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Aufblasbares Rettungsfloß Die Erfindung bezieht sich auf ein aufblasbares
Rettungsfloß, das in bekannter Weise aus einem ringförmigen Schwimmkörper, einem
darin vorgesehenen Boden und einem darüber aufrichtbaren, mit einer oder mehreren
verschließbaren Einstiegöffnungen versehenen Zelt besteht, dessen unterer Rand mit
dem Schwimmkörper fest verbunden ist und das zur Bildung einer Einstiegöffnung einen
vom unteren Rand des Zeltes nach oben verlaufenden Schlitz aufweist.
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Die Erfindung ist darauf gerichtet, ein derartiges Rettungsfloß so
auszubilden, daß die Einstiegöffnungen schnell und leicht wasserdicht geschlossen
werden können, in geöffnetem Zustande aber doch ein leichtes Einsteigen in das Floß
vom Wasser aus ermöglichen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der untere Rand des
Zeltes im Bereich der Einstiegöffnung, beiderseits des Schlitzes, nicht mit dem
Schwimmkörper verbunden ist, daß die beiden Ränder des Schlitzes über eine den Schlitz
von innen überdeckende, reichlich bemessene hochraffbare Lasche miteinander verbunden
sind und daß im Bereich der Einstiegöffnung an dem Schimmkörper eine Schürze befestigt
ist, die den Schlitz und den Spalt zwischen dem unteren Rand und dem Schwimmkörper
von innen überdeckt und im Innern des Zeltes hochziehbar ist.
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Vorzugsweise sind die seitlichen Ränder der Schürze mit dem Zelt durch
ebenfalls reichlich bemessene Zwickel verbunden. Die Lasche und die Zwickel sind
zweckmäßig aus biegsamerem Stoff hergestellt als das Zelt.
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In der Zeichnung ist ein Rettungsfloß gemäß der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des aufgeblasenen Floßes,
aus der die Einstiegöffnung des Zeltes in geöffnetem Zustande erkennbar ist, Fig.
2 eine Draufsicht auf das Floß, aus der zwei an gegenüberliegenden Stellen vorgesehene
Einstieg-Öffnungen erkennbar sind, von denen die eine geöffnet und die andere geschlossen
ist.
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Das Floß weist zwei übereinanderliegende ringförmige Schwimmkörper
10 und 11 auf. Der Boden 12 des Floßes ist mit seinem Rand an dem unteren Schwimmkörper
11 befestigt, und das Zelt 13, das zwecks Wärmeisolation aus zwei im Abstand voneinander
gehaltene Schichten besteht, ist mit seinem Rand an der oberen Seite des oberen
Schwimmkörpers 10 befestigt und wird in der Mitte durch eine aufblasbare Stütze
14 gehalten.
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An einander gegenüberliegenden Stellen sind beide Schichten des Zeltes
13 in bekannter Weise zur Bildung der Einstiegöffnungen mit vom unteren Rand nach
oben führenden Schlitzen versehen. Die an diesen Schlitzen liegenden Ränder des
Zeltes sind in Fig. 2 an dem oberen Schlitz mit 15 und 16 bezeichnet. Die unteren
Ränder 17 und 18 der seitlich des Schlitzes befindlichen Teile des Zeltes sind nicht
mit dem oberen Schwimmkörper verbunden. Die beiden Schichten des Zeltes sind entlang
den Rändern 15 bis 18 miteinander verbunden, so daß für beide ein einheitlicher
Rand vorhanden ist.
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Jeder der beiden Schlitze des Zeltes 13 ist von innen mit einer Stoffflasche
19 überdeckt, deren Seitenränder an den Schlitzrändern 15 und 16 befestigt sind
und die so reichlich bemessen ist, daß ihr unterer Rand so weit hochgeholt werden
kann, daß die ganze Einstiegöffnung freigelegt wird, wie dies in Fig. 1 dargestellt
ist. Die Lasche wird in zusammengefaltetem oder zusammengewickeltem Zustand im Innern
des Zeltes festgezurrt, wenn die Ränder 15 bis 18 der Einstiegöffnung hochgerollt
und in bekannter Weise mit Bändseln 21 gesichert sind. Der untere Rand der Lasche
19 ist mit einer Zugleine 22 -versehen, mit der er entweder zusammengerafft oder
an dem oberen Schwimmkörper befestigt werden kann, wenn die Einstiegöffnung verschlossen
werden soll.
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Zum Abschluß des Spaltes, der zwischen den unteren Rändern 17 und
18 des Zeltes und dem oberen Schwimmkörper 10 noch vorhanden ist, ist an dem letzteren
im Bereich dieser Ränder eine Schürze 23 von etwa dreieckiger Form vorgesehen. Diese
Schürze kann beim Schließen der Einstiegöffnung im Inneren des Zeltes unmittelbar
hinter den Zeltwänden hochgezogen und mittels eines an ihrer oberen Ecke befestigten
Bändsels an einer Befestigungsstelle 24, die auf
der Innenseite
des Zeltes vorgesehen ist, festgezurrt werden.
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Zwischen den beiden Seitenrändern 25 jeder Schürze 23 und den seitlich
davon befindlichen Verstärkungsnähten 30 des Zeltes sind Zwickel 26 vorgesehen,
die in Fig.2 gestrichelt dargestellt sind. Sie sind etwa dreieckig und sehr reichlich
bemessen. Sie dienen zur Überbrückung der Zwischenräume zwischen dem Zelt und den
Schürzen 23, wenn diese hochgezogen sind. Sie sind an ihrem oberen Rand 28 mit Zugleinen
versehen, mit denen diese Ränder gerafft werden können, bevor die Schürzen hochgezogen
werden. Bei geöffneten Einstiegöffnungen sind die Ränder 15, 16 des Zeltes 13 und
die Laschen 19 nach innen aufgerollt, wie dies Fig. 1 erkennen läßt, während die
Schürzen 23 mit dem Zwickeln 26 nach unten auf dem Schwimmkörper 10 zusammengerollt
und in bekannter Weise durch Leinen befestigt sind. In diesem Zustande der Einstiegöffnungen
kann ein Schiffbrüchiger ohne Schwierigkeiten über die Schürze 23 hinweg und unter
der Lasche 19 hindurch in das Innere des Floßes gelangen unter Zuhilfenahme der
nach außen hängenden Seilschleife 29 als Auftritt und der Seile 31 als Handgriffe.
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Sollen die Einstiegöffnungen geschlossen werden, so werden die Zugleinen
22 gelöst, mit denen die Laschen 19 zusammengerafft waren. Jede Leine wird dann
durch an den unteren Enden der Schlitzränder 15, 16 vorgesehene Augen gezogen und
an dem Schwimmkörper 10 befestigt. Dann werden die an den Rändern 28 der
Zwickel 26 vorgesehenen Zugleinen angezogen, so daß die Zwickel gerafft werden,
und an im Inneren des Zeltes vorgesehenen Klampen belegt. Schließlich werden die
Schürzen 23 hochgezogen und an den Befestigungsstellen 24 festgezurrt. Infolgedessen
wird Wasser, das durch die zwischen den Rändern 15, 16 liegenden Schlitze eindringt,
durch die Laschen 19 auf die darunter befindlichen Schürzen geleitet und von diesen
nach außen zurückgeleitet. Wasser, das etwa über die seitlichen Ränder der Schürzen
23 fließt, wird von den Zwickeln 26 aufgefangen und ebenfalls wieder nach außen
abgeführt.
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Obwohl durch diese Konstruktion See- oder Regenwasser nicht in das
Innere des Floßes gelangen kann, sondern über Bord abgeführt wird, läßt sich jede
Einstiegöffnung doch leicht und schnell öffnen, um z. B. frische Luft einzulassen
oder Seekranken die Möglichkeit zu geben, sich herauszubeugen.
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Wenn die Erfindung auch an Hand eines Rettungsfloßes mit doppelwandigem
Zelt beschrieben wurde, so kann sie selbstverständlich auch bei Zelten verwendet
werden, die nur einschichtig sind. Auch muß das Zelt nicht unbedingt durch eine
mittlere Strebe in seiner aufgerichteten Stellung gehalten werden. Vielmehr können
hierzu auch ein oder mehrere aufblasbare Bügel oder irgendwelche anderen Mittel
dienen.