DE109170C

DE109170C -

Info

Publication number: DE109170C
Application number: DENDAT109170D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, Bürstenkörper in den Siebkanälen durch die Rüttelbewegungen des Siebes in Bewegung zu setzen, und zwar unter Benutzung der Bürsten selbst als umkehrbare Sperrkörper (s. deutsche Patentschrift 9607g, Klasse 50). Ebenso bekannt sind Bürsten, welche durch Federdruck gegen das Sieb angeprefst werden (vergl. deutsche Patentschrift 48907, Klasse 50) und Bürstenkörper, die auf einem mittleren Führungssteg gleiten (vergl. die deutsche Patentschrift 70235, Klasse 50). Man hat auch aufrechtstehend befestigte Bürsten vorgeschlagen, welche durch mechanische Mittel vor- und zurückbewegt werden.

Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber kennzeichnet sich das nach vorliegender Erfindung in Vorschlag gebrachte Rüttelsieb mit durch die Rütteiung selbsttätig erfolgender Fortbewegung und Umschaltung dadurch, dafs die federnd gelagerte Bürste am Hubende durch Anstofsen an einen Knaggen — oder bei Anordnung zweier durch eine Stange verbundener Bürsten — diese Bürsten durch Anstofsen dieser Verbindungsstange an die Einfassung des Siebes aus der einen Schräglage in die andere umgelegt und in der jeweiligen Schräglage verriegelt werden.

Ein Beispiel der Ausführung des vorstehend gekennzeichneten Rüttelsiebes ist in Fig. 1 im Längsschnitt nach Linie a-b der Fig. 2 dargestellt, welche einen Grundrifs dieses Rüttelsiebes zeigt; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt nach Linie c-d in Fig. 2. Die Bürste A dieses ganz besonders für Plansichter geeigneten Rüttelsiebes ruht in der Vertiefung 2V im Bürstenhalter B, der durch Schrauben 5 an den Querhölzern C verschiebbar befestigt ist. Diese Querhölzer bilden zusammen mit den Wangen D einen Wagen oder Schlitten, der auf den Schienen oder Leisten E am Siebrahmen oder Siebkasten aufruht.

Die Bürste wird in ihrer ausgeschwungenen Stellung durch die Vorsprünge F und die Aussparungen U in der Vertiefung festgehalten, wobei sich genannte Vorsprünge an die am Anschlag J sitzende Nase G am Bürstenholz anlegen (Fig. 3).'

Bei Schrägstellung der Bürste legen sich deren Borsten in schräger Richtung gegen das Sieb an und widerstehen der Bewegung in der Richtung ihrer Neigung, während sie durch die Rüttelbewegung des Siebes in entgegengesetzter Richtung sich bewegen können. Die Bewegungsrichtung der Bürste wird umgekehrt, sowie der letzteren Gelegenheit geboten wird, sich in dem durch die strichpunktirte Linie A¹ angedeuteten Winkel einzustellen.

Durch die Schraubenfedern H wird der Bürstenhalter B in bekannter Weise nach oben gedrückt und dabei die Nase G an letzterem festgehalten, bis diese Nase gegen einen Knaggen K am Siebrahmen anstöfst (Fig. 4) und umgestellt wird, infolge dessen bei der Rüttelbewegung des Siebes die Bürste in entgegengesetztem Winkel schräg eingestellt ist, wobei der Vorsprung F die Bürste von Neuem verriegelt, die dann sofort ihre Bewegung in entgegengesetzter Richtung beginnen kann.

Claims

Durch Auflagerung der Bürste auf den durch die Schrauben S einstellbaren Federn H legt sich dieselbe unbeschadet etwaiger Unregelmäfsigkeiten im Sieb oder auf den Schienen stets gleichmäfsig gegen das Sieb an.

Fig. 5 zeigt im Längsschnitt nach Linie e-f der Fig. 6 und letztere im Grundrifs eine abgeänderte Ausführung des vorbeschriebenen Rüttelsiebes. Bei dieser Ausführung sind zwei durch eine Stange R (Fig. 7) mit einander verbundene Bürsten je an dem einen Ende eines Schlittens eingesetzt, was ermöglicht, ein Sieb ganz oder fast ganz bis zu seinem Ende durch Abbürsten zu reinigen.

Die Verriegelungsvorrichtung am Bürstenhalter W ist bei dieser Ausführung ähnlich derjenigen nach Fig. 1; genannter Bürstenhalter ist beweglich an den beiden Querhölzern L befestigt, die auch durch ein in der Mitte liegendes Querholz ersetzt werden können.

Beide Bürsten wirken wie eine einzige Bürste und werden durch gemeinsames Anstofsen an Knaggen oder durch die die beiden Bürsten verbindende Stange R gleichzeitig umgestellt, welche in der in Fig. 7 ersichtlichen Weise über ihren Drehzapfen am Bürstenhalter hinaus verlängert werden kann, wie bei X in dieser Figur ersichtlich, so dafs diese verlängerten Enden gegen die Einfassung des Siebes anstofsen und ein Umstellen der Bürsten bewirken.

Die Bürsten können gebogen oder stufenförmig angeordnet sein, überhaupt jedwede Form erhalten, welche sich der betreffenden Siebgattung anschliefst.

Bei Plansichtern mit flachen Kästen unter den Sieben kann zum Fortschieben des zu siebenden Gutes am Querholz C ein Streichblech Y (Fig. ι und 2) oder am Querholz L ein Streichblech Z (Fig. 5 und 6) lose drehbar angehängt sein, welche in bekannter Weise bei der einen Bewegungsrichtung der Bürste wirkungslos über das Siebgut hingleiten, bei der entgegengesetzten Bewegungsrichtung dagegen als Schaufeln wirken, um das Gut nach dem einen der Enden des Kastens zu befördern.

Patent-Ansρruch:

Rüttelsieb mit durch die Rüttelung selbstthätig erfolgender Fortbewegung und Um- , Schaltung der Bürstvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs die federnd gelagerte Bürste (oder Bürsten) am Hubende durch Anstofsen an einen Knaggen (K) oder die durch eine Stange (Fig. 7) mit einander verbundenen Bürsten durch Anstofsen dieser Stange an die Siebeinfassung aus der einen Schräglage in die andere umgelegt und in der jeweiligen Schräglage durch die Vorrichtung (F G U) verriegelt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.