DE109271C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Häkelmaschine für Zierfaden-Posamente der mit Patent 53480 geschützten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dafs die Nadeln nicht durch eine Jacquardvorrichtung betbätigt werden, sondern durch in senkrechter Richtung verstellbare, vor- und zurückschwingendeMusterkarten. Diese Vorrichtung hat gegenüber der Jacquardmaschine den Vortheil, dafs die Bethätigung der dicht bei einander liegenden Nadeln eine sicherere ist. Während es nämlich bei der Jacquardmaschine vorkommt, dafs beim Umlegen des Kartencylinders ein Verschieben der Pappkarte stattfindet, so dafs nicht die Lochreihe auf die Nadeln trifft, sondern die volle Pappe, ist dies bei der vorliegenden Vorrichtung völlig ausgeschlossen, da die Musterkarten nicht, wie die Jacquardkarten, frei beweglich sind, sondern zwangläufig genau senkrecht geführt werden und die Einstellung auf eine bestimmte Höhe mit gröfster Genauigkeit erfolgt. Infolge dessen kann man auch mit viel dichterer Nadelstellung arbeiten, als bei Verwendung einer Jacquardvorrichtung.

Die neue Mustervorrichtung ist auf der beiliegenden Zeichnung in ihren wesentlichen Theilen in Fig. 1 in Vorderansicht, in Fig. 2 in Oberansicht und in Fig. 3 im Verticalschnitt dargestellt. Fig. 4 zeigt in Vorderansicht eine andere Stellung der Maschine. Fig. 5 und 6 zeigen im gröfseren Mafsstabe eine Musterkarte in zwei verschiedenen Stellungen. Fig. 7, 8, 9 und 10 zeigen zwei verschiedene Musterkarten und die mittelst derselben hergestellte Waare. Der gröfseren Deutlichkeit halber sind auf den Zeichnungen einzelne Theile weiter aus einander gezogen dargestellt, als dies in Wirklichkeit der Fall ist.

Die Musterkarten α, von denen auf der Zeichnung nur eine dargestellt ist, sind an der Stange e befestigt, die in Führungsschlitzen der Rahmen h vertical verschiebbar ist. Diese Rahmen h sind auf einer gemeinsamen Schiene gangebracht, die mittelst der auf der Welle u befestigten Excenter b in horizontaler Richtung hin- und hergeschoben wird. Bei ihrem Vorgange trifft die Musterkarte gegen die verschiebbaren Nadeln r; dies hat zur Folge, dafs diejenigen Nadeln vorgeschoben werden, gegen welche eine nicht durchbrochene Stelle der Musterkarte trifft, während diejenigen Nadeln, auf welche Löcher der Musterkarte treffen, ihre hintere Stellung beibehalten (Fig. 5 und 6). Das Zurückführen der -vorgeschobenen Nadeln in ihre Ausgangsstellung wird durch die Winkelschiene 0 bewirkt, welche durch die Arme η mit der Schiene g verbunden ist.

Die Verticalverschiebung der Musterkarten a wird durch die Winkelhebel i bewirkt, welche mit Bolzen k unter die die Musterkarten tragende Stange e greifen. An den Winkelhebeln i greifen die mit entsprechenden Schlitzen versehenen Arme χ der Stange/ an, welche durch zwei Musterketten /, die zu beiden Seiten der Maschine angeordnet sind, nach der einen oder der anderen Richtung um ein kleineres oder gröfseres Stück verschoben werden können, so dafs dementsprechend auch die

Musterkarten auf die eine oder die andere ,Lochreihe eingestellt werden.

Je nach der verschiedenen Höhenstellung der Musterkarten werden also bei dem jedesmaligen Vorgehen derselben verschiedene Nadeln zur Maschenbildung vorgeschoben, um die Schufsfäden einzubinden. Man kann auf diese Weise, wie in Fig. 8 und io dargestellt, die verschiedensten Muster erzeugen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Hä'kelmaschine für Zierfaden-Posamente der mit Patent 53480 geschützten Art, bei welcher eine besonders sichere Auswahl der zur Arbeit bestimmten Nadeln auch bei feinster Theilung derselben dadurch angestrebt wird, dafs diese Auswahl mit Hülfe durchlochter, in ihrer Höhenlage verstellbarer und gegen die Nadelreihe verschiebbarer Platten (a) erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.