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Selbsttätige Waschmaschine mit Programmschaltung Die Erfindung betrifft
eine Weiterentwicklung von selbsttätig nach einem voreinstellbaren Programm arbeitenden
Waschmaschinen, beispielsweise Trommelwaschmaschinen mit einer waagerechten, stirnbeschickten,
in einem Laugenbehälter rotierenden Trommel und einen getrennt davon angeordneten
Boiler zum Erhitzen des Wassers, die so weitgehend automatisiert sind, daß von Hand
lediglich noch ein Hauptschalter betätigt, die Wäsche sowie die Einweich-, Wasch-
und Spülmittel eingefüllt und die Waschtemperatur je nach der Wäscheart an einem
anderen Schalter, dem Thermostatschalter, eingestellt und schließlich noch der Programmablauf
mit einem weiteren Schalter in Gang gesetzt werden muß. Alles andere erledigen solche
Maschinen von sich aus mittels an sich bekannter Programmsteuereinrichtungen, die
etwa über Kurvenscheiben die notwendigen Kontakte betätigen und die Impulse zum
Einweichen, Waschen, Spülen, Schleudern, Erhitzen und schließlich zum Entleeren
des Wasch- und Spülwassers liefern. Außerdem sind Temperaturüberwachungseinrichtungen
vorhanden, die das Überschreiten einer jc nach der Wäscheart eingestellten Temperatur
durch Abschalten des Heizstromes verhindern. Schließlich ist auch noch ein Niveauschalter
vorhanden, welcher bei Unterschreiten eines bestimmten Wasserstandes im Laugenbehälter
ebenfalls die Beheizung desselben selbsttätig abschaltet.
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Infolge einer solchen weitgehenden technischen Durchbildung eignen
sich derartige Waschmaschinen nicht nur für den Haushalt, sondern vor allem auch
für Gemeinschaftswaschanlagen oder gewerbliche Wäschereien. In den letzteren Fällen
kommt es auf eine rationelleAusnutzung der durch den vorhandenen Maschinenpark gegebenen
Kapazität an, um den Betrieb wirtschaftlich zu gestalten. Um im Hinblick dessen
eine schnelle Aufeinanderfolge der getrennten einzelnen Waschvorhaben zu ermöglichen,
war bis jetzt die Programmsteuervorrichtung oft so eingerichtet, daß nach dem Entleeren
des mit heißem Wasser gefüllten Boilers für die Heißwäsche oder für das Vorspülen
der Boiler sofort wieder gefüllt und sein Inhalt aufgeheizt wurde, damit für den
nächsten Arbeitsgang heißes Wasser zur Verfügung stand und keine Zwangspausen verursacht
wurden. Eine solche Einrichtung mag für Wäschereien besonders nützlich sein. Aber
auch bei ihnen treten gelegentlich wie im Haushalt oder in Gemeinschaftswaschanlagen
Pausen ein, so daß der Boilerinhalt nutzlos wieder aufgeheizt wird. Die damit verbundene
Energieverschwendung fällt zum mindesten im Haushalt, aber auch in Gemeinschaftswaschanlagen
und Wäschereien sehr ins Gewicht.
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Um diesem Mangel abzuhelfen, wird der Erfindung entsprechend vorgeschlagen,
die Programmschaltung der selbsttätigen Waschmaschinen so zu ergänzen, daß je nach
einer möglichen wahlweisen Einstellung entweder selbsttätig das Wiederaufheizen
nach Ablauf eines Waschvorhabens unterbunden oder unabhängig davon der Boiler nach
jeder Entleerung nicht nur wieder aufgefüllt, sondern auch der Inhalt aufgeheizt
wird. Zur Verwirklichung dieses Grundgedankens wird die Waschmaschine mit einem
zusätzlichen, etwa an der Vorderwand des Gehäuses angebrachten Umschalter ausgestattet,
der dazu dient, den die elektrische Beheizung des Boilerinhaltes bewirkenden Schaltungszweig
entweder in Serie zu einem programmgesteuerten, zu Beginn und am Ende jedes Waschvorhabens
geöffneten Unterbrechungskontakt oder parallel zu den den Programmablauf steuernden
Stromzweigen zu schalten, je nachdem ob der Betrieb der Waschmaschine nach Erfüllung
eines einzigen Waschprogramms unterbrochen oder wiederholt werden soll. Im letzten
Fall ist die Boilerbeheizung dann vollkommen unabhängig vom Programmablauf. Die
Stellung dieses Wahlschalters kann selbstverständlich auch in jeder Phase eines
Waschprogramms gewechselt werden. Seine Funktion ist auch unabhängig davon, ob der
von ihm gesteuerte Stromzweig unmittelbar oder, wie meist der Fall, mittelbar etwa
über einen Schaltschütz den Heizstromkreis für den Boiler steuert.
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Die Erfindung wird an Hand eines Schaltplanes nach Fig. 1, welcher
von der gesamten Waschmaschine und der Programmsteuerung lediglich nur die im betrachteten
Zusammenhang wesentlichen Teile für die Boileraufheizung zeigt, weiter erläutert.
In
Fig.2 ist noch die Vorderansicht einer stirnbeschickten Horizontal-Trommelwaschmaschine
mit der Anordnung der von Hand bedienten Schaltorgane dargestellt, deren Funktion
ebenfalls zum Verständnis der Erfindung wesentlich ist. Da diese unabhängig von
der sonstigen Bauart selbsttätiger Waschmaschinen ist, erübrigt sich eine weitergehende
Darstellung von durchaus bekannten Bauformen von Waschmaschinen.
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Maßgebend für die Erfindung ist vor allem die elektrische Schaltung
der Waschmaschinenorgane. Sie sind über die Hauptstromzweige 15 und 24 an das Netz
bei 14 angeschlossen. Ein Hauptschalter l a, der beispielsweise mittels
eines an der Vorderseite des Waschmaschinengehäuses angebrachten Schaltknebels 1
b betätigt wird, ist in der Stellung C ausgeschaltet und führt in der gezeigten
Stellung D die Betriebsbereitschaft für alle nachgeschalteten Organe herbei, was
durch Aufleuchten einer im Schaltungszweig 16a, 16b, 17 und 24 liegenden Glühlampe
12 angezeigt wird. Dem Hauptschalter la ist die Programmsteuervorrichtung5a nachgeschaltet,
die durch einen Servomotor 6 betrieben und neben anderen Steuerkontakten in Form
von Kurven oder Nockenscheiben, die für die Neuerung wichtigen Steuerkontakte 2a
und 3 besitzt. Ersterer ist außerdem noch für Handbedienung eingerichtet, indem
er mit dem Schaltergriff 2 b bedient werden kann, wenn das Programm in Gang gesetzt
werden soll. Des weiteren ist dem Hauptschalter 1 a der über den Schaltschützen
7 führende Stromzweig20, 21, 22,23 und 24 nachgeschaltet, durch welchen mittelbar
das Öffnen und Schließen des Öffnungskontaktes des beispielsweise parallel zum Hauptschalter
1a liegenden Heizstromkreis 30, 31, 9, 32 für die Heizkörper 9 des Boilers 10 bewirkt
wird.
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Erfindungsgemäß ist nun dem Schaltschütz 7 für die Boilerbeheizung
der Wahlschalter 4a zugeordnet, der durch den Schaltknebel 4 b bedient wird. In
seiner gezeigten Stellung A verbindet er den Stromzweig 20, 21, 22, 23 des Schaltschützen
7 unmittelbar über die Stromzweige 16a und 19 in Serie mit dem Hauptstromkreis 15,
wenn der Hauptschalter 1a geschlossen ist, d. h. in der gezeigten Stellung D liegt.
Der Boiler wird dann, unabhängig davon, ob das Waschprogramm bereits eingeschaltet
oder wieder abgeschaltet ist, aufgeheizt, was durch Aufleuchten der parallel zum
Schaltschütz 7 liegenden, an der Vorderwand des Gehäuses angeordneten Glühlampe
13 angezeigt wird. Die Boilerbeheizung wird im weiteren Verlauf jedes Waschvorganges
dann durch den von der Boiler-Temperatur beeinflußten Thermostaten 11 geregelt bzw.
ein- und ausgeschaltet. Sie kann auch durch andere om Programmablauf abhängende
Schaltimpulse beeinflußt werden, beispielsweise mit dem Ziel, abwechselnd entweder
nur den Boiler oder nur den Laugenbehälter zu beheizen, um einen kleinen Anschlußwert
zu erhalten. Will man mehrere Waschvorhaben unmittelbar hintereinander ausführen,
dann ist also die Schaltstellung A des Wahlschalters 4a zu
wählen.
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Um das Waschprogramm selbst in Gang zu setzen, muß der Schalter 2a
zuerst von der Stellung »Aus;< (E) in die Stellung (F) »Vorwaschen« gebracht
werden, was etwa durch Drehen des Knebels 2 b bewirkt wird. In der praktischen Ausführung
ist der Schalterkontakt 2a meist eine auf der Welle 5b des Programmschalters sitzende
Kurven- oder Nockenscheibe. Sobald die Lage F des Schalters 2a hergestellt ist,
wird der Servomotor 6 des Programmregler 5a über den Stromkreis 16a, 16b, 16c und
26 eingeschaltet, wenn auch der Kontakt 25 a des Automatikschalters in der gezeigten
Stellung K sich befindet. Bei Umschaltung desselben in die Stellung 1, was erforderlichenfalls
wahlweise in jeder Phase des Waschvorganges vorgenommen werden kann, wird der Servomotor
6 stillgelegt und damit der Programmablauf unterbrochen, d. h., die gerade ablaufende
Phase des Waschvorganges kann damit von Hand durch Betätigung des Knebels 25b beliebig
verlängert werden, z. B., um Wäsche länger als üblich einzuweichen.
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Da der Stromkreis 19, 20, 21 und 22 des Schaltschützen 7 mit der gezeigten
Stellung A des Wahlschalters 4a parallel zu dem über den Servomotor 6 laufenden
Zweig liegt, bleibt die Boilerbeheizung vollkommen unabhängig von allen mit dem
Schaltprogramm sich ändernden Vorgängen, mit Ausnahme der obenerwähnten zeitweisen
Unterbrechungen. Dies ändert sich mit Umlegen des Schaltkontaktes 4a in die Stellung
B durch Eindrücken oder Schwenken des Knebels 4 b, weil dann die Strombelieferung
des Schaltschützen über den Zweig 18a, 18b, 20 und 21 erfolgen muß und damit von
der programmgeregelten Stellung des Schalters 3 abhängt. Praktisch ist letzterer
wieder als eine auf der Welle 5 b sitzende Kurven- oder Nockenscheibe ausgebildet.
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In ihrer gezeigten Stellung G wird dann zwar der Boiler 10 beheizt;
am Anfang und am Ende des Programms jedoch liegt der Schalter 3 in der Stellung
H, so daß damit auch die Boilerbeheizung unterbrochen ist. Die Kurvenscheibe kann
so eingerichtet werden, daß nach einer bestimmten Phase, etwa nach Abgabe des heißen
Spülwassers, eine weitere Aufheizung unterbleibt.
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Die weiteren wichtigen Funktionen der Programmregelung, nämlich die
Steuerung der verschiedenen Ventileinrichtungen 27 für den gesamten Wasserdurchsatz,
der Beheizung des Laugenbehälters 28 und der Trommelrotation 29 sind lediglich gestrichelt
angedeutet, da sie zum Verständnis der Erfindung nicht im einzelnen betrachtet werden
müssen und sich bekannter Einrichtungen bedienen.
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Die Fig. 2 zeigt die Frontseite einer stirnbeschickten Horizontal-Trommelwaschmaschine
mit den wichtigsten Bedienungselementen. Die rotierende Innentrommel ist im allgemeinen
mittels eines durchsichtigen Schauglases 34 in der Tür abgeschlossen. Der Schaltknebel
1 b für den Hauptschalter 1a kann beispielsweise mit dem Schaltknebel 2 b für die
Programmeinrichtung vereinigt sein, indem ersterer als Druckschalter und letzterer
als Drehschalter ausgebildet ist. Dem Automatikschalter 25a ist ein Schalthebel
25b zugeordnet. Schließlich ist noch ein Bedienungsgriff 33 für den im Schaltplan
nicht gezeigten Thermostatschalter erforderlich, mittels welchem die Temperatur
der Waschlauge im Laugenbehälter selbsttätig je nach der Wäscheart auf dem eingestellten
Wert gehalten wird. Endlich tritt noch gemäß der Erfindung der Schaltknebel 4 b
für den Wahlschalter 4a hinzu. Durch seine richtige Einstellung wird also entweder
für ein einmaliges Waschvorhaben Energie gespart oder für mehrere hintereinander
ablaufende Waschvorhaben eine pausenlose Boilerbeheizung aufrechterhalten, um Unterbrechungen
zu vermeiden. So trägt diese Maßnahme in jedem Fall zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit
selbsttätiger Waschmaschinen bei.
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Zur Verwirklichung des Grundgedankens der Erfindung, nämlich der Einstellbarkeit
entweder einer Kopplung der Boilerbeheizung an das Programm
oder
Entkopplung vom Programmablauf, stehen außer dem vorstehend näher beschriebenen
und sehr zweckmäßigen Weg noch weitere Möglichkeiten offen.