DE285331C

DE285331C -

Info

Publication number: DE285331C
Application number: DENDAT285331D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 285331 KLASSE 5Od. GRUPPE

SCHNEIDER, JAQUET & CO., G. m. b. H. in STRASZBURG-KÖNIGSHOFEN.

Wanderbürste für bewegte Siebe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Juni 1914 ab.

Zum Freihalten der Bespannungen bewegter Siebe werden Bürsten benutzt, die infolge der Bewegung ständig die Bespannung abbürsten. Hierbei wird die Bewegung in einer bestimmten Richtung dadurch gefördert, daß die Borsten in der entgegengesetzten Richtung sich gegen' die Spannung sperren. Man hat nun bereits durch Umlegen des Bürstenholzes, welches auf verschiedenen Seiten mit Borsten

ίο versehen ist, die richtige Bürstenstellung für den Vor- und Rücklauf einzustellen versucht. Diese Einrichtung arbeitet aber nicht ständig richtig, so daß auch keine Gewähr für die gleichmäßige Bewegung der Bürste gegeben werden kann, die aber für das richtige Arbeiten des Siebes auf seiner ganzen Fläche notwendig ist. Vorliegende Erfindung gibt nun die Möglichkeit, ohne bewegliche Bürstenkörper die richtige Borstenstellung für jede Bewegungsrichtung selbsttätig herbeizuführen. Dies geschieht dadurch, daß die Borsten Gelegenheit haben, am Ende ihrer Bahn sich aufzurichten, so daß sie sofort bei Beginn der neuen Bewegung ohne weiteres in die für die Weiterbewegung nötige und richtige Stellung gebracht werden können.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen

Fig. ι einen Schnitt durch einen Siebrahmen mit Bürstvorrichtung nach Linie C-D der Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. i,

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie E-F der Fig. 2, und

Fig. 4 eine Ansicht der Führungseinrichtung.

Im Rahmen α befindet sich die Bespannung b, die sowohl an den Enden durch Leisten c als auch in der Mitte durch Brücken d gehalten ist. Das Abbürsten der Bespannung b geschieht mit Hilfe der Bürsten e und f, die an einem Verbindungssteg g befestigt sind. Der Verbindungssteg besitzt seitliche Ansätze h, die zur Führung der Burstvorrichtung auf einem im Rahmen α durchlaufenden Stab i dienen. Die Enden des Raumes, in welchem die Bürsten laufen, sowie die Mitte sind überhöht, und zwar wird der Abschluß an den Enden durch eine auf der Leiste c aufsitzende Platte k erzielt, während die Abdeckung in der Mitte durch die Brücke d geschieht. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, stehen die Borsten in der Endlage senkrecht, während sie in der Arbeitslage gemäß Fig. 3 eine schiefe Stellung annehmen. Zur Entlastung der Borsten sind am Verbindungssteg g auf Flachfedern k¹ sitzende Köpfe I angebracht, die eine Zurückbewegung der Bürstvorrichtung durch ihr Gegenstemmen in der einen Bewegungsrichtung hindern. Durch Öffnungen m in dem Rahmen finden die federnden Köpfe I Gelegenheit, sich auszustrecken, um bei Bewegung in entgegengesetzter Richtung wieder die richtige Lage einnehmen zu können.

Die Wirkungsweise der Bürstvorrichtung ist die folgende:

Durch die Bewegung des Rahmens α erhält

die Bürstvorrichtung einen Antrieb in irgendeiner Richtung. Angenommen, die Bürstvorrichtung befinde sich am Ende der Bahn auf dem Rahmen gemäß Fig. ι und 2. Hier stehen die Borsten aufgerichtet. Durch die Bewegung des Siebes erhält der Bürstenkörper einen Anstoß im Sinne des Pfeiles, da eine Weiterbewegung in entgegengesetzter Richtung durch geeignete Puffer verhindert wird. Die Borsten gelangen also zunächst unter die Leiste c und sodann unter die Bespannung b, und zwar wird zweckmäßig die Konstruktion so eingerichtet, daß mit einem Ruck die Borsten unter die Bespannung treten. Hierbei werden sie zurückgedrängt und kommen dadurch in die für die Weiterbewegung im Sinne des Pfeiles erforderliche Lage, da sie einem Zurückbewegen ihre Stemmwirkung entgegensetzen. Aus Fig. 3 ist zu ersehen, in welcher Weise die Borsten zurückgedrückt werden. Zur Entlastung der Borsten dienen die federnden Köpfe I. Die Bürstvorrichtung schiebt sich also im Sinne des Pfeiles weiter, bis die Bürste f unter die Brücke d und die Bürste e an das andere Ende des Rahmens gelangt ist.

Hier können sich die Borsten wieder aufrichten, so daß die Bürstvorrichtung entgegengesetzt zur Pfeilrichtung zurückwandern kann. An Stelle der Erhöhungen bei der Bespannung können auch Vertiefungen an der Bahn für die Bürstvorrichtung angebracht sein, oder die Bürsten können auch allein sich senken, um dadurch ein Aufrichten zu ermöglichen u. dgl. m.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Wanderbürste für bewegte Siebe, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten selbst infolge ihrer eigenen Federkraft am Ende der Bahn von der Bespannung frei werden, um nach Aufrichten für eine Bewegung in der entgegengesetzten Richtung wieder die richtige Lage erlangen zu können, ohne Bewegung des Borstenträgers.

2. Eine Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in der Bespannung freie Räume geschaffen sind, welche den Bürsten Gelegenheit zum Aufrichten der Borsten gewähren.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.