ der Hülse r hat, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, einen Hohlraum r², in welchem ein Schneckenrad χ untergebracht ist. Eine auf der Achse s sitzende Schnecke j/· greift in das Schneckenrad χ ein. Die Achse ^ des Schneckenrades trägt auf der einen Seite aufsen ein mit Mitnehmerspitzen versehenes Rad A. An der Hülse r ist der ein offenes Rechteck bildende Rahmen B befestigt. Derselbe dreht sich also mit der Hülse nach jeder beliebigen Richtung. Dieser Rahmen trägt die Rollen G G¹ G². Ueber diese Rollen, sowie über das Rad A läuft dann das endlose Bandmesser D, welches für den Eingriff der Mitnehmerspitzen des Rades A perforirt ist.

An dem Rahmen ist noch ein Schuh H befestigt, welcher unter dem Stoff durchgeführt wird und der die Rolle G² gleichzeitig verdeckt. Die Rolle G ist in einem Schlitz K geführt, so dafs durch Verstellen dieser Rolle ein Spannen des Bandes D bewirkt werden kann. Ein an der Hülse r seitlich angebrachter Handgriff P ermöglicht ein Drehen der Hülse und des mit ihr verbundenen Rahmens B nach jeder Richtung hin.

Vermöge des an einer Seite offenen Rahmens passirt das Messer ganz allein die Schnittfläche, da bei der Schneidevorrichtung nach vorliegender Erfindung keine Verbindungsstange zwischen Führungsschuh und Tragarm erforderlich ist, welche die Schnittfläche hinter

dem Messer ebenfalls passiren müfste. Infolge dieser Anordnung und der nach allen Richtungen hin freien Beweglichkeit des Rahmens bezw. des Messers wird es ermöglicht, der Schnittlinie jede gewünschte Gestalt zu geben. Das endlose Band bewirkt durch seine ununterbrochene stetige Bewegung in einer (senkrechten) Richtung einen sehr glatten, leichten Schnitt, welcher dem Apparat eine grofse Leistungsfähigkeit verleiht.

Claims

Patent-Anspruch:

Stoffschneide -Vorrichtung mit endlosem Band als Messer, dadurch gekennzeichnet, dafs die Rollen (GG¹G¹²J, über welche das Messer geführt ist, in einem frei um seinen Aufhängepunkt drehbaren, an der Schneidseite offenen Rahmengehäuse (B) angebracht sind, so dafs die Messerschneide nach jeder Richtung hin gedreht werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.